Protokoll

über die Hauptversammlung der Clubversammlung am 22./23.05.1971


Sitzungsort: Berlin, Restaurant Drei Bären, Kurfürstendamm 22
Sitzungszeiten: Sonnabend, 22.05., 14:00–18:30 Uhr
Sonntag, 23.05., 09:00–12:30 Uhr und 14:00–18:00 Uhr
Tagesordnung:
  1. Ergebnisse der letzten Sitzungen
  2. Jahresberichte des Clubvorstandes
  3. Bericht der Rechnungsprüfer, Prüfung und Genehmigung der Jahresabrechnung für 1970
  4. Berichte der Ausschüsse
  5. Entlastung des Clubvorstandes
  6. Neuwahl des Geschäftsführenden Vorstandes
  7. Haushaltsvoranschlag für 1971
  8. Amateurfunk-Zentrum Baunatal
  9. Clubzeitschrift
  10. Europäische Fuchsjagdmeisterschaft 1971
  11. Internationale Funkausstellung 1971 in Berlin
  12. Satzungsfragen
  13. Versicherungsfragen
  14. Anträge und Verschiedenes
  15. Allgemeine Aussprache
  16. Relaisfunkstellenbetrieb
Teilnehmer: Präsident: K. Schultheiß, DL1QK, Bochum
Clubversammlung:
Geschäftsführender
Vorstand:
1. Vorsitzender:
2. Vorsitzender:
Beisitzer:

Geschäftsführer:
Schatzmeister:
J. Netzer, DL3YH, Kirchhorst
U. Kluge, DJ1BQ, Hannover
U. Gradmann, DL9PL, St. Mang
bzw. J. Kaiser, DK1QZ, Geisenheim
H. Hansen, DL1JB, Kiel
K. Pehrs, DJ3TZ, Kiel
Amateurrat: DV Baden:
DV Bayern-Nord:
DV Bayern-Süd:
DV Berlin:
DV Hamburg:
DV Hessen:

DV Köln-Aachen:
DV Niedersachsen:
DV Nordrhein:
DV Nordsee:
DV Rheinland-Pfalz:
DV Ruhrgebiet:
DV Saar:
DV Schleswig-Holstein:
DV Schwaben:
DV Westfalen-Nord:
DV Westfalen-Süd:
DV Württemberg:
2. Vorsitzender VFDB:
O. Blankenhorn, DJ1TC, Karlsruhe
i. V. Dr. D. Seyboth, DJ2MG, Erlangen
G. Mees, DL6XM, München
R. Hammer, DL7AA, Berlin
K. H. Muhss, DL9QG, Harburg
J. Kaiser, DK1QZ, Geisenheim
bzw. i. V. H. Liebe, DJ2QX, Steinheim/Main
W. Oepen, DL3OE, Hennef
G. Schnabel, DJ7GS, Wolfsburg
W. Hagedorn, DL1NN, Heiligenhaus
C. Naumann, DJ1RC, Oldenburg
A. Lehner, DJ5LA, Koblenz
G. Kandora, DJ4HO, Dinslaken
O. Sailer, DL8AJ, Aßweiler
A. Müller, DL1FL, Kiel
K. Michel, DJ1AM, Augsburg
H. Wagner, DJ1WO, Gladbeck
R. Jacob, DL9NU, Hagen
E. Ludwig, DJ3JZ, Wernau/Neckar
A. Schädlich, DL1XJ, Darmstadt
Sonstige Teilnehmer:
Erweiterter
Vorstand:
Auslands-Referent und
Sonderbeauftragter AFuZ:
DX-Referent:
Funkbetriebs-Referent:
Jugend- & SWL-Referent:
UKW-Referent:

H. Picolin, DL3NE, Dönberg
U. Weiß, DL2YA, Laasphe
i. V. H. P. Günther, DL9XW, Nordhorn
i. V. A. Plicht, DJ6XR, Wolfsburg
A. Schlendermann, DL9GS, Bochum
Mitarbeiter usw.: Schriftleitung DL-QTC:
QSL-Vermittlung:
Justitiar:
Rechnungsprüfer:

Architekt AFuZ:
Fuchsjagd-Sachbearbeiter:
Ehrennadel-Ausschuß:
Satzungsausschuß:
F. Kühne, DL6KS, München
H. Pankow, DL1BA, München
W. Kawan, DL1UU, Hamburg
B. Tietz, DL1GU, Flensburg
(und DV Hamburg DL9QG)
R. Stöhr, Frankfurt
K. Taddey, DL1PE, Velbert
W. Feilhauer, DL3JE, München
H. Liebe, DJ2QX, Steinheim/M.

Den Sitzungen wohnten außerdem 27 Clubmitglieder als Zuhörer bei, die in einer besonderen Gästeliste erfaßt wurden.

Versammlungsleiter: A. Schlendermann, DL9GS

Nach einer gemeinsamen Vorbesprechung von Clubvorstand und Amateurrat begann die Hauptversammlung am Sonnabend, dem 22.05., um 14:00 Uhr.

Der Geschäftsführer DL1JB begrüßte die Versammlung und stellte die Teilnehmerschaft fest. Der Geschäftsführende Vorstand und der Amateurrat, waren vollzählig anwesend. Im Amateurrat wurde der erkrankte DV Bayern-Nord DL6YB durch DJ2MG, und der 1.Vorsitzende des VFDB DL3FH durch den 2. Vorsitzenden DL1XJ vertreten. Vom Erweiterten Vorstand fehlte der technische Referent DJ5RH; der Funkbetriebsreferent DL6JG wurde durch DL9XW, und der Jugend- und SWL-Referent durch DJ6XR vertreten. DL1JB erklärte die Versammlung aufgrund der rechtzeitigen Einladungen und Bekanntgabe der Tagesordnung für beschlußfähig. Die Zahl der Stimmberechtigten betrug in der Clubversammlung 24, im Amateurrat allein 19.

Anschließend hieß der gastgebende DV DL7AA die Clubversammlung in Berlin herzlich willkommen. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß nach elf Jahren endlich wieder einmal Berlin Tagungsort sei, und wünschte der Hauptversammlung einen guten Verlauf. Der Präsident DL1QK dankte dem Distrikt Berlin für die freundliche Aufnahme und für die abwechslungsreichen Veranstaltungen, die er der Clubversammlung zum Auftakt der Tagung an den beiden Vortagen mit einem großen HAM-Fest und Rundfahrten geboten hatte. Anschließend übernahm der UKW-Referent DL9GS die Versammlungsleitung.

Zunächst gab der Geschäftsführer DL1JB noch einige Hinweise zur Tagesordnung. Zum Punkt 6 erklärte er, daß der zum Beisitzer im Geschäftsführenden Vorstand vorgeschlagene OM Kollmorgen, DL7DZ, seine Kandidatur zurückgezogen hätte. Der nachträglich auf die Tagesordnung gesetzte Punkt 16 solle im Anschluß an Punkt 11 behandelt werden. Zu Punkt 14 gab DL1JB, bekannt, daß die Anträge h (Änderung des Verfahrens zur Berechnung der OV-Beitragsanteile), i Aufwandsentschädigung für die ehrenamtlichen Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstandes), l (Information des Amateurrates), o (Satzungsänderung) und p (Finanzierung des AFuZ-Baues in vollem Umfang) zurückgezogen worden wären. Dafür sei noch ein Antrag des Ortsverbandsvorstandes München-Ost (Ablehnung des Ausschlußverfahrens gegen DL9PF) hinzugekommen, dessen Wortlaut der Versammlung unmittelbar vor Sitzungsbeginn schriftlich vorgelegt worden war. DL1JB schlug vor, die Anträge b, d und e unter Punkt 16 (Relaisfunkstellenbetrieb), die Anträge f, g, k und m unter Punkt 7 (Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1971) zu behandeln, was von der Versammlung akzeptiert wurde. Anschließend wurde mit der Tagesordnung begonnen.


1. Ergebnisse der letzten Sitzung

Dazu verwies der Geschäftsführer auf die mit dem OV-Rundschreiben Nr. 9/70 und Nr. 4/71 verteilten Protokolle über die beiden Sitzungen der Clubversammlung am 14./15.11.1970 in Göttingen und am 03.04.1971 in Essen. Der Präsident DL1QK beanstandete im Protokoll über die Essener Sitzung auf Seite 8 die Zeilen 11 bis 13 und berichtigte den betreffenden Satz wie folgt: „Auf Befragen des Geschäftsführers DL1JB erklärte der Präsident, daß er den fraglichen Bericht selbst nur noch dem im Verteiler nicht genannten Jugendreferent DL1JH geschickt hätte“. Die beiden Protokolle wurden dann von der Clubversammlung angenommen.

Anschließend gab der DV Württemberg DJ3JZ als Sprecher des Amateurrates zu dem am Ende der Sitzung am 03.04.1971 dem Geschäftsführenden Vorstand erteilten Auftrag, gegen die Mitglieder Wolfram Körner und Walter Vedder wegen clubschädigenden Verhaltens ein Ausschlußverfahren einzuleiten, im Namen von 18 Amateurratsmitgliedern folgende Erklärung ab:

    „Der Amateurrat ging bei der Zustimmung zum Antrag, gegen die Mitglieder Vedder und Körner ein Ausschlußverfahren einzuleiten, davon aus, daß die Einleitung des Verfahrens der Klärung der erhobenen Vorwürfe dienen sollte. Die Satzung sieht dies ausdrücklich vor (vergl. § 7 Absatz 3). Dabei wurden die konstruktiven Einwände gegen das geplante Amateurfunkzentrum durchaus gewürdigt. Keinesfalls war die sachliche Kritik am AFuZ das auslösende Moment für den Ausschluß-Antrag. Es ging vielmehr um die Form, in der diese Kritik unterbreitet wurde, und die durch den Amateurrat nach wie vor ausdrücklich mißbilligt wird.

Nach erneuter eingehender Prüfung der Frage besteht innerhalb des Amateurrats Übereinstimmung darüber, daß ein Ausschlußverfahren nicht in jedem Fall geeignet ist, Vorstandsmitglieder und -mitarbeiter vor Verunglimpfungen zu schützen. Der AR sieht deshalb den in Essen gefaßten Beschluß als gegenstandslos an.

Zur Beilegung der bestehenden Kontroversen schlägt der AR vor, einen neutralen Vermittlungsausschuß zu bilden, in dem die Beteiligten durch ein Clubmitglied ihres Vertrauens vertreten sein sollen. Er geht dabei von der Überzeugung aus, daß sowohl der Geschäftsführende Vorstand als auch die OM Vedder und Körner ernsthaft daran interessiert sind, die Angelegenheit auf faire Weise und im Sinne echten HAM-Spirits zu bereinigen.“


2. Jahresberichte des Clubvorstandes

Der Geschäftsführer verwies dazu auf den der Clubversammlung mit dem OV-Rundschreiben Nr. 4/71 zugegangenen Jahresbericht 1970 und auf den vor Beginn der Sitzung verteilten Bericht des Präsidenten DL1QK. Beide Berichte wurden einstimmig angenommen.


3. Bericht der Rechnungsprüfer, Prüfung und Genehmigung der Jahresabrechnung für das Geschäftsjahr 1970

Dazu waren dem Amateurrat am 30.04. mit dem OV-Rundschreiben 4/71 die vollständige Jahresabrechnung für 1970 und der Bericht der Rechnungsprüfer vom 18.04. vorgelegt worden. Die Ortsverbände hatten einen Auszug als Anlage zum Jahresbericht 1970 erhalten.

Zur Jahresabrechnung gab der Schatzmeister DJ3TZ zunächst eine Berichtigung bekannt. Bei den Einnahmen für das Geschäftsjahr 1970 muß es unter der Position „Beiträge“ wie folgt heißen:

DARC-Mitglieder DM 733.667,35 (statt 742.348,75)
VFDB DM 23.365,05 (statt 14.683,65)

Die Gesamtsumme der Beitragseinnahmen bleibt jedoch unverändert DM 757.032,40.

Für die Rechnungsprüfer erläuterte DL9QG den Jahresabschluß und den Prüfungsbericht wie folgt: „

  1. Anläßlich der Herbstsitzung der Clubversammlung in Göttingen wurden DL1GU und ich zu Rechnungsprüfern für das Geschäftsjahr 1970 bestellt.
  2. Wir haben die Prüfung am 17./18.04.1971 in der Geschäftsstelle in Kiel durchgeführt und hierüber den Ihnen schriftlich vorliegenden Bericht erstellt; das sind die Seiten 19 und folgende des Jahresabschlusses.
  3. Die übliche Prüfung der laufenden Kassenführung wurde zu Beginn unserer Prüfungstätigkeit durch Kassensturz vorgenommen. Der uns vom Schatzmeister vorgewiesene Kassenbestand (1202,67 DM) stimmte mit dem buchmäßigen Barbestand überein.
  4. In Stichproben, die mit Einzelangaben in unserem Prüfungsbericht festgehalten sind, haben wir eine Anzahl von baren und unbaren Geschäftsvorfällen auf ordnungsgemäße und haushaltsplangerechte Buchung überprüft. Beanstandungen haben sich nicht ergeben.
  5. Die Entwicklung der Bilanz und der Einnahmen- und Ausgaben-Übersicht aus der Buchführung heraus haben wir lückenlos überprüft.
  6. Wir haben in Stichproben eine Reihe von Spenden- und Baustein-Eingängen für das AFuZ auf richtige buch- und listenmäßige Erfassung geprüft. Nähere Angaben hierzu finden Sie unter B,5 in unserem Bericht Seite 21 oben).
        Außerdem haben wir – und das ist versehentlich nicht in den schriftlichen, Bericht übernommen worden, – auch die 10- bzw. 5jährige Beitragsvorauszahlungsaktion für AFuZ stichprobenweise geprüft. Es handelt sich hier um die lfd. Nrn. 316 bis 406 der hierfür angelegten Liste.
  7. Wie in den vergangenen Jahren ist auch diesmal unserem Prüfungsbericht und zwar die Seite 23 – eine vergleichende Übersicht hinsichtlich der einzelnen Kostenstellen für die Jahre 1966 bis 1970 beigefügt.
  8. Wie schon bei der Sondersitzung der CV in Essen bekannt wurde, und wie es sich auch aus dem Jahresbericht des Clubvorstandes ergibt, sind die allgemein bekannten Preis- und damit Kostensteigerungen auch an unserem Club nicht vorbeigegangen.
        So ist für das von uns geprüfte Jahr 1970 der prozentuale Steigerungssatz der Kosten fast doppelt so hoch wie der Steigerungssatz der Einnahmen.
        Bei dieser Betrachtung sind außerordentliche Kosten des vergangenen Jahres ebenso außer Betracht gelassen worden, wie die bereits angefallenen Kosten für das Projekt AFuZ.
  9. Um Ihnen Vergleichsmöglichkeiten in die Hand zu geben, haben wir dem Bericht – Seite 24 – eine Übersicht der Einnahmen und Ausgaben in runden Tausend DM für die Jahre 1965 bis 1970 angefügt.
        Wie sich daraus ergibt, ist der Überschuß, ohne Aufwendungen für das AFuZ zu berücksichtigen, z. B. von 1968 zu 1969 rd. um ein Drittel und von 1969 zu 1970 rd. um die Hälfte zurückgegangen!
        Das bedeutet, daß bei anhaltender Steigerungstendenz und wir wissen, daß beispielsweise erhebliche Porto-Erhöhungen auf uns zukommen – möglicherweise für das jetzt laufende Geschäftsjahr, spätestens jedoch für das kommende Jahr mit Fehlbeträgen gerechnet werden muß.
        Und zwar – ich möchte es nochmals betonen – ohne das Projekt Baunatal!
        Wir halten es für unsere Pflicht, insbesondere den AR auf diese Entwicklung aufmerksam zu machen!
  10. Abschließend möchte ich zu unserer Rechnungsprüfung sagen, daß wir uns davon überzeugen konnten, daß der kassen- und rechnungsmäßige Geschäftsbetrieb unseres Clubs ordnungsgemäß und gewissenhaft abgewickelt wurde.
        Die Buchführung und sonstige Geschäftsunterlagen sind übersichtlich, sauber und ordentlich.
        Nach diesem Ergebnis konnten wir den üblichen Bestätigungsvermerk erteilen.“

Die Frage des Präsidenten, warum in der Bilanz unter den Passiva eine so hohe Wertberichtigung (DM 18.000,–) vorgenommen worden wäre, beantworteten die Rechnungsprüfer damit, daß die Kursverluste bei den Wertpapieren dazu gezwungen hätten. Die von einigen AR-Mitgliedern beanstandeten relativ hohen Beträge auf den Bank- und Postscheckkonten am Jahresende erklärte der Schatzmeister damit, daß gerade an den letzten Tagen des Jahres noch außerordentlich viele Beitragsvorauszahlungen eingegangen wären, die erst Anfang Januar 1971 zinsbringend hätten angelegt werden können.

Die Jahresabrechnung 1970 und der Bericht der Rechnungsprüfer wurden dann vom Amateurrat einstimmig angenommen.


4. Berichte der Ausschüsse

A) Der Bericht des Haushaltsausschusses wurde bis zur Behandlung des Punktes 7 vertagt.

B) Für den Diplomausschuß gab DJ1TC bekannt, daß der Ausschuß die folgenden Diplome nach Prüfung der Ausschreibung befürwortet:
„AFuZ-Diplom“,
„Rhein-Weser Award (RWA)“,
„"Rhein-Ruhr-DX-Award (RRDXA)“, sowie die Erweiterung des
„Rheinland-Pfalz-Diploms“ auf UKW.

Die genannten Diplome wurden von der Clubversammlung anerkannt.

C) Als Sprecher des Ehrennadelausschusses gab DL3JE die Verleihung von acht Ehrennadeln bekannt. Die Urkunden und Ehrennadeln wurden den Distriktsvorsitzenden zur Überreichung an die betreffenden Mitglieder ausgehändigt.

D) Der Bericht des Satzungsausschusses wurde auf Punkt 12 der Tagesordnung vertagt.

E) Für den DVO-Ausschuß gab DL1JB bekannt, daß der Club mit der Bundespost in Verhandlungen über die Verwaltungsanweisung zum Amateurfunkgesetz und über den Relaisfunkstellenbetrieb stehe. Auf seinen Vorschlag wurde an Stelle des ausgeschiedenen OM Richter, DJ1KM, der UKW-Referent DL9GS in den DVO-Ausschuß berufen.

F) Im Namen von DJ4FT gab der DV Westfalen-Süd DL9NU bekannt, daß die Aktion „Für 5 Mark sind Sie dabei“ einen Reinerlös von ca. DM 44.450,– für das AFuZ erbracht hätte. Das Aufkommen aus der Aktion DBØAFZ/DFØAFZ (QSL-Karten und AFuZ-Diplome) betrage zur Zeit etwa DM 4200,–.

Die anderen Ausschüsse hatten nichts Neues zu berichten.


5. Entlastung des Clubvorstandes

Nach Entgegennahme aller Berichte erteilte der Amateurrat auf Antrag seines Sprechers DJ3JZ dem Clubvorstand einstimmig Entlastung. Für den AR und darüber hinaus im Namen des gesamten Clubs dankte DJ3JZ dem Vorstand unter dem Beifall der Versammlung für die in einer schwierigen Amtsperiode geleistete Arbeit.


6. Neuwahl des Geschäftsführenden Vorstandes

Zu diesem Zweck übernahm der Geschäftsführer DL1JB in seiner Eigenschaft als Wahlleiter die Versammlungsleitung.

Die Wahlen wurden gemäß Wahlordnung, Abschnitt III, Absatz a, Ziffern 3 bis 5, geheim und für die einzelnen Vorstandsämter getrennt durchgeführt. Die Wahlvorschläge waren dem Amateurrat mit dem CV-Rundschreiben Nr. 2/71 am 23.04.1971 bekanntgegeben worden. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 19. Die Auszählung der Stimmen nahm der aus DL1FL und DJ3PZ, sowie DL1JB als Wahlleiter bestehende Wahlausschuß vor.

Für die Wahl zum 1. Vorsitzenden waren OM Lehner, DJ5LA, und OM Netzer, DL3YH, vorgeschlagen worden. Von den abgegebenen 19 Stimmen entfielen fünf auf DJ5LA und 14 auf DL3YH. Damit war DL3YH zum 1. Vorsitzenden wiedergewählt. Er nahm die Wahl an.

Für die Wahl zum 2. Vorsitzenden waren OM Kluge, DJ1BQ, und OM Taddey, DL1PE, vorgeschlagen worden. Von den abgegebenen 19 Stimmen entfielen 15 auf DJ1BQ und drei auf DL1PE bei einer Stimmenthaltung. Damit war DJ1BQ zum 2. Vorsitzenden wiedergewählt worden. Er nahm die Wahl an.

Für die Wahl zum Beisitzer im Geschäftsführenden Vorstand waren ursprünglich OM Hagedorn, DL1NN, OM Kaiser, DK1QZ, OM Kollmorgen, DL7DZ, und OM Taddey, DL1PE, vorgeschlagen worden. Der bisherige Beisitzer, OM Gradmann, DL9PL, hatte nicht wieder kandidiert. DL7DZ hatte seine Kandidatur bereits vor der Sitzung wieder zurückgezogen, und DL1NN trat vor Beginn des Wahlganges von seiner Kandidatur zurück. Von den abgegebenen 19 Stimmen entfielen 12 auf DK1QZ, und fünf auf DL1PE, bei zwei Stimmenthaltungen. Damit war DK1QZ zum neuen Beisitzer im Geschäftsführenden Vorstand gewählt. Er nahm die Wahl an.

Nach Abschluß der drei Wahlgänge gab DL1JB als Ergebnis bekannt:

1. Vorsitzender: OM Jürgen Netzer, DL3XH
2. Vorsitzender: OM Ulf A. Kluge, DL1BQ
Beisitzer: OM Josef Kaiser, DK1QZ

Mit dieser Verkündung begann die zweijährige Amtsperiode des neuen Geschäftsführenden Vorstands. Der Präsident DL1QK gratulierte den gewählten OM unter dem Beifall der Versammlung und wünschte ihnen eine erfolgreiche gemeinsame Tätigkeit zum Wohle des DARC.

Anschließend gab DL1QK bekannt, daß er auf ärztlichen Rat hin sein Amt als Präsident aus gesundheitlichen Gründen niederlegen müsse und daher nur noch bis zum Herbst im Amt bleiben könne.

Anstelle des zum Beisitzer gewählten DK1QZ übernahm OM Liebe, DJ2QX, für den weiteren Verlauf der Sitzung die Vertretung des DV Hessen.


7. Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1971

Zunächst gab der Haushaltsausschuß durch seinen Sprecher DL1NN einen Bericht über die Untersuchung ab, die vom Ausschuß aufgrund des bei der Sitzung in Essen am 03.04. erteilten Auftrags angestellt worden war, um dem Club durch eine Neufestsetzung des Mitgliedsbeitrags ab 01.01.1972 aus seiner finanziellen Zwangslage herauszuführen. Dabei brachte DL1NN zum Ausdruck, daß wegen der zu erwartenden Kostensteigerungen (z. B. die bevorstehende Portoerhöhung) eine Erhöhung des Beitrags, ganz unabhängig vom AFuZ, unerläßlich sei. Es frage sich nur, ob man vorausschauend den Jahresbeitrag gleich auf DM 60,– oder zunächst für 1972 nur auf DM 50,– erhöhen wolle. Nach Ansicht des Ausschusses soll ab 01.01.1972 grundsätzlich jährliche Beitragszahlung eingeführt werden, die bereits jetzt schon von der überwiegenden Mehrheit der Mitglieder praktiziert wird. Die Möglichkeit der vierteljährlichen Beitragszahlung kann unter der Voraussetzung beibehalten werden, daß der Quartalsbeitrag einen gewissen Zuschlag erfährt. In Abänderung seines ursprünglichen Antrags stellte der Ausschuß dem Amateurrat zwei Möglichkeiten der Beitragsneufestsetzung ab 01.01.1972 zur Auswahl:

Jahres-
Beitrag
Quartals-
Beitrag
1. Vollzahler DM 60,– DM 17,50
Beitragsermäßigte mit Clubzeitschrift 30,– 8,50
Jugendliche unter 18 Jahren 20,– 6,–
Familienangehörige ohne Clubzeitschrift 8,– 2,50
VFDB-Mitglieder (Doppelmitgliedschaft) 12,– 3,50
2. Vollzahler DM 50,– DM 15,–
Beitragsermäßigte mit Clubzeitschrift 25,– 7,50
Jugendliche unter 18 Jahren 20,– 6,–
Familienangehörige ohne Clubzeitschrift 8,– 2,50
VFDB-Mitglieder (Doppelmitgliedschaft) 10,– 3,–

Beim ersten Vorschlag sollen die OV-Beitragsanteile um 50 % erhöht werden, beim zweiten Vorschlag jedoch unverändert bleiben.

Ferner schlug der Ausschuß vor, die gebundenen Reserven des Clubs, die zur Zeit nur DM 15.000,– betragen, auf DM 100.000,– zu erhöhen.

Die Entscheidung dieser Vorschläge wurde bis zum zweiten Sitzungstag zurückgestellt, um den AR-Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, sich eingehend damit zu beschäftigen.

Anschließend legte der Haushaltsausschuß der Clubversammlung einen revidierten Entwurf für den Haushaltsplan 1971 vor. Dieser war gegenüber dem ersten, am 30.04. verteilten Entwurf in einigen Positionen mit dem Ziel geändert worden, mehr Mittel für die zu erwartenden Kostensteigerungen zur Verfügung zu behalten. Die vorgeschlagenen Kürzungen betrafen vor allen die Distrikte und das DX-Referat, denen 1971 etwa ein Drittel weniger Mittel zur Verfügung stehen sollen, als 1970.

Den dazu vom DV Nordsee DJ1RC gestellten Antrag „Die vorgeschlagenen Abstriche sind nicht durchführbar, da die eingesetzten Beträge so knapp bemessen sind, daß Kürzungen ohne Minderung der Leistungen nicht möglich sind,“ lehnte der Amateurrat mit sieben Ja-Stimmen und elf Nein-Stimmen bei einer Stimmenthaltung ab.

Im Rahmen der Diskussion über den Haushaltsplan und der Abstimmung der einzelnen Posten wurde auch der Antrag des OV Rendsburg behandelt, den Zuschuß von DM 1500,– an den OV Würzburg ersetztes zu streichen. Dieser Antrag wurde mit acht Ja-Stimmen und neun Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt. Die Auszahlung an den OV Würzburg soll erfolgen, sobald dieser den Nachweis erbringt, daß sein OV-Heim DARC-Eigentum ist. Zur Kürzung der Mittel des DX-Referats erklärte der DX-Referent DJ2YA, daß dadurch die Leistungen seines Referats entscheidend geschmälert würden, und daß er daher als Referent zurücktreten müsse. Er bat den Geschäftsführenden Vorstand, einen kommissarischen Referenten einzusetzen. DJ2YA erklärte sich aber ausdrücklich dazu bereit, auch weiterhin im Referat mitzuarbeiten.

Anschließend nahm der Amateurrat den Haushaltsplan mit 14 Ja-Stimmen und drei Nein-Stimmen bei zwei Stimmenthaltungen in folgender Fassung an:

Einnahmen Ausgaben
Beiträge DM 774.000
Sonstige Einnahmen 56.000
DL-QTC-Druck und Verlag DM 165.000
DL-QTC-Versandkosten 72.000
DL-QTC-Schriftleitung 35.000
Distriktsanteile 20.000
Ortsverbandsanteile 108.000
Geschäftsstelle 150.000
QSL-Vermittlung 149.000
Präsidium 4000
Geschäftsführender Vorstand 12.000
Pressestelle 1000
Deutschland-Rundspruch 1000
Auslands-Referat und International Affairs 1000
Technisches Referat 1000
UKW-Referat 4000
Funketriebs(EMC)-Referat 8000
Jugend- und SWL-Referat 3500
Jugendlehrgänge 20.000
DX-Referat (mit IG Ionosphäre) 8000
Ausschüsse, Clubversammlung, Rechnungsprüfer 5000
Justitiar 6000
IARU-Beitrag 6500
Haftpflichtversicherung 5000
Steuern 4500
Fuchsjagdmeisterschaft 4000
Zuschuß OV Würzburg 1500
Funkausstellung Berlin 8000
Kostensteigerung 18.000
Rücklage für Amateurfunk-Zentrum 9000


DM 830.000 DM 830.000

Der Antrag des Ortsverbandes Hamburg-Ost, die Aufnahmegebühr auf die Höhe des jeweils gültigen Jahresbeitrages heraufzusetzen und die DE-Prüfungsgebühr auf DM 5,– zu erhöhen, wurde vom Amateurrat mit einer Ja- und 17 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt.

Der Antrag des Ortsverbandes Lübeck auf Erhöhung der Beitragsmahngebühren verwies der Amateurrat zur Entscheidung an den Geschäftsführenden Vorstand.


Damit wurde die Sitzung am Sonnabend um 18:30 Uhr beendet.

Die Clubversammlung trat am Sonntag, dem 23.05., um 09:00 Uhr wieder zusammen, um über die Beitragsneufestsetzung zu entscheiden.


Zunächst wandte sich der DV Bayern-Süd DL6XM mit folgender Begründung gegen die Bestrebung einer Beitragsheraufsetzung: „

  1. Der in der Jahresrechnungslegung 1970 ausgewiesene Jahreserfolg beträgt DM 9782,55. Dieser Betrag ist bilanztechnisch gesehen korrekt, erscheint aber deshalb so gering, weil Ausgaben für das AFuZ in Höhe von DM 45.054,52 nicht der vorhandenen AFuZ-Rücklage, sondern den laufenden Mitteln entnommen wurden. Ferner wurde 1970 eine längst fällige einmalige Kurskorrektur des Wertpapierbestandes vorgenommen in Höhe von DM 18.000,–. Die echte Überschußleistung des Jahres 1970 beträgt damit also DM 72.837,07, wodurch ein weit besseres Bild entsteht.
  2. Eine Beitragserhöhung zu diesem Zeitpunkt ist ferner abzulehnen aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit gegenüber vielen Tausenden von Mitgliedern, denen es finanziell nicht möglich war, 10- oder 5jährige Beitragsvorauszahlungen zu leisten. Finanzstarke Mitglieder entgehen der Beitragserhöhung, die finanzschwächeren müßten schon jetzt die volle Last tragen.
  3. Es ist nicht abzusehen, daß nach einer Erhöhung der Beiträge noch wirklich straffe Sparmaßnahmen getroffen werden können.“

DL6XK verwies darauf, daß bei Verzicht auf Beitragserhöhung weiterhin mit einem Mitgliederzuwachs von etwa 4 % pro Jahr zu rechnen sei, was eine alljährlich zusätzliche Einnahme von etwa DM 29.000,– bringe. DL6MI appellierte, von einer Beitragserhöhung vorerst abzusehen und bei strengen Sparmaßnahmen mit den vorhandenen Haushaltsmitteln auszukommen. Zu den bereits bestehenden Anträgen auf Beitragserhöhung auf DM 60,– bzw. DM 50,– stellte DL6XM den Antrag zur Abstimmung, auf jegliche Beitragserhöhung zu verzichten.

Damit lagen dem Amateurrat drei Anträge zur Abstimmung vor:

  1. Neufestsetzung des Jahresbeitrages auf DM 60,– (Einzelheiten siehe oben).
  2. Neufestsetzung des Jahresbeitrages auf DM 50,– (Einzelheiten siehe oben).
  3. Verzicht auf jegliche Beitragserhöhung.

Dazu stellte der DV Berlin DL7AA den Antrag, geheim über diese Anträge abzustimmen. Dieser Antrag wurde vom Amateurrat jedoch mit einer Ja-Stimme und 17 Nein-Stimmen abgelehnt.

Die anschließenden Abstimmungen hatten folgende Ergebnisse:

Antrag 1: Fünf Ja-Stimmen, 12 Nein-Stimmen, eine Stimmenthaltung
Antrag 2: Zwölf Ja-Stimmen, fünf Nein-Stimmen, eine Stimmenthaltung
Antrag 3: Zwei Ja-Stimmen, 13 Nein-Stimmen, drei Stimmenthaltungen.

Bei diesen Abstimmungen war der DV Köln-Aachen DL3OE nicht anwesend.

Damit war der Antrag 2 angenommen; d. h., daß für 1972 folgende Beitragsregelung gilt:

Jahres-
Beitrag
Quartals-
Beitrag
Mitglieder über 18 Jahre DM 50,– DM 15,–
Mitglieder über 18 Jahre, denen der Beitrag auf
besonderen Antrag ermäßigt wird (Schüler,
Stundenten, Lehrlinge, Rentner usw.)
25,– 7,50
Mitglieder unter 18 Jahren 20,– 6,–
Zweite und weitere Mitglieder in ein und
derselben Familie, ohne Clubzeitschrift
8,– 2,50
VFDB-Mitglieder, die auch unmittelbare
DARC-Mitglieder sind, ohne Zeitschriftenbezug
10,– 3,–

Eine Erhöhung der OV-Beitragsanteile ist damit nicht verbunden.

Die Entscheidung über den Vorschlag des Haushaltsausschusses, die gebundenen Reserven des Clubs zu erhöhen, wurde zurückgestellt.


8. Amateurfunk-Zentrum Baunatal

Dazu lag der Clubversammlung ein neuer Bericht des Sonderbeauftragten DL3NE vom 18.05. vor, der von ihm und dem Architekten, OM Stöhr, noch näher erläutert wurde. Demzufolge hat das Volkswagenwerk seine Zusage, die Bauleitung zu übernehmen, zurückgezogen. Als Grund wurde die Veröffentlichung des OV Rösrath in der HAM-Börse des DL-QTC genannt und erklärt, daß man in dieser Sache nicht Partei ergreifen wolle. Dadurch entstehen dem DARC für die Bauleitung Mehrkosten in Höhe von DM 18.750,–.

Die Kosten für den ersten Bauabschnitt in der Form, wie er bei der Sitzung in Essen beschlossen wurde, werden ca. DM 1.283.000,– betragen. Diese Feststellung löste in der Versammlung eine erneute Diskussion darüber aus, ob man nicht doch nochmal andere, evtl. billigere Möglichkeiten (Fertigbauweise o. ä.) prüfen solle, da die Finanzierung nicht genügend gesichert zu sein schien. Die Versammlung kam überein, durch den Haushaltsausschuß den genauen Fehlbetrag ermitteln zu lassen, und das Thema erst am Nachmittag weiter zu behandeln.

Ebenso wurde Punkt 9 der Tagesordnung bis zum Nachmittag aufgeschoben.


10. Europäische Fuchsjagdmeisterschaft 1971

Dazu gab der Organisator der Fuchsjagdmeisterschaft DL1PE einen Bericht über den geplanten Ablauf und den Stand der Vorbereitung. Es wird mit etwa 130 Teilnehmern gerechnet. Die Kosten werden auf etwa DM 15.000 veranschlagt. Die Finanzierung dürfte durch die Teilnehmerbeiträge, durch einen IARU-Zuschuß und die im DARC-Haushaltsplan vorgesehenen Mittel gesichert sein. Im Namen der Versammlung dankte der 1. Vorsitzende DL1PE für die geleistete Vorarbeit.


11. Internationale Funkausstellung 1971 in Berlin

Über die vorgesehene Beteiligung des DARC an der Internationalen Funkausstellung 1971 berichtete der DV Berlin DL7AA. Dem Club wird ein etwa 400 m² großer Stand zur Verfügung stehen. Dank der Unterstützung der Ausstellungsleitung und mehrerer Firmen sowie mit Hilfe des DARC-Zuschusses wird eine repräsentative Gestaltung des Standes möglich sein. Ihre aktive Mitarbeit haben rund 25 Berliner OM zugesagt. DL7AA wies noch besonders auf den anläßlich der Ausstellung stattfindenden Wettbewerb „Berlin Radio Exhibition Contest“, (siehe DL-QTC Nr. 5/1971, Seite 311) hin. Der 1. Vorsitzende dankte DL7AA für seinen Bericht und für die getroffenen Vorbereitungen.


16. Relaisfunkstellenbetrieb

Der UKW-Referent DL9GS berichtete über den Stand der Verhandlungen mit der Deutschen Bundespost. Danach sollen künftig Sondergenehmigungen für Relaisfunkstellen nicht mehr an einzelne OM, sondern in ähnlicher Weise wie die Genehmigungen für Clubstationen an Gruppen mit einem verantwortlichen Amateur erteilt werden.

Die zu diesem Thema gestellten Anträge erklärte DL9GS durch die Entwicklung für erledigt, so daß darüber nicht mehr im einzelnen abgestimmt zu werden brauche.


12. Satzungsfragen

Dazu berichtete DL9PL als federführendes Mitglied des Ausschusses über den Stand der Dinge. Er erklärte, es sei unbedingt nötig, daß sich die Clubversammlung dem Satzungsthema bei einer der nächsten Sitzungen widmen müsse, um endlich weiterzukommen. Da DL9PL nach seinem Ausscheiden aus dem Geschäftsführenden Vorstand auch um Entlassung aus dem Satzungsausschuß gebeten hatte, übertrug die Clubversammlung OM Liebe, DJ2QX, die Federführung im Satzungsausschuß. Sie vereinbarte ferner, das Satzungsthema bei der Herbstsitzung vorrangig zu behandeln.

Im Namen der Versammlung dankte der 1. Vorsitzende DL9PL für seine im Satzungsausschuß geleistete Arbeit.


13. Versicherungsfragen

Die Clubversammmlung kam überein, auch dieses Thema bis zur Herbstsitzung zu vertagen.


An dieser Stelle wurde die Sitzung für eine Mittagspause von 12:30–14:00 Uhr unterbrochen.

Anschließend wurden die zunächst noch anstehenden Anträge behandelt.


14. Anträge und Verschiedenes

a) Der Antrag des OVV Bad Pyrmont betreffend Fragebogenaktion zur Clubmeisterschaft wurde an die EMC verwiesen, nachdem bekannt war, daß eine Änderung der Ausschreibung durch die EMC bereits in Angriff genommen worden ist.

c) und j) Die Anträge betreffend Meßverfahren zum Qualitätsvergleich von Amateurfunkgeräten (Distrikt Baden) und technische Information für die Mitglieder über Amateurfunkgeräte (OVV Reinickendorf) wurden wegen Abwesenheit des technischen Referenten zurückgestellt.

n) Der Antrag des Distriktsvorstandes Hamburg, ein neues Literaturverzeichnis der DARC/VFDB-Bücherei herauszugeben, wurde einstimmig angenommen. Das Verzeichnis soll allen Ortsverbänden kostenlos zur Verfügung gestellt und an Einzelmitglieder für DM 2,50 abgegeben werden

q) Zum Antrag des Ortsverbandsvorstandes Köln-Deutz, die Clubversammlung möge dem Präsidenten wegen seines Höflichkeitsbesuches am 14.01. Verteidigungsministerium eine Rüge erteilen, äußerte der Präsident DL1QK, daß dieser Antrag nicht nur unzulässig sei, sondern außerdem eine persönliche Diffamierung darstelle; er erwarte daher eine Mißbilligung des OV Köln-Deutz durch die Clubversammlung. Der Antrag selbst wurde, bei einer Stimmenthaltung, im übrigen einstimmig abgelehnt. Nach längerer Diskussion darüber, ob der Antrag diffamierend sei, wurde, wiederum bei einer Stimmenthaltung und im übrigen einstimmig, folgende Feststellung getroffen: „Die Clubversammlung sieht in dem Antrag des OVV Köln-Deutz einen unangemessenen Vorwurf gegen den Präsidenten und mißbilligt den Antrag deshalb auf das Schärfste.“

Mit der Erklärung, daß diese Formulierung am Kern der Sache – Schutz eines Amtsträgers des DARC vor ehrverletzenden Angriffen – völlig vorbeigehe und von ihm als unzureichend empfunden werde, verließ daraufhin der Präsident unter Protest vorzeitig die Versammlung.

r) Der vom Distriktsvorstand Niedersachsen gestellte Antrag, die Mitgliedsausweise künftig nur noch einmal bei Neueintritt auszugeben, wurde einstimmig angenommen.

s) Der vom Distriktsvorstand Niedersachsen gestellte Antrag, das DLD-H dem DLD voll anzupassen, fand durch die Erklärung des Vertreters des Jugend- und SWL-Referenten DJ6XR, daß dies bereits geschehen sei, seine Erledigung.

t) und u) Die von den Ortsverbandsvorständen Wiesmoor und München-Ost gestellten Anträge, die gegen die Mitglieder Wolfram Körner und Walter Vedder vorgesehenen Ausschlußverfahren nicht durchzuführen, waren durch die am Anfang der Sitzung vom AR abgegebene Erklärung (siehe Punkt 1) gegenstandslos geworden.


Abschließend kam die Versammlung zurück auf Punkt


8. Amateurfunk-Zentrum Baunatal

Der Haushaltsausschuß berichtete, daß die Finanzierung für den Bau des ersten Abschnitts des Amateurfunkzentrums noch eine Lücke von DM 175.000 aufweise, wenn man darauf verzichte, die gebundenen Reserven des Clubs zu erhöhen. Nach längerer Diskussion, ob unter diesen Umständen der Bau begonnen werden solle oder nicht, stellte der DV Westfalen-Süd DL9NU folgenden Antrag zur Abstimmung:

„In Ausführung des AR-Beschlusses vom 03.04. wird OM Stöhr als Architekt beauftragt:

  1. Die Firma Gerdum & Breuer in Kassel als Hauptunternehmer mit der Baudurchführung des ersten Bauabschnitts zu beauftragen; diese Beauftragung schließt die Übernahme der Bauleitung ein.
  2. Für den DARC die technisch-geschäftliche Oberaufsicht zu übernehmen.

Der Geschäftsführende Vorstand wird bemächtigt und beauftragt, die hierfür erforderlichen Verträge abzuschließen.“

Dieser Antrag wurde mit 13 Ja-Stimmen gegen eine Nein-Stimme bei vier Stimmenthaltungen vom Amateurrat angenommen. Der DV Bayern-Nord konnte sich an dieser Abstimmung nicht mehr beteiligen, weil er schon am frühen Nachmittag Berlin wieder hatte verlassen müssen.

Bei seiner-Entscheidung ging der Amateurrat von der Erwartung aus, daß das Geschäftsjahr 1971 bei Verzicht auf die ursprünglich vorgesehene Erhöhung der gebundenen Reserven doch mit einem gewissen Überschuß abschließen werde, und daß die dann noch fehlenden Mittel aus dem erhöhten Beitragsaufkommen im Jahre 1972 bestritten werden können.

Dem ausscheidenden Sonderbeauftragten DL3NE, sowie dem für die AFuZ-Werbung tätig gewesenen DJ4FT sprach die Versammlung ihren Dank für die geleistete Arbeit aus.


9. Clubzeitschrift

Dazu hatte der im Herbst 1970 eingesetzte Ausschuß der Clubversammlung eine Zusammenstellung der eingegangenen Angebote vorgelegt. Als Sprecher des Ausschusses erläuterte DK1QZ die Angebote im einzelnen und schlug vor, auch mit der Körner'sche Druckerei und Verlagsanstalt nochmal zu verhandeln. Der Amateurrat beauftragte des Geschäftsführenden Vorstand, die Zeitschriftenfrage weiter zu verfolgen, und ermächtigte ihn, entsprechende Verhandlungen in dieser Sache zu führen. über das Ergebnis soll bei der Herbstsitzung berichtet werden.


Damit war die Tagesordnung beendet.

Im Namen des Geschäftsführenden Vorstandes erklärte DL3YH, daß eine Clubversammlung im Herbst 1971 schon wegen der dann durchzuführenden Wahl des Erweiterten Vorstandes erforderlich sei.

Die Clubversammlung vereinbarte, die Herbstsitzung in der zweiten Oktoberhälfte im Raum Köln-Bonn durchzuführen und dabei die Satzungs- und Versicherungsprobleme mit Vorrang zu behandeln. Zum Versammlungsleiter wählte die Clubversammlung wieder den UKW-Referenten DL9GS. Zu seinem neuen Sprecher ernannte der Amateurrat den DV Niedersachsen DJ7GS, da DJ3JZ darum gebeten hatte, ihn von dieser Aufgabe zu entlasten.

Die Schlußansprache hielt an Stelle des Präsidenten der 1. Vorsitzende DL3YH. Er dankte dem Distrikt Berlin für die gute Ausrichtung der Tagung und den Teilnehmern für die gemeinsam geleistete Arbeit. Damit wurde die Hauptversammlung 1971 am 23.05. um 18:00 Uhr beendet.


Berlin, den 23.05.1971

Im Entwurf
gez. Netzer, DL3YH, 1. Vorsitzender – gez. Kluge, DJ1BQ, 2. Vorsitzender

F. d. R.
gez. H. Hansen, DL1JB


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


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