P r o t o k o l l
über die Sitzung der Clubversammlung
am 14. und 15. November 1970


Sitzungsort: Göttingen, Gebhards Hotel
Sitzungszeiten: Sonnabend, 14.11.1970, 14:00–18:30 und 20:30–22:15 Uhr
Sonntag, 15.11.1970, 09:30-12:30 und 14:00-18:00 Uhr

Tagesordnung:
  1. Ergebnisse der Hauptversammlung 1970
  2. Zwischenberichte des Clubvorstandes
  3. Berichte der Ausschüsse
  4. Nachtragshaushalt für das Geschäftsjahr 1970
  5. Bestellung der Rechnungsprüfer für das Geschäftsjahr 1970
  6. Termine für 1971
  7. Amateurfunk-Zentrum Baunatal
  8. Satzungsfragen
  9. Versicherungsfragen
  10. Anträge und Verschiedenes
  11. Allgemeine Aussprache
  12. Aussprache der Clubversammlung über die Kosten des DL-QTC

 

Teilnehmer: Präsident: K. Schultheiß, DL1QK, Bochum
Clubversammlung:
Geschäftsführender
Vorstand:
1. Vorsitzender:
2. Vorsitzender:
Beisitzer:
Geschäftsführer:
Schatzmeister:
J. Netzer, DL3YH, Kirchhorst
U. Kluge, DJ1BQ, Hamburg
U. Gradmann, DL9PL, St. Mang
H. Hansen, DL1JB, Kiel
K. Pehrs, DJ3TZ, Kiel
Amateurrat: DV Baden:
DV Bayern-Nord:
DV Bayern-Süd:
DV Berlin:
DV Hamburg:
DV Hessen:
DV Köln-Aachen:
DV Niedersachsen:
DV Nordrhein:
DV Nordsee:
DV Rheinland-Pfalz:
DV Ruhrgebiet:
DV Saar:
DV Schleswig-Holstein:
DV Schwaben:
DV Westfalen-Nord:
DV Westfalen-Süd:
DV Württemberg:
1. Vorsitzender VFDB:
O. Blankenhorn, DJ1TC, Karlsruhe
C. H. Ruprecht, DL6YB, Aschaffenburg
G. Mees, DL6XM, München
R. Hammer, DL7AA, Berlin
K. H. Muhss, DL9QG, Hamburg-Harburg
J. Kaiser, DK1QZ, Geisenheim
W. Oepen, DL3OE, Hennef-Wellesberg
G. Schnabel, DJ7GS, Wolfsburg
W. Hagedorn, DL1NN, Heiligenhaus
C. Naumann, DJ1RC, Oldenburg
A. Lehner, DJ5LA, Koblenz
G. Kandora, DJ4HO, Dinslaken
O. Sailer, DL8AJ, Assweiler
A. Müller, DL1FL, Kiel
K. Michel, DJ1AM, Augsburg
H. Wagner, DJ1WO, Gladbeck
R. Jacob, DL9NU, Hagen
E. Ludwig, DJ3JZ, Wernau
F. Harder, DL1FH, Hamburg
Sonstige Teilnehmer:
Gast: Bundes-Verteid.-Min.: Oberstlt. H. Hoffmann, Bonn
Erweiterter
Vorstand:
Jugend- & SWL-Referent:
Auslands-Referent &
Sonderbeauftragter AFuZ:
Funbetriebs-Referent:
UKW-Referent:
DX-Referent:
Technischer Referent:
H. J. Henske, DL1JH, Offenbach

H. Picolin, DL3NE, Dönberg
U. Schwenger, DL6JG, Mönchhof
A. Schlendermann, DL9GS, Bochum
U. Weiß, DJ2YA, Laasphe
K. H. Krah, DJ5RH, Sichtigvor
Mitarbeiter: Schriftleitung DL-QTC:
-"- & Pressestelle:
Verlag DL-QTC:
Justitiar:
2. Vorsitzender VFDB:
Geschäftsführer VFDB:
Architekt AFuZ:
Entwicklung QSL-Anlage:
OVV Göttingen:
R. Auerbach, DL1FK, Hamburg
F. Kühne, DL6KS, München
W. Körner, DL1CU, Gerlingen
W. Kawan, DL1UU, Hamburg
A. Schädlich, DL1XJ, Darmstadt
H. Müller, DL9YS, Hamburg
R. Stöhr, Frankfurt
W. Ernst, DJ1MC, Wuppertal
K. H. Winkler, DJ9CL, Göttingen

Den Sitzungen wohnten außerdem einige Clubmitglieder als Zuhörer bei, die in einer besonderen Gästeliste erfaßt wurden.

Versammlungsleiter: A.Schlendermann, DL9GS


Nach einer internen Vorbesprechung am Vormittag begann die mitgliederöffentliche Herbstsitzung der Clubversammlung am Sonnabend, dem 14.11.1970, um 14:00 Uhr.

Der Geschäftsführer DL1JB begrüßte die Versammlung und stellte die Anwesenheit fest. Der Geschäftsführende Vorstand und der Amateurrat waren vollzählig anwesend. Vom Erweiterten Vorstand fehlten bei der Eröffnung der DX-Referent DJ1YA, der am Abend kam, sowie der Jugend- und SWL-Referent der nur Sonntag an der Sitzung teilnehmen konnte. DL1JB erklärte Versammlung aufgrund der rechtzeitigen Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung für beschlußfähig. Die Zahl der Stimmberechtigten betrug in der Clubversammmlung 24, im Amateurrat allein 19. DL1JB gab sodann bekannt, daß der beim letzten Mal zum Leiter dieser Sitzung gewählte Auslandsreferent DL3NE darum gebeten hätte, ihn von dieser Aufgabe zu entbinden, und daß an seiner Stelle bei Zustimmung der Versammlung der UKW-Referent DL9GS die Leitung übernehmen würde. Die Clubversammlung erklärte sich mit einverstanden.

Anschließend hieß der OVV Göttingen DJ9CL die Clubversammlung in seiner Stadt willkommen und wünschte ihrer Herbstsitzung einen guten Verlauf. Nach ihm ergriff der Präsident DL1QK das Wort. Er dankte DJ9CL für die freundliche Aufnahme und stellte der Versammlung die neuen Amateurrats-Mitglieder, den DV Hamburg, OM Muhss, DL9QG, und den DV Hessen, OM Kaiser, DK1QZ, vor. In Verbindung damit dankte DL1QK ihren Vorgängern, den OM Kleinermanns, DJ2UO, und Liebe, DJ2QX, für die zum Wohl des Clubs geleistete Arbeit. Als Gast begrüßte der Präsident Oberstleutnant Hoffmann vom Bundes-Verteidigungsministerium. Zum Schluß gedachte DL1QK des am 23.10.1970 verstorbenen OM Hansheinrich Heider, DL1IN und seiner Verdienste um den DARC. Zu Ehren von DL1IN erhoben sich die Anwesenden für eine Minute stillen Gedenkens von ihren Plätzen. Danach übernahm DL9GS die Versammlungsleitung, um mit der Tagesordnung zu beginnen.


1. Ergebnisse der Hauptversammlung

Der Geschäftsführer DL1JB verwies dazu auf das mit OV-Rundschreiben Nr. 6/1970 verteilte Protokoll über die am 23./24.05.1970 in Kassel durchgeführte Hauptversammlung, in dem auf Wunsch des VFDB unter Ziffer 2 (Jahresberichte des Clubvorstandes) der letzte Satz auf Seite 3 und der erste auf Seite 4 („Seitens des VFDB....Mitarbeiter zu finden.“) durch folgende Fassung ersetzt worden war:

„Der VFDB erbat Auskunft, ob im Hinblick darauf, daß die bei der Herbst-CV 1969 in Blieskastel neu angenommenen Richtlinien für die Tätigkeit des Technischen Referates bisher überwiegend in die Zuständigkeit der Redaktion des DL-QTC fielen, eine Neuabgrenzung der Aufgaben des Technischen Referates einerseits und der Redaktion andererseits erfolgt sei. Die Antwort des Vorstandes war nein.

Weiterhin bedauerte der VFDB, daß durch die personellen Schwierigkeiten im Technischen Referat die wichtige Frage der Beteiligung des DARC an einschlägigen Gremien in der Bundesrepublik (VDE-Kommissionen, Arbeitskreis für Antennen usw.) immer noch ungelöst sei. Der 1. Vorsitzende sagte eine nochmalige Prüfung den Komplexen zu.“

DL1JB erwähnte, daß der DV Schwaben DJ1AM zu Ziffer 8 des Protokolls (QSL-Vermittlung) einen Änderungswunsch geäußert hätte. DJ1AM erklärte, daß er darauf ggfs. später zurückkommen werde. Das Protokoll wurde dann einstimmig angenommen.


2. Zwischenberichte des Clubvorstandes

Der 1. Vorsitzende DL3YH gab einen Überblick über die Arbeit den Vorstandes im letzten halben Jahr, die in erster Linie dem Amateurfunk-Zentrum gewidmet war. Er ging ferner auf die Ergebnisse der Vorstandssitzung am 23./24.10.1970 in Hannover ein und verwies dazu auf den schriftlichen Bericht, den DJ3JZ dem Amateurrat am 06.11.1970 gegeben hat. DL3YH berichtete dann über die QSL-Vermittlung, für die eine neue Sortiereinrichtung vorbereitet wird. Deren technische Konzeption und Leistungsfähigkeit erläuterte anschließend OM Ernst, DJ1MC. Die Anlage soll möglichst gleichzeitig mit dem AFuZ fertig werden und von vornherein dort aufgestellt werden.

Zu diesem Thema bat auch OM Feilhauer, DL3JE, noch uns Wort. Er führte aus, daß der Vorstand ihn im Juni 1966 kommissarisch mit der Leitung der QSL-Vermittlung beauftragt habe, damit die Wuppertaler-Maschine unter allen Umständen zu vollen Einsatz gelangt. Nachdem einige Kinderkrankheiten an der Maschine, die nichts mit der Leistung und Güte der Maschine zu tun hatten, behoben waren, sondern bei jedem Neubau einer Maschine in der „Null-Serie“ eintreten, konnte die Vermittlung der QSL-Karten, die bei der früheren Handsortierung zwischen fünf und neun Wochen zum Durchlauf durch die Vermittlung gebrauchten, so beschleunigt werden, daß monatlich jeder Ortsverband einmal mit Karten beliefert werden konnte, Eine mehrmalige Belieferung, die technisch möglich gewesen wäre, wurde vom Vorstand zum Einsparen von Porto- und Personalkosten abgelehnt. In den vergangenen 4½ Jahren ist der tägliche Karteneingang von rund 1200 auf 10.500 angewachsen. Wenn auch die Sortierung dieser Kartenmengen schwieriger geworden ist, so kann auch heute noch die QSL-Vermittlung den Ortsverbänden unter Verwendung einer kleinen Interims-Sortieranlage für die neuen Rufzeichenblocks pünktlich die monatlichen Kartensendungen zustellen.

Der Zählerstand der Maschine weist aus, daß bis heute rund acht Millionen Karten die Maschine durchlaufen haben. Diese Leistung ist neben der Güte der damals viel umstrittenen Beschaffung der Maschine ganz besonders ein Verdienst des Vermittlungspersonals, welchen nach der Zentralisierung der Vermittlung im Hause Ismaningerstr. 132, 100 m neben dem Postamt München 27 (heute 86), vom ersten Tage an mit Freude und Aufopferung an der Verwirklichung der Pläne des Vorstandes mitgearbeitet hat und auch heut noch mitarbeitet.

Aus diesen Grunde sieht OM Feilhauer die ihm übertragene Aufgabe als erfüllt an und bittet den Vorstand, ihn zum 31.12.1970 von dem in Juni 1966 erteilten Auftrag zu entbinden. Diese Bitte soll nicht bedeuten, daß eine weitere praktische Mitarbeit in Club abgelehnt wird. Eine Mitarbeit steht dem DARC gerade jetzt jederzeit zur Verfügung, falls sie durch die Verlegung der QSL-Vermittlung und die Einarbeitung des in Baunatal eingestellten Personals erforderlich werden sollte.

Der 1. Vorsitzende DL3YH erklärte daraufhin, daß der Geschäftsführende Vorstand bereit sei, DL3JE zum 31.12.1970 von der ihm 1966 übertragenen Aufgabe zu entlasten, und sagte weiter wörtlich:

„Für Ihre Tätigkeit in der QSL-Vermittlung sage ich Ihnen namens des DARC meinen aufrichtigen Dank. Ihr selbstloser Einsatz bei der Einführung der Wuppertaler Maschine hat zweifellos dazu beigetragen, das reibungslose Funktionieren der QSL-Vermittlung während der Übergangszeit zu gewährleisten.

Der Geschäftsführende Vorstand nimmt dankend zur Kenntnis, daß Sie mit Ihren langjährigen Erfahrungen jederzeit für die QSL-Vermittlung zur Verfügung stehen würden, sollte sich dazu die Notwendigkeit ergeben. Er wird hiervon falls erforderlich gern Gebrauch machen.

Die verantwortliche Leitung der QSL-Vermittlung liegt damit wieder in vollem Umfang bei OM Pankow, DL1BA. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie die bis zum Jahresende verbleibende Zeit für die Abwicklung der Geschäfte und Übertragung der bisher von Ihnen ausgeübten Funktionen an OM Pankow nutzen würden.“

Die Versammlung quittierte diese Ausführungen mit Beifall. Anschließend berichtete der Präsident DL1QK über seine Besuche bei der ARRL/IARU in Newington und bei isländischen Funkamateuren in Reykjavik, die er während einer privaten Reise im September gemacht hat.

Der Auslandsreferent DL3NE gab einen Überblick über die Ergebnisse einer Vorstandsbesprechung der IARU-Region 1 Mitte Oktober. Danach wird sich die IARU auch finanziell, und zwar mit 2000 Schweizer Franken an den Europäischen Fuchsjagdmeisterschaften beteiligen, die der DARC im September 1971 veranstalten wird. Ferner ist die Teilnahme der IARU an der Ausstellung Telecom 71 in Genf vorgesehen. Die Standgestaltung soll OM Jäger, DL6OW, übernehmen, der bei der diesjährigen Funkausstellung in Düsseldorf den DARC-Stand geschaffen hatte.

Der Technische Referent DJ5RH erklärte, daß seine berufliche Belastung inzwischen zu groß geworden sei, um die Aufgaben des Referates so zu gestalten, wie es seiner Ansicht nach nötig sei, und daß er deswegen das Referat in absehbarer Zeit abgeben müsse.

Die restlichen Vorstandsberichte, sowie die Punkte 3 und 4 der Tagesordnung wurden zunächst zurückgestellt. Es folgte Punkt


5. Bestellung der Rechnungsprüfer für das Geschäftsjahr 1970

Die von den Distrikten gemachten Vorschläge waren dem Amateurrat mit dem Clubversammlungs-Rundschreiben Nr. 5/1970 am 15.10.1970 bekanntgegeben worden. Bei der geheimen, mittels Stimmzettel durchgeführten Wahl durch die wahlberechtigten 19 AR-Mitglieder, die je zwei Stimmen hatten, erhielten

OM Karl-Heinz Muhss, DL9QG, 12 Stimmen,
OM Bernhard Tietz, DL1GU, 16 Stimmen,
OM Heinz-Werner Wierheim, DL3OF, 10 Stimmen.

Damit wurden OM Muhss, DL9QG, und OM Tietz, DL1GU, zu Rechnungsprüfern für das Geschäftsjahr 1970 bestellt.


6. Termine für 1971

Der erste Entwurf für einen Veranstaltungskalender 1971 war der Clubversammlung am 15.10.1970 mit dem Clubversammlungs-Rundschreiben Nr. 5/1970 vorgelegt worden. Die Referenten und die Distriktsvorsitzenden ergänzten diese Übersicht noch durch weitere Terminangaben. Das Ergebnis ist ein zweiter Entwurf, der diesem Protokoll als Anlage beigefügt wird. DL1JB gab bekannt, daß der endgültige Terminkalender für 1971 im Februar im DL-QTC veröffentlich werden soll, und daß weitere Angaben dafür der Geschäftsstelle noch bis zum 31.12.1970 gemacht werden können.

An dieser Stelle wurde um 16:15 Uhr eine viertelstündige Pause eingelegt. Danach beschloß die Clubversammlung, zunächst das Hauptthema, Amateurfunk-Zentrum Baunatal, zu behandeln, und zu diesem Zweck auch am Abend nochmal zusammenzutreten.


7. Amateurfunk-Zentrum Baunatal

Als Grundlage der Erörterungen diente der Bericht Nr. 5 des Sonderbeauftragten DL3NE vom 16.10.1970. Die wesentlichsten Feststellungen dieses Berichtes waren:

  1. Die Stadt Baunatal hat dem DARC für das AFuZ einen Zuschuß in Höhe von DM 50.000,– unter der Voraussetzung zugesagt, daß mit dem Bau 1971 begonnen wird.
  2. Für die Dauer des Bauvorhabens wird das VW-Werk dem DARC einen werkseigenen Architekten für die örtliche Bauführung kostenlos zur Verfügung stellen. Das bedeutet eine Ersparnis von annähernd DM 12.000,–.
  3. Die Massen- und Kostenberechnung wird OM Stöhr, die statische Bearbeitung des Projektes OM Ruprecht, DL6YB, übernehmen. Entsprechende Verträge sind abgeschlossen worden.
  4. Die Bauausschreibung ist noch nicht erfolgt, weil der Zeitpunkt dafür wegen der Preissituation auf dem Baumarkt zu ungünstig war. Sie soll Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres vorgenommen werden, wenn sich die Lage etwas beruhigt hat.
  5. Für die Einrichtung des AFuZ werden bei Verwendung des bei der Geschäftsstelle und beim QSL-Büro vorhandenen Inventars DM 8000,– für den Verwaltungsteil und DM 41.000,– für den Schulungsteil benötigt.
  6. Der Personalbedarf im AFuZ wird mit insgesamt 14 Beschäftigten, einschließlich Hausmeister und einer Halbtagskraft, veranschlagt.
  7. Zu den noch zu erfüllenden Voraussetzungen für eine weitere finanzielle Unterstützung des Projektes durch staatliche Stellen und Behörden gehört, daß der DARC in möglichst vielen Bundesländern offiziell als jugendfördernd anerkannt wird.
  8. Der Erfolg der Baustein- und Spendenaktion, sowie der zehnjährigen Beitragsvorauszahlung ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Nach Angabe des Schatzmeisters DJ3TZ waren bis zum 10.11.1970 eingegangen:
DM 29.060,– Spenden,
DM 32.490,– Bausteine,
DM 142.000,– Beitragsvorauszahlungen.
Durch den für 1970 zu erwartenden Einnahme-Überschuß von ca. DM 50.000,– wird, die Rücklage für das AFuZ am Jahresende auf DM 390.000,– erhöht werden können.

Für den Bau des AFuZ würden damit Anfang 1971 alles in allem annähern DM 600.000,– aus clubeigenen Mitteln zur Verfügung stehen. Dazu kämen noch DM 50.000,– der Stadt Baunatal und die gemäß AR-Beschluß maximal DM 216.000,– Fremdkapital. Insgesamt wären dann ca. DM 866.000,– verfügbar.

Über die zu erwartenden Kosten lagen noch keine definitiven Angaben vor. Wegen der eingetretenen Preissteigerungen ist aber damit zu rechnen, daß etwa 15 % mehr benötigt werden, als ursprünglich veranschlagt. In diesem Fall würden noch ca. DM 250.000,– fehlen.

Zur Deckung des Fehlbetrages hatte der Distrikt Niedersachsen beantragt, Anfang 1971 von allen Mitgliedern zusätzlich zum Jahresbeitrag DM 10,– zu erheben, die drei Jahre später auf den Beitrag angerechnet werden sollen. Bei der Diskussion über diesen Antrag sprachen sich die meisten Mitglieder der Clubversammlung gegen eine solche Maßnahme aus. Der von einigen Distriktsvorsitzenden gemachte Vorschlag, man solle aus Kostengründen zunächst nur den Verwaltungsteil des AFuZ bauen, wurde sowohl vom Sonderbeauftragten DL3NE, als auch vom Architekten OM Stöhr als unpraktikabel bezeichnet. Der 1. Vorsitzende DL3YH erwähnte, daß für das AFuZ u. U. eine 10%ige Investitionszulage nach dem Investitionszulagengesetz vom 18.08.1969 zu erhalten sei, weil Baunatal in einem förderungsbedürftigen Gebiet liegt. Die erforderlichen Schritte sind bereits eingeleitet worden.

Die Debatte über Möglichkeiten zur Schließung der Finanzierungslücke wurde um 18:30 Uhr für eine zweistündige Abendbrot-Pause unterbrochen.

Anschließend kam die Versammlung nach weiterer Diskussion zu dem Entschluß, den Mitgliedern noch einmal eine befristete Gelegenheit zur Beitragsvorauszahlung zu geben, und zwar sowohl – wie bisher schon – für zehn Jahre, als auch – wie von mehreren Ortsverbänden vorgeschlagen – für fünf Jahre, um auf diese Weise die für den Bau des AFuZ noch fehlenden Mittel zu erhalten. Auf einen entsprechenden, vom DV Nordrhein DL1NN eingebrachten Antrag hin beschloß der Amateurrat einstimmig:

„Die DARC-Mitglieder haben bis zum 31.03.1971 Gelegenheit zur Beitragsvorauszahlung für

a) 10 Jahre (1971–1980) durch einmalige Zahlung von DM 400,–. Als Zinsen dafür können AFuZ-Bausteine im Wert von DM 80,– gegeben werden. Zur Vorlage beim Finanzamt wird eine Spendenbescheinigung über DM 320,– oder – bei Verzicht auf die Zinsen über DM 400,– erteilt.

b) Fünf Jahre (1971–1975) durch einmalige Zahlung von DM 200,–. Als Zinsen dafür können AFuZ-Bausteine im Wert von DM 20,– gegeben werden. Zur Vorlage beim Finanzamt wird eine Spendenbescheinigung über DM 180,– oder – bei Verzicht auf die Zinsen über DM 200,– erteilt.“

In der Erwartung, daß aufgrund der noch vorzunehmenden Bauausschreibung im März entsprechende Angebote vorliegen werden, beschloß die Clubversammlung, am Sonnabend, dem 03.04.1971, im Raum Gelsenkirchen zu einer Sondersitzung zusammenzutreten, bei der die endgültige Entscheidung über den Baubeginn getroffen,werden soll.

Bei der,Diskussion über weitere Finanzierungsmöglichkeiten kam die Versammlung zu der Auffassung, daß auch außerhalb des DARC mehr für das AFuZ geworben werden müsse, und daß es daher zweckmäßig sei, einen geeigneten OM ausdrücklich mit der Werbung für das AFuZ zu beauftragen. Auf Vorschlag des Präsidenten DL1QK beschloß die Clubversammlung, den Bochumer OM Fritz Höhne, DJ4FT, mit der Aufgabe zu vertrauen, als Beauftragter des Geschäftsführenden Vorstandes die Werbung für das AFuZ zu betreiben.

Zum Schluß der Debatte zog der DV Niedersachsen seinen Antrag, von den Mitgliedern einmalig DM 10,– für das AFuZ zu erheben, zurück. Damit wurde die Sitzung um 22:15 Uhr beendet.

Die Clubversammlung trat am Sonntag, dem 15. November 1970 um 09:30 Uhr wieder zusammen. Zunächst wurden die restlichen Vorstandsberichte und die Ausschußberichte nachgeholt.


2. Zwischenberichte des Clubvorstandes

Der Funkbetriebsreferent DL6JG berichtete für die EMC über Kontroversen, die sich bei der Herstellung neuer Deutschland-Diplome mit der Druckerei ergeben und zu Verzögerungen bei Neuerteilungen geführt hätten.

Der DX-Referent DJ2YA gab den beim Druck und Versand des DX-MB eingetretenen Wechsel bekannt. Beides hat jetzt der Bochumer OM Herchenröder, DL6DB, übernommen. DJ2YA berichtete dann über die Gründung der Deutschen Amateur-Fernschreib-Gruppe, die aber nicht im Gegensatz zum DARC stehe sondern mit dem Club zusammenarbeiten wolle.

Der Jugend- und SWL-Referent DL1JH ging darauf ein, ob und wie der DARC für das AFuZ Mittel aus dem Bundesjugendplan bekommen könne. Er führte dazu aus, daß der DARC als Voraussetzung dafür in mindestens fünf Bundesländern als jugendfördernde Organisation anerkannt werden müsse. DL1JH kündigte eine Umfrage bei allen Ortsverbänden mittels Fragebogen an, die mit diesem Problem in Zusammenhang steht.


3. Berichte der Ausschüsse

a) Der Diplom-Ausschuß befürwortete durch seinen Sprecher DJ1TC die Anerkennung des „Fuchsjagd-Diploms“ und des „VHF-CW-Diploms“ durch den DARC, die von der Clubversammlung ausgesprochen wurde. Zwei weitere Diplome, das „Rheinland-Pfalz-Diplom für UKW“ und das „River-Weser-Award“ hat der Ausschuß zunächst zurückgestellt.

b) Für den Ehrennadel-Ausschuß berichtete DL3JE über die Verleihung von fünf Goldenen Ehrennadeln. In Verbindung damit wurde die Frage gestellt, ob auch Ehrennadel-Anträge des DARC-Präsidenten über den Ausschuß laufen müssen, oder nicht. Die Clubversammlung bejahte diese Frage bei einer Gegenstimme mit allen übrigen Stimmen.

c) Als Sprecher des Haushalts-Ausschusses erklärte DJ3TZ, daß ein Nachtragshaushalt für 1970 nicht nötig sei; es brauche lediglich bei einigen Kostenstellen ein gegenseitiger Austausch vorgenommen zu werden. Aufgrund dieser Erklärung wurde der Punkt 4 (Nachtragshaushalt für das Geschäftsjahr 1970) von der Tagesordnung gestrichen. Der zu diesem Punkt gestellte Antrag des DV Bayern-Nord auf Zahlung eines Zuschusses von DM 1500,– an den Ortsverband Würzburg fand durch die Zusicherung, daß dieser Zuschuß in den Haushalt für 1971 eingesetzt würde, seine positive Erledigung. DJ3TZ kündigte an, daß der Überschuß in diesem Jahre etwa DM 50.000,– betragen und in voller Höhe der Rücklage für das AFuZ zugeführt werde. 1971 wird der Überschuß voraussichtlich sehr viel kleiner sein, weil die dafür schon geleisteten Beitragsvorauszahlungen bereits für das AFuZ eingeplant sind, und weil eine Reihe von Sonderausgaben (Funkausstellung, Fuchsjagdmeisterschaft, Telecom) zu erwarten ist.

d) Im Namen des Satzungsausschusses schlug DL9PL vor, daß OM Liebe, DJ2QX, auch nach seinem Rücktritt als DV Hessen und dem damit verbundenen Ausscheiden aus der Clubversammlung Mitglied des Ausschusses bleiben möge. Die Clubversammlung stimmte zu, und auch DJ2QX, der an der Sitzung als Zuhörer teilnahm, erklärte sich damit einverstanden. OM Kleinermanns, DJ2UO, der als DV Hamburg ausgeschieden ist, soll befragt werden, ob er zur weiteren Mitarbeit im Satzungsausschuß bereit ist.

e) Für den Personalausschuß gab DJ3JZ, in Erledigung des dem Ausschuß in Kassel erteilten Auftrags einen Bericht über die voraussichtlichen Personalkosten beim AFuZ, der auf allgemeinen Wunsch wörtlich in das Protokoll aufgenommen wurde; er lautet:

„Der Personalausschuß geht davon aus, daß die Geschäftsstelle z. Z. völlig überlastet ist und ihre Aufgaben nur mit Überstunden und Wochenendarbeit bewältigen kann. Bei steigender Mitgliederzahl und Übernahme zusätzlicher Aufgaben, die bisher außerhalb von Kiel und meist ehrenamtlich gemacht wurden, z. B. DL-Rundspruch, ‚International Affairs‘, müssen zwei weitere Mitarbeiter vorgesehen werden. Dazu kommt der Hausmeister, der möglichst als Expedient für QSL-Vermittlung mitfungieren und evtl. auch die Wartung der QSL-Anlage übernehmen soll. Für die QSL-Vermittlung dürfte dagegen der jetzige Personalstand auch bei steigender Kartenmenge mit mehr Platz und einer neuen modernen Sortieranlage genügen, also fünf Arbeitskräfte, einschließlich des als Expedient tätigen Hausmeisters, wobei ein hochbezahlter besonderer Leiter der QSL-Vermittlung wegfällt. Seine Funktion wird vom Geschäftsführer mit wahrgenommen. Dieser selbst wird durch eine Sekretärin entlastet, ebenso erhält der Schatzmeister eine Fachkraft zur Unterstützung. Diese Fragen wurden in Hannover zur Vorstandssitzung, bei der DJ3JZ, als AR-Vertreter teilnahm, ausführlich erörtert, wobei nicht die jetzigen Verhältnisse in Kiel und München zugrunde gelegt, sondern versucht wurde, ein möglichst realistisches Bild eines arbeitsfähigen AFuZ zu zeichnen. Danach werden voraussichtlich benötigt:

  1. Der Geschäftsführer als verantwortlicher Leiter des AFuZ,
  2. eine Sekretärin für den Geschäftsführer,
  3. eine Bürogehilfin für allgemeine Dienste, Empfang und Telefon,
  4. der Schatzmeister, zu seiner Hilfe,
  5. einen Buchhalter, als Stellvertreter,
  6. eine Buchhalterin.
  7. Eine jugendliche Bürohilfskraft,
  8. einen Hausmeister, zugleich Expedient QSL,
  9. QSL-Vermittler Ausland, zugleich Sachbearbeiter QSL,
  10. eine Auslandsvermittlerin (Vermittler)
  11. eine Inlandsvermittlerin
  12. eine Inlandsvermittlerin.

Die Zentralisierung aller Dienstleistungen des DARC stellt für den Club ein Novum dar. Erst nach einer gewissen Anlaufzeit wird sich der endgültige Personalbedarf erkennen und ein entsprechender Stellenplan aufstellen lassen. Der hier aufgezeigte muß insoweit als vorläufig angesehen werden.

Die dabei entstehenden Kosten wurden nach BAT festgelegt, sie können je nach Alter, aber auch nach Einstellmöglichkeit schwanken; da die Gehälter der jetzigen Mitarbeiter zugrundegelegt wurden, dürfte sich trotzdem eine gute Vergleichsmöglichkeit der Personalkosten zwischen jetzigem Zustand und Baunatal ergeben. Nach dem Stand vom 31.10.1970 betragen die Gehälter

in der GS DM 90.000,– jährlich
der QSL-Vermittlung DM 60.000,–

zusammen also DM 150.000,– bei 10 Mitarbeitern.

Das AFuZ mit zwei Mitarbeitern mehr liegt um die DM 162.000,– also ca. 7,5 % höher, wobei jedoch berücksichtigt werden muß, daß durch die Zentralisierung und Übernahme weiterer Aufgaben andere Kosten entweder ganz wegfallen oder stark sinken werden. Interessant ist noch ein Vergleich mit anderen Verbänden: die RSGB hat bei 17.000 Mitgliedern 16 bezahlte Mitarbeiter, die ARRL bei 91.000 Mitgliedern 70; (beide Verbände haben keine QSL-Vermittlung). Wir wollen mit 12 Mitarbeitern inklusive 100 % QSL-Vermittlung auskommen, bei ca. 21.000 Mitgliedern. Sie mögen daraus ersehen, daß unser Personalaufwand als durchaus bescheiden, wenn nicht sogar als sehr niedrig bezeichnet werden muß. Amateurrat und Personalausschuß werden darüber wachen, daß dieser Zustand zum Wohle des DARC erhalten bleibt.“

An Stelle des ausgeschiedenen OM Kleinermanns, DJ2UO, berief die Clubversammlung seinen Nachfolger als DV Hamburg, OM Muhss, DL9QG, in den Personalausschuß.


8. Satzungsfragen

Dazu hatte der DV Bayern-Nord DL6YB am Morgen einen neuen, von ihm gemeinsam mit dem DV Köln-Aachen DL3OE und OM Schifferdecker, DL7AC, entwickelten Entwurf verteilt. Da die Versammlungsteilnehmer aber noch nicht in der Lage gewesen waren, sich damit zu beschäftigen, und da auch vom Satzungsausschuß eine weitere Vertagung dieses Themas empfohlen worden war, wurden die Satzungsfragen abermals zurückgestellt. Sie sollen beim nächsten Mal erneut auf die Tagesordnung gesetzt werden. Auf Betreiben des DV Nordsee DJ1RC wurde grundsätzlich vereinbart, vor Einführung einer neuen oder geänderten Satzung den Ortsverbände die vorgesehene Fassung zur Stellungnahme vorzulegen.


9. Versicherungsfragen

Dazu lagen neue Angebote der Victoria-Versicherung und der Bayrischen Versicherungsbank vor. Der Justitiar DL1UU wurde beauftragt, diese mit den bereits vorliegenden Angeboten der Ersten Allgemeinen Versicherungs-Gesellschaft u. a. zu vergleichen und der Clubversammlung beim nächsten Mal darüber Vortrag zu halten. Um echte Vergleichsmöglichkeiten zu erhalten, wird der DV Bayern-Süd DL6XM das von ihm eingeholte Angebot der Bayerischen Versicherungsbank noch um die Haftpflichtversicherung der DARC-Mitglieder untereinander erweitern lassen.


10. Anträge und Verschiedenes

a) Der DV Nordsee hatte beantragt: „Die Clubversammlung möge beschließen, daß in Zukunft außer DE-QSL auch SWL-QSL der Mitglieder vermittelt werden.“
Der Antrag wurde allgemein positiv beurteilt. Andererseits war sich die Versammlung aber auch darüber im klaren, daß eine solche Erweiterung der QSL-Vermittlung unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen im Münchener QSL-Büro nicht möglich ist und erst später mit Hilfe der neuen Vermittlungsanlage in Baunatal vorgenommen werden kann. Die Clubversammlung beschloß daher bei einer Stimmenthaltung, im übrigen einstimmig: „Nach Fertigstellung der QSL-Vermittlung des Amateurfunk-Zentrums in Baunatal werden außer DE-QSL auch SWL-QSL der Mitglieder vermittelt werden.“
Einzelheiten zur Durchführung dieses Beschlusses wird das Jugend- und SWL-Referat regeln und zu gegebener Zeit bekanntgeben.

b) Der DV Niedersachsen hatte beantragt, „die Möglichkeit zu überprüfen, Beiträge für den DARC jeweils zum Jahresbeginn per Dauer-Einzugsermächtigung einzuziehen.“
Dazu stellte der DV Nordrhein DL1NN den Antrag zunächst die Einführung der jährlichen Beitragszahlung grundsätzlich zu beschließen. Die Aussprache darüber zeigte, daß dieser Antrag nicht die Zustimmung der Mehrheit finden würde, weil die Forderung nach jährlicher Beitragszahlung von einem Teil der Mitglieder als Härte empfunden würde. Eine Abstimmung über die beiden Anträge unterblieb daher. Die Clubversammlung war sich aber darin einig, daß erneut an die Mitglieder appelliert werden soll, ihre Beiträge künftig für das ganze Jahr auf einmal zu zahlen.

c) Der vom OV-Vorstand Herzogenrath gestellte Antrag, „einer Veröffentlichung der Erläuternden Ausführungen über den Funkwetterdienst als Broschüre nach Art der Starthilfe oder als Artikelreihe im DL-QTC zuzustimmen“, wurde an das DX-Referat verwiesen.

An dieser Stelle wurde von 12:30–14:00 Uhr eine Mittagspause eingelegt. Im Anschluß daran wurde auf allgemeinen Wunsch zunächst behandelt Punkt


12. Aussprache der Clubversammlung über die Kosten des DL-QTC

Dieses Thema war auf Wunsch des Distrikts Rheinland-Pfalz nachträglich auf die Tagesordnung gesetzt worden. Der Clubversammlung lag dazu der Wortlaut der zwischen dem DARC und der Körner'schen Druckerei und Verlagsanstalt abgeschlossenen Verträge über die Herausgabe des DL-QTC vor.

Der Geschäftsführer DL1JB berichtete, daß der Verlag Ende Mai d. J. mit Änderungswünschen zu diesen Verträgen, insbesondere in Bezug auf eine Erweiterung der Preissteigerungsklausel auf Material- und Dienstleistungskosten, an den Vorstand herangetreten wäre, und schilderte die bisher darüber zwischen dem Geschäftsführenden Vorstand und DL1CU geführten Verhandlungen, die aber noch nicht zu einem Abschluß gekommen waren.

Der DV Rheinland-Pfalz DJ5LA gab der Versammlung ein Angebot einer Druckerei in Baunatal und einer Klischee-Anstalt in Wuppertal bekannt, wonach die Zeitschrift den Club etwas über 40 Pfg. kosten würde, und stellte den Antrag, den bestehenden Vertrag bis zum 31.01.1971 vorsorglich zum 31.01.1972 zu kündigen.

Der DV Bayern-Süd DL6XM berichtete über ein Angebot einer Münchener Druckerei, die die Zeitschrift für einen Heftpreis von ca. 57 Pfg. liefern würde. Der Preis, den der DARC für das DL-QTC zahlt, beträgt z. Zt. knapp 60 Pfg.

Nach längerer Diskussion über die Preissituation, in deren Verlauf der an der Sitzung teilnehmende OM Körner, DL1CU, seinen Wunsch nach Revision des Vertrages zurückzog, kam der Amateurrat zu der Auffassung, daß die Herstellung der Clubzeitschrift neu ausgeschrieben werden müsse, um echte Vergleichsmöglichkeiten zu erhalten. Der Antrag des DV Rheinland-Pfalz wurde daraufhin in folgender Fassung zur Abstimmung durch den Amateurrat gestellt:

„Der Amateurrat möge beschließen, den zwischen dem DARC und der Körner'schen Druckerei und Verlagsanstalt bestehenden Vertrag über Das DL-QTC vorsorglich bis zum 31.01.1971 per 31.01.1972 zu kündigen, um den Weg für neue Verhandlungen freizumachen.“

Für diesen Antrag stimmten neun AR-Mitglieder, dagegen ein; neun AR-Mitglieder enthielten sich der Stimme. Der Justitiar DL1UU stellte fest, daß der Antrag damit angenommen war.

Anschließend wurde ein Ausschuß gebildet, der die Neuausschreibung der Herstellung der Clubzeitschrift vorbereiten soll. In diesen Ausschuß wurden OM Kaiser, DK1QZ, federführend, sowie OM Kawan, DL1UU, und OM Kühne, DL6KS, berufen.


11. Allgemeine Aussprache

a) Auf Bitte des Präsidenten ergriff zunächst Oberstleutnant Hoffmann vom Bundesverteidigungsministerium das Wort. Er bedankte sich für die Einladung zu dieser Tagung und richtete der Versammlung die Grüße des Stabsabteilungsleiters für das Fernmeldewesen, General Page, aus. Hoffmann ging denn auf die guten Beziehungen ein, die sich im Laufe der letzten Jahre zwischen der Bundeswehr und dem DARC auf allen Ebenen entwickelt hätten, ohne daß dabei die Unabhängigkeit des DARC in irgendeiner Form beeinträchtigt worden wäre. Man sei bestrebt, die Funkamateure, die zur Bundeswehr kämen, nach ihren Fähigkeiten und Neigungen einzusetzen, und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Hoffmann wies in diesem Zusammenhang auf die verschiedenen Erlasse des Bundesverteidigungsministerium in punkto Amateurfunk sowie auf den im DL-QTC Nr. 11/1970 erschienenen Artikel „Amateurfunk und Bundeswehr“ hin. Er erläuterte denn die Möglichkeit der Abgabe von ausgesondertem Material durch die Materialämter bei Heer, Luftwaffe und Marine. Dieses Material soll, soweit es nicht an Funkamateure bei der Bundeswehr verteilt wird, in erster Linie jugendlichen DARC-Mitgliedern zugutekommen. Aus diesem Grund erfolgt die Abgabe an das Jugendreferat; Einzelanforderungen können verständlicherweise nicht berücksichtigt werden. Anschließend beantwortete Oberstleutnant Hoffmann noch einige Einzelfragen, die ihm aus der Versammlung heraus gestellt wurden. Der Präsident DL1QK dankte ihm für seine Ausführungen und insbesondere für sein großes Verständnis gegenüber den Belangen der Funkamateure. DL1QK stellte fest, daß das gute Verhältnis zwischen DARC und Bundeswehr nicht zuletzt dem Wirken von Oberstleutnant Hoffmann zu verdanken sei.

b) Auf Anfrage des DV Niedersachsen schilderte DL1JB, was die Geschäftsstelle gegen Beitragssäumige unternimmt. Die Maßnahmen sind: 1. Nachnahme im letzten Quartalsmonat. 2. Bei Verweigerung der Nachnahme, Einstellung der Clubleistungen und „letzte Mahnung“ zur Zahlung des Rückstandes und der verursachten Kosten innerhalb eines Monats. 3. Bei Nichtbeachtung dieser Mahnung, Löschung der Mitgliedschaft gemäß § 7 der Satzung. DL1JB erwähnte, daß durchschnittlich in jedem Vierteljahr 3000 Beitragsnachnahmen verschickt werden müssen, von denen ca. 85 % eingelöst würden. Ein großer Teil der Verweigerer zahlt auf die Mahnung hin; aber rund 100 Mitglieder müssen in jedem Quartal wegen Beitragsverweigerung gestrichen werden. DL1JB bat die Distriktsvorsitzenden, wo immer sie Gelegenheit dazu haben, für eine bessere Beitragsmoral einzutreten.

c) Der DV Schleswig-Holstein wies nochmal auf die internationale Fernmeldeausstellung Telecom 71 hin, die vom 17.–27.06.1971 in Genf in den Räumen der ITU stattfinden soll. Für den Amateurfunk-Stand ist als Motto vorgesehen: „Funkamateur von heute – Fernmeldeingenieur von morgen“ oder „Amateurfunk – Produzent von Experten“. DL1FL bat alle, die eine Idee für geeignete Ausstellungsstücke zu diesem Thema haben, ihm eine kurze Notiz zu schicken.

Die Versammlung beschäftigte sich dann noch mit einigen Einzelfragen, fand aber keine Zeit mehr, fünf nachträglich gestellte Anträge (OVV Bad Pyrmont: Fragebogenaktion zur Clubmeisterschaft; DV Baden: FM-Kanäle auf UKW; DV Baden: Meßverfahren zum Qualitätsvergleich von Amateurfunkgeräten; OVV Lahr: Mitbenutzung des SWF-Sendeturmes auf der Hornisgrinde; OVV Weinheim: Umsetzer-Regelung) zu behandeln. Diese Anträge werden auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung gesetzt werden.

Abschließend wurde vereinbart, die Hauptversammlung 1971 am 22./23.05.1971 in Berlin zu veranstalten. Die Teilnehmer könnten dann eventuell schon am 20.05. (Himmelfahrtstag) anreisen und hätten dann genügend Zeit, um auch von der Stadt etwas zu sehen.


Um 18:00 Uhr beendeten der Präsident DL1QK und der 1. Vorsitzende DL3YH mit ihren Schlußworten die Herbstsitzung 1970.


Göttingen, den 15.11.1970

Im Entwurf

gez. Netzer, DL3YH
1. Vorsitzender
gez. Kluge, DJ1BQ
2. Vorsitzender

F. d. R.
Hansen, DL1JB


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1970 Rundspruch-Archiv