PROTOKOLL
über die Hauptversammlung 1963 der Clubversammlung am 18./19.05.1963


Sitzungsort: Ulm/Donau, Hotel Neutor-Hospiz, Neuer Graben 23

Sitzungszeiten: Sonnabend, 18.05., 13:45–18:30 Uhr
Sonntag, 27.05., 09:00–12:45 und 14:00–16:45 Uhr

Tagesordnung:
  1. Ergebnisse der letzten Sitzung
  2. Jahresbericht des Clubvorstands
  3. Bericht der Rechnungsprüfer, Prüfung und Genehmigung der Jahresabrechnung für das Geschäftsjahr 1962
  4. Berichte der Ausschüsse
  5. Entlastung des Clubvorstands
  6. Neuwahl des Geschäftsführenden Vorstands
  7. Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1963
  8. IARU-Konferenz 1963
  9. Deutschlandtreffen 1963
  10. Deutsche Fuchsjagdmeisterschaft
  11. Anträge und Verschiedenes
  12. Allgemeine Aussprache
Teilnehmer: Präsident: K. Schultheiß, DL1QK
Clubversammlung:
Geschäftsführender
Vorstand:
1. Vorsitzender:
2. Vorsitzender:
Geschäftsführer:
Schatzmeister:
Beisitzer:
H. Picolin, DL3NE
H. G. Fessel, DJ3KF (nur am 18.05.)
H. Hansen, DL1JB
L. Röhling, DL1FM
W. Feilhauer, DL3JE
Amateurrat: DV Baden:
DV Bayern-Nord:
DV Bayern-Süd:
DV Berlin:
DV Hessen:
DV Köln-Aachen:
DV Niedersachsen:
DV Nordrhein:
DV Nordsee:
DV Rheinland-Pfalz:
DV Ruhrgebiet:
DV Saar:
DV Schleswig-Holstein:
DV Schwaben:
DV Westfalen-Nord:
DV Westfalen-Süd:
DV Württemberg:
Vorstand VFDB e. V.:
O. Blankenhorn, DJ1TC
Dr. R. Knaup, DJ2OK
W. Franz, DL1VW
Kh. Kollmorgen, DL7DZ
H. Liebe, DJ2QX
H. Schifferdecker, DL7AC
J. Netzer, DL3YH
K. Taddey, DL1PE
R. Fassel, DJ1OL
K. Wawrzyn, DL9VL
P. Kleinholz, DL9KP
A. Ettelbrück, DL8CD
K. Schirmer, DL1GG
U. Gradmann, DL9PL
G. Simon, DL3BD
F. K. Besgen, DL7BB
E. Ludwig, DJ3JZ
i. V. H. Müller, DL9YS
Sonstige Teilnehmer:
Erweiterter
Vorstand:
Technischer Referent:
DX-Referent:
EMC-Referent:
Auslandsreferent:
AFB-Referent:
Jugendreferent:
G. Paffrath, DL6EG
I. Falster, DL1EE
U. Schwenger, DL6JG
A. Schädlich, DL1XJ
E. Brockmann, DJ1SB
W. Speckmann, DJ5UD
Mitarbeiter usw.: Schriftleitung DL-QTC
Verlag DL-QTC:
QSL-Vermittlung:
Rechnungsprüfer:
YL-Betreuerin:
OVV Ulm:
Stellv. OVV Stuttgart:
R. Auerbach, DL1FK
W. Körner, DL1CU (nur zeitweise)
H. Pankow, DL1BA (nur am 18.05.)
B. Tietz, DL1GU
Frau E. Reimann, DJ3TP
E. Dombrowski, DJ3PU (nur zeitweilig)
P. Dietrich, DJ3OI (nur zeitweilig)

Der Sitzung wohnten außerdem verschiedene DARC-Mitglieder als Zuhörer bei.

Versammlungsleiter: W. Speckmann, DJ5UD


Die Hauptversammlung begann am 18.05. um 13:45 Uhr mit der Anwesenheitsfeststellung durch den Geschäftsführer DL1JB. Der Geschäftsführende Vorstand war vollzählig; im Amateurrat fehlte der beruflich verhinderte DV Hamburg DL9OA, im erweiterten Vorstand der UKW-Referent DL3FM, der an einer internationalen UKW-Tagung in London teilnehmen mußte. Wegen Krankheit konnten nicht an der Sitzung teilnehmen: DL6KS von der Schriftleitung DL-QTC und DJ5HQ, der eine der beiden Rechnungsprüfer. Unter Hinweis auf die satzungsgemäße, rechtzeitige Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung erklärte DL1JB die Clubversammlung für beschlußfähig. Die Zahl der Stimm- und Wahlberechtigten betrug in der Clubversammlung 23, im Amateurrat allein 18.

Sodann erklärte der 1. Vorsitzende DL3NE die Hauptversammlung 1963 für eröffnet. Zunächst hießen der gastgebende OVV Ulm DJ3PU und der DV Württemberg DJ3JZ die Teilnehmer in Ulm herzlich willkommen. Anschließend ergriff der Präsident DL1QK das Wort zu einer kurzen Begrüßungsansprache. Er dankte dem OV Ulm für die Vorbereitung der Tagung und übermittelte die Grüße der an der Teilnahme verhinderten OM sowie einiger Ortsverbände. DL6KS und DJ5HQ wünschte er baldige Genesung. Dann stellte er die neuen AR-Mitglieder DJ2OK als DV Bayern-Nord, DL7AC als DV Köln-Aachen, und DL9VL als DV Rheinland-Pfalz vor. Den ausgeschiedenen Distriktsvorsitzenden dankte DL1QK für die geleistete Arbeit. Dabei gab er seiner Freude Ausdruck, daß DJ3TP als YL-Betreuerin auch künftig für den Club tätig sein werde. Nachdem DL1QK der Hauptversammlung einen guten Verlauf gewünscht hatte, übernahm DJ5UD die Versammlungsleitung, um mit der Tagesordnung zu beginnen.


1. Ergebnisse der letzten Sitzung

Dazu verwies DL1JB auf das mit OV-Rundschreiben Nr. 10/62 am 12.12.1962 verteilte Protokoll über die Sitzung am 24./25.11.1962 in Bargteheide.

Mit Bezug auf Ziffer 7 verlas DL1JB die Stellungnahme, die der DARC im Anschluß an diese Sitzung an das Fernmeldetechnische Zentralamt gerichtet hatte. Da seither nichts mehr in in der Angelegenheit verlautbart wurde, hatte sich der DARC Anfang Mai 1963 beim FTZ nach dem Stand der Dinge erkundigt. Die Antwort darauf wurde gleichfalls verlesen; das FTZ teilte mit, daß das Bundespostministerium die weitere Bearbeitung übernommen hätte, sie sei aber noch nicht abgeschlossen.

In Ergänzung zu Ziffer 10 unterrichtete DL1JB die Versammlung über die Vorschläge, die der DARC der Schriftleitung der UKW-Berichte zwecks Zusammenarbeit gemacht hätte. Eine Antwort darauf sei aber bisher nicht erfolgt.

Im Anschluß an Ziffer 12 teilte DL1XJ im Namen des VFDB noch mit, daß der VFDB seinen beim letzten Mal verteilten Entwurf „Technische Richtlinien für Amateursender“ demnächst noch näher erläutern und dann die Clubversammlung um ihre Stellungnahme bitten würde.

Nach diesen Ergänzungen nahm die Clubversammlung das Protokoll an.


2. Jahresbericht des Clubvorstands

Grundlage bildeten die mit dem OV-Rundschreiben Nr. 4/63 am 25.04.1963 verteilten schriftlichen Berichte. Unter Hinweis darauf umriß der 1. Vorsitzende DL3NE nochmal die Ziele, die der Vorstand im letzten Jahr verfolgt hätte. Er nannte dabei insbesondere die enge Zusammenarbeit mit den Distrikten und Ortsverbänden. Er betonte die entscheidende Rolle, die die Ortsverbände als Zellen des DARC spielen. Im Hinblick auf gewisse in letzter Zeit verteilte anonyme Flugblätter zur Situation auf dem 40-m-Band wies DL3NE mit Nachdruck darauf hin, daß die Vertretung der Amateurinteressen auf Dauer nur mit legalen Mitteln Erfolg haben könne. Das bedeutet nicht, daß der Club nur Befehlsempfänger der Lizenzbehörde sei; es käme aber auf die Erhaltung des loyalen Verhältnisses zwischen Bundespost und DARC an, das sich zum Wohle des deutschen Amateurfunks auch im vergangenen Jahr wieder bewährt hätte. DL3NE erläuterte dann noch im einzelnen die neugeschaffenen bzw. erweiterten Einrichtungen des Clubs. Zur Ende des Jahres erfolgten Beitragserhöhung konnte er feststellen, daß die Mitglieder die Notwendigkeit dieser an sich unpopulären Maßnahme fast ausnahmslos anerkannt hätten; die Austrittsquote sei weit hinter den ursprünglich veranschlagten 4 % zurückgeblieben. DL3NE versicherte erneut, daß das Beitrags-Mehraufkommen in vollem Umfang den Leistungen des Clubs für seine Mitglieder dienen werde. Zum Preisausschreiben für einen tragbaren Sende-Empfänger berichtete er noch, daß drei brauchbare Entwürfe in die engere Wahl gezogen wären; entsprechende Mustergeräte sollen bis zum 30.06.1963 geliefert werden.

Im Anschluß an die grundlegenden Ausführungen des 1. Vorsitzenden ergänzten auch die Referenten noch ihre Berichte. Der Gesamtbericht wurde dann vom Amateurrat angenommen.


3. Bericht der Rechnungsprüfer, Prüfung und Genehmigung der Jahresabrechnung für das Geschäftsjahr 1962

Dazu verwies der Rechnungsprüfer DL1GU auf den dem Amateurrat mit dem Clubversammlungs-Rundschreiben Nr. 2/63 am 24.04.1963 vorgelegten Jahresabschluß 1962 und den zugehörigen Prüfungsbericht. Besonders unterstrich er die folgenden darin enthaltenen Feststellungen:

„Die sachliche Nachprüfung der Ausgaben für die haupt- und nebenamtlichen Referate ergab keine Beanstandungen. Es wurde festgestellt, daß nicht nur die Geschäftstelle und die QSL-Vermittlung, sondern auch die ehrenamtlichen Referenten verantwortungsbewußt und sparsam gewirtschaftet und innerhalb der vom AR in Zusammenarbeit mit dem Finanzausschuß festgelegten Ausgabenplanung ein Maximum an Clubleistungen gegenüber den Mitgliedern erbracht haben.

Wie in den Vorjahren resultiert der Einnahmen-Überschuß 1962 aus außerordentlichen Erträgen (Verkaufserträge, Provisionen). Trotz des positiven Ergebnisses können jedoch per 31.12.1962 nur Reserven in Höhe von rund DM 54.000 ausgewiesen werden. Auch der Abschluß 1962 bestätigt daher die Notwendigkeit der am 25.11.1962 beschlossenen Beitragserhöhung, da im laufenden Geschäftsjahr nicht nur erhöhte Aufwendungen – insbesondere Porto – aufzufangen sind, sondern auch der Aufstockung des Clubvermögens besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muß.“

Nach Aussprache nahm der Amateurrat den Jahresabschluß 1962 und den Bericht der Rechnungsprüfer einstimmig an.


4. Berichte der Ausschüsse

a) Für den Ausschuß für Funkdisziplin erläuterte DJ3KF kurz die bearbeiteten Fälle. An Stelle von DJ3KF, der aus Zeitmangel um Entlastung von dieser Aufgabe gebeten hatte, wurde einstimmig der DV Schwaben DL9PL federführend in den Ausschuß berufen.

b) Als Sprecher des bei der letzten Sitzung gebildeten Diplom-Ausschusses nahm DL1EE zu den drei Anträgen Stellung, die dem Ausschuß zur Bearbeitung übertragen worden waren (siehe Ziffer 11 c-e des Protokolls vom 24./25.11.1962). Der Ausschuß befürwortete die Stiftung des vom Distrikt Berlin vorgeschlagenen Berlin-Diploms. Er empfiehlt ferner, auch die Beurteilung weiterer Diplome, deren Förderung durch den DARC beantragt wird, dem DARC-Ausschuß und nicht einer Institution außerhalb des Clubs wie z. B. dem CHC-Chapter zu übertragen. Dazu erklärte DL1JB, daß der Geschäftsführende Vorstand ebenfalls dieser Ansicht sei und daher bereits weitere, inzwischen eingegangene Diplomvorschläge zur Stellungnahme an den Ausschuß überwiesen hätte. Die Versammlung bestätigte diese Auffassung. Außer für das Berlin-Diplom gab der Ausschuß keine Empfehlung ab.

c) Für den Antennenrechts-Ausschuß legte DL9YS eine Ausarbeitung „Wie verhalte ich mich, um als Mieter zu einer Sendeantenne zu gelangen?“ vor. Die Versammlung billigte den Vorschlag, diesen Aufsatz in vollem Wortlaut im DL-QTC zu veröffentlichen, weil er für alle Mitglieder von Interesse und Wert ist. In diesem Zusammenhang gab DL1JB noch bekannt, daß die Haftungssummen der für die DARC-Mitglieder bestehenden Versicherung gegen die gesetzliche Haftpflicht aus ihrer Betätigung als Funkamateur – darunter fallen evtl. auch durch Antennen verursachte Schäden – auf DM 500.000 für Personen- und DM 50.000 für Sachschäden (bisher DM 200.000 bzw. 10.000) erhöht worden sind.

Seitens der übrigen Ausschüsse war nichts Neues zu berichten.


5. Entlastung des Clubvorstands

Auf Antrag des DV Berlin DL7DZ erteilte der Amateurrat dem Clubvorstand einstimmig Entlastung. Der Präsident DL1QK und der DV Württemberg DJ3JZ als Sprecher des AR dankten allen Vorstandsmitgliedern und ihren Mitarbeitern mit besonders herzlichen Worten für die im Interesse des deutschen Amateurfunks während des vergangenen Jahres geleistete Arbeit.


6. Neuwahl des Geschäftsführenden Vorstands

In seiner Eigenschaft als Wahlleiter gab DL1JB bekannt:

Von ihrem Vorschlagsrecht hatten acht AR-Mitglieder Gebrauch gemacht. Dabei wurden mit ihrem Einverständnis nominiert für die Wahl zum

1. Vorsitzenden: OM Herbert Picolin, DL3NE
2. Vorsitzenden: OM Hans-Günter Fessel, DJ3KF
Beisitzer: OM Werner Feilhauer, DL3JE

Es wurden also lediglich die bisherigen Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstands für ihre Ämter vorgeschlagen. Sie gelten somit gemäß Abschnitt III, Absatz a, Ziffer 3 der Wahlordnung ohne Wahlgang als wiedergewählt.

Mit dieser Verkündung begann die neue Amtsperiode des wiedergewählten Geschäftsführenden Vorstands.

Der Amateurrat bestätigte das Ergebnis mit großem Beifall, und der Präsident DL1QK gab dem in seinem Amt bestätigten Vorstand die besten Wünsche des Clubs für seine zweijährige Amtszeit mit auf den Weg.

Im Namen des wiedergewählten Vorstands dankte der 1. Vorsitzende DL3NE dem Amateurrat für das bezeugte Vertrauen und gab seiner Hoffnung auf weitere gute Zusammenarbeit Ausdruck. Er gab dann das Programm der Vorstandsarbeit für das nächste Jahr bekannt und nannte dabei insbesondere das bevorstehende Deutschlandtreffen in Wolfsburg, die Herausgabe der neunen Starthilfe für Funkamateure, die Förderung der Ortsverbände durch geeignete Maßnahmen und vor allem die zum 01.01.1964 vorgesehene wesentliche Erweiterung des DL-QTC unter Einbeziehung des Kurzwellenhörers.


7. Nachtragshaushalt für das Geschäftsjahr 1963

Dazu hatte der Schatzmeister DL1FM dem Amateurrat mit Clubversammlungs-Rundschreiben Nr. 2/63 am 24.04.1963 einen schriftlichen Entwurf vorgelegt, der in Einnahmen und Ausgaben mit je DM 426.500 abschloß. DL1FM erläuterte die einzelnen Posten und wies auf folgendes besonders hin:

Während die Ortsverbände bisher lediglich für jedes vollzahlende Mitglied einen Beitragsanteil erhielten, soll ihnen künftig für alle Mitglieder, also auch für die im Beitrag ermäßigten, ein Anteil von DM 1,– pro Quartal ausgezahlt ausgezahlt werden. Außerdem soll ein Sonderfonds die Möglichkeit geben, nach noch zu vereinbarenden Richtlinien Zuschüsse über die normalen Anteile hinaus an die Ortsverbände zu geben. Die Höhe dieses Sonderfonds soll jährlich je nach den, auf Grund der finanziellen Entwicklung des Clubs im Vorjahr, verfügbaren Mitteln festgesetzt werden; für das laufende Geschäftsjahr wird er mit DM 9000 angesetzt.

Der Amateurrat bestätigte diese Neuerung und beschloß, über die Art und Weise der Verteilung des diesjährigen Sonderfonds bei der Herbstsitzung zu entscheiden. Anschließend nahm er den Haushaltsplan 1963 mit 17 Stimmen bei einer Enthaltung (Schleswig-Holstein) in folgender Fassung an:

Einnahmen

Ausgaben

Beiträge DM 397.000
Sonstige Einnahmen

29.500

DL-QTC – Druck und Versand DM 133.000
–"– Schriftleitung 24.500
Distriktsanteile 26.000
Ortsverbandsanteile 53.500
Geschäftsstelle 69.000
Ausschüsse, Rechnungsprüfung, Sonderausgaben 6000
QSL-Vermittlung 47.500
Vorstand 7000
Technisches Referat 4000
UKW-Referat 2000
DX-Referat 7500
EMC-Referat 5000
Referat für AFB 2000
Jugendreferat 3500
Förderungsbeihilfe Kurzwellenhörer 1500
Zeltlager Bad Zwischenahn 1000
Pressereferat 2000
Auslandsreferat 1000
Deutschlandtreffen 1500
Funkausstellung 2500
Bodenseetreffen 500
IARU-Beitrag 2500
IARU-Tagungskosten 2000
Versicherung 3300
Provisionen 500
Umsatzsteuer 500
Reserven 8200
Sonderfonds 9000


DM 426.500 DM 426.500


Damit endete gegen 18:30 Uhr der erste Sitzungstag. Am Abend war die Clubversammlung zu Gast beim Ortsverband Ulm, der zu einem abwechslungsreichen HAM-Fest eingeladen hatte.

Zu Beginn der Sitzung am Sonntag, dem 19.05. wurde vereinbart, den Punkt 8 der Tagesordnung bis zum angekündigten Eintreffen von DL1CU und des stellvertretenden OVV Stuttgart DJ3OI zurückzustellen, um diesen OM die Möglichkeit zu geben, ihre Auffassung über verschiedene IARU-Probleme der Clubversammlung persönlich vorzutragen. Es wurde daher zunächst behandelt


9. Deutschlandtreffen 1963

Im Namen der Tagungsleitung gab der DV Niedersachsen DL3YH einen Überblick über den Stand der Vorbereitungen zum Deutschlandtreffen 1963 in Wolfsburg. Er konnte dabei die ersten Exemplare der Tagungs-Festschrift verteilen. DL3YH erläuterte den Finanzierungsplan für das Treffen und erklärte, daß nach menschlichem Ermessen die Finanzierung gesichert sei. Auch die Organisation sei in jeder Hinsicht zufriedenstellend. Nur die Unterbringung der Teilnehmer würde bei einem größeren Andrang insofern Schwierigkeiten machen, als die Stadt Wolfsburg selbst nicht über genügend Hotelbetten verfüge, und daher auf Quartiere außerhalb Wolfsburgs zurückgegriffen werden müsse. Es liefe allerdings auch noch ein Aufruf an die Einwohnerschaft, Privatquartiere zur Verfügung zu stellen.

DL3NE wies dann noch auf die Fragestunde für Mitglieder am Nachmittag des Pfingstsonntags hin, mit der den in Wolfsburg anwesenden Mitgliedern Gelegenheit gegeben werden soll, den Clubvorstand persönlich kennenzulernen, und Fragen an ihn zu richten. DL3NE bat die Distriktsvorsitzenden möglichst auch daran teilzunehmen.


10. Deutsche Fuchsjagdmeisterschaft

Die Distriktsvorsitzenden Baden und Bayern-Süd DJ1TC und DL1VW erläuterten ihren Vorschlag, eine deutsche Fuchsjagdmeisterschaft zu veranstalten. Sie bezogen sich dabei auf die bereits mit Erfolg durchgeführten europäischen Meisterschaften in Schweden und Jugoslawien. Die Versammlung begrüßte die Anregung und beauftragte den Distrikt Bayern-Süd bei einer Stimmenthaltung (Bayern-Süd), im übrigen einstimmig, möglichst noch in diesem Jahr die erste deutsche Fuchsjagdmeisterschaft auszurichten. Der DV DL1VW nannte als voraussichtlichen Austragungsort den Raum um München und als Termin den Spätherbst. (Siehe dazu auch OV-Rundschreiben Nr. 5/63)


11. Anträge und Verschiedenes

a) Seinen Antrag, die Clubversammlung möge beraten und beschließen, daß der Geschäftsführende Vorstand mit den Dachorganisationen der Wohnungsbaugesellschaften und der Haus- und Grundbesitzerverbände Verhandlungen über einen für alle Funkamateure geltenden Antennenvertrag aufnehmen solle, zog der DV Berlin DL7DZ mit Hinweis auf den von DL9YS vorgelegten und zur Veröffentlichung im DL-QTC vorgesehenen Bericht (siehe Ziffer 4c dieses Protokolls) zurück.

b) Den Antrag, die Clubversammlung möge beraten und beschließen, daß die EMC für die Anhänger des mobilen Amateurfunks in Berlin aufgrund der gesonderten Lage der Berliner Funkamateure eine von den normalen Ausschreibungen abweichende Regelung finden und in Kraft setzen möge, zog der DV Berlin DL7DZ gleichfalls zurück, da er dieses Problem mit der EMC bereits soweit klären konnte, daß sich eine Beschlußfassung der Clubversammlung erübrige.

c) Der Distrikt Niedersachsen hatte beantragt: „Die Clubversammlung möge beschließen: Die EMC wird beauftragt, das DLD 100, 150 und 200 als UKW-DLD für Verbindungen auf dem 2-m-Band herauszugeben.“ Die Ausschreibungsbedingungen sollten dafür entsprechend geändert werden.

Der DV Niedersachsen DL3YH erläuterte diesen Antrag und schlug nachträglich vor, in diesem Zusammenhang auch ein UKW-DLD/50 zu schaffen. Die EMC hatte diesen Antrag schon bei einer früheren Gelegenheit befürwortet und dem UKW-Referat entsprechende Unterlagen zur Verfügung gestellt. Die Übernahme der Auswertung hatte die EMC allerdings ablehnen müssen. Die Clubversammlung beschloß daher bei einer Stimmenthaltung (Rheinland-Pfalz), im übrigen einstimmig:

„Die Schaffung eines UKW-DLD wird gebilligt. Das Diplom wird dem UKW-Referat übertragen. Mit der Ausarbeitung eines Ausschreibungsentwurfs wird der Distrikt Niedersachsen beauftragt.“

d) Der Distrikt Schleswig-Holstein hatte beantragt: „Die Clubversammlung möge beschließen: Bildung eines ständigen Ausschusses von drei Sachverständigen für alle Fragen des AFuG und dessen DVO pp. als prophylaktische Maßnahme zur Wahrung der Interessen des Amateurfunks.“

Dazu erklärte der Geschäftsführende Vorstand, daß er bei Bedarf stets Sachverständige für die Behandlung spezieller Probleme hinzuziehe. Das gelte auch für alle mit dem AFuG, der DVO usw. in Zusammenhang stehenden Fragen. Auf Grund dieser Erklärung zog der DV Schleswig-Holstein seinen Antrag zurück.

e) Der Ortsverband Cuxhaven hatte beantragt: „Die Clubversammlung bzw. der Vorstand des DARC möge die erforderlichen Schritte unternehmen, damit eine Aufhebung des Sendeverbots kasernierter und lizenzierter OM erreicht wird. Das Verbot wurde im Zusammenhang mit der Kuba-Krise v. J. durch das Ministerium für Verteidigung ausgesprochen. Nach Ansicht des OV Cuxhaven kann die seinerzeitige Begründung nicht mehr aufrechterhalten werden.“

Dazu verlas DL1JB ein Schreiben des DARC an das Bundesverteidigungsministerium, mit dem um Aufhebung des Verbotes gebeten wurde. Damit war dem Antrag bereits entsprochen worden, so daß die Abstimmung darüber hinfällig war. (Inzwischen hat das Bundespostministerium, das der DARC um Fürsprache gebeten hatte, mitgeteilt, es sei zu erwarten, daß in Kürze im Sinne der DARC-Eingabe über die Angelegenheit entschieden werde.)

f) Nachträglich hatte der OV Lüdenscheid den Vorschlag eingebracht, dem 83jährigen OM Otto Wilke, DE0420, ex DL6AZ, der seinerzeit mit den Grundstein zum deutschen Amateurfunkwesen gelegt hat, die Ehrenmitgliedschaft anzutragen.

Die Clubversammlung beschloß zunächst einstimmig, diesen Antrag noch auf die Tagesordnung zu setzen. Sie genehmigte dann ebenso einstimmig die Ernennung von OM Otto Wilke zum Ehrenmitglied des DARC. Die Ernennung wird daraufhin vom Präsidenten DL1QK vorgenommen werden.


8. IARU-Konferenz 1963

DL1JB gab zunächst bekannt, daß der DARC als offizielle Delegierte seinen 1. Vorsitzenden DL3NE, den UKW-Referenten DL3FM und den Geschäftsführer DL1JB zu dem vom 10.–15.06.1963 in Malmö stattfindenden Kongreß der IARU-Region 1 entsenden wird. Der Auslandsreferent DL1XJ wird in seiner Eigenschaft als Mitglied des Exekutivkomitees der IARU an der Konferenz teilnehmen.

DL1XJ gab sodann einen Überblick über die inzwischen veröffentlichte Tagesordnung (siehe OV-Rundschreiben Nr. 5/63). Der DARC hat vorgeschlagen, daß regionale Conteste künftig nur auf zu vereinbarenden Teilbereichen der einzelnen Amateurbänder abgewickelt werden sollten, und empfohlen, auch für UKW bestimmte SSB-Bereiche einzuführen.

Eine längere Diskussion entwickelte sich über die Arbeit des Exekutivkomitees der IARU-Region 1. Speziell betraf sie die Ausführungen des Vorsitzenden dieses Komitees HB9GA „Was wir sind – und was wir nicht sind ...“. Gegen diesen Aufsatz und gegen seine Veröffentlichung im DL-QTC hatten der stellvertretende OVV Stuttgart DJ3OI, assistiert von DL1CU, schwerwiegende Bedenken geltend gemacht. Sie sahen darin eine Gefährdung der Amateurinteressen. Die Mitglieder der Clubversammlung teilten diese Befürchtungen jedoch nicht; sie empfanden den beanstandeten Artikel vielmehr als eine nüchterne Lagebeurteilung, mit der die Dinge ohne Schönfärberei beim rechten Namen genannt worden sind.


12. Allgemeine Aussprache

Dafür blieb bei dieser Sitzung erfreulicherweise wesentlich mehr Zeit, als bei früheren Gelegenheiten, so daß eine ganze Reihe von Fragen behandelt und ein reger Meinungsaustausch geführt werden konnte. Zur Sprache kamen u. a. folgende Themen:

a) Der Deutschland-Rundspruch wird nach der Sommerpause voraussichtlich von Hanau aus gesendet werden, da der jetzige OP DL3WU aus gesundheitlichen Gründen den Betrieb der Rundspruchstation in absehbarer Zeit einstellen muß. Der Distrikt Hessen will zu diesem Zweck im OV Hanau ein besonderes Team bilden.

b) Der Geschäftsführende Vorstand gab der Versammlung einen Überblick über alle vom DARC abgeschlossenen Verträge und Vereinbarungen, und beantwortete die sich daraus ergebenden Einzelfragen.

c) Die in letzter Zeit in größerem Umfang ergangenen Verstoßmeldungen wegen ungenügender Rufzeichennennung hatten deutlich gemacht, daß die bestehenden Bestimmungen in dieser Hinsicht nicht klar genug sind. Dazu erklärte DL3NE, daß die Deutsche Bundespost inzwischen ihre Auffassung wie folgt präzisiert hätte: Die vollständigen Rufzeichen sind beim Beginn und Schluß einer jeden Sendung, sowie bei jedem Mikrofonwechsel zu nennen, mindestens aber alle zehn Minuten. Im BK-Verkehr sei die Angabe aber nicht bei jedem einzelnen Break nötig.

d) Zu den neuen Arbeitsblättern für die OVVs machten die Distriktsvorsitzenden verschiedene Vorschläge. Aus der gelegentlich auch geäußerten Kritik ging hervor, daß Sinn und Zweck dieser Blätter noch nicht überall ganz verstanden sind. In diesem Zusammenhang wurde auch der Wunsch laut, die AKT-Blätter als Beilage zum DL-QTC wieder aufleben zu lassen. Diese Frage soll in Verbindung mit der Erweiterung des DL-QTC geprüft werden.

e) Ein neues Merkblatt, das die jetzt geltende Beitragsregelung, das Aufnahmeverfahren und sonstige organisatorischen Einzelheiten enthalten wird, demnächst anstelle der Ausgabe von Mai 1957 an alle Ortsverbände verteilt werden. Außerdem soll künftig bei OVV-Wechsel der neue OVV automatisch von der Geschäftsstelle die erforderlichen Unterlagen, wie Satzung, Geschäfts- und Wahlordnung usw. erhalten, weil diese erfahrungsgemäß vom Vorgänger nicht immer übergeben werden.

f) Der Präsident DL1QK gab der Versammlung bekannt, daß die bei der letzten Sitzung zu Tage getretene Kontroverse zwischen Distrikt Bayern-Süd und EMC durch eine Aussprache zwischen dem EMC-Referenten DL6JG und dem DV DL1VW beigelegt worden sei.


Mit Mehrheit beschloß die Clubversammlung, ihre Herbstsitzung am 19./20.10.1963 in Eschwege/Werra zu veranstalten. Zum Versammlungsleiter wurde einstimmig wieder der Jugendreferent DJ5UD gewählt.

Zum Abschluß der Hauptversammlung ergriffen der Präsident DL1QK und der 1. Vorsitzende DL3NE nochmal das Wort. DL3NE wies auf die im Herbst fällige Neuwahl des Ereiterten Vorstandes hin und richtete an die Distriktsvorsitzenden die Bitte, dem Geschäftsführenden Vorstand rechtzeitig geeignete Kandidaten für die einzelnen Referate zu nennen. Anschließend dankte DL1QK allen Versammlungsteilnehmern für die durch ihre Mitarbeit so erfolgreich und harmonisch verlaufene Tagung. Dem Ortsverband Ulm stattete er den Dank der Clubversammlung für die gute Ausrichtung dieser Sitzung und für die freundliche Aufnahme in Ulm ab. Mit einem „Auf Wiedersehen in Wolfsburg“ beendete DL1QK dann gegen 16:45 Uhr die Hauptversammlung 1963.


Ulm, den 19.05.1963

Im Entwurf

gez. Picolin, DL3NE gez. Fessel, DJ3KF
1. Vorsitzender 2. Vorsitzender

F. d. R.
gez. Hansen, DL1JB


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1963 Rundspruch-Archiv