Tagungsort: Bad Harzburg, Casino
Tagungszeiten: Donnerstag, 07.05., 14:0019:00 Uhr
Freitag, 08.05., 14:3015:30 Uhr und 15:3016:30 Uhr (Fragestunde)
Teilnehmer: | ||
Vorstand: | Präsident: Vizepräsident: Beisitzer im geschfhr. Vstd.: Sekretär: Technischer Referent: UKW-Referent: DX-Referent: Auslandsreferent: Pressereferent: EMC-Referent: Beisitzer im erweiterten Vorstand: -"- (Jugend und DE) |
R. Rapcke, DL1WA; W. Feilhauer, DL3JE; W. Schulze, DL1AP; H. Hansen, DL1JB; G. Paffrath; DL6EG; Dr. K. G. Lickfeld, DL3FM; R. Hammer, DL7AA; O. Lührs, DL1KV; G. Merz, DL1BB; J. Oswald, DL1TQ; U. Schwenger, DL6JG (nur beim 2. Teil); H. H. Dattenberg, DL9IM. |
Amateurrat: | DV Baden: DV Bayern-Nord: DV Bayern-Süd: DV Berlin: DV Hamburg: DV Hessen: DV Köln-Aachen: DV Niedersachsen: DV Nordsee: DV Rheinland-Pfalz: DV Ruhrgebiet: DV Schleswig-Holstein: DV Westfalen-Nord: DV Westfalen-Süd: DV Württemberg: Vorsitzender VFDB e. V.: Präsident KWACS e. V. |
F. Trüb, DL6IT; K. Herbig, DL1EK; U. Gradmann, DL9PL; Kh. Kollmorgen, DL7DZ, zeitweise vertreten durch A. Malinowski, DL7EQ; H. H. Heider, DL1IN, zeitweise vertreten durch K. H. Ludolphi, DJ1WZ; R. Romeike, DL1QW; S. Huber, DL1WN; A. Kirchner, DL3IV; E. Prochnow, DL9IY; C. Reimann, DJ2BV; H. Picolin, DL3NE; i. V. K. Schirmer, DL1GG; i. V. K. H. Wedekind, DL3KN; K. Schultheiß, DL1QK; E. Ludwig, DJ3JZ; i. V. H. Müller, DL9YS; i. V. R. Schöneberger, DL8DF. |
Ferner: | DL-QTC Schriftleitung: -"- Verlag: QSL-Vermittlung: Geschäftsstelle: Rechnungsprüfer: Ältestenrat: IGK: Rundspruchredaktion: Auslandsreferat: Jugend- und DE-Betreuung: |
R. Auerbach, DL1FK und F. Kühne, DL6KS; W. Körner, DL1CU; H. Pankow, DL1BA; L. Röhling, DL1FM; A. Niebergall, DL1ON, und K. Pehrs, DJ3TZ; Dr. G. Jacoby, DL3ME; XYL M. Klein, DL6YL, und E. Brockmann, DJ1SB; W. Plage, DL1UM; J. Klar, DL1GR; F. Eberhardt, DL3JL. |
Der Sitzung wohnten außerdem, vor allem am Freitag, mehrere DARC-Mitglieder als Zuhörer bei.
DL1WA eröffnete die Sitzung mit der Begrüßung der Teilnehmer und der Vorstellung der neuen AR-Mitglieder DL1QW (DV Hessen), DL9IY (DV Nordsee) und DJ3JZ (DV Württemberg). Er überreichte dann DL1GG, DL3NE und DJ2BV die ihnen in Anerkennung ihrer Verdienste um den deutschen Amateurfunk verliehene Ehrennadel des DARC. Anschließend ging DL1WA kurz auf die im schriftlichen Jahresbericht ausführlich beschriebene Entwicklung des DARC im vergangenen Jahr sowie auf seine augenblickliche Lage ein. In diesem Zusammenhang kritisierte er die bei der Deutschen Bundespost herrschende Bestrebung, das Amateurfunkgesetz durch eine auf das Fernmeldeanlagengesetz von 1928 bezogene Verordnung zu ersetzen. Dieses Thema stand später im Mittelpunkt der Sitzung.
Zum Leiter der Versammlung bestimmte der AR mit 15 Stimmen bei zwei Enthaltungen (DV Hamburg und DV Hessen) DL3ME. Es folgte die Anwesenheitsfeststellung. Vom Vorstand fehlten DL1TQ (EMC) und während des ersten Teils der Sitzung DL6JG. Vom AR fehlten die DVe Schleswig-Holstein (DL1FL) und Westfalen-Nord (DL1PA), sowie die Vorsitzenden des VFDB (DL1XJ) und des KWACS (DL8CD). Sie wurden vertreten durch DL1GG und DL3KN bzw. DL9YS und DL8DF vertreten.
Auf Grund der satzungsgemäßen, rechtzeitigen Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung war der AR beschlußfähig. Die Zahl der Stimmberechtigten wurde mit 17 ermittelt. Damit wurde in die Tagesordnung eingetreten.
1. Ergebnisse der letzten AR-Sitzung
Das Protokoll dieser Sitzung vom 01./02.11.1958 wurde ohne Rückfragen bestätigt. Der AR vereinbarte, den einzigen noch offenen Punkt Ältestenrats-Ordnung, zu dem ein Vorschlag von DL3ME vorlag, ans Ende der Tagesordnung zu setzen. Später wurde dieser Punkt dann allerdings bis zur nächsten AR-Sitzung zurückgestellt.
2. Jahresberichte des Vorstands und der Referenten
DL1JB wies auf die mit OV-Rundschreiben Nr. 4/59 am 28.04.1959 verteilten schriftlichen Berichte hin, die ohne Diskussion angenommen wurden.
3. Berichte der Rechnungsprüfer; Vorlage und Genehmigung der Abrechnung für das Geschäftsjahr 1958
Die Jahresabrechnung 1958 und die Bilanz per 31.12.1958 waren dem AR am 21.04.1959 schriftliche vorgelegt worden (siehe auch OV-Rundschreiben Nr. 4/59). Dazu erstatteten die Rechnungsprüfer DL1ON und DJ3TZ dem AR Bericht über die am 16./17.04.1959 bei der Geschäftsstelle in Kiel durchgeführte Prüfung, die zu keinen Beanstandungen Anlaß gegeben hatte. Sie demonstrierten dabei die Verteilung der Ausgaben am Beispiel eines einzelnen Mitglieds-Jahresbeitrages.
Kritik übte der AR an den uneinheitlichen und in einem Falle (DX-Büro) sehr verspäteten Referatsabrechnungen. DL7AA erläuterte die Gründe für die Verzögerung; die Rechnungsprüfer wurden beauftragt, Vordrucke für einheitliche Abrechnungen zu entwerfen.
Die Jahresabrechnung, die Bilanz und der Prüfungsbericht wurden mit 16 Stimmen bei 1 Enthaltung (DV Hessen) angenommen.
Auf Antrag des DV Westfalen-Süd erteilte der AR dem Vorstand einstimmig Entlastung. Als Sprecher des AR dankte DL1QK allen Vorstandsmitgliedern und ihren Helfern für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit.
5. Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1959
Ein entsprechender Vorschlag war dem AR am 21.04.1959 von der Geschäftsstelle vorgelegt worden. Da sich dazu während einer AR-Vorbesprechung zahlreiche Abänderungsvorschläge ergeben hatten, beantragte der DV Hamburg die Absetzung dieses Punktes von der Tagesordnung. Der AR entsprach dem Antrag mit 15 Stimmen bei zwei Enthaltungen (DV Bayern-Süd und KWACS) und vereinbarte unter diesen Umständen eine neue AR-Sitzung in ca. 68 Wochen einzuberufen. Sie soll im Bereich des Distrikts Hessen stattfinden.
Auf Antrag des Distrikts Baden empfahl der AR, für das jährliche Reichenautreffen, dessen Kosten bisher abwechselnd von den Distrikten Baden und Württemberg getragen wurden, künftig eine finanzielle Beihilfe aus der Clubkasse zu leisten. Mit 15 Stimmen bei zwei Enthaltungen (DV Niedersachsen und DV Schleswig-Holstein) wurde für 1959 ein Zuschuß von DM 600, beschlossen.
Mehrere DVe wiesen darauf hin, daß die Distriktskassen durch die Kosten für die Fahrten zu AR-Sitzungen wegen der unterschiedlichen Entfernungen sehr ungleich belastet würden. Es wurde daher vereinbart, daß diese Kosten künftig vom Club erstattet werden, und daß dafür alle Distrikte einheitlich entsprechend gekürzt werden sollen.
a) Wegen der Verteilung der beim Technischen Referat im Bau befindlichen fünf Mustergeräte des neuen Kleinsupers Mikrohet wurde vereinbart: Jeder Distrikt erhält ein Gerät für einen Monat zur Erprobung. Je ein Gerät läuft dem Alphabet nach durch drei Distrikte, so daß die ganze Aktion etwa drei Monate dauern wird. Über die weitere Verwendung der Mustergeräte soll danach entschieden werden. Sie bleiben jedoch in jedem Fall Eigentum des DARC.
b) Der Distrikt Berlin regte an, das nächste Deutschlandtreffen 1961 in Berlin zu veranstalten. Der AR nahm diesen Vorschlag mit Dank zur Kenntnis, traf aber noch keine endgültige Entscheidung in dieser Hinsicht.
DL1KV erläuterte, in welcher Form und Reihenfolge die Vertretung der IARU-Region 1 bei der diesjährigen Funkverwaltungskonferenz der ITU in Genf durch die dafür beim letzten IARU-Kongreß bestimmten Delegierten (G6CL, SM5ZD, PAØDD und DL1KV) vor sich gehen soll. Über die Absichten der einzelnen Ländervertretungen, soweit sie den Amateurfunk berühren, konnten noch keine verbindlichen Einzelheiten in Erfahrung gebracht werden, da noch kein Land seine Pläne und Vorschläge veröffentlicht hat. Von Deutschland ist bekannt, daß es für den Amateurfunk die Erhaltung der bisherigen Möglichkeiten vertreten wird.
Sehr viel Unruhe hatte in diesem Zusammenhang ein Leitartikel der amerikanischen Zeitschrift CQ gestiftet, in dem von erheblichen Einschränkungen die Rede war, die in Genf beschlossen werden sollen. Diesem Aufsatz lagen jedoch im wesentlichen einseitige Informationen und Vermutungen zugrunde. Zwischen Vorstand und AR wurde vereinbart, in Leitartikeln im DL-QTC ausführlicher auf diese Probleme einzugehen, wobei allen aufgetretenen Gerüchte begegnet und nur verbürgte Nachrichten weitergegeben werden sollen.
8. Vorbereitung der DARC-Vorstands-Neuwahl
Zur Vorbereitung und Durchführung der Neuwahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten wurde vereinbart: Die Distrikte reichen ihre Vorschläge bis zum 20.07.1959 an die Geschäftsstelle ein. Dabei sollen nur Kandidaten namhaft gemacht werden, deren schriftliches Einverständnis der vorschlagende Distrikt vorher eingeholt hat. Die Kandidaten sollen im Septemberheft des DL-QTC vorgestellt werden. Die schriftliche Wahl durch die aktiven Clubmitglieder wird dann im Laufe des Septembers durchgeführt. Eine entsprechende Wahlausschreibung wird die Geschäftsstelle noch herausgeben.
Die Neuwahl des übrigen Vorstands soll im Herbst vom AR vorgenommen werden.
Für den Ehrennadel-Ausschuß berichtete DL1QK. Er wies darauf hin, daß die Distrikte nur OM vorschlagen sollten, die mindestens fünf Jahre aktiv im DARC mitgearbeitet hätten. Alle von den Distrikten eingebrachten Verleihungsvorschläge für OM, die mehr als 25 Jahre Mitglied des DASD und DARC sind, würden, wenn die normale Quote der jährlichen Verleihungen erfüllt ist, dem Präsidenten zur weiteren Entscheidung vorgelegt. Soweit sie in Bad Harzburg anwesend waren, wurden den in diesem Jahr ausgezeichneten OM die Nadeln am Sonnabend vom Präsidenten überreicht. In den anderen Fällen werden die DVe die Überreichung bei passender Gelegenheit vornehmen.
a) Das DL-QTC / Der Kurzwellenhörer
Auf Vorschlag des Antragstellers (DV Ruhrgebiet) wurde dieses Thema für die nächste
AR-Sitzung zurückgestellt.
b) Depotliste für Medikamente
Der Distrikt Bayern-Süd zog seinen Antrag, eine derartige Liste vom DARC herausgeben zu
lassen, zurück. Das Ziel des Antrags, die Notrufaktionen in vernünftigen Grenzen zu
halten, soll durch entsprechende Aufsätze und Hinweise im DL-QTC erreicht werden.
c) Wahl des Präsidenten und des Vizepräsidenten
Der DV Ruhrgebiet zog seinen Antrag, die Satzung dahingehend zu ändern, daß künftig
alle Mitglieder den Präsidenten und den Vizepräsidenten wählen, zurück, nachdem eine
Vorbesprechung im AR gezeigt hatte, daß dieser Antrag nicht die erforderliche
Dreiviertel-Mehrheit finden würde.
d) Beitritt zur Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt
Der Antrag des OV Bochum auf korporativen Beitritt des DARC zu dieser Gesellschaft wurde
wegen der finanziellen Seite (Beiträge) bis zur Haushaltsberatung zurückgestellt.
e) Einhaltung der Bandunterteilung
Dem Antrag des OV Langenfeld/Rheinld., wirksame Maßnahmen zur Einhaltung der
Bandunterteilung in CW- und Foniebereiche zu treffen, soll dadurch entsprochen werden,
daß im DL-QTC künftig laufend entsprechende Hinweise gebracht werden.
f) Morseschallplatten
Dazu berichtete der Vorstand, daß sich als preiswerteste Möglichkeit ein Kursus auf vier
17-cm-Platten mit 16 2/3 UpM (Spieldauer etwa 3 Stunden) erwiesen hätte. Er würde bei
einer Auflage von 1000 Stück etwa DM 25, kosten. Die Finanzierung dieses
Projekts sei jedoch nur auf Subskriptionsbasis möglich. Eine Verwirklichung wird also
davon abhängen, ob ca. 1000 Lehrgänge fest und mit der Verpflichtung, den Preis dafür
vorzulegen, bestellt würden. Diese Frage muß daher zunächst noch geklärt werden.
g) Starthilfe für Funkamateure
Der AR beschloß, eine Neuauflage der Starthilfe erscheinen zu lassen. Die in der
ersten Ausgabe erschienene Aufsätze sollen übernommen werden; hinzukommen sollen weitere
Anfängerartikel z. B. über Transistoren und SSB. Das Heft wird dadurch auf 112
Seiten erweitert werden.
h) Neue Bestimmungen über den Amateurfunk
Bereits am ersten Sitzungstag war der AR auf den Entwurf für neue Bestimmungen über den
Amateurfunk eingegangen, den das Bundespostministerium dem DARC im April vorgelegt hatte.
Dabei war ein aus DL1EG, DL1GG, DL1JB, DL1KV, DL1QW, DL3ME, DL6EG und DL9YS bestehender
Ausschuß gebildet worden, der sich am Freitagvormittag eingehend mit diesem Entwurf
beschäftigte und dem AR am Freitagnachmittag darüber bericht erstattete.
Dieser bericht löste eine sehr ausführliche Debatte über das Kernproblem des postalischen Entwurfs aus, mit dem die Bundespost die Absicht verfolgt, das spezielle Gesetz über den Amateurfunk von 1949 abzuschaffen und an seiner Stelle eine auf das für alle übrigen Funkdienste geltende Gesetz über Fernmeldeanlagen von 1928, bezogene Verordnung einzuführen. Nach dem Plan der Bundespost soll diese Umstellung erfolgen, wenn die in der übrigen Bundesrepublik geltenden Gesetze und Bestimmungen auf das Saarland ausgedehnt werden.
Eine derartige Maßnahme würde bedeuten, daß der bisher gesetzlich verankerte Anspruch auf Erteilung einer Amateursendegenehmigung bei Erfüllung der Voraussetzungen, verloren ginge, da das FAG 1928 nicht die gleichen Garantien bietet, wie das AFuG 1949. Der AR wandte sich mit größtem Nachdruck gegen diese Möglichkeit und beauftragte den Vorstand einstimmig, dafür zu sorgen, daß das Gesetz über den Amateurfunk den deutschen Funkamateuren unter allen Umständen erhalten bleibt. Über den weiteren Gang der Verhandlungen soll der AR laufend unterrichtet werden.
Zum technischen Inhalt des postalischen Entwurfs, der dann als neue Durchführungsverordnung zum AFuG zu behandeln wäre, wurden auf Empfehlung des Ausschusses eine Reihe von Gegen- und Änderungsvorschläge gemacht, die der Bundespost bei den kommenden Verhandlungen vorgelegt werden sollen.
i) Verhältnis zur TAV
DL3JE unterrichtete den AR über eine am Donnerstagabend mit Vertretern der Technischen
Amateurfunk Vereinigung (TAV) e. V., Essen, entworfenen Vereinbarung zwischen DARC
und TAV, die noch der Bestätigung durch die beiden Verbände bedarf. Danach würde die
TAV ihre Vollmitglieder zur normalen Aufnahme in den DARC anmelden. Eine sich über
mehrere Jahre hinziehende Auseinandersetzung würde damit in beiderseitigem Einvernehmen
beendet. (Die TAV hat diese Vereinbarung inzwischen angenommen.)
Damit wurde die AR-Sitzung beendet. DL1WA faßte ihre Ergebnisse nochmals kurz zusammen und dankte allen Teilnehmern für die Mitarbeit. Anschließend beantworteten Vorstand und AR noch Anfragen der zur Fragestunde erschienenen Mitglieder.
25.05.1959
F. d. R. gez. Hansen, DL1JB
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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