Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Arecibo-Radioteleskop ist eingestürzt und wird abgerissen
Das Radioteleskop Arecibo auf der Insel Puerto Rico ist eingestürzt und wird abgerissen. Bei dem Teleskop handelt es sich um einen Spiegel mit 305 m Durchmesser, der in eine entsprechende Senke aus Hügeln eingelassen ist. Arecibo diente 53 Jahre lang von 1963 bis 2016 als das größte Radioteleskop der Welt. Arecibo erlitt in den vergangenen Jahren mehrere Schäden, die durch Hurrikans und Erdbeben entstanden waren. Im August brach ein Stabilisierungsseil aus einer Verankerung, fiel auf den Spiegel und erzeugte einen 30 m langen Riss. Die letzten Halteseile rissen am 01.12., woraufhin die 900 t schwere Gondel mit den Instrumenten auf die Spiegelfläche stürzte. Da die Finanzierung in den vergangenen Jahren ohnehin unsicher war, hat man sich dazu entschlossen, keinerlei Reparaturen mehr vorzunehmen und das Projekt aufzugeben. Im Jahr 2010 machte Arecibo in Sachen Amateurfunk auf sich aufmerksam. Vom 16. bis 18.04.2010 unternahm Joe Taylor, K1JT, EME-Verbindungen mit der Anlage. Die technischen Daten für die QSOs waren traumhaft: 400 W, 60 dBi Gewinn, 244 MW ERP auf 432,045 MHz - das brachte ihm 240 Verbindungen ins Log. Joe beschrieb die "Wand der Anrufer" über den Mond als "unglaublich", denn auch eher EME-untypische Stationen aus 57 DXCC-Ländern kamen dank dieser "Big Gun" ins Log. Der Deutschland-Rundspruch Nr. 16/2010 berichtete damals entsprechend.
Weihnachtssendung von SAQ fällt aus
Die traditionelle Weihnachtssendung des schwedischen Längstwellensenders SAQ auf 17,2 kHz kann in diesem Jahr nicht wie gewohnt stattfinden. Darüber berichtet die Alexanderson-Vereinigung in einer Pressemitteilung und verweist auf "vorherrschende Umstände". "Wir finden es traurig, diese Entscheidung treffen zu müssen, sehen sie aber als eine notwendige Maßnahme zum Schutz aller Beteiligten an", heißt es weiter.
Kandidaten für die "Goldene Antenne" gesucht
Die deutsche Stadt Bad Bentheim hat eine besondere Beziehung zum Amateurfunk: Seit mehr als 50 Jahren (1969) ist sie Gastgeber der "Deutsch-Niederländischen Amateurfunker Tage" (DNAT, dnat.de). Während dieses Kongresses hat die Stadt Bad Bentheim die Gelegenheit, den Amateurfunk mit der Verleihung der "Goldenen Antenne" in besonderer Weise zu unterstützen. Mit dieser Auszeichnung werden herausragende humanitäre Leistungen, Einsätze in Katastrophenfällen, persönliche Hilfe usw. gewürdigt. Bisher wurden mehr als 25 Goldene Antennen an Funkamateure aus der ganzen Welt vergeben. Die nächste Trophäe wird voraussichtlich am 28.08.2021 in der Schlosskapelle in der Stadt Bad Bentheim verliehen vorausgesetzt, dass geeignete Kandidaten nominiert werden. Eine Jury unter der Leitung des Bürgermeisters von Bad Bentheim wird den Empfänger der Goldenen Antenne 2021 auswählen. Der Preisträger wird zur Entgegennahme nach Bad Bentheim eingeladen. "Wir würden uns besonders freuen, wenn der Preisträger über seine Aktivitäten und Erfahrungen in der Öffentlichkeit auf Englisch berichten könnte", erklärt Jan G. Stadman, PA1TT/DJ5AN, Chairman der DNAT. "Im Jahr 2021 würden wir Kandidaten bevorzugen, die etwas Besonderes im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geleistet haben, aber auch andere Kandidaten sind willkommen", fährt DJ5AN fort. Die Stadt Bad Bentheim nimmt Vorschläge gern bis zum 01.04.2021 entgegen. Bitte schreiben Sie an: Stadt Bad Bentheim, Postfach 1452, 48445 Bad Bentheim oder per eMail [1].
Vienna Wireless Society feiert 120 Jahre Sprachübertragung
Vom 18.24.12. feiert die US-amerikanische Vereinigung Vienna Wireless den 120. Jahrestag der ersten Sprachübertragung per Funk. Am 23.12.1900 unternahm der Erfinder und Elektronikexperte Reginald Fessenden auf Cobb Island am Potomac Fluss seine Versuche. Er machte die erste Radiosendung am Heiligabend 1904 und war der Erfinder des Vorläufers von SONAR sowie der erste, der ein Kohlemikrofon zur Übertragung von AM verwendete. Wegen des historischen Anlasses arbeiten die Clubmitglieder von Vienna Wireless eine ganze Woche über auf allen Bändern und in allen Modi von ihren Heimatstationen aus. Für das Sonder-Rufzeichen W4F gibt es eine entsprechend gestaltete QSL-Karte.
In eigener Sache: Termine und Verfügbarkeit des DL-Rundspruches
Einige Leser und Hörer fragen die Redaktion in regelmäßigen Abständen, ab wann der wöchentliche Deutschland-Rundspruch verfügbar ist. Beginnen wir zunächst vorne im Erstellungsprozess. Der Redaktionsschluss des Rundspruches ist für jeweils Mittwoch um 10:00 Uhr definiert. In Ausnahmefällen vor Feiertagen kann auch eine frühere, abweichende Deadline gelten. Auch wenn der Rundspruch erst am Donnerstag publiziert wird, ist die Einhaltung dieser frühen Zeitgrenze wichtig: Die aktuelle Ausgabe wird zum Korrekturlesen an einen internen Empfängerkreis versendet und auch der Sprecher bedarf seiner Zeit für die Erstellung der Audiofassung. Diese Aufgabe hat aktuell OM Michael Eggers, DL9LBG, vom Nord-Ostsee-Rundspruch inne, bei dem wir uns an dieser Stelle einmal sehr herzlich für seine ehrenamtliche Tätigkeit bedanken! Dies gilt inhaltlich auch für Hartmut Büttig, DL1VDL, mit seinem wöchentlichen Funkwetterbericht. Sobald gegen Donnerstagmittag eventuelle Korrekturwünsche aus dem internen Empfängerkreis vorliegen und OM Michael die Audiofassung produziert hat, kann die Redaktion mit der Veröffentlichung des Rundspruches beginnen. Das ist am Donnerstag meist in der Zeit von 12:0016:00 Uhr der Fall. Zu einem der ersten Arbeitsschritte gehört die Versendung an die eMail-Abo-Liste mit ihren aktuell rund 5000 Mitgliedern. Die Liste wird auch deshalb zuerst bedient, weil der Server derzeit viele Stunden für die Zustellung der rund 5000 eMails benötigt. Es ist also teilweise durchaus normal, dass Sie den DL-Rundspruch erst in der folgenden Nacht zugestellt bekommen. Besonders eilige Leser finden den Rundspruch auf jeden Fall am Donnerstag ab der Zeitspanne 12:0016:00 Uhr auf der DARC-Webseite. An dieser Stelle möchten wir auch noch auf die Sammlung häufig gestellter Fragen zum Deutschland-Rundspruch verweisen [2] englisch üblich als FAQ abgekürzt die Sie auf der DARC-Webseite finden. Wir wünschen allen Lesern und Hörern einen guten Empfang!
04.06.12.: ARRL 160 m Contest
05.06.12.: Pro CW Contest, FT8-Roundup und EPC Ukraine DX Contest
06.12.: Brandenburg-Berlin Contest
12.13.12.: ARRL 10 m Contest und International Naval Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 12/20 auf S. 64.
Funkwetterbericht (01.12. de DL1VDL)
Rückblick vom 23.30.11.:
Nach mehr als 20 C-Flares stieg die Sonnenaktivität mit dem M-Flare am 29.11. auf
"moderat". Solare Flares sind Strahlungsausbrüche im Ultraviolettbereich
zwischen 0,1 und 0,8 nm Wellenlänge. Dieser UV-Strahlungsflux ionisiert direkt unsere
Ionosphäre. Dabei steigt der solare Strahlungsflux bei den Flareklassen B, C, M und X
jeweils um den Faktor 1000 [3]. Die oberen Kurzwellenbänder öffnen erst richtig gut bei
vielen C- oder M-Flares, die den Flux auf über 100 Einheiten steigen lassen. Die
gestiegene Sonnenaktivität kam gerade richtig zum CQ World Wide DX Contest am letzten
Wochenende. Bei einem Flux von 116 Einheiten und ruhigem Erdmagnetfeld öffnete das
10-m-Band in unseren Breiten weltweit sogar über die Pole in den Südpazifik. Das
gegenwärtig mit nur 4 W Sendeleistung arbeitende 10-m-FM-Relais DMØMAX wurde von VK6RO
in Perth einwandfrei aufgenommen, wie DL6XB mitteilte [4]. Die Bänder 15 und 20 m
lieferten laute DX-Signale, wie wir sie in den letzten drei Jahren nur selten erlebten.
Das 20-m-Band war noch etwa drei Stunden nach Sonnenuntergang offen, sodass sogar abends
der lange Weg nach Neuseeland funktionierte. Aber auch die unteren Bänder waren abends
bereits vor und morgens noch lange nach den Dämmerungszeiten DX-tauglich. Die einzige
geomagnetische Störung gab es in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend.
Vorhersage bis zum 08.12.:
Gegenwärtig sind noch die sechs Regionen 2785 bis 2790 sichtbar [5]. Die
Flaretätigkeit setzt sich fort. In der kommenden Woche drehen die aktiven Gebiete
nacheinander über den Westrand der Sonne. Sie benötigen im Mittel 13,5 Tage, bis sie
wieder am östlichen Rand der Sonne erscheinen. Dank der "Farside Watch" kann
man diese spannende Bewegung verfolgen [5]. Wir erwarten weiterhin Fluxwerte von über 100
Einheiten und damit interessante DX-Möglichkeiten auf allen oberen Kurzwellenbändern.
Nach dem 02.12. klingen auch geomagnetische Störungen ab, die durch eine CME vom 29.11.
verursacht wurden. Eine Filamentablösung, die sich am Morgen des 01.12. ereignete,
könnte am 04. oder 05.12. das Erdmagnetfeld stören. Ab dem 06.12. erwarten wir den
Meteorstrom der Geminiden. Die Meteore begünstigen die Ausbildung der sporadischen
E-Schicht. Uns erwartet eine interessante Funkwoche.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 16:55; Melbourne/Ostaustralien 18:51;
Perth/Westaustralien 21:03; Singapur/Republik Singapur 22:52; Tokio/Japan 21:32;
Honolulu/Hawaii 16:52; Anchorage/Alaska 18:44; Johannesburg/Südafrika 03:07; San
Francisco/Kalifornien 15:07; Stanley/Falklandinseln 07:36; Berlin/Deutschland 06:55;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:28; San Francisco/Kalifornien 00:51; Sao
Paulo/Brasilien 21:40; Stanley/Falklandinseln 23:57; Honolulu/Hawaii 03:48;
Anchorage/Alaska 00:47; Johannesburg/Südafrika 16:47; Auckland/Neuseeland 07:25;
Berlin/Deutschland 14:55.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] juerriens@stadt-badbentheim.de.
[2]www.darc.de/nachrichten/deutschland-rundspruch/#c28319
[3] www.swpc.noaa.gov/products/goes-x-ray-flux
[4] http://2bs7fpf8ahdewu8a.myfritz.net:8000/DM0MAX-10m.mp3
[5] www.solarham.net
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 48/20 vom 03.12.2020
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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