KÖLN-AACHEN-RUNDSPRUCH NR. 23/05 VOM 12.06.2005

Redakteur der Woche: Günther Mester, DL3KAT


ÜBERSICHT:


Britische Regulierungsbehörde würdigt Bedeutung des Amateurfunks

Der britische Radioamateurverband RSGB äußerte sich befriedigt über eine Erklärung der britischen Regulierungsbehörde (Office of Communication), in der die wichtige Rolle des Amateurfunks für die Forschung und Entwicklung im Bereich des Funkwesens und für eine verbesserte Akzeptanz der Ausbildung in technischen Berufen gewürdigt wird. Der Beitrag der Funkamateure zur Bewältigung von Katastrophen, wie z. B. die Tsunami-Überschwemmungen, wird in der Erklärung des OFCOM besonders hervorgehoben. Nach Angaben des RSGB lässt das OFCOM damit einen Kurswechsel gegenüber früheren Erklärungen zu Beginn dieses Jahres erkennen.

Anlass für die Erklärungen ist der Beginn der Konsultationen zwischen dem OFCOM und den britischen Radioamateuren über eine Reform des Lizenzwesens. Die Konsultationen werden bis zum 18.08. andauern.

(Quelle: Webseite der RSGB)


Amateurfunkaktivitäten anlässlich der 17. Maccabiade

Anlässlich der 17. weltweiten jüdischen Sportfestspiele, der Maccabiade, vom 10.–21.07. werden 14 israelische Sonderstationen ab 21.06. für 30 Tage aktiv sein. Im Suffix dieser Stationen sind Buchstaben enthalten, mit denen das Wort Maccabiah buchstabiert werden kann (z. B. 4X17M, 4X17A etc.). Für bestätigte Kontakte mit sechs dieser Stationen wird ein Diplom erteilt. Die Teilnahme ist weltweit offen für alle Amateurfunkstationen und SWLs.

(Quelle: ARRL Webseite)


Ausrüstung des Raummoduls Columbus für den Amateurfunkverkehr

Die Internationale Raumstation ISS ist zur Zeit mit einer Amateurfunkstation ausgestattet, die aus einem portablen VHF-Transceiver im Lademodul Zarya und einem Mehrband- und Multimode-Gerät im Servicemodul Swesda besteht. Die vorhandenen Module der Raumstation sollen demnächst durch das unter der Regie der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) konstruierte Experimentalmodul Columbus ergänzt werden. Der Europäische Zweig der ARISS (Amateur Radio on International Space Station ) hat die ESA frühzeitig gebeten, die Installation von Antennen am Modul Columbus zu genehmigen. Dem Antrag wurde stattgegeben und es ist nunmehr geplant, Antennen an der Unterseite von Columbus zu montieren. Da Columbus von einer US-Trägerrakete transportiert wird, müssen die Antennen sehr reduzierte Dimensionen haben. Sie werden zur Zeit vom Institut für Telekommunikation und Akustik der Universität Breslau entwickelt. Sie sind für die Nutzung von Frequenzen im UHF-Bereich und auf den L- und S-Bändern ausgelegt. Damit werden Breitband- und Videoaussendungen möglich. Insgesamt erweitern die neuen Antennen die Nutzungsmöglichkeiten der Amateurfunkstation auf der ISS beträchtlich und stellen zugleich eine weitere Kommunikationsmöglichkeit der Astronauten im Notfall dar.

Von besonderem Interesse ist die Möglichkeit, Schulen eine Verbindung mit der ISS zu vermitteln. ARISS-Europa hat hierzu ein Arrangement mit der ESA getroffen. Die NASA ermöglicht schon jetzt solche Verbindungen. Ein ähnliches Arrangement wird mit der russischen Raumfahrtagentur diskutiert. Kontakte mit der ISS sind nicht nur für die beteiligten Schulen von hohem Interesse, sondern können auch eine publikumswirksame Aktion darstellen.

Für die Finanzierung des Projekts ist ARISS noch auf Spenden angewiesen.

(Quelle und weitere Einzelheiten: www.ariss-eu.org)


Zwischenruf: DigTRX-Betrieb auf der SSTV-QRG 144,5 MHz

In letzter Zeit finde ich immer häufiger beim Scannen der 2-m-Frequenzen seltsam knatternde Rauschsignale auf 144,5 MHz, der europaweiten SSTV-Anruffrequenz. Auch bei längerem Zuhören kommt dabei oft weder ein CW-Rufzeichen noch eine Phonie-Ansage vor, man könnte kommerzielle Bandeindringlinge vermuten. Mehr zufällig traf ich dann mal einen OM auf einer Nachbarfrequenz, der diese Signale als DigTRX-Aussendungen „enttarnte“. Wie der Name schon andeutet, ist das eine neue fehlertolerante Amateurfunk-Digital-Betriebsart zur Übertragung von Computerdateien – das kann ein Bild oder auch eine Textdatei sein – und hat mit der analogen Betriebsart SSTV eigentlich nichts gemeinsam.

Nun gibt es die „Empfehlungen der Internationalen Amateur Radio Union (IARU)“ mit dem dortigen Hinweis auf den 2-m-Bandplan-Bereich „144,794–144,990 MHz Digitale Betriebsarten“. Wenn die Einhaltung solcher Bandpläne von allen Funkamateuren akzeptiert werden soll, macht es nur Sinn, diesen Bereich auch bestimmungsgemäß zu nutzen und z. B. DigTRX-Verbindungen auf 144,975 MHz abzuwickeln.

Die im DARC-Bandplan auf dieser Frequenz eingetragene Nutzung „Echolink Simplex“ hat dort als reine Fonie-Betriebsart eigentlich nichts zu suchen und blockiert ihrerseits echte Digitalfunk-Experimente in dem von veralteten Standard-Packet-Radio-Einstiegen schon stark belegten Bereich. Für „Echolink Simplex“ ist das überfüllte 2-m-Band meines Erachtens überhaupt nicht geeignet, besser wäre das 70-cm-Band mit den kürzeren Reichweiten und entsprechend kleinerem Störpotenzial über OV-Grenzen hinweg.

Klaus, DL4KCK


Schnelle Hilfe bei Störung am ATV-Relais DBØSB

In der 21. KW wurde das Arbeiten via ATV-Relais DBØSB auf dem Drachenfels bei Königswinter plötzlich nicht mehr möglich. Neben den üblichen Nutzern des Relais war dies besonders betrüblich für den OV Troisdorf, G27, da vom Fielddayplatz via DBØSB in ATV gearbeitet werden sollte. Der Ausfall des ATV-Relais hätte sich noch über einen langen Zeitraum ausdehnen können. Durch das relativ schnelle Eingreifen und verschiedenen Tests vor Ort konnte jedoch der „Ausfall“ zeitlich begrenzt werden. Den Eingriff vor Ort führten durch: Andreas, DL2KCL, und Holger, DB6KH.

Auch sei hier noch ein weiteres ATV-Relais erwähnt, DBØKO. Einige Zeit nach der Entfernung vom alten QTH im Kölner Süden nahm Helmut, DG3KHS, unter DG3KHS/p vom neuen QTH in Merten aus den Testbetrieb von DBØKO auf. Auf die endgültige Genehmigung des Relais wartend, vollzieht er diesen Betrieb ausdauernd auch heute noch.

An dieser Stelle ist es einmal dringend nötig zu bemerken, wie viel Freizeit und ehrenamtliche Arbeiten die hier genannten OM und ihre Familien für die Nutzer der ATV-Relais opfern. Dafür möchte ich mich hiermit, sicher im Namen aller Nutzer von DBØSB und DBØKO, ganz herzlich bei den Verantwortlichen bedanken.

Hans-Peter, DH9KP


In eigener Sache

Das bisherige Redaktionskonzept des Köln-Aachen-Rundspruches hatte für den Rundspruchkoordinator einen hohen Arbeits- und Zeitaufwand zur Folge. Insbesondere musste er in ständiger Bereitschaft stehen, um die Meldungen pünktlich an den jeweils zuständigen Redakteur zu verteilen.

In Zukunft sollen die Meldungen sofort an den Redakteur geschickt werden. Wir bitten deshalb, Meldungen nur noch über die E-Mail-Adresse ..... an die Rundspruchredaktion zu senden. Damit ist sicher gestellt, dass die Meldung den für die Woche zuständigen Redakteur erreicht. Sollte keine Möglichkeit des E-Mail-Versands bestehen, so können die im Rundspruchkopf genannten Telefon- und Fax-Nummern verwendet werden.

Wir freuen uns auf Ihre Meldungen aus dem Distrikt und den Ortsverbänden, die es uns ermöglichen, einen interessanten und informativen Rundspruch zu gestalten!

Günther Mester, DL3KAT


Ende des Köln-Aachen-RS 23/05 vom 12.05.2005

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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