Anlage 15 zum HV-Protokoll 1996


Bericht des AR-Sprechers zur HV ’96 in Leer

Alfred Reichel, DF1QM

Vor einem Jahr übernahm ich bei der Hauptversammlung des Amateurrates ’95 in Braunschweig das Amt des AR-Sprechers. Zu einer Zeit, in der der Amateurrat oftmals alles andere als eine geschlossene Einheit bildete und das Vertrauensverhältnis zwischen Amateurrat und Vorstand nicht das Beste war. Mir war sehr wohl bewußt, daß der AR-Sprecher nicht selten zwischen den Fronten geraten wird.

Um zu wichtigen Punkten die Meinung, aber auch Stimmung des Amateurrates zu erfahren, startete ich zu Beginn meiner Amtszeit eine Umfrage, die für meine eigene Vorgehens- und Verhaltensweise sehr wichtig war. Die Auswertung dieser Umfrage ergab aber auch einen Handlungsbedarf für DARC-relevante Themenkomplexe. Hier sei insbesondere der Wunsch nach einer mittelfristigen Veränderung der DARC-Strukturen genannt.

Aufgrund meiner zeitlichen Möglichkeiten konnte ich nicht nur den Informationsfluß zwischen Amateurrat und Vorstand, sondern auch den zwischen den Amateurräten einer hohen Priorität einräumen. Meine Informationen und Berichte habe ich in dreizehn Rundschreiben, den sogenannten AR-Infos, zusammengefaßt und verteilt. Oftmals wurden diese AR-Infos nur wenige Stunden nach den Vorstandssitzungen zum Versand gebracht. So wurde jedes AR-Mitglied unmittelbar nach jeder Vorstandssitzung umfangreich informiert.

Im Spätsommer ’95 wurde dem DARC das erwartete Diskussionspapier zum Entwurf eines neuen Gesetzes über den Amateurfunk übergeben. Mit dem Vorstand konnte ich vereinbaren, daß in allen Arbeitgruppen, die zur Bewertung der zu erwartenden Stellungnahmen aus der Mitgliedschaft installiert wurden, Amateurräte mitwirkten. Ich selbst habe in der Arbeitsgruppe „Gesamtkoordination“ an allen Sitzungen dieser AG teilgenommen und einen entscheidenden Beitrag für die Vorbereitungen der stattgefundenen Sondersitzung des Amateurrates am 23./24.09.1995 geleistet, auf der die Stellungnahme des DARC zum neuen Gesetz – dank intensiver Vorbereitungsphasen – einstimmig befürwortet wurde.

Seit Beginn meiner Amtszeit habe ich mich mit der Arbeitsweise des Amateurrates, mit dessen Rechte und Pflichten, die in unserer Satzung, Geschäftsordnung und Wahlordnung verankert sind, intensiv beschäftigt. Ich bin der Meinung, daß eine Steigerung der Effektivität des höchsten Gremiums erreicht werden sollte. Ich habe versucht, die früher durchgeführten AR internen Sitzungen satzungskonform mit weitgehender Transparenz auch für die Mitgliederschaft zu gestalten, d. h. einen offiziellen Charakter zu geben. Meine Wunschvorstellungen zu dieser Thematik sind allerdings noch nicht voll in Erfüllung gegangen. Die Kommunikation innerhalb des Amateurrates möchte ich als intensiv und erfreulich bezeichnen. Die mir zur Bearbeitung aufgetragenen Themen und Juckepunkte konnte ich alle entweder auf dem kurzen Wege oder direkt bei Vorstandssitzungen vortragen bzw. hatte der Amateurrat Gelegenheit auf der Amateurratssitzung in Gladbeck mit dem Vorstand und der Geschäftsleitung darüber zu diskutieren.

Da ich nur als – nicht stimmberechtigter – Gast den Vorstandssitzungen beiwohnen darf, ist erfreulich festzustellen, daß der AR-Sprecher als anerkannter Diskussionspartner und unter Respektierung der satzungsbedingt unterschiedlichen Aufgaben und Interessenslagen beteiligt wurde. Mein jeweils vorgetragener Themenkatalog wurde behandelt, mein Rat war oftmals eine Hilfestellung bei Entscheidungen des Vorstandes. Die Kommunikation zwischen Vorstand und AR-Sprecher war stets vorbildlich.

Zum besseren Kennenlernen im Führungskreis des DARC konnte ich mit OM Walfried Pfister (†), DL9CQ, gemeinsam die Idee eines ungezwungenen, familiengerechten Treffens erstmals im September 1995 verwirklichen. Das sogenannte Hüttenwochenende in Tirol kam sehr gut an. Vorbereitungen für das Hüttenwochenende 1996 wurden von OM Fritz Edinger, DL5FAU, getroffen.

Als AR-Sprecher habe ich an folgenden Veranstaltungen teilgenommen:

• An allen sieben Vorstandssitzungen
• Klausurtagung in Minsen-Förrien
• HAM RADIO ’95 in Friedrichshafen
• Funkausstellung ’95 in Berlin mit Gesprächen beim BMPT und der Industrie
• An zwei Sitzungen der Arbeitsgruppe „Gesamtkoordination“
• INTERRADIO ’95 in Hannover
• Gespräch beim BAPT in Mainz
• Weihnachtsfeier des AFZ in Kassel
• Arbeitstagung des VHF/UHF/SHF-Referates in Bebra
• sowie an allen Amateurratssitzungen

In Summe war ich an 59 Tagen in meiner Eigenschaft als AR-Sprecher unterwegs.

Seit unserer letzten Hauptversammlung im Mai ’95 haben sich in der personellen Besetzung des AR folgende Veränderung ergeben: Als neue Distriktsvorsitzende und damit AR-Mitglied begrüße ich

• OM Erhard Seibt, DC4RH, DV Bayern-Süd
• OM Konrad Krecher, DL4BZ, DV Nordsee (komm. ernannt)
• OM Eberhard Warnecke, DJ8OT, DV Nordrhein.

Ich heiße Euch im Amateurrat herzlich willkommen und wünsche eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Den ausgeschiedenen Amateurräten
• OM Walfried Pfister, DL9CQ, verstorbener DV Bayern-Süd
• OM Bernd Stadel, DL4BAX, DV Nordsee
• OM Dr. Ralph Schorn, DC5JQ, DV Nordrhein
• sowie der kurzfristig im Amt tätigen XYL Ilse von Wedelstaedt, DL5MAW, DV Bayern-Süd

danke ich für Ihren Einsatz zum Wohle des DARC e. V.

Ich bedanke mich beim Vorstand, seinen Referenten, beim Juristischen Arbeitskreis der Amateurrates, bei allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle und bei meinen Freunden im Amateurrat für das entgegengebrachte Vertrauen und für die offene Diskussion. Ich bedanke mich bei allen, die mich gut und reichlich mit Informationen versorgt haben. Nur so konnte ich meine nicht immer ganz leichte, satzungsgemäße Aufgabe erfüllen. Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


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