D A R C
Deutscher Amateur-Radio Club e. V.
Geschäftsstelle

Amateurfunk-Zentrum
Postfach 1155
D- 3501 Baunatal 1

JAHRESBERICHT 1972

Allgemeiner Rückblick

Das Jahr 1972 brachte für den DARC bedeutende Veränderungen. Mit der Fertigstellung des Amateurfunk-Zentrums in der Mitte des Jahres erfolgte die Verlegung des bisherigen Geschäftsstellenbetriebs aus Kiel und der QSL-Vermittlung aus München nach Baunatal. Zugleich schieden der langjährige hauptamtliche Geschäftsführer Hans Hansen, DL1JB, und wenig später auch unser bewährter QSL-Vermittler Heinz Pankow, DL1BA, aus den Diensten des Clubs aus. Da mit Ausnahme des Schatzmeisters weder aus Kiel, noch aus München das eingearbeitete Personal an den Sitz der neuen Zentrale umziehen wollte, mußten in Baunatal vollständig neue Kräfte gefunden und mit den anfallenden Arbeiten vertraut gemacht werden. Diese Aufgabe stellte den Geschäftsführenden Vorstand vor nicht unerhebliche Probleme.

Der Umzug der Geschäftsstelle wurde im Juni 1972 eingeleitet. Da der bisherige Geschäftsführer DL1JB schon frühzeitig erklärt hatte, mit der Verlegung der Geschäftsstelle aus Kiel endgültig und unwiderruflich aus dem aktiven Dienst des Clubs auszuscheiden und auf keinen Fall eine wenn auch nur vorübergehende Tätigkeit in Baunatal aufzunehmen, hatte der 1. Vorsitzende, DL3YH, schon Mitte 1971 Verhandlungen mit dem Ziel geführt, den damaligen 2. Vorsitzenden des DARC, Ulf A. Kluge, DJ1BQ, für eine Nachfolge im Amt des Geschäftsführers zu gewinnen. Noch vor Jahresende 1971 führten diese Verhandlungen zum Erfolg, so daß eine nahtlose Überleitung der Geschäftsführung gewährleistet schien. Als jedoch DL3YH den Amateurrat um schriftliche Zustimmung zum Abschluß eines Dienstvertrags mit DJ1BQ bat, wurden von einigen AR-Mitgliedern Bedenken gegen das Verfahren geltend gemacht und die öffentliche Ausschreibung des vakanten Geschäftsführerpostens gefordert. Diese Verzögerung führte dazu, daß DJ1BQ sein seitheriges Arbeitsverhältnis in der Industrie nicht rechtzeitig lösen konnte. Der Geschäftsführende Vorstand sah sich infolgedessen vor das Problem gestellt, für ein halbes Jahr eine Übergangslösung zu schaffen. Auf Bitten des 1. Vorsitzenden erklärte sich dankenswerterweise OM Werner Feilhauer, DL3JE, bereit, bis zur Übernahme des Amtes durch den neuen Geschäftsführer dessen Funktionen in Vertretung zu übernehmen.

Da die vom Geschäftsführenden Vorstand vorbereitete reibungslose Überleitung des Geschäftsstellenbetriebs nach Baunatal infolge der geschilderten Umstände nicht wie geplant realisiert werden konnte, war der personelle Aufbau der neuen Geschäftsstelle mit nicht unerheblichen zusätzlichen Aufwendungen verbunden. DL3JE, auf dessen Tätigkeitsbericht im einzelnen verwiesen wird, DJ3TZ und DL3YH, der einen Teil seines Jahresurlaubs opfern mußte, bemühten sich bei zahlreichen Zusammenkünften im Amateurfunk-Zentrum gemeinsam, Mitarbeiter für die Geschäftsstelle und für die QSL-Vermittlung zu finden, anzustellen und einzuarbeiten. Erschwerend wirkte sich aus, daß das QSL-Büro in München wegen Abbruchs des Gebäudes unwiderruflich zum 01.10.1972 seinen Betrieb einzustellen hatte, bis zu diesem Zeitpunkt also in Baunatal eine arbeitsfähige QSL-Vermittlung eingerichtet sein mußte.

Alle diese Schwierigkeiten konnten erfreulicherweise dank des Einsatzes der mit den Problemen befaßten Mitarbeiter gemeistert werden, so daß zum Ende des Berichtszeitraums die Geschäftsstelle wenigstens die dringlichsten Vorgänge und termingebundene Aufgaben wahrnehmen konnte und das QSL-Büro keine nennenswerten Kartenrückstände aufzuweisen hatte. Allen Widerwärtigkeiten zum Trotz war es damit gelungen, das Amateurfunk-Zentrum des Deutschen Amateur-Radio-Clubs nicht nur als Bauvorhaben zu verwirklichen, sondern es auch mit dem für seine Funktion wichtigen Leben zu erfüllen.

Organisatorische Entwicklung

Im Laufe des Jahres 1972 sind dem DARC 2221 (2020) neue Mitglieder beigetreten. Die Zahl der Abgänge betrug in diesem Zeitraum 336 (2074) Mitglieder (in Klammern die Zahlen des Vorjahrs). Daraus resultiert ein effektiver Mitgliederzuwachs von 1885 nahezu 9 % (im Vorjahr Mitgliederschwund 54 = 0,3 %).

Einschließlich der Mitglieder des korporativ angeschlossenen VFDB gehörten dem DARC am Jahresende somit 23.054 Mitglieder an (im Vorjahr 21.120).

Detailliertere statistische Angaben, Aufschlüsselung nach Distrikten und Ortsverbänden, nach Jugendlichen und Erwachsenen sowie nach Lizenzen werden erst nach Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung für das Berichtsjahr 1973 wieder möglich sein.

Die bisher in der Geschäftsstelle verwendete, nach Ortsverbänden und Distrikten geordnete Mitgliederkartei war bei der inzwischen erreichten Mitgliederzahl nicht mehr den Anforderungen eines rationellen Geschäftsablaufs gerecht. Die Zahl der insgesamt seit Bestehen des DARC ausgegebenen Mitgliedsnummern hatte zum Ende des Berichtszeitraums die Höhe von 45.000 erreicht, so daß bei Neuaufnahmen die Registrierung und die Prüfung einer eventuellen früheren Mitgliedschaft einen immer größeren Zeitaufwand erforderten. Hinzu kam die sich ständig erhöhende Zahl von Rufzeichenänderungen (C- auf A-Lizenz), DOK-Wechsel, Anforderungen von Beitragsbestätigungen usw. Eine Rationalisierung dieses leider unumgänglichen Verwaltungsaufwands kann nur durch den Einsatz moderner Datenverarbeitungsverfahren erreicht werden. Der Geschäftsführende Vorstand gewann hierfür Rolf Kadau, DJ7CH, als ehrenamtlichen Mitarbeiter. Seine Fachkenntnisse ermöglichten es, die naturgemäß umfangreichen Planungs- und Vorbereitungsarbeiten noch im Berichtszeitraum in Angriff zu nehmen. Mit der Übertragung der Daten wurde Ende 1972 begonnen.

Im Geschäftsführenden Vorstand war infolge des Ausscheidens von DL1JB und der Übernahme von dessen Tätigkeit durch DJ1BQ das Amt des 2. Vorsitzenden neu zu besetzen. Es wurde vom bisherigen Beisitzer, Josef Kaiser, DK1QZ, übernommen. An seine Stelle trat Werner Feilhauer, DL3JE, als kommissarischer Beisitzer in den Geschäftsführenden Vorstand ein.

Während des Jahres 1972 wurden elf neue Ortsverbände des DARC ins Leben gerufen. Damit betrug die Zahl der DARC-Ortsverbände am 31.12.1972 466, so daß zusammen mit den 29 VFDB-Ortsverbänden in 23 VFDB-Bezirken 495 Ortsverbände bestanden.

Im Gegensatz zu den bisherigen Gepflogenheiten trat die Clubversammlung des DARC 1972 nur einmal anläßlich der turnusmäßigen Hauptversammlung zusammen. Bei der IARU-Region-1-Konferenz in Scheveningen war der DARC durch eine vierköpfige Delegation vertreten; als Beobachter der Lizenzbehörde hatte der Club OM Radunsky, DL2FT, vom FTZ Darmstadt geladen. Zahlreiche weitere Veranstaltungen, wie das Europa-Treffen der Funkamateure 1972 in Wolfsburg, das Internationale Bodenseetreffen in Konstanz, die DNAT Bentheim, das Ham Radio Border Meeting in Kempen, und die Deutschen Fuchsjagdmeisterschaften, um nur einige Beispiele für die von vielen ungenannten Helfern in den Distrikten und Ortsverbänden ausgerichteten Treffen von überregionaler Bedeutung zu nennen, dienten der Pflege freundschaftlicher Beziehungen unter den Funkamateuren Europas.

Zu den bekannten und von Jahr zu Jahr immer beliebteren Einrichtungen des DARC gehörten auch wieder die von verschiedenen Distrikten durchgeführten Jugendlehrgänge. Zahlreiche Ortsverbände beteiligten sich an regionalen Ausstellungen und Messen mit Werbeveranstaltungen für den Amateurfunk. All den hieran beteiligten Helfern gilt der besonders herzliche Dank des Geschäftsführenden Vorstands!

Trotz der mit dem Aufbau des Amateurfunk-Zentrums verbundenen internen Belastungen wurde die Pflege der guten Beziehungen des DARC zu den Behörden, insbesondere zur Deutschen Bundespost, auch im abgelaufenen Jahr nicht vernachlässigt. Zu erwähnen sind hier die weitere Mitarbeit an der Verwaltungsanweisung zur DVO sowie ein Besuch des Geschäftsführenden Vorstands im FTZ Darmstadt anläßlich des 50jährigen Bestehens des Funkkontrollmeßdienstes der Deutschen Bundespost. Verschiedene Besuche von Vorstandsmitgliedern im benachbarten Ausland aus offiziellem Anlaß stärkten die sowieso traditionell gute Zusammenarbeit auf internationaler Ebene innerhalb der Region 1 der IARU.

Amateurfunk-Zentrum

Im ersten Halbjahr 1972 gingen die Bauarbeiten am Amateurfunk-Zentrum ihrer Vollendung entgegen. Innen- und Außenanlagen konnten planmäßig fertiggestellt und ihrer Bestimmung zugeführt werden. Der Architekt OM Stöhr und der Sonderbeauftragte für das Amateurfunk-Zentrum, Theodor Hofmann, DJ3YN, überprüften mehrmals die ordnungsgemäße Bauausführung und machten – soweit erforderlich Reklamationen gegenüber den ausführenden Firmen geltend. Nach Vorlage des Gebrauchsabnahmescheins erhielt der DARC von der Stadt Baunatal den zweiten Teilbetrag des Investitionszuschusses von DM 50.000,– angewiesen.

Am 28.10.1972 fand dann die offizielle Einweihung des Amateurfunk-Zentrums statt, an der nahezu 200 geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie der örtlichen und überregionalen Behörden teilnahmen. Vorher hatte das Deutsche Fernsehen in zwei Farbreportagen über die neue Zentrale der Funkamateure und die Tätigkeit des DARC berichtet. Auch die Presse würdigte das Ereignis in gebührender Weise. DPA verbreitete über ihr Bildfunknetz verschiedene Bildberichte, die in zahlreichen Zeitungen und Wochenblättern Veröffentlichung fanden.

Die Frage der Finanzierung des Bauvorhabens konnte dank des erfolgreichen und überaus wertvollen Einsatzes von Karl-Heinz Winkler, DJ9CL, zufriedenstellend gelöst werden. Bezüglich der Baukosten wird im einzelnen auf den gesonderten Bericht über den Jahresabschluß 1972 verwiesen.

Zum Ende des Jahres 1972 waren außer dem Geschäftsführer, dem Schatzmeister und dem Leiter des QSL-Büros im Amateurfunk-Zentrum fünf Ganztags- und sieben Halbtagskräfte fest angestellt, davon drei Ganztagsmitarbeiterinnen in der Verwaltung und zwei Ganztags- sowie sieben Halbtagskräfte in der QSL-Vermittlung. In der QSL-Vermittlung betrug die tägliche Arbeitszeit im Schichtdienst 14 Stunden (06:00–20:00 Uhr); Programmierungsarbeiten erfolgten zwischen 20:00 Uhr und 02:00 Uhr nachts. In der Verwaltung lag das tägliche Arbeitspensum ähnlich, allerdings ohne die Möglichkeit eines Schichtdienstes.

Clubzeitschrift

Seit dem 01.01.1972 erscheint die Clubzeitschrift des DARC unter dem Titel cq-DL. Sie wird in der Offset-Druckerei Beltz in Hemsbach hergestellt und hatte zum Ende des Berichtszeitraums eine Auflage von 23.310 Exemplaren erreicht.

Die Zusammenarbeit mit der Druckerei, die in redaktioneller Hinsicht von den langjährigen und verdienten Redakteuren Richard Auerbach, DL1FK, und Fritz Kühne, DL6KS, und bezüglich der technischen und organisatorischen Fragen vom 2. Vorsitzenden des DARC, Josef Kaiser, DK1QZ, wahrgenommen wird, hat sich innerhalb kürzester Zeit sehr gut eingespielt und seitdem hervorragend bewährt. Die vom Verlag in eigener Regie unter der Leitung von Wolfgang Ehret, DL8WE, geführte HAM-Börse erfreut sich ständiger Beliebtheit. So konnte das Anzeigenaufkommen während der zwölf Monate des Berichtsjahres von acht auf 32 Seiten (!) gesteigert werden.

Obwohl die Auslieferung der Clubzeitschrift an die Mitglieder seit Übernahme durch die Offsetdruckerei Beltz einen Grad an Pünktlichkeit erlangt hatte, der bis dahin nie erreicht werden konnte, zwang die Portoerhöhung der Deutschen Bundespost Mitte 1972 um 33 1/3 % bei Streifbandzeitungen den Geschäftsführenden Vorstand zu Überlegungen hinsichtlich einer kostensparenden und zugleich rationelleren Versandart der cq-DL. In Zusammenarbeit mit Beltz wurde deshalb die inzwischen wirksam gewordene Umstellung auf die Zustellung als „Postvertriebsstück“ vorbereitet.

QSL-Vermittlung

Am 28.10.1972 wurde der langjährige und verdiente QSL-Manager des DARC, Heinz Pankow, DL1BA, gelegentlich der offiziellen Einweihung des Amateurfunk-Zentrums verabschiedet. Als sein Nachfolger hatte Manfred Staar, DL3ZI, schon Mitte des Jahres seine Arbeit beim DARC aufgenommen und bereits mit der Einrichtung des neuen QSL-Büros im Amateurfunk-Zentrum begonnen.

Die QSL-Vermittlung hatte schon in der Sommerpause die Vermittlungseinrichtungen für die Sortierung von Hand aus München nach Baunatal verlagert, so daß hier ein provisorischer Sortierbetrieb in Gang gesetzt werden konnte. Dieser umfaßte im wesentlichen die in München nicht mehr programmierbaren neuen Rufzeichenblöcke, die hier über Leuchttafelsysteme vermittelt wurden.

Ende September 1972 wurde die alte Wuppertaler Maschine in München demontiert und zusammen mit dem übrigen Inventar nach Baunatal überführt. Da die neue, ebenfalls von Walter Ernst, DJ1MC, entwickelte und unter seiner Leitung von einem bewährten Team freiwilliger Mitarbeiter gebaute neue elektronische QSL-Sortieranlage termingerecht fertiggestellt werden konnte, brauchte die vorsorglich von DL6JG und seiner XYL in Baunatal wieder zusammengesetzte Münchner Anlage nicht mehr in Betrieb genommen zu werden.

Aufstellung und Programmierung der neuen Anlage waren zur Einweihung im wesentlichen abgeschlossen. Durch den späteren Ausfall einiger Bauteile im Speicher waren verschiedentlich Neuprogrammierungen erforderlich, die, wie schon erwähnt, außerhalb der täglichen Arbeitszeit vorgenommen wurden. Zur Vermeidung solcher Pannen wurde durch Walter Ernst, DJ1MC, das Konzept einer Datensicherung erstellt und die Arbeiten dazu in Angriff genommen.

Dank des selbstlosen Einsatzes von Heinz Pankow, DL1BA, der mehrmals einige Wochen in Baunatal zubrachte, um seinen Nachfolger als Leiter des QSL-Büros mit dem Know-How dieses komplexen Metiers vertraut zu machen, war die Überleitung auf den neuen QSL-Vermittlungsbetrieb für Ortsverbände und Mitglieder mit keinen spürbaren Verzögerungen in der Weiterleitung der Karten verbunden. Die durch den Umzug von München nach Baunatal kurzzeitig angefallenen Rückstände von bis zu sechs Wochen – bedingt natürlich auch durch die vorausgegangene Urlaubszeit im Sommer 1972 – waren zum Jahreswechsel soweit abgebaut, daß lediglich ein „Polster“ von etwa einer Woche Rückstand nachgeblieben war.

Seit Aufnahme des Vermittlungsbetriebs in Baunatal bis zum Ende des Berichtszeitraums belief sich die Zahl der für das Inland vermittelten Karten – das sind diejenigen QSLs, die durch die neue Sortieranlage geschickt werden mußten – auf 631.400 Stück, während 366.200 Stück QSLs in das Ausland weitergeleitet wurden. Der Gesamtdurchlauf an QSL-Karten betrug damit innerhalb von vier Monaten annähernd eine Million Stück. Für den Versand dieser Kartenmengen an die Ortsverbände des DARC/VFDB und ins Ausland wurden allein an Portokosten im gleichen Zeitraum DM 7900,– aufgewendet.

Kommissarische Geschäftsführung durch DL3JE

Da die Einstellung des neuen Geschäftsführers des DARC eine Verzögerung erfuhr, übernahm ich auf die Bitte des 1. Vorsitzenden ehrenamtlich die Stelle eines kommissarischen Geschäftsführers.

Nach einer Besprechung mit dem 1. und 2. Vorsitzenden in Hannover besuchte ich Anfang Mai 1972 die Geschäftsstelle in Kiel, um einen Überblick über die verschiedenen Arbeiten zu erhalten. Die hierfür vorgesehene Zeit von drei Tagen war in keiner Weise ausreichend, um genaue Informationen zu erhalten, zumal die Enge in den Geschäftsräumen eine ungestörte Einsicht in die Akten unmöglich machte. Alle Fragen wurden mir jedoch von OM Hansen bereitwilligst beantwortet. Auf verschiedene Schwerpunkte wurde ich von ihm noch besonders hingewiesen. Trotzdem wäre eine Parallelarbeit von mindestens vier bis sechs Wochen erforderlich gewesen, um einen ausreichenden Einblick in die Geschäftsführung zu erhalten. Die Zeit bis zur Verlegung der Geschäftsstelle war für eine längere Einarbeitungszeit aber zu kurz.

Da der Schatzmeister des DARC, OM Pehrs, mit nach Baunatal ging, konnte mein Augenmerk glücklicherweise ganz auf die Verwaltungsarbeiten und die Arbeitsaufteilung innerhalb der Geschäftsstelle gerichtet werden. Alle Finanzangelegenheiten blieben unangetastet in der Hand von DJ3TZ.

In Baunatal war noch viel Arbeit zu leisten, damit der Geschäftsbetrieb des DARC pünktlich am 01.07.1972 im Amateurfunk-Zentrum aufgenommen werden konnte. Vor allen Dingen mußte hierfür neues Personal eingestellt und eingewiesen werden. Am Tage mußte mit den Handwerkern und Firmen verhandelt werden, weil die Arbeiten zu einem Abschluß kommen mußten. Abends wurden Posteingänge erledigt und Bewerbungen überprüft, um gemeinsam mit dem Schatzmeister die Einstellungsverträge vorbereiten zu können. Da kein Fahrzeug mit Fahrer zur Verfügung stand, mußte die Post täglich zu dem 2 km entfernten Postamt gebracht und auch von dort abgeholt werden. Diese „Dienstgänge“ ließen sich leider nicht mit anderen Gängen kombinieren, da der Tag bereits vor 07:00 Uhr mit dem Einlassen der Handwerker in den Neubau begann.

Als am 28.06.1972 die Möbel und Akten aus Kiel eintrafen, war aber das Gebäude gereinigt und für die Aufnahme des Geschäftsbetriebs bereit. Allerdings blieb es OM Pehrs und mir überlassen, die einzelnen Büroräume einzurichten und das neue Personal einzuarbeiten. Wir mußten Kisten, Schränke und Schreibtische umhertragen, auspacken und einräumen, und oft wußten wir nicht, ob wir Transportarbeiter oder Büroarbeiter waren. Es machte aber Spaß, denn wir sahen ja stets den Erfolg unserer Arbeit! An dieser Stelle muß auch den neuen Angestellten ein Lob ausgesprochen werden, die ohne Murren Arbeiten verrichteten, für die sie nicht vorgesehen waren.

Die Nachricht, daß OM Kluge seinen Dienst als Geschäftsführer schon am 01.09. aufnehmen würde, gab neuen Auftrieb, denn die Arbeiten drohten langsam allen Beteiligten über den Kopf zu wachsen. So aber ging es mit frischem Mut Schritt für Schritt vorwärts. Nach gemeinsamer Arbeit mit OM Kluge und OM Pehrs konnte nach dem Eintreffen von OM Staar, DL3Z1, auch mit der Einrichtung der QSL-Vermittlung begonnen werden. Hierbei waren die Handvermittlungsplätze, die sich schon in München bewährt hatten und die über Leuchttafelanzeige arbeiteten, nach einer Erweiterung auf alle Rufzeichenblöcke eine große Hilfe. Die OM in den einzelnen Ortsverbänden haben ohne Unterbrechung oder Verzögerung monatlich ihre QSL-Karten erhalten, denn die eingehenden Karten wurden von früh bis spät mit der Hand sortiert und pünktlich verschickt. Der mit DL1BA genau abgesprochene Verlegungsplan der QSL-Vermittlung hat sich bestens bewährt. Zur Einrichtung der Auslandsvermittlung war OM Pankow selbst nach Baunatal gekommen, wodurch auch diese wichtige Arbeit schnell und ohne große Schwierigkeiten gemeistert werden konnte.

Am 18. November 1972 sagte ich OM Kluge, DJ1BQ, OM Pehrs, DJ3TZ, OM Staar, DL3Z1, und allen neuen Mitarbeitern des DARC, denen heute nochmals mein besonderer Dank gilt, auf Wiedersehen. Meine Arbeiten für die Inbetriebnahme des Amateurfunk-Zentrums Baunatal waren beendet. Ich hoffe, daß ich dem DARC und seinen Mitgliedern in der schwierigen Übergangszeit eine kleine Hilfe sein konnte und kehre als „Privatmann“ zum Amateurfunk zurück, mit dem ich gerade in diesen Wochen seit 50 Jahren verbunden bin.

(DL3JE)

Jugend- und SWL-Referat

Im Vordergrund der Bemühungen des Jahres 1972 stand wiederum die Förderung der Ausbildung und Heranführung der SWLs an die Lizenzprüfung, sei es auf der Ebene der OV-Arbeit oder in den dreiwöchigen Lehrgängen. In Zusammenarbeit mit dem Referat führten die Distrikte Bayern-Nord, Bayern-Süd, Köln-Aachen, Nordrhein, Niedersachsen und Schleswig-Holstein erneut Jugend- und SWL-Lehrgänge durch, die das Ziel der DE- bzw. Amateurfunk-Sendeprüfung am Lehrgangsort in Zusammenarbeit mit den zuständigen Oberpostdirektionen hatten. Die sieben Lehrgänge des Jahres 1972 – davon zwei im Distrikt Niedersachsen – waren mit 236 Teilnehmern frequentiert; davon legten 90 die DE-Prüfung und 190 die Sendelizenzprüfung (81 = A-Lizenz und 109 = C-Lizenz) mit Erfolg ab. Seit dem Bestehender Jugend- und SWL-Lehrgänge im Jahre 1964 haben einschließlich des Jahres 1972 damit bisher 1619 SWLs sich dieser lobenswerten Clubeinrichtung bedient. Umgerechnet auf die 45 Lehrgänge der letzten neun Jahre war im Durchschnitt jeder Lehrgang mit knapp 36 SWLs belegt gewesen. Das Zustandekommen dieser Intensiv-Lehrgänge ist in erster Linie den Lehrkräften zu verdanken, die sich uneigennützig zum Wohle des deutschen Amateurfunks für unsere Jugendausbildung zur Verfügung stellen. Ihnen soll an dieser Stelle erneut Dank und Anerkennung ausgesprochen werden!

Die höchste Leistungsauszeichnung, das DEM-Diplom, konnte im Jahre 1972 dreimal verliehen werden. Damit stieg die Zahl der DEM-Inhaber seit Wiederstiftung des Diploms im Jahre 1961 auf 12.

Im Berichtszeitraum wurde der DARC-Jugendpokal, der vom Referat im Vorjahr gestiftet worden ist, an zwei DARC-Mitglieder (eine XYL und ein OM) verliehen.

Die Nachfrage nach den DLD-H-Diplomen hält unvermindert an. Aufgrund der in den letzten Jahren stattgefundenen Erweiterungen der DLD-H-Bedingungen hat das Referat ein neues DLD-H-Merkblatt zusammengestellt.

An den drei SWL-Jahrescontesten (Pik-As-, WAE-DX- und Weihnachts-Wettbewerb) beteiligten sich insgesamt 222 SWLs, unter ihnen jedoch auch Lizenzinhaber. Diese Zahl ist gegenüber den Vorjahren fast gleich geblieben. Durch die Aufhebung der Altersgrenze für den Weihnachtswettbewerb ist jedoch in Zukunft bei diesem Contest mit einer größeren Beteiligung zu rechnen.

Die im Laufe des Jahres 1971 wieder neu aufgenommene kostenlose QSL-Vermittlung für SWLs erfreut sich größter Beliebtheit, setzt aber im Interesse aller voraus, daß die DE-Vorprüfung mit Erfolg abgelegt worden ist. Dazu wird auf Anforderung ein Diplom ausgegeben, welches auf Anregung im Berichtsjahr neu geschaffen worden ist.

Aus persönlichen Gesprächen und einlaufenden Berichten ist festzustellen, daß die DARC-Jugend- und SWL-Arbeit im allgemeinen innerhalb der einzelnen Ortsverbände intensiv betrieben wird. Es erfolgte eine Reihe behördlicher Anerkennungen von DARC-Ortsverbänden auf Orts- und Kreisebene. Aber auch die Mehrzahl aller Distrikte forciert die Jugendarbeit unseres Clubs ausgezeichnet!

(DL1JH)

Funkbetriebs- (EMC-) Referat

Nachdem im Vorjahr zwei Treffen der EMC-Leitung stattfanden, kamen wir in diesem Jahr erstmalig nicht zusammen, zumal auch die übliche Herbstversammlung der CV ausfiel. Nach wie vor halten wir aber das einmalige Zusammentreffen der maßgebenden Mitarbeiter in jedem Jahr für ein wichtiges Mittel zur Erhaltung des Betriebsklimas. Die Ausschreibungen zur Clubmeisterschaft wurden durch Herausnehmen des Weihnachtswettbewerbs und Einfügen des Sommer-Fielddays in die Vorentscheidung modifiziert. Der Weihnachtswettbewerb wurde internationalisiert. Unsere Bitte um Kritik an den neuen Ausschreibungen haben dankenswerterweise zahlreiche Teilnehmer entsprochen. Die in den Zuschriften enthaltenen Anregungen werden zu einigen Änderungen der Ausschreibung führen. Die Beteiligung von Ausländern war noch gering, wohl deshalb, weil noch keine Übersetzung in englischer Sprache vorlag; sie wurde inzwischen erstellt.

Es folgen die Berichte der einzelnen Referate innerhalb der EMC:

DLD (DL9XW)

Einen neuen Höhepunkt brachte im Berichtsjahr die Stiftung des DLD-1000. Die ersten Diplome dieser Klasse konnte der 1. Vorsitzende des DARC anläßlich des Europa-Treffens in Wolfsburg im Rahmen der Festversammlung feierlich verleihen. Im einzelnen sind im Jahre 1972 verliehen worden:

DLD 1000
Sticker 900 18
Sticker 800 31
Sticker 700 42
Sticker 600 44
Goldene Leistungsnadel 98
Silberne Leistungsnadel 69
Bronzene Leistungsnadel 79
DLD 200 146
DLD 100 166
DLD 40 m / 200 113
DLD 40 m / 100 127

Allen bei der Auswertung, der Beschriftung der Diplome und bei deren Versand tätigen ehrenamtlichen Mitarbeitern sei an dieser Stelle herzlich gedankt!

Mobilbetrieb (DL3IV/DL3CO)

Statistik der Mobilwettbewerbe 1972:

1. Durchgeführte Veranstaltungen 42
2. Gesamtteilnehmer 2033
davon auf 70 cm 14
2 m 1524
10 m 11
80 m 358
Helfer 126
3. Ausländische Teilnehmer
(bereits unter „Gesamtteilnehmer“ erfaßt)
PAØ 23
OE 2
DJØ 12
OZ 16
LX 3
HB9 2
W 3
CT1 1
4. Zugang an neuen Mobilstationen 236
5. Bedingungen erfüllt für
Goldkranz 21
Silberkranz 37
Fahrzeugplakette 75

Fuchsjagd (DL1PE)

In der Saison 1972 haben viele Distrikte mit Wettbewerben zur Belebung des Fuchsjagdbetriebes beigetragen.

Das Interesse für diese Veranstaltungen wuchs auch in diesem Zeitraum, drückt man es in Prozenten aus, beträchtlich. Die Kartei weist schon 261 eingetragene Teilnehmer auf.

Aufgrund der voraufgegangenen Wettbewerbe konnten sich die DARC-Mitglieder auf breiter Basis auch bei internationalen Veranstaltungen gut behaupten bzw. plazieren.

Es konnte ein deutlicher Trend zum 2-m-Band festgestellt werden.

Zu beachten war aber auch, daß das Interesse, auf beiden Wettbewerbsbändern mitmachen zu können, ebenfalls wächst.

(DL6JG)

DX-Referat

Das Berichtsjahr 1972 brachte als besonderen Höhepunkt für den DXer die Stiftung des Europa-Diploms und des Olympia-Diploms. Die Regeln beider Diplome wurden aufgrund von eingehenden Überlegungen und Diskussionen unter DX-Referatsmitarbeitern und interessierten DXern erarbeitet. Die unerwartet hohe Zahl der Diplombeantragungen hat gezeigt, daß das progressive Bewertungssystem beim Europa-Diplom eine echte Bedarfslücke bei vielen Amateuren füllen konnte. Auch die Einführung der Europa-Diplom-Ehrenliste (HONOR ROLL) hat sich als günstig erwiesen; die hier erreichte Höchstpunktzahl liegt über der bei der Diplomausschreibung geschätzten Grenze. Sicherlich ist die hohe Zahl der Diplomanträge auch auf die sehr ansprechende grafische Gestaltung des Europa- und des Olympia-Diploms durch DL1PS zurückzuführen.

Im einzelnen wurden vom DX-Referat folgende DARC-DX-Diplome herausgegeben (Bearbeiter: DL3RK):

Europa-Diplom 288 (davon 20 an SWLs)
Europa-Diplom-Honor-Roll 95
Olympia-Diplom 222 (davon 44 an SWLs)
WAE-Diplom 217 davon
   WAE I: CW 36 SSB/Fone    17 SWL    1
   WAE II: CW 22 SSB/Fone 18 SWL 1
   WAE III: CW 58 SSB/Fone 47 SWL 17
EU-DX-Diplom 93 davon
   CW 33
   SSB/Fone 30
   Mixed 8
   SWL 22
EU-DX-D/Endorsement 126

Sechs Plaketten für den Erwerb des EU-DX-D 1000 konnten 1972 verliehen werden.

Von DL3RK wurden weiterhin 89 Diplomanträge für Nicht-DARC-Diplome geprüft; davon WAZ: 27, WPX:6, CQ-DX: 14 und 42 sonstige Anträge.

Das relativ schwer zu erarbeitende Europäische RTTY-Diplom des DARC wurde 1972 zweimal verliehen (Bearbeiter: DJ9XBA/DJ8BT).

Vom Diplombearbeiter DJ3VC wurden Anträge geprüft für
143 WAC-Diplome,
56 RSGB-Diplome (33 IARU-Region-I/Klasse 2 und 5 der Klasse 1,11 WBC, 5 BCRTA, 2 DXLCA),
39 REF-Diplome (11 DUF I, 12 DUF II, 8 DUF III, 7 DUF IV),
Neun DM-Diplome (WADM und SOP).

Insgesamt wurden vom DX-Referat im Berichtszeitraum 1387 Diplome oder Zusatzanträge bearbeitet. Das entspricht einer Steigerungsrate von fast 30 % gegenüber dem Vorjahr. Im wesentlichen ist diese hohe Steigerung durch das Europa- und das Olympia-Diplom gegeben. Zur Bearbeitung dieser Diplomanträge waren etwa 130.000 QSL-Karten zu prüfen. Diese Anzahl entspricht etwa 4 % der im Jahr 1971 durch das DARC-QSL-Büro vermittelten QSL-Karten.

Die in Zusammenarbeit mit der DIG (DIG-Runde und DIG-Rundbrief) durch DJ8OT durchgeführte Diplomberatung erfreute sich im Berichtszeitraum einer zunehmenden Beliebtheit. Im besonderen konnte durch diese Auskünfte und durch den Versand von Diplomantragsformularen eine wesentliche Propagierung der angebotenen Diplome erreicht werden. Weiterhin wurde die Liste aller deutschen Diplome auf den neuesten Stand gebracht und 1700 Exemplare mit den DIG-Informationen zum Versand gebracht.

Die Weiterführung des WAE-Diploms durch den DARC, die von der QRV mehrfach in Frage gestellt wurde, ist durch eine Sammlung stichhaltigen Beweismaterials sichergestellt.

Ein weiteres, wichtiges Arbeitsgebiet im DX-Referat ist die Planung, die weltweite Propagierung und die Auswertung des europäischen DX-Contests WAEDC und des Fielddays. Unterstützt von den Mitarbeitern DJ1QQ, DJ2YA, DJ3JB, DJ6WD, DK1FW, DL7AV, DK5WC und DK5WE konnte der WAEDC-Bearbeiter DK2BI 774 Logs des WAEDC 1972 auswerten und etwa 200 WAEDC-Diplome mit etwa 8000 Blatt Drucksachen versenden, die u. a. 2.700 WAEDC-Werbe-QSLs und 300 Europa-Diplom-Ausschreibungen enthielten. Die Contestlogs mit etwa 30 kg Gesamtgewicht liefen über die Sammeladresse des DX-Referats DL3RK, ...... Viele Kommentare beweisen, daß der WAEDC einen anerkannten Platz im Rahmen der weltweiten DX-Contests einnimmt.

Am WAE-RTTY-Contest 1972, der ebenso recht gute Kommentare erhielt, nahmen etwa 230 Stationen teil. Von den 53 eingesandten Logs stammten 27 aus DL. Die Bearbeitung erfolgte durch DJ9XBA und DJ8BT im Kooperation mit der DAFG.

Beide Fieldday-Wettbewerbe erfreuten sich 1972 wieder eines guten Zuspruchs. Die Beteiligung am Europa-Fieldday war erheblich höher als im Vorjahr. Die wegen der Olympischen Spiele vorgenommene Terminverlegung des Sommer-Fielddays ließ die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr etwa konstant. Für den Europa-Fieldday wurden 179 Logs (entsprechend einer Zunahme gegenüber 1971 um mehr als 30 %) eingesandt und für den Sommer-Fieldday 96 Logs. Am Europa-Fieldday waren 90 Stationen aus dem Ausland beteiligt. Die im Europa-Fieldday und Sommer-Fieldday des DARC angewendete Klassenaufteilung und die Regelaufstellung, die sich jedoch von der auf der letzten IARU-Region-1-Konferenz beschlossenen Empfehlung wesentlich unterscheidet, hat sich sehr gut bewährt. Dem Fieldday-Bearbeiter DL8FR standen als aktive Mitarbeiter DL8AN, CM, DC und HA zur Seite.

47 Ausgaben des wöchentlich erscheinenden DX-MBs, dessen Redaktion bei DL3RK liegt, wurden im Jahr 1972 von DL6DB gedruckt und versandt. Einer mittleren Auflage von 425 Exemplaren pro Woche entspricht die Gesamtzahl von knapp 20.000 DX-MBs im Jahr 1972. Eine rationelle Arbeitsweise ermöglichte eine selbsttragende Finanzierung des DX-MBs.

Neben der über das DX-MB angebotenen Information über DX-Neuigkeiten und QSL-Adressen wurden auch im Jahr 1972 wieder Anfragen nach etwa 2500 DX-QTHs beantwortet. Diese Auskünfte konnten an Hand einer von DL6PI geführten Adressen- und QSL-Manager-Kartei gegeben werden.

Von allen Mitarbeitern des DX-Referats wurden im Berichtsjahr zusammen etwa 5000 Briefe korrespondierender Art (ohne Routinemitteilungen wie Contest- und Diplomausschreibungen) versandt.

Eine weitere Informationsquelle sind die DX-Meldungen in der cq-DL, die von DJ1QQ redigiert werden. Im Rahmen der Umstellung auf den neuen Druck der cq-DL wurde ab Mitte 1972 in den DX-Meldungen mit Erfolg eine platzsparende Satzanordnung von Ergebnislisten eingeführt. Neben DX-Informationen und Routinemeldungen wurden besonders Erfahrungsberichte, Kommentare und Hinweise für Diplombearbeitungen eingefügt.

Nach der Sommerpause 1972 wurde der DX-Rundspruch von DK1YK (DKØDX) an DL2SB und DK2UO übergeben, die DX-Informationen im Anschluß an den Distrikts-Rundspruch DLØKA abstrahlen. Seit November 1972 wird zusätzlich wieder nach dem DX-Rundspruch der von DL6LA zur Verfügung gestellte Funkwetterbericht veröffentlicht.

Die Vertretung der RTTY-Interessen im DARC erfolgt in Zusammenarbeit mit der DAFG durch DJ8BT, der die RTTY-Sachbearbeitung im Frühjahr 1972 von DJ9XB/A übernahm. Auf Initiative der DAFG erfolgte die Einrichtung einer RTTY-Bandwacht, deren Beobachtungsergebnisse an die DARC-Bandwacht weitergeleitet werden sollen. Neben der oben erwähnten Bearbeitung des WAE-RTTY-Contests und des Europa-RTTY-Diploms wurden regelmäßig RTTY-Informationen im DX-MB und den DX-Meldungen der cq-DL veröffentlicht.

Die von DJ9XBA und DJ8BT ausgearbeiteten Vorstellungen zur Verwaltungsanweisung der DVO über RTTY-Probleme wurden teils vorab von der Lizenzbehörde verwirklicht. In einigen unwesentlichen Punkten (wie z. B. Wegfall der RTTY-Sondergenehmigung) konnten die ausgearbeiteten Forderungen jedoch nicht erfüllt werden.

Dem DX-Referat ist weiterhin die Interessengemeinschaft Ionosphäre (IGI) angegliedert, deren Sachbearbeiter DJ5DT ist.

Für die IGI war im Jahr 1972 das wichtigste Ereignis die Inbetriebnahme des Bakensenders DLØIGI auf dem Predigtstuhl bei Bad Reichenhall. Dieser Standort wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Darmstadt und dem Fernmeldetechnischen Zentralamt (FTZ) der Deutschen Bundespost ausgewählt. Durch Mitarbeit von DL7AC, DL6YB und DL1XV konnte DJ5DT den Bakensender DLØIGI Ende August in Betrieb nehmen. Der Sender DLØIGI (28,195 MHz) läuft im Rahmen des weltweiten Bakenprogramms WAB, in das auch die Sender GB3SX und 3B8MS eingegliedert sind. Von der IGI wurden auch im Berichtsjahr 1972 regelmäßig Monatsvorhersagen der Ausbreitungsbedingungen auf den Kurzwellenbändern (einschl. 3,5 und 7 MHz) im DX-MB veröffentlicht.

Die Arbeitsrichtungen aller Referatsmitarbeiter wurden u. a. in einer Mitarbeiterbesprechung im Mai 1972 in Trier koordiniert. Die Organisation der Jahresarbeit des DX-Referats erfolgte in engem Kontakt mit dem stellvertretenden Referenten DJ2YA.

(DJ3KR)

UKW-Referat

Im Sachgebiet Diplome wurden im Jahr 1972 insgesamt 567 Anträge zum UKW-DLD positiv bearbeitet. Die Diplome schlüsseln sich wie folgt auf die Klassen auf (in Klammern die Gesamtzahl der bis Ende 1972 erteilten Diplome):

UKW-DLD 500: 20 (48) UKW-DLD 400: 32 (87)
UKW-DLD 300: 46 (185) UKW-DLD 200: 92 (462)
UKW-DLD 150. 82 (523) UKW-DLD 100: 149 (1052)
UKW-DLD 50: 146 (1650)

Zum 01.08.1972 wurde eine überarbeitete Version der Ausschreibung herausgegeben. Dabei wurden gleichzeitig die Diplom-Gebühren für das UKW-DLD angehoben, um entsprechend einem Beschluß der CV vom Juni 1972 in Kassel kostendeckend zu arbeiten.

Es wurde ein neues Diplom „Worked European Countries“ vorbereitet und dem Diplom-Ausschuß zur Genehmigung zugeleitet, von dem – wohl wegen der nicht stattgefundenen Herbstsitzung der CV, bei der auch der Diplom-Ausschuß tagt – bis heute noch keine Antwort vorliegt.

(DL9AR)

Vom Sachgebiet Contestbetrieb wurden 1972 wiederum sieben VHF/UHF-Wettbewerbe durchgeführt und ausgewertet. Es waren folgende Beteiligungszahlen zu verzeichnen, die hier nach Bändern aufgeschlüsselt angegeben sind:

2-m-Band 1972: 454 – 1971: 469
70-cm-Band 1972: 116 – 1971: 189
23-cm-Band 1972: 31 – 1971: 57
12-cm-Band 1972: 3 – 1971: 3
9-cm-Band 1972: 3 – 1971: -

insgesamt 1972: 607 – 1971: 728 Teilnehmern

Bei der Auswertung wurden folgende QSOs berücksichtigt:

2-m-Band 1972: 59.950 – 1971: 62.640
70-cm-Band 1972: 10.840 – 1971: 10.290
23-cm-Band 1972: 270 – 1971: 130
12-cm-Band 1972: 7 – 1971: 2
9-cm-Band 1972: 3 – 1971: -

insgesamt 1972: 71.070 – 1971: 73.062 QSOs.

Davon wurden rund 12.000 QSOs überprüft.

Weiterhin wurde die Zusammenstellung einer 23-cm-Stationsliste zur Anhebung der Aktivität vorangetrieben. Hierbei wurden zehn UKW-Referate von europäischen Verbänden mit der Bitte um Zusammenarbeit angeschrieben. Leider antwortete erst ein Verband.

(DJ6XV)

Die Arbeit des Sachgebiets Amateurfunkbeobachtungen war zunächst durch mangelnde Mitarbeit der Clubmitglieder recht schwierig. Die Informationen mußten von einzelnen DXern mühsam angefordert werden, bzw. wurden anderen Quellen entnommen (DX-Press der VERON, DUBUS von DC7AS, QST).

In der zweiten Jahreshälfte wurden dann die AFB-Meldungen der Clubmitglieder etwas zahlreicher, besonders nach dem Start von OSCAR-6. Leider mußte DL9GS zum Jahresende 1972 seine Mitarbeit im Sachgebiet UKW-AFB aufkündigen, da er nicht mehr die notwendige Zeit dafür aufbringen konnte. Dankenswerterweise hat sich aber dann OM Alexander Schoening, DC7AS, für dieses Sachgebiet zur Verfügung gestellt, wodurch der UKW-Referent in Zukunft eine beträchtliche Arbeitsentlastung erfahren wird.

(DJ1XK)

Die Arbeit des UKW-Referenten wurde hauptsächlich durch Probleme der Amateur-FM-Relaisfunkstellen und durch die im Mai 1972 stattgefundene IARU-Region-1-Konferenz in Scheveningen bestimmt. Für diese Konferenz wurden vom DARC Anträge zu folgenden Themen eingebracht:

a) SC-50 Benutzung der Subband-Grenzen 144,150 und 145,850 MHz für FM-Relais-Betrieb;
b) SC-51 einheitliche Contestzeiten für alle nationalen VHF/UHF/SHF-Conteste mit 18 Stunden Dauer;
c) SC-52 September-Wettbewerb nur auf dem 2-m-Band, Oktober-Contest auf den UHF/SHF-Bändern, Zeiten und Dauer wie bei SC51;
d) SC-53 Änderung des Begriffs „QRA-Kenner“ in „QTH-Kenner“.

Ferner lag von der USKA ein Antrag SC-37 vor, den DARC wegen der Benutzung der Subband-Grenzen für FM-Relaisbetrieb zu tadeln.

Die Konferenz brachte folgende Ergebnisse:

Die weitere Arbeit galt der Konsolidierung unseres 2-m-Relaisnetzes, wobei wir Ende 1972 etwa 75 Relais aktiv benutzen konnten. Es wurden in Weinheim „Einheitliche technische Daten für Relaisfunkstellen“ propagiert und die Verantwortlichen der Relaisfunkstellen aufgefordert, Karten des Versorgungsbereichs ihrer Relais anzufertigen und dem UKW-Referat für weitere Planungen zur Verfügung zu stellen. Leider ist der Eingang dieser Karten sehr schleppend.

Als Vorarbeit für ein geplantes 70-cm-Relaisnetz wurde zunächst in einem Großversuch mit dem vorzeitig genehmigten 70-cm-Relais DBØVE auf dem Feldberg/Taunus die möglichen Störungen des Amateurfunk-Fernsehens im 70-cm-Band geprüft. Aufgrund der geringen dabei in Erscheinung getretenen Störungen wurde bei der UKW-Tagung Weinheim 1972 nahezu einmütig beschlossen, ein 70-cm-Relaisnetz nach IARU-Bandplan aufzubauen. Die daraufhin eingeleiteten Schritte führten schließlich zu einer Erweiterung der geplanten Verwaltungsanweisung zur DVO, die inzwischen in Kraft gesetzt wurde, so daß auch 70-cm-Relais mit einbezogen wurden.

Es wurden schließlich Kontakte zu Gruppen im In- und Ausland gepflegt, wobei durch persönliche Gespräche eine gute Zusammenarbeit erreicht wurde. Insbesondere handelt es sich hier um die UHF-Gruppe der USKA, die Deutsche Amateur-Fernschreib-Gruppe, die südbayerische UKW-Gruppe München und die UHF-Gruppe im Frankfurter Raum.

Besonderer Dank gebührt den Mitarbeitern in den einzelnen Sachgebieten des UKW-Referats, die durch unermüdlichen Einsatz in ihrer Freizeit das Gesamtergebnis erst ermöglichten.

(DJ1XK)

International-Affairs

Im Jahre 1972 wurden insgesamt 232 Anträge ausländischer Funkamateure auf Erteilung einer deutschen Gastlizenz durch den DARC bearbeitet. Diese Anträge kamen aus 28 Ländern, und zwar 41 aus PA, 36 aus W/K, 28 aus G/GM/GW, 23 aus OE, 20 aus SM, 16 aus HB, elf aus F, acht aus OZ, sechs aus ON, je fünf aus I und JA/JH, je drei aus CE, LA, VE und 4W, je zwei aus CT, LU, OA, PY, XE, YO, ZS und 9X, und je ein Antrag aus LX, OK, SV, VK und ZP.

Es fällt auf, daß die beiden deutschsprachigen Nachbarländer Österreich und die Schweiz nicht mehr am häufigsten vertreten waren wie noch 1971. Den ersten Platz haben im Berichtszeitraum die Niederländer übernommen, dicht gefolgt von den reiselustigen Nordamerikanern. An dritter Stelle stehen die britischen Inseln, die offenbar schon 1972 ihren EG-Partner Deutschland als Reiseland erforschen wollten.

In den Monaten April bis Juli 1972 gab es naturgemäß den größten Andrang mit insgesamt 146 Anträgen. Die Gesamtzahl der seit 1966 – dem Jahr der Einführung dieses Dienstes für die ausländischen Funkamateure durch den DARC – bearbeiteten Anträge auf Erteilung einer deutschen Dreimonats-Lizenz belief sich Ende 1972 auf 1037. Die Zusammenarbeit mit der OPD Düsseldorf, die die Lizenzen ausstellt, war stets sehr angenehm und funktionierte vorbildlich; seitens der ausländischen Funkamateure wurde der überaus raschen und entgegenkommenden Bearbeitung der Gesuche wiederholt höchstes Lob gezollt!

(DJ2YE/DJ1BQ)

Justitiar

Der größere Teil der bearbeiteten Angelegenheiten betraf Antennenfragen und TVI/BCI-Fälle. Die Mehrzahl der Fälle konnte durch Korrespondenz oder dadurch beigelegt werden, daß der gestörte BC/TV-Teilnehmer zu einer Zusammenarbeit mit dem Funkamateur veranlaßt werden konnte. Auf dem letzteren Wege lassen sich ja am ehesten dauerhafte Ergebnisse zwischen den Beteiligten erzielen.

Bei den Antennenfragen nahmen die Fälle von Schwierigkeiten mit den Behörden auffallend zu. Entweder wurden für die Masten Baugenehmigungen verlangt oder die Masten wurden wegen unästhetischen Aussehens, Verunstaltung der Landschaft u. a. m. beanstandet. Auch berufen sich die Behörden wiederholt auf Bebauungspläne, die aber über Masten in der Regel gar nichts enthalten.

Ferner waren Anfragen in Satzungsangelegenheiten zu behandeln. Von ausgeschlossenen Mitgliedern wurde in drei Fällen das Schiedsgerichtsverfahren nach § 7 der Satzung beantragt.

Der vom Körnerverlag gegen den DARC angestrengte Prozeß wurde entgegen der Absicht des Klägers an das Landgericht in Kiel verwiesen. Nachdem dadurch mehr als drei Monate verloren waren, dauerte es weitere vier Monate, ehe der neue Anwalt des Klägers in Kiel eine sachliche Begründung der Klage vorlegte. Ende August 1972 erhöhte der Kläger seine Klage auf DM 26.673,33 unter Einbeziehung des Betrages, für den er bereits zuvor der EMC eine Klage angedroht hatte. Bis heute hat keine Verhandlung zur Sache vor dem Landgericht Kiel stattgefunden.

Im Februar 1973 erhob der Körnerverlag eine Klage gegen den DARC auf „Unterlassung der Verwendung der Buchstaben ‚DL‘ in roter, weiß umrandeter Schrift auf schwarzem Grund im Titel seiner Clubzeitschrift cq-DL“. Die Klage behauptet, es bestehe eine Vereinbarung, daß der DARC seine Clubzeitschrift „unter dem alten Titel CQ herausbringen mußte“. Die Klage wird ferner auf unlauteren Wettbewerb gestützt, was aber schon deshalb verfehlt sein dürfte, weil der DARC kein Erwerbsunternehmen ist. Über die angebliche Vereinbarung soll in Kürze eine Beweisaufnahme stattfinden.

Im März 1973 erhob das Mitglied des DARC Wolfram Körner eine weitere Klage in Kiel mit dem Antrag, den DARC zu verurteilen, Anzeigen seines gewerblichen Unternehmens in die Clubzeitschrift cq-DL zu den üblichen Bedingungen aufzunehmen. Seinem Anwalt war hierzu bereits mitgeteilt worden, daß der DARC gewerbliche Anzeigen vom Körnerverlag ablehnt, jedoch dem Privatmann Körner eine Anzeige – z. B. für den Verkauf seiner Funkgeräte – ermöglichen würde.

(DL1UU)

Deutschland-Rundspruch

Es gibt ein Sprichwort: Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. – Vor rund zwei Jahren hatte ich die Redaktion des DL-Rundspruches übernommen, weil ein Wechsel notwendig wurde und irgend jemand kurz entschlossen einspringen mußte. Ich ahnte damals noch nicht, wie das o. a. Sprichwort sich auf diesen Fall auswirken konnte. Die Arbeit hielt sich zwar in einem angemessenen Rahmen, aber auf die Dauer gesehen bringt sie doch mancherlei Überraschungen…

Ich habe immer versucht, keine Vogel-Strauß-Politik zu betreiben. Man kann gegebene Realitäten nicht totschweigen, nur weil sie einem nicht in das Konzept passen. Die OM können erwarten, daß die Redaktion weder zu dumm noch zu feige ist, die tatsächlichen Verhältnisse anzusprechen. Dies ist nicht immer nach jedermanns Geschmack, und die Kritik wurde herausgefordert. Es ist schon ‚mal vorgekommen‘, daß die unbeabsichtigte Fehlwiedergabe einer Meldung – durch Streichungen im Originaltext – zum Widerspruch anreizte. Allein wichtig erschien mir, ein Schlaglicht auf etwas Aktuelles zu werfen, ohne dabei zu kritisieren oder zu beschönigen.

Nachdem die FM-Relaisstationen ihren Benutzern eine Menge von QSOs vermitteln und sich dadurch beliebt gemacht haben, werden sie seit längerer Zeit auch dazu benutzt, den DL-Rundspruch in regelmäßiger Folge abzustrahlen. Es wird dadurch ein immer größer werdender Kreis von OM angesprochen. Zurzeit erscheint der Rundspruch wöchentlich in vierzig Exemplaren, die allerdings nicht alle an Rundspruchstationen gehen.

Meine Bemühungen um Mitarbeit (cq-DL Januar 1973) sind insofern belohnt worden, als der Kreis der Einsender von Mitteilungen nunmehr vielfältiger und breiter gestreut ist als zuvor. Leider kommen viele Mitteilungen zu spät. Ein Bericht über Geschehnisse am Sonntag, der am Freitag bei mir eingeht, kann nicht mehr gebracht werden, weil die Texte des Rundspruches bereits am Freitag bei den Sprechern vorliegen.

Der erhoffte große Anstoß zur allgemeinen Verbesserung des Inhaltes für den DL-Rundspruch blieb aber aus. Es ist leider noch immer so, daß die große Masse der anonymen Zuhörer sich berieseln läßt, sich kaum direkt angesprochen fühlt oder sich sogar langweilt. Oft genug kann es geschehen, daß erst hinterher festgestellt wird, daß kurz zuvor etwas ganz Neues gesagt worden ist.

Es kann ja auch sein, daß die eingefahrenen Geleise des DL-Rundspruchs im Laufe der Jahre ausgefahren sind. Es muß aber noch einmal gesagt werden: Ein Echo aus dem Hörerkreis, welches die Bedürfnisse klären könnte, oder Anregungen gäbe, erfolgte überhaupt nicht. Es wird eine interessante, aktuelle Sendung erwartet. Mit Rücksicht auf die vielschichtige Hörerschaft ist das nicht immer einfach, denn niemand sagt, was er wirklich haben will. Ein kleines Steinchen im Gefüge könnte den letzten Ausschlag geben für eine wichtige Neuerung. Ich möchte hiermit noch einmal alle Unzufriedenen ansprechen, doch mitzuwirken oder Wünsche vorzubringen. Es besteht freie Meinungsäußerung. Vielleicht fehlt ein Schuß Humor, um die Höher wieder zu begeistern. Nach dem Trend der Neuzeit braucht ja nicht gerade ein Krimi daraus zu werden. Der Charakter des Rundspruchs als Informationsquelle dürfte allerdings nicht beeinträchtigt werden.

Meines Erachtens ist es nicht einmal erforderlich, daß die Beiträge unmittelbar den Amateurfunk betreffen. Es müßte nur ein entfernter Zusammenhang zu erkennen sein. Sollten solche Nachrichten auch nur eine kleine Gruppe ansprechen, so könnte diese vielleicht diejenige sein, die sich bislang benachteiligt fühlte und jetzt mit einem „na endlich“ aufatmet.

Sind doch gerade diese kleinen Gruppen oftmals Jene, welche die belebende Unruhe bringen, um eine Sache nicht langweilig werden zu lassen und sie vor dem Dahinsiechen zu bewahren.

In diesem Sinne hoffe ich für die Zukunft, daß allen Hörern ein interessantes Programm geboten werden kann. Es bleibt Jedermanns Geschmack überlassen, etwas dazu zu tun, daß die aktuellen Begebenheiten nicht zu kurz kommen, die verschiedenen Meinungen vertreten werden können und vielleicht durch eine heitere Note die etwas veralteten Spielformen aufgefrischt werden.

(DL1VT)

Auslands-Referat

Vom DARC-Auslands-Referat wurde im Berichtszeitraum Kontakt mit ausländischen Amateur-Organisationen gehalten, wie auch mit dem IARU-HQ und besonders mit der IARU-Region-1-Division, für die (Sekretär und IARU-Monitoring-Service) auch Übersetzungen angefertigt wurden. Von den Verbänden, der IARU, der ITU und der AMSAT eingehende Informationen wurden an zuständige DARC-Referate und -Sachbearbeiter weitergeleitet. 18 allgemeininteressierende Berichte wurden 1972 in der cq-DL veröffentlicht, zahlreiche weitere wurden an den Deutschland-Rundspruch geliefert.

Das Bestreben des Auslands-Referats ist darauf gerichtet, mit anderen Amateurverbänden (besonders der lARU-Region 1) zu harmonisierenden Absprachen bezüglich gemeinsamer Interessenvertretung (z. B. bei der ITU) zu kommen, wobei besonders die Themen Intruder-Watch (DARC-Bandwacht), Verbesserung der reziproken Lizenzierung, einheitliche Störstrahlungsbedingungen, Hilfeleistung durch Amateurfunk und Förderung der Eigen-Ausbildung entspr. definitionsgemäßer Zielsetzung (nach VO Funk) behandelt wurden, was auch aus den obengen. Veröffentlichen hervorgeht.

(Es sei darauf hingewiesen, daß die Arbeit des Auslands-Referats sich auf Verbands- und Referenten-Ebene abspielt und nicht die Beratung der Mitglieder in Fragen von Auslands-Lizenzierung umfaßt, welche von der DARC-Geschäftsstelle durchgeführt wird.)

(DL1FL)

DARC-Legislativ-Ausschuß

Der Legislativ-Ausschuß des DARC (früher DVO-Ausschuß) befaßte sich im Berichtszeitraum mit folgenden Fragen: Unterstützung der DARC-Bandwacht beim Aufbau und bei der behördlichen Anerkennung, Allgemeine Empfangsgenehmigung für Empfangsamateure, Besprechung mit dem FTZ in Störstrahlungsfragen, sowie allgemeinen Fragen der neuen Verwaltungsanweisung (VwAnw DV AFuG) und besonders des Fragenkompendiums für Amateurfunk-Prüfungen.

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem FTZ wurden insbesondere für das Prüfungsfragen-Kompendium umfangreiche Schreibarbeiten durchgeführt (Kapitel Technik und Anhänge). Über einen Teil der Themen wurde in der cq-DL berichtet. Als großer Erfolg darf dabei die Verankerung des DARC als quasi beratender Fachverband in der neuen VwAnw bezeichnet werden. Besonders hervorzuheben ist die Anerkennung des DARC bei der Gestellung von Prüfungsbeisitzern und der Gestaltung von Prüfungsfragen, bei der Zulassung jüngerer Prüflinge und bei der Befürwortung bei der Zulassung von Clubstationen und der Errichtung von Relaisfunkstellen, sowie bei der Vorbereitung von Kurzzeitgenehmigungen an Ausländer durch die DARC-Geschäftsstelle. Als vorbildlich kann auch die Behandlung von Störfällen bezeichnet werden, in die Funkamateure verwickelt sind. Die IARU-Region-1-News werden über die neue VwAnw besonders berichten.

(DL1FL)


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1973

Rundspruch-Archiv

OV-Rund 2/73