Kiel, den 22.06.1965

Ortsverbands-Rundschreiben

Nr. 6/65


ÜBERSICHT:


1) Berlin war eine Reise wert!

Das hat das diesjährige Deutschlandtreffen den vielen Funkamateuren aus dem In- und Ausland bewiesen, die zu Pfingsten dem Ruf nach Berlin gefolgt waren. Ihnen werden die festlichen Tage am Funkturm noch lange in guter Erinnerung bleiben. Das Treffen war für sie alle ein großes Erlebnis. Dafür sei dem veranstaltenden Distrikt Berlin unter der Leitung seines Vorsitzenden OM Kollmorgen, DL7DZ, auch an dieser Stelle noch einmal herzlichst gedankt. Über den Verlauf des Treffens wird das DL-QTC im einzelnen berichten; dem soll hier nicht vorgegriffen werden.


2) DARC-Hauptversammlung 1965 in Kassel

Am 22./23.05. hat in Kassel die diesjährige Hauptversammlung stattgefunden. Das Protokoll darüber liegt diesem Rundschreiben bei. Darin wird auch der neue, in Kassel gewählte Geschäftsführende Vorstand vorgestellt. Die OV-Vorsitzenden werden gebeten, die Ergebnisse dieser Hauptversammlung im Ortsverband bekanntzugeben und das Protokoll zur Einsichtnahme auszulegen.


3) Funkausstellung 1965

Wie aus dem beigefügten Protokoll hervorgeht, wird sich der Club an der Funkausstellung, die vom 27.08. bis zum 05.09.1965 in Stuttgart stattfindet, in einem wesentlich größeren Rahmen beteiligen, als dies bisher bei solchen Gelegenheiten möglich war. Die Durchführung haben dankenswerterweise der Distrikt Württemberg und der OV Stuttgart übernommen.

Für die geplante Sonderschau des DARC werden noch interessante Selbstbau-Geräte (Sender, Empfänger, auch Peilempfänger, Meßgeräte usw.) gesucht. Wer bereit ist, Geräte für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen, wird gebeten, dem OVV Stuttgart, OM Peter Dietrich, DJ3OI, ....., möglichst umgehend entsprechende Mitteilung zu machen und dabei die angebotenen Geräte kurz zu beschreiben. Die für die Ausstellung in Betracht kommenden Geräte werden dann zu gegebener Zeit abgerufen werden, sie sollen also noch nicht gleich mitgeschickt werden. Die Geräte werden nur ausgestellt, also nicht betrieben worden. Pflegliche Behandlung wird zugesichert, die Transportkosten werden erstattet.

Außer Geräten werden in Stuttgart auch Filme und Fotos (Negative) aus dem Bereich des Amateurfunks gebraucht. Angebote bitte gleichfalls an DJ3OI richten.


4) Mitarbeit im Deutschen Roten Kreuz

Auf die Bedeutung der ehrenamtlichen Mitarbeit von Funkamateuren im Deutschen Roten Kreuz wurde erstmals 1956 bei zwei Amateurrats-Sitzungen cluboffiziell hingewiesen; und im Laufe der Jahre haben sich auch schon zahlreiche OM dafür zur Verfügung gestellt. In einem Schreiben, das das Präsidium des DRK kürzlich an den Club gerichtet hat, wird diese Tatsache dankbar gewürdigt, Darin heißt es u. a.:

„Wir sind nach den gemachten Erfahrungen mit den beim DRK eingesetzten Amateuren sehr zufrieden und würden es außerordentlich begrüßen, wenn wir weitere Angehörige des DARC als ehrenamtliche Mitarbeiter gewinnen könnten, um besonders für Katastropheneinsätze noch besser gerüstet zu sein. Wir bitten Sie deshalb höflich, zu prüfen, ob es Ihnen gangbar erscheint, die Distrikte des DARC entsprechend zu unterrichten und ggfs. ihre Mitglieder zur ehrenamtlichen Mitarbeit im DRK aufzurufen. Für den Fall Ihrer Zustimmung würden wir den DRK-Landesverbänden empfehlen, sich mit den Geschäftsstellen der DARC-Distrikte in Verbindung zu setzen.“

Der Club hat dem DRK daraufhin zustimmend geantwortet. Es ist also zu erwarten, daß sich die DRK-Landesverbände deswegen demnächst an die Distrikte wenden werden. Die Distriktsvorsitzenden worden gebeten, die Beauftragten des DRK dann entsprechend zu unterstützen und auch mit den Ortsverbänden in Verbindung zu bringen, damit sie dort Gelegenheit bekommen, Clubmitglieder für die Mitarbeit im DRK zu gewinnen.

Eine solche ehrenamtliche Mitarbeit muß natürlich immer der persönlichen Entscheidung des einzelnen Mitgliedes überlassen bleiben. Der Club begrüßt es durchaus, wenn seine Mitglieder beim DRK helfen und dadurch den Wert des Amateurfunks für die Öffentlichkeit demonstrieren; eine „Abstellung“ von Mitgliedern durch den Club kann aber nicht in Frage kommen und wird vom DRK auch nicht erwartet.

In diesem Zusammenhang hat der Club das DRK-Präsidium auch gebeten, seine Landesverbände noch einmal auf die gesetzlichen Bestimmungen über den Amateurfunk hinzuweisen, damit die Funkamateure, die sich zur Mitarbeit bereit erklären, später nicht in Konflikte kommen. Das DRK wurde darauf hingewiesen, daß es Funkamateuren – von echten Katastrophenfällen abgesehen – nicht gestattet ist, ihre Funkstellen in den Dienst anderer Organisationen zu stellen und auf Amateurfrequenzen Funkverkehr für sie abzuwickeln. Der Einsatz freiwillig mitarbeitender Funkamateure im DRK muß daher auf die Inanspruchnahme ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten beschränkt bleiben und kann nicht auch auf ihre Stationen ausgedehnt werden.


5) Anruffrequenzen für Mobilstationen

Sei der EMC-Veranstaltung anläßlich des Deutschlandtreffens kam zur Sprache, daß es eine ganze Reihe von Ortsverbänden gibt, in denen bestimmte Frequenzen auf 2 m oder 10 m fast ständig besetzt sind.

Von DL1KL wurde nun angeregt, diese Frequenzen mal zu veröffentlichen, um auswärtigen Mobilstationen bei der Durchfahrt die Möglichkeit zu geben, den betreffenden Ortsverband anzurufen. Auf Grund dieser Anregung ergeht hiermit an alle Ortsverbände, die auf festen OV-Frequenzen im 2-m- oder 10-m-Band ständig QRV sind, die Bitte, diese Frequenzen der Geschäftsstelle mitzuteilen. Diese Bitte ist nicht so aufzufassen, daß jetzt eine solche Frequenz erst eingeführt wird, die dann später womöglich nur auf dem Papier steht. Es kommt lediglich auf diejenigen Fälle an, in denen sich die ständige Besetzung einer OV-Frequenz sowieso schon eingespielt hat.


6) Mondecho-Versuche von KP4BPZ

Nach den ersten erfolgreichen Tests im vergangenen Jahr (siehe DL-QTC Nr. 8/64, S. 489) wird KP46PZ am 03. und 24.07.1965 erneut versuchen, mit Hilfe des 300 m großen halbkugelförmigen Reflektors der Cornell-Universität in Arecibo/Puerto Rico Mondecho-Verbindungen mit anderen Funkamateuren herzustellen. Am 03.07. beginnt der Test um 19:42 GMT und dauert bis gegen 22:00 GMT, am 24. Juli um 11:10 GMT bis gegen 14:00 GMT. Die Tests beginnen jeweils mit einer CQ-Sendung in CW auf 432,000 MHz. Antworten darauf sollen auf 432,01–432,10 MHz erfolgen. Wenn eine CW-Verbindung zustandekommt, wird KP4BPZ auch einen Versuch in SSB auf dem unteren Seitenband machen.


7) Berichtigungen und Ergänzungen zum Organisationsplan vom 15.01.1964

1. Vorsitzender: W. Speckmann, DJ5UD
2. Vorsitzender: G. Grözinger, DL1CS
Beisitzer: H. Picolin, DL3NE
Jugend-Referent: (komm.) H. J. Henske, DL1JH
DOK:

Ortsverband:

A09 Dreiländereck G. Schöne, DJ9FM
A11 Offenburg T. Regner, DJ5JQ
A26 Rastatt W. Friedrich, DJ4DW
B UKW-Referentt: W. K. Häusler, DL3WL
B Mobil-Referent: K. Braun, DJ3DT
B07 Cham E. Heger, DJ2UH
F23 Offenbach K. Krämer, DJ3YM
G UKW- & Mobil-Referent: G. Broedel, DJ1UP
G Presse-Referent: Dr. H. Haas, DJ9XY
G01 Aachen H. Parsch, DJ2KP
I20 Vechta P. Hackmann
L20 Rheinhausen H. G. Jacobs, DJ1TS
M20 Heiligenhafen F. Trode, DL8VQ
M05 Itzehoe G. Twele, DL9LA
T02 Günzburg F. Haugg, DJ6OH


Mit VY 73, gez. Hansen, DL1JB, und Röhling, DL1FM


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1965 Rundspruch-Archiv