Vorwort des Präsidenten |
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Liebe XYLs, und YLs, liebe OM!
Der Clubvorstand überreicht Ihnen hiermit seinen Rechenschaftsbericht für das Jahr 1964. Ich darf feststellen, daß wir mit den Ergebnissen des Jahres 1964 vollauf zufrieden sein können. Die Bilanz zeigt eine gesunde Entwicklung, und auch die Mitgliederbewegung ist ein beredtes Zeugnis für das große Interesse, das unserem schönen Hobby von allen Seiten weiterhin entgegengebracht wird. Aus den einzelnen Berichten des Geschäftsführenden Vorstandes und der Referenten können Sie ersehen, mit welchem Einsatz und mit welcher Hingabe ein jeder seine Aufgaben wahrgenommen hat. Allen Mitarbeitern an dieser Stelle meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen, ist mir ein echtes Bedürfnis, wobei ich mir anmaße, stellvertretend für alle unsere Mitglieder zu sprechen. Wenn Sie dabei bedenken, daß mit wenigen Ausnahmen alle Arbeit in ehrenamtlicher Tätigkeit geleistet worden ist, so meine ich, daß wir mit Stolz auf unseren DARC und seine Leistungen hinweisen können.
Die bevorstehende Clubversammlung in Kassel wird von besonderer Bedeutung sein, weil die Amtszeit des derzeitigen Geschäftsführenden Vorstandes zu Ende geht. Die beiden Vorsitzenden wollen für diese Ämter nicht mehr kandidieren. Das ist bedauerlich; aber wenn man berücksichtigt, daß sie fast vier Jahre lang die Hauptlast der Verantwortung für unseren Club getragen haben, so wird man diesen Entschluß respektieren müssen. Ein jeder Mensch benötigt mal eine schöpferische Pause.
Für den Amateurrat wird es daher in Kassel die wichtigste Aufgabe sein, den Geschäftsführenden Vorstand neu zu besetzen. Er hat damit eine große Verantwortung! Ich bin jedoch überzeugt, daß sich genügend Idealisten finden, die fähig und bereit sind, das Steuer des DARC in ihre Hände zu nehmen und sicher durch die Stürme der nächsten Jahre zu führen.
Euer Karl Schultheiß, DL1QK, Präsident des DARC
Geschäftsführender Vorstand
Im Vordergrund stand 1964 das Bestreben, die Leistungen des Clubs für seine Mitglieder zu steigern und dabei vor allem die Belange der jungen bzw. neuen Mitglieder gebührend zu berücksichtigen.
Sichtbaren Ausdruck fand dieses Bemühen insbesondere beim DL-QTC, das zu Beginn des Jahres mit der bis dahin separat erschienenen Zeitschrift Der Kurzwellenhörer vereinigt und dabei umfangsmäßig um ein Drittel erweitert wurde. Speziell der Jugend diente ein in dieser Form erstmalig veranstalteter SWL-Lehrgang, der vom 14.28.07. in Benediktbeuern stattfand und überaus erfolgreich verlief. Etwas Neues war außerdem die im Mai in München ausgetragene erste Deutsche Fuchsjagd-Meisterschaft.
Eine weitere Neuerung bildete der OV-Sonderfonds, aus dem eine ganze Reihe von Ortsverbänden zweckgebundene Zuschüsse für ihre Arbeit erhielt. Um darüber hinaus den Ortsverbänden auch bei der Verhandlungsführung mit Behörden, Dienststellen und Firmen zu helfen, denen der Amateurfunk noch kein rechter Begriff ist, wurde eine besonders auf solche Fälle zugeschnittene Informationsschrift geschaffen. Die Nachfrage danach war zunächst recht schwach, wuchs dann aber zusehends, sobald sich der Wert dieses Hilfsmittels herumgesprochen hatte.
Mit der im Frühjahr erfolgten Berufung von OM Kawan, DL1UU, zum Justitiar wurde eine oft empfundene Lücke in der Cluborganisation geschlossen; einen ständigen Rechtsberater hatte der Club schon lange entbehrt. Gegen Ende des Jahres wurde die Umorganisation der QSL-Vermittlung in Angriff genommen. Außerdem nahm der Club Verhandlungen über eine Verbesserung des Haftpflichtversicherungs-Schutzes für die Mitglieder auf.
Neue Beobachtungsaufgaben brachten die am 01.01.1964 einsetzenden Internationalen Jahre der Ruhigen Sonne. Mit der Verleihung des Colombo-Preises an den AFB-Referenten OM Brockmann, DJ1SB, im Herbst in Genua fand die Mitarbeit des deutschen Amateurfunks an den vorhergehenden internationalen geophysikalischen Programmen eine vielbeachtete Anerkennung. Daß Pionierleistungen im Amateurfunk auch heute noch möglich sind, bewies das deutsch-schweizerische EME-Team bei seinen erfolgreichen Mondreflektions-Versuchen.
Im März 1c64 konnte dem jugoslawischen Generalkonsulat in Hamburg das Material übergeben werden, das von deutschen Funkamateuren im Rahmen der YU-Hilfe für ihre im Vorjahr von der Erdbebenkatastrophe in Skopje betroffenen jugoslawischen Freunde gespendet werden war. Der jugoslawische Verband sprach dem DARC dafür seinen tiefempfundenen Dank aus.
Sowohl beim Bodenseetreffen, als auch bei zahlreichen Veranstaltungen im Ausland, an denen der DARC-Präsident als Vertreter des deutschen Amateurfunks teilnahm, bot sich Gelegenheit, die guten Beziehungen zu den Nachbarverbänden zu pflegen. Erstmals kam es im vergangenen Jahr auch zu einer gemeinsamen holländisch-deutschen Amateurveranstaltung in Arnheim, an deren Zustandekommen der Distrikt Ruhrgebiet großen Anteil hatte. Über die Verbreitung und Verwendung des DL-QTC in Österreich und Holland wurden mit dem ÖVSV bzw. mit der VERON entsprechende Vereinbarungen getroffen.
Die Einrichtungen des Zeltlagers in Bad Zwischenahn konnten mit finanzieller Hilfe des Clubs weiter verbessert werden. In der Organisation der Clubleitung traten 1964 folgende Änderungen ein: Den Technischen Auskunftsdienst übernahm zu Beginn Jahres OM Hillebrand, DJ4ZT. Neuer Fieldday-Manager wurde im Frühjahr OM Heinzen, DL6EN. Als UKW-Referent ist seit Anfang September OM Klein, DL1PS, tätig.
Die Clubversammlung tagte 1964 zweimal. Die Hauptversammlung, an der als offizieller Gast auch der USKA-Präsident OM Thomann, HB9GX, teilnahm, fand am 23./24.05. in Heilbronn statt. Zur Herbstsitzung traf sich die CV am 03./04.10. am Sitz des Clubs in Kiel.
Elf Mitglieder erhielten während des vergangenen Jahres in Anerkennung besonderer Leistungen die Goldene Ehrennadel und zwölf die Silberne Ehrennadel für 25jährige Mitgliedschaft.
DL1JB
Vor sieben Jahren war der DARC halb so alt und gerade halb so groß, wie jetzt. Diese Verdoppelung der Mitgliederzahl während der zweiten sieben Jahre zeigt am besten, welche Entwicklung der Club erlebt hat. So brachte auch das abgelaufene Geschäftsjahr wieder eine beträchtliche Zunahme, die sogar nicht nur zahlenmäßig sondern auch prozentual über der des Vorjahres lag.
Der effektive Mitgliederzuwachs betrug 799 = 5,8 % (im Vorjahr 3,9 %). Insgesamt wurden 1948 neue Mitglieder aufgenommen, 1149 Mitglieder schieden aus. Einschließlich der Mitglieder des korporativ angeschlossenen VFDB umfaßte der DARC am Jahresende 15.762 Mitglieder.
Die Zahl der lizenzierten Mitglieder erhöhte sich um 575 = 7,8 % (im Vorjahr 7,3 %).
239 neue DE-Nummern wurden erteilt (im Vorjahr 194).
Die Zahl der Ortsverbände stieg um sechs; acht Ortsverbände wurden neugegründet und zwei aufgelöst.
Im einzelnen ergaben sich distriktsweise am 31.12.1964 folgende Zahlen (in Klammern die Daten vom 31.12.1963):
Distrikt | Ortsver- bände |
Mitglieder | davon DL/DJ |
davon nur DE |
Nichtmitgl. Lizenzen |
Baden | 28 (28) | 1090 (1028) | 605 (574) | 29 (35) | 73 (85) |
Bayern-Nord | 23 (22) | 971 (891) | 503 (462) | 40 (44) | 85 (79) |
Bayern-Süd | 19 (19) | 1027 (969) | 553 (508) | 82 (85) | 110 (101) |
Berlin | 11 (12) | 594 (560) | 236 (220) | 63 (61) | 26 (29) |
Hamburg | 8 (8) | 822 (803) | 416 (379) | 39 (33) | 75 (70) |
Hessen | 28 (26) | 1219 (1132) | 690 (610) | 40 (46) | 142 (129) |
Köln-Aachen | 22 (21) | 872 (809) | 439 (412) | 52 (49) | 72 (66) |
Niedersachsen | 33 (33) | 1230 (1164) | 688 (668) | 44 (45) | 118 (108) |
Nordrhein | 16 (16) | 708 (662) | 382 (355) | 26 (30) | 45 (40) |
Nordsee | 20 (20) | 813 (767) | 422 (396) | 32 (21) | 63 (61) |
Rheinland-Pfalz | 19 (19) | 687 (660) | 400 (375) | 27 (24) | 66 (53) |
Ruhrgebiet | 15 (14) | 557 (515) | 269 (247) | 37 (36) | 64 (65) |
Saar | 7 (7) | 229 (213) | 170 (157) | - (1) | 25 (21) |
Schleswig-Holst. | 18 (19) | 491 (491) | 295 (277) | 28 (27) | 53 (48) |
Schwaben | 13 (13) | 341 (351) | 163 (145) | 38 (44) | 18 (18) |
Westfalen-Nord | 26 (25) | 882 (809) | 560 (507) | 44 (22) | 78 (78) |
Westfalen-Süd | 31 (30) | 948 (934) | 552 (524) | 43 (31) | 61 (53) |
Württemberg | 29 (28) | 1173 (1097) | 592 (544) | 58 (61) | 109 (110) |
DARC | 366 (360) | 14.654 (13.855) | 7935 (7360) | 722 (695) | 1238 (1214) |
VFDB | 22 | 1108 (882) | 393 (376) | ||
Insgesamt | 388 (382) | 15.762 (14.737) | 8328 (7736) |
Erteilt waren am 31.12.1964 9611 (8950) Sendegenehmigungen an Deutsche und zivile Ausländer im Bundesgebiet und West-Berlin. Außerdem waren zu diesem Zeitpunkt noch 533 (539) Angehörige der ausländischen Stationierungsstreitkräfte unter DL2, DL4 oder DL5 lizenziert.
In den Distrikten Bayern-Nord (9 %), Westfalen-Nord (9 %) und Ruhrgebiet (8 %) lag der Mitgliederzuwachs über dem Durchschnitt. Annähernd unverändert blieb der Mitgliederstand in Schleswig-Holstein und Westfalen-Süd; in Schwaben trat ein geringfügiger Rückgang ein. Die Zahl der lizenzierten Mitglieder erhöhte sich besonders stark in den Distrikten Hessen (13 %), Schwaben (12,5 %) und Westfalen-Nord (10,5 %).
Der Prozentsatz der Nichtmitglieder-Lizenzen blieb mit 13,4 % gegenüber 13,5 % im Vorjahr, fast unverändert. Unter 10 % lag er in den Distrikten Berlin, Nordrhein, Schwaben und Westfalen-Süd; über 15 % in Bayern-Süd, Hessen, Ruhrgebiet und Württemberg. Auffallend ist der Unterschied zwischen den einzelnen Rufzeichenblöcken. So gehören z. B. von den DL9-Lizenzen 18 % zu Nichtmitgliedern, von den DJ8-Lizenzen dagegen nur 7 %.
Die vom DARC bezogene Auflage des DL-QTC stieg im Laufe des Jahres auf monatlich 16.100 Exemplare, die sich wie folgt verteilen: DARC-Mitglieder ca. 14.500; VFDB-Mitglieder ca. 1000; WAE-Belieferung ca. 150; Interner Verteiler ca. 125; Austausch ca. 125; Belegexemplare ca. 50; Reserve ca. 150.
DL1JB
Im Geschäftsjahr 1964 hat die aus den vorangegangenen Jahren bekannte günstige Entwicklung des Clubs weiterhin angehalten.
Die Beitragseinnahmen erhöhten sich im Jahre 1964 um ungefähr 19.000 DM auf rund 444.600 DM gegenüber 425.200 DM im Vorjahr. Die Aufwendungen stiegen im gleichen Zeitraum um 37.000 DM auf 495.000 DM gegenüber 422.000 DM im Vorjahr. Der Hauptanteil dieser Steigerung entfiel naturgemäß auf das DL-QTC, das durch die Erweiterung einen Mehraufwand von 14.000 DM an Druckkosten erforderte und in den Versandkosten wegen der gestiegenen Aufwendungen für den Umschlag und Porto um 6000 DM teurer war. Im Zuge der Erweiterung stiegen auch die Redaktionskosten um 9000 DM, so daß für das DL-QTC insgesamt rund 30.000 DM mehr aufgewendet werden mußten. Weitere Kostensteigerungen ergaben sich bei den lohnintensiven Kostenstellen wegen tariflicher Anhebung der Vergütungen der hauptamtlich angestellten Mitarbeiter, kurzzeitlicher Beschäftigung von Aushilfen bei der QSL-Vermittlung und Bestellung des Justitiars.
Der Warenumsatz der Geschäftsstelle betrug 9263 DM gegenüber 14.186 DM im Jahre 1963. Die Ursache des Rückganges ist einer Sättigung des Marktes zuzuschreiben. Der derzeitige Absatz beschränkt sich im allgemeinen auf neuhinzukommende Mitglieder.
Den Ortsverbänden wurden an OV-Anteilen 57.300 DM vergütet und zusätzlich ein Sonderfonds über 10.000 DM bereitgestellt. Die Gesamtvergütung erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr auf Grund der gestiegenen Mitgliederzahl um rund 5000 DM.
Die Inventarbeschaffungskosten betrugen im Berichtsjahr 4100 DM und ergaben sich im wesentlichen aus der Beschaffung eines Empfängers für das Technische Referat über 3200 DM, eines Oszillographen über 400 DM und kleineren Ergänzungen. Das Gesamtinventar hat einen Anschaffungswert von rund 37.000 DM und steht mit dem Erinnerungswert von 1, DM zu Buch.
Zur weiteren Kapitalbildung wurde im Berichtsjahr zusätzlich 60.000 DM der liquiden Mittel in 6-%igen Hypothekenpfandbriefen angelegt. Damit sind 100.000 DM in Pfandbriefen deponiert. Die Pfandbriefe sind mündelsicher gemäß Verordnung vom 05.07.1949.
Aus dem Bruttoüberschuß des Geschäftsjahres in Höhe von 17.900 DM, d. s. ca. 3,7 % der Gesamteinnahmen, wurde eine Rücklage über 10.000 DM für die Rationalisierung der QSL-Vermittlung gebildet. Die für evtl. Kosten aus dem Preisausschreiben im Jahre 1962 erfolgte Rückstellung über 2000 DM wurde auf das Konto Rücklagen QSL-Vermittlung übertragen, so daß für die Rationalisierung der QSL-Vermittlung insgesamt 12.000 DM ausgewiesen sind. Der restliche Überschuß ist dem Konto freie Reserven zugeführt und entspricht ungefähr dem Zinsgewinn des Anlagekapitals.
Das Clubvermögen betrug am Bilanzstichtag einschließlich der Rücklagen rund 120.000 DM.
Erweiterter Vorstand
Das Technische Referat beschäftigte sich weiterhin mit dem Testen von Industriegeräten. Im letzten halben Jahr wurden getestet:
Empfänger | SB 300 |
Sender | SB 400 |
Sender | FL 100 B |
Transceiver | SR 160 |
Die Testberichte sind teilweise bereits im DL-QTC veröffentlicht. Das Technische Referat unterstützte DJ6DK beim Bau eines 80-m-Transceivers, dessen Beschreibung im DL-QTC in Kürze erfolgt.
DJ1ZG
Im Jahre 1964 wurden vom DX-Referat folgendes WAE-Diplome ausgegeben: 137 WAE Telegrafie, 21 WAE 3 Telefonie, neun WAE 3 SSB, 36 WAE 2, zwei WAE 2 SSB, 20 WAE 1. 20 OM erhielten die WAE-Ehrennadel. An EU-DX-D Diplomen wurden vergeben: 16 CW, 6 Mixed, ein AM, fünf SSB. 1964 war das erste Jahr, welches für das EU-DX-D zählte. In dem selben Zeitraum wurden 165 WAC-Diplome an die OM zum Versand gebracht.
An dem WAEDC 1964 nahmen trotz schlechten DX-Bedingungen etwa 1500 Stationen teil, von denen 729 ihre Logs eingesandt hatten. Deutschland war an diesem Contest mit 90 Stationen vertreten. Aus Europa kamen 460 Logs, aus Nordamerika 73, aus Südamerika 24, aus Asien 76, aus Afrika 22 und aus Ozeanien vier. Am ersten ersten Sommerfieldday beteiligten sich 60 deutsche Stationen mit 200 Teilnehmern und am zweiten Fieldday waren es 24 mit 100 OPs.
Das Deutsche DX-Team erhielt in diesem Jahr, zum dritten Mal die CQ Trophäe als weltbester Club in der Clubausscheidung des CQ-DX-Contestes. Das DDXT hat nun zum dritten Mal diese begehrte Auszeichnung erhalten und hat beschlossen, vorerst nicht mehr an der Clubausscheidung des CQ WWDXC teilzunehmen um auch anderen Clubs die Chance zu geben, diesen Preis zu gewinnen.
Das DX-Referat veranstaltete anläßlich des Besuches von Gus Browning, W4BPD, in Deutschland, in den Städten Frankfurt, Hamburg, Berlin und Bad Kreuznach DXer-Treffen. Viele deutsche DXer konnten dadurch diesen hervorragenden und berühmten OM und Weltreisenden kennenlernen, der durch seine Expeditionen den DXern der ganzen Welt zu den seltensten DX-QSL-Karten verhalf.
Das DX-MB wurde jede Woche herausgegeben und das DX-Referat bemühte sich, es möglichst gut und aktuell, trotz der durch die geringe Sonnenaktivität bedingten, schlechten Bedingungen auf allen DX-Bändern, zu gestalten. Es lasen im Jahre 1964 über 300 OM das DX-Informationsblatt des DX-Referates.
DL1EE
Referat für Amateurfunkbeobachtungen
Das Jahr 1964 brachte merklich eine Steigerung der Tätigkeit auf dem Gebiet der Amateurfunkbeobachtungen und des Ansehens des Amateurfunks in der Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Mit dem 01.01.1964 begannen die Jahre der ruhigen Sonne (IQSY), die zunächst bis zum 31.12.1965 laufen. In diesem weltweiten Forschungsunternehmen wurden dem Amateurfunk wieder wie im IGY viele Aufgabengebiete zur Beobachtung und Berichterstattung zugeteilt. Das AFB-Referat bereitete hierauf rechtzeitig vor und stellte allen Interessenten eigens für diese Zwecke entworfene Formulare zur Verfügung. Außerdem erhielt jeder Interessent einen Fragebogen, der Auskünfte über Person und Stationsausrüstung und deren Merkmale geben sollte. Mit diesen Angaben ist es jederzeit möglich, Fragen dieser Art von wissenschaftlichen Auswertestellen ohne weitere Rückfrage beim Beobachter zu beantworten. Die Zahl der aktiven Beobachter stieg bis Ende des Jahres auf über 200 Personen an und ist noch immer im Steigen begriffen. Die AFB-Mitarbeiter wurden außer durch die ständige Rubrik im DL-QTC AFB-Mitteilungen durch den den verschiedenen Rundspruchstationen und der Elf-Uhr-Runde zur Verfügung gestellten Texten sowie durch eigene Rundbrief-Publikationen (IQSY-Mitteilungen, OSCAR-Sonderdienst usw.) nach besten Kräften unterstützt. Der Kontakt zum Ausland wurde weitgehend gepflegt. Hieraus ergab sich eine besonders enge Zusammenarbeit mit englischen Institutionen (RSGB, Observatorium Lerwick, IQSY-Center usw.). Die seit Jahren bestehenden Bindungen zu den Ländern Schweiz, Holland, Dänemark, Schweden, Polen, Tschechoslowakei, Österreich, Luxemburg und DM konnten gefestigt und zum Teil sogar noch weiter vertieft werden.
Beobachtungsberichte liefen für folgende Aufgabengebiete ein: Aurora-Reflexionen, Es-Reflexionen (Short-Skip), Bakensender-Beobachtung, Troposphärische UKW-Überreichweiten, Meteorscatter und EME, Übersee-Beobachtungen für 3,521 und 28 MHz, Beobachtungen Raum Hawaii, Ballone, Satelliten und visuelle Aurora-Beobachtungen. Jeder Interessent erhielt und erhält auch heute noch mit der Übersendung des Fragebogens Merkblätter über die Aufgabengebiete mit Beobachtungs-Erläuterungen.
Von wissenschaftlicher Seite gingen auch weiterhin Anerkennungen für den Wert der Amateurfunkbeobachtungen ein. Auf Grund dieser Erfolge konnte das AFB-Referat eine weitere wissenschaftliche Bedingung mit der Universität Tübingen eingehen. Am 12.07.1964 wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Professor Dr. Richard Mühleisen vom Astronomischen Institut der Universität Tübingen das ARBA-Projekt in Anwesenheit von Presse, Fernsehen und Rundfunk in Todtmoos aus der Taufe gehoben. Seit diesem Tag wurde jeden Monat ein Ballon gestartet. Mit jedem Start wuchs der Beobachtungskreis, so daß auch hier wertvolle Beobachtungs-Protokolle der wissenschaftlichen Auswertung zur Verfügung gestellt werden konnte. Auch dieser spezielle Interessentenkreis wurde und wird laufend durch Merkblätter und Formulare unterstützt.
Die 9. Weinheimer UKW-Tagung, die wie alle Tagungen in den Vorjahren vom AFB-Referenten vorbereitet und durchgeführt wurde, wurde durch die Teilnahme des Herrn Prof. Mühleisen, der die wissenschaftliche Seite des ARBA-Projekts erläuterte und des Herrn Dr. Lange-Hesse, DJ2BC, vom Max-Planck-Institut in Lindau/Harz, der über weitere wissenschaftliche Erfolge, die auf Grund von Aurora-Beobachtungen der Funkamateure erzielt werden konnten, berichtete, besonders ausgezeichnet.
Der DARC erhielt für die AFB-Tätigkeit eine ehrenvolle internationale Anerkennung durch die Verleihung der Colombo-Gold-Medaille in Genua an den AFB-Referenten durch den italienischen Ministerpräsidenten Aldo Moro.
Schließlich wurden Vorbereitungen zur Beobachtungsbereitschaft für den bevorstehenden (am 09.03.1965 erfolgten) Start von OSCAR III getroffen.
Es sei am Schluß dieser Kurzübersicht ausdrücklich betont, daß beim Referat nicht nur deutsche, sondern auch internationale Beobachtungsberichte eingehen. Als absoluter Rückschritt muß angesehen werden, daß die Deutsche Bundespost am Ende des Jahres den deutschen Funkamateuren den Empfang von Satelliten-Signalen gebührenpflichtig gemacht hat. Damit ist der Deutsche wieder einmal von einem Teilgebiet wissenschaftlicher Forschung und Übung ausgeschlossen worden. Der Zustand hat sich bis zum heutigen Tage nicht geändert!
DJ1SB
Aus dem Bericht des EMC-Kassenverwalters DL1TE ergibt sich, daß der Jahresetat von DM 5000, nur in einer Höhe von DM 3826,44 in Anspruch genommen wurde. Dieser Summe stehen Einnahmen für den DARC von DM 3574,50 gegenüber. Sie ergeben sich aus den Gebühren für Diplome, Leistungsnadeln und Fahrzeugplaketten. Dabei erbrachten die verschiedenen DLDs DM 2057, und die Fahrzeugplaketten DM 1517,50.
DLD: In der Sparte DLD sind im Berichtszeitraum tätig gewesen: Acht Auswerter, eine Diplombeschrifterin und eine Diplomversandstelle. Von ihnen wurden 695 DLDs bearbeitet, also fast zwei Diplome pro Kalendertag. Infolge von Terminverzögerungen in der Druckerei gab es gegen Jahresende gewisse Schwierigkeiten in der zügigen Ausgabe der Diplome an die OM.
Das DLD ist nunmehr in 60 Ländern und in allen sechs Kontinenten vertreten. Erstmalig wurde das DLD 200 im DX-verkehr verliehen und zwar an EP3RO in Teheran.
In der Zeit vom 01.01.31.12. sind laut Veröffentlichung im DL-QTC 1964 an DLDs verliehen worden (in Klammern die Gesamtzahl der seit dem 30.01.1957 ausgegebenen Diplome):
Leistungsnadel in | Gold (DLD 500) | 15 | (67) |
|
Silber (DLD 400) | 37 | (90) |
|
Bronze (DLD 300) | 49 | (208) |
DLD 200 | 155 | (702) | |
DLD 150 (nur noch für Ausländer) | 23 |
(352) | |
DLD 100 | 323 | (2345) | |
DLD 40 m / 200 | 32 |
(88) |
|
DLD 40 m / 100 | 61 |
(274) |
|
---- | -------- | ||
Gesamt | 695 | (4126) |
In den Berichtszeitraum fällt auch die Ehrung unserer langjährigen Diplombeschrifterin, Frau Nancy M. Kiener, der anläßlich des YL-Treffens in Waldernbach von unserem Präsidenten, OM Schultheiß, eine Ehrenurkunde überreicht wurde.
Mobilbetrieb: Im Jahre 1964 veranstalteten die Distrikte jeweils die zwei für die Fahrzeugplakette rechnende Wettbewerbe. Ausnahmen bildeten die Distrikte Bayern-Süd und Westfalen-Süd mit nur einem, und der Distrikt Berlin ohne einen Mobilwettbewerb.
Auf Bundesebene fanden Wettbewerbe bei folgenden Veranstaltungen statt:
Bodenseetreffen
YL-Treffen
Deutsche Fuchsjagdmeisterschaft
Den Teilnehmern an der Rallye des Ardennes (Belgien) und an der Veranstaltung in Arnheim (Holland) wurden Punkte für die Fahrzeugplakette gutgeschrieben.
Die Zahl der Teilnehmer bei allen Mobilwettbewerben des Berichtszeitraums betrug 1334. Von ihnen arbeiteten 758 auf 80 m, 530 auf 2 m und 46 auf 10 m. Es wurden 182 Mobilstationen neu registriert, womit die Gesamtzahl der bei der EMC registrierten Stationen auf 890 anstieg. Das sind 10,7 % der im DARC zusammengefaßten Lizenzen. Auffallend war die starke Zunahme der SSB-Stationen, die jedoch zahlenmäßig nicht erfaßt werden konnte, da die SSB-Stationen nicht immer in den Ergebnislisten gekennzeichnet werden.
An Auszeichnungen wurden verliehen (in Klammern die Zahl der bisher überhaupt ausgegebenen):
Fahrzeugplakette | 49 | (146) |
Silberkranz | 23 | (51) |
Goldkranz | 8 | (14) |
Erstmalig wurde eine Fahrzeugplakette ins Ausland vergeben (HB9RF).
Clubmeisterschaft: Den Empfehlungen der CV in Heilbronn entsprechend, wurden die Austragungsbedingungen für die CM völlig neu gefaßt. Nach längerem brieflichen Gedankenaustausch trafen sich DL1VW, DL3YH, und DL6JG am Wochenende 22./23.08. in Eschwege zur endgültigen Abfassung der Ausschreibungen. Diese wurden der CV in Kiel schriftlich vorgelegt und, da kein Widerspruch erfolgte, im DL-QTC 1/1965 veröffentlicht.
Es dürfte kaum ausbleiben, daß von einigen OM auch diese Ausschreibungen mit negativen Bemerkungen bedacht werden. Es wäre jedoch wünschenswert, wenn die Herren DVs diese nach ihren abgefaßte Version auf den Distriktsversammlungen gegen Angriffe seitens der OVVs verteidigen würden!
DL6JG
Zu Beginn des Berichtszeitraums erfuhr das DLD-H (Sachbearbeiter Fritz Eberhardt, DL3JL) eine Erweiterung nach unten auf 50, nach oben auf 200 und 300.
Folgende Klassen wurden verliehen:
DLD-H 50 | 57 | Diplome, | davon | 8 | in's | Ausland |
DLD-H 100 | 21 | " | " | 4 | " | " |
DLD-H 200 | 8 | " | " | 3 | " | " |
DLD-H 300 | 3 | " |
Darüber hinaus beschloß das Referatsteam, die analoge Einführung eines DLD-H-UKW-Diploms in den Klassen 25 - 50 - 100 vorzuschlagen.
Nach Überarbeitung der alten Bedingungen und erfolgter Ausschreibung konnte der Titel eines Deutschen Empfangsmeister (DEM) erstmals wieder an einen aktiven SWL, OM A. A. Dengler, DE14578, aus dem OV Garmisch-Partenkirchen, verliehen werden.
Wie in den Vorjahren führte das Referat traditionelle SWL-Contest durch, und zwar den Pik-As- und den WAE-DX-Contest (SWL). Ca. 150 Teilnehmerurkunden (darunter 15 an ausländische Höramateure) wurden versandt.
Als erfolgreich erwies sich der erste Versuch eines SWL-Jugendlehrgangs in Benediktbeuren, an der unter Leitung von Hans-Joachim Henske, DL1JH, unterstützt durch Bayern-Süd und einige als Lehrer tätige ihre Freizeit opfernde OM 21 SWLs teilnahmen. Von diesen bestanden 17 am Ende des Lehrgangs die DE-Prüfung, über die Hälfte von ihnen erwarb im gleichen Jahr noch die Lizenz. Um das Verhältnis von Aufwand und Leistung vernünftig zu halten, sollte im Jahre 1965 der 2. Lehrgang dieser Art insgesamt etwa dreimal so groß sein und in zwei parallelen Lehrgruppen (Anfänger und Fortgeschrittene) ablaufen.
Nicht zuletzt erscheint das große Interesse der SWLs für diese Fortbildungseinrichtung auf das Auslaufen der sogenannten DE-Anwärternummern zurückzuführen zu sein, was automatisch eine Aufwertung der DE-Prüfung mit sich brachte.
Das Referat bedauert z. T. den CV-Beschluß, DEA-Nummern ganz wegfallen zu lassen; andererseits kann sich der Jugendreferent nicht den Erfahrungen verschließen, nach denen unserer an sich schon überlasteten QSL-Vermittlung zusätzliche Arbeit durch leider zum Teil unvollständige und formal schlechte Hörberichte entstand.
Jedes Mitglied kann ob Hörer oder Sendeamateur satzungsgemäß an der Vermittlung teilhaben. Dies setzt aber im Interesse aller voraus, daß gewisse Bedingungen eingehalten werden; bei dem einen OM ist dies die Lizenz, bei anderen die bestandene DE-Prüfung.
DJ5UD
Das Auslandsreferat konnte in mehreren Fällen für ausländische OM Informationen und Unterstützung gewähren zur Lizenzerlangung während deren Deutschlandaufenthalt. Umgekehrt wurde einigen Mitgliedern Hilfe zuteil bei Lizenzgesuchen für den Amateurbetrieb bei Auslandsaufenthalten. In dieser Angelegenheit hatte das Referat auch häufig mit dem BPM zu tun, wobei mit dem zuständigen Sachbearbeiter eine erfreuliche Verbindung unterhalten werden konnte.
Im Auftrag des Clubs habe ich vom 26.28.06. dem SRJ-Treffen in Novi Sad, Jugoslawien beigewohnt. Ein ausführlicher Bericht wurde unter dem 10.08.1964 von mir verteilt. Bei den Feierlichkeiten zum 50jährigen Bestehen der ARRL in New York wurden von OM K. Lederer, DL1CW, die Grüße des DARC überbracht. Im Herbst 1964 erfolgte mein Besuch bei der Ausstellungsstation HB9RAS auf der Expo in Lausanne und kurz später am 05./06.09. war ich inoffizieller Teilnehmer an der IARC-Hamvention in Genf.
Im Septemberheft des DL-QTC veröffentlichte das Referat IARU-Nachrichten. In diversen Angelegenheiten war Korrespondenz mit dem Ausland zu erledigen. Als Auslandsreferent war mir schließlich die Leitung der Herbstsitzung der Clubversammlung in Kiel übertragen.
DJ1BZ
Der jetzige UKW-Referent OM Klein, DL1PS, ist erst seit September 1964 im Amt. Sein erstes Ziel war es, die Referatsarbeit auf eine breitere Basis zu stellen. DL1PS gewann für diese Aufgabenteilung innerhalb kürzester Zeit geeignete Mitarbeiter, die bei der UKW-Tagung in Weinheim vorgestellt wurden. Bei dieser Tagung entwickelte DL1PS auch sein Programm, an dessen Anfang die zu Jahresende eingeleitete Aktion Störstrahlungsfrei stand. Daran und an der Verwirklichung der weiteren Planungen sollen die Distrikts-UKW-Referenten maßgebend beteiligt werden.
DL1JB
Sonstige Einrichtungen
Wenn man von den branchenüblichen gelegentlichen kleinen Ärgern absieht, kann die Schriftleitung von einer ausgezeichneten Entwicklung berichten. Mit seiner Auflage von rund 16.000 Exemplaren übertrifft das DL-QTC eine ganze Reihe angesehener Fachzeitschriften und mit der Zahl von 3000 Manuskripten, die vom April 1957 bis heute verarbeitet wurden, stehen wir auch statistisch auf gleicher Ebene mit der allgemeinen Fachpresse. Das beweist auch ein Diplom, das uns die VII. Ausstellung der Internationalen Radiopresse in Barcelona verlieh. Für eine Clubzeitschrift ist das eine seltene Ehrung.
Hervorragend bewährt hat sich die jetzt sehr enge Mitarbeit des Technischen und des UKW-Referates, die beide für regen Manuskript-Nachschub sorgen. Weil wir solche Beiträge bevorzugt abfertigen, hat sich ein recht beachtlicher Manuskript-Vorrat (für mehrere Hefte ausreichend) sonstiger Mitarbeiter gebildet. Wir sind heute so weit, daß mindestens 70 % der Hefte von Angehörigen der CV gefüllt werden, mit denen sich eine mustergültige Zusammenarbeit eingespielt hat. Für eine stetige Produktion ist das wertvoller als die gelegentlichen Klagen von Zufalls-Mitarbeitern über zu lange Wartezeiten auf die Veröffentlichung ihrer Aufsätze.
Die Kieler Empfehlung der CV, strittige Beiträge vor der Ablehnung noch dem zuständigen Referenten vorzulegen, wurde prompt befolgt und führte zu großen Überraschungen: Die Referenten urteilen wesentlich härter als es die Schriftleitung je gewagt hätte. Der Erfolg war, daß einer unserer Freunde seine Arbeit völlig neu faßte und auf Hochglanz polierte. Wir sind ihm dafür sehr dankbar. In einem anderen Fall steht das Ergebnis noch aus, da das UKW-Referat erst entsprechende Messungen anstellen will.
Eine noch größere Überraschung war aber für die Redaktion, daß unsere beiden erbittertsten Gegner, die erklärt hatten, nie wieder für uns zu schreiben, inzwischen friedlich wurden, und bereits wieder mit zwei neuen Arbeiten erschienen sind. Allerdings übt die Schriftleitung beim Redigieren von Beiträgen solcher Gelegenheits-Autoren größte Zurückhaltung, weil die Erfahrung lehrte, daß das weitgehende Überarbeiten der Manuskripte nur zur Verärgerung mit diesen Mitarbeitern führt. Im Gegensatz zu Fachleuten empfinden sie das oft als ungerechtfertigte Belehrung. Durch harte, planvolle Terminarbeit und durch radikales Vorverlegen interner Redaktions-Termine konnten wir dem zur Zeit herrschenden Arbeitskräfte-Mangel in der Druckerei sowie den überlangen Postlaufzeiten erfolgreich entgegentreten. Die Süddeutsche Redaktion lieferte in den letzten Monaten meistens schon um den Dritten herum 50 % des gesamten Umbruchs. Das wäre selbst für ein kommerzielles Fachblatt mit Redaktionsschluß am Ersten eine beachtliche Leistung. Die Geschäftsstelle erhielt jeweils Aktennotizen bzw. Durchschriften der Lieferscheine und kann jeder Zeit bestätigen, daß von uns aus nicht nur restlos alle Terminmöglichkeiten ausgenutzt, sondern sogar unterboten wurden.
DL1FK und DL6KS
Im Geschäftsjahr 1964 wurden von der QSL-Vermittlung u. a. 1.515.000 QSL-Karten bearbeitet und nach dem In- und Ausland zum Versand gebracht.
Diese Kartenmenge kam in 4301 Einzelsendungen nach dem Inland und in 4375 Einzelsendungen nach dem Ausland zum Versand. Trotz der großen Anzahl im Berichtsjahr neuerteilter Lizenzen, hat sich die QSL-Menge gegenüber dem Vorjahr wieder nur unwesentlich erhöht. Diese Tatsache, sowie das Verhältnis eingehender zu ausgehenden QSLs läßt erkennen, daß die QSL-Moral unserer OM sehr zu wünschen übrig läßt und sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert hat.
Im Inlandsversand erhielten max. 360 einzelne OVe, der Distrikt Berlin insgesamt, die QSL-Vermittlung des VFDB, DM, DL2, DL4/5, regelmäßig einmal mtl. eine QSL-Sammelsendung. Der Versand erfolgte jeweils zwischen dem 22. und 25. eine Mts. Infolge des für den Inlandsversand nicht mehr weiter zu perfektionierenden Sortiermodus betrug die Laufzeit dieser QSLs bis max. zwei Monate bis zur Auslieferung. Durch die laufende Neuerteilung von Lizenzen sanken die Sortierleistungen der Mitarbeiterinnen entsprechend ab.
Sämtliche dem QSL-Büro zur Weiterleitung nach dem Ausland eingereichten QSL-Karten kamen mindestens einmal im Monat, je nach vorliegender Stückzahl auch mehrmals an die entsprechende QSL-Vermittlungen, oder direkt zum Versand. Jeglicher Auslands-Versand wurde nach dem Gesichtspunkt günstigster Portiausnützung und den entsprechenden Bestimmungen der Bundespost durchgeführt. Beim Auslandsversand machte sich das weitere Anwachsen in Mode gekommener privater QSL-Vermittler, für die verschiedenen Stationen und die daraus resultierende separate Bearbeitung hierfür bestimmter QSL-Mengen sowie Führung eines QTH-Archivs, als sehr zeitraubend und mit viel Mehrarbeit verbunden bemerkbar.
Die Zunahme von Nach- und Unzuverlässigkeit eines Großteils von OV-QSL-Vermittlern machte sich erschreckend bemerkbar, bewiesen u. a. durch monatelanges Ausbleiben von OV-Sammelsendungen, sowie entsrpr. Beschwerden unserer Mitglieder.
QSLs für Nichtmitglieder des DARC/VFDB wurden nach einer Lagerzeit von ca. sechs Monaten wieder an die Absender zurückgesandt.
Für die Bearbeitung der im DL-QTC in gewissen Zeitabständen erscheinende DARC-Nachträge zur Rufzeichen-Liste, sowie für die Redaktion des DL/DJ-Rufz.-Blocks im Radio-Amateur-Call-Book-Magazine zeichnet die QSL-Vermittlung verantwortlich.
Der Betrieb des QSL-Büros wurde im Berichtsjahr, auch während der Urlaubszeit, ohne Unterbrechung aufrechterhalten.
DL1BA
Das Berichtsjahr 1964 brachte eine gute und kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Geschäftstelle, Referaten und Distrikten einerseits und der Rundspruch-Redaktion andererseits. Es gab dank des zunehmenden Interesses für unsere Rundspruchprogramme keine Saure Gurken-Zeit und auch keine erwähnenswerte Pannen. Hierdurch konnte regelmäßig in Verbindung mit dem Funkwetterbericht von DL1UM eine jeweilige Programmdauer von etwa 30 Minuten erzielt werden, ohne unsere Hörer zu langweilen.
Der DL-Rundspruch ist im Jahre 1964 in anerkennenswerter Weise durch beste Zusammenarbeit mit DL1UM, den Stationen DLØDL, DLØBN und DJ7NL mit Ausnahme der offiziellen Sommerpause und der Hochfesttage allsonntäglich zur Abstrahlung gelangt. Es hat nicht einen Ausfall gegeben. Lediglich der Funkwetterbericht ist aus gesundheitlichen und dienstlichen Gründen des Verfassers wiederholt nicht gebracht worden oder zu spät bei den abstrahlenden Stationen eingegangen.
Ich möchte diese Gelegenheit wahrnehmen, mich sehr herzlich bei allen Freunden zu bedanken, die mich 1964 mit den notwendigen Informationen versehen haben. Wenn bei der Ausstrahlung des Rundspruchs vielleicht hin und wieder der Eindruck entstanden ist, daß einzelne Referate und Distrikte bevorzugt behandelt werden, liegt das lediglich an der größeren Informationsfreudigkeit der jeweils verantwortlichen OM und wohl auch daran, daß in einzelnen Referaten und Distrikten durch verstärkte Aktivität viele Ereignisse publikationswirksam geworden sind, die natürlich von der Redaktion entsprechend wahrgenommen worden sind.
DJ1CV
Im Januar 1964 fand in Offenbach/Main eine Besprechung statt, in der die Vorarbeiten für das YL-Treffen im Juni ausgearbeitet wurden.
Im Juni 1964 fand das Intern. YL-Treffen in Ohio statt. Ein Tischbanner und ein Buch Geschichte des Amateurfunks wurde übersandt.
Weiterhin fand das große YL-Treffen in Waldernbach statt. Viele Vorbereitungen mußten getroffen werden. Der Erfolg lag insofern auf der Hand, da weit über 500 Besucher beim Treffen zu zählen waren. Das große Treffen hat Vor- und Nachteile gezeigt, welche beim nächsten Treffen 1966 voll berücksichtigt werden. Die Aktivität der YLs zeigte sich insofern, daß sie allein 200 wunderbare Spenden an mich abschickten. Dazu kamen noch Spenden einiger OM, welchen besonderer Dank zuteil wurde. Es zeigte sich, daß die familiären Treffen begrüßt werden.
Im September wurde dann aber auf besonderen Wunsch der Süddeutschen XYLs und YLs ein Treffen durchgeführt. Dieses Treffen wurde mit dem Bayern-Süd-Schwaben-Treffen am Ammersee in Unter-Schondorf veranstaltet und hat dazu geführt, daß dieses Treffen jährlich wiederholt wird. Auf diese Art und Weise ist den ganz im Süden und Südosten wohnenden XYLs und YLs Gelegenheit geboten auch einmal an einem Treffen teilzunehmen. Es ist einfach nicht möglich, alle weiblichen Funkamateure mit einemmal zu erfassen. Es wird sich aber m. E. doch später einmal durchführen lassen.
Im Dezember wurde in Bremerhaven eine Feier der 200. YL-Lizenz durchgeführt. Der OV Bremerhaven sorgte für einen entsprechenden würdigen Rahmen. Die OPD Bremen übergab mir die Lizenzurkunde in Bremen und durfte ich somit erstmals diese selbst überreichen. DL8YY freute sich über diese Ehrung und nahm Geschenke des OV Bremerhaven und der XYLs und YLs entgegen.
16 DLYL-Diplome konnten 1964 ausgegeben werden. Außerdem stieg die Anzahl der YLs auf 203 an.
Im Allgemeinen wächst das Interesse der OM an einer Zusammenarbeit mit den XYLs und YLs, so daß dadurch für mich eine wesentliche Erleichterung der Arbeit eintritt.
DJ3TP
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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