PROTOKOLL
über die Sitzung der Clubversammlung am 03./04.10.1964

Sitzungsort: Kiel, Restaurant Seeburg, Düsternbrokker Weg 2

Sitzungszeiten: Samstag, 03.10., 14:00–19:00 Uhr
Sonntag, 04.10., 09:15–12:30 und 14:00–16:15 Uhr

Sen Sitzungen wohnten außerdem verschiedene DARC-Mitglieder als Zuhörer bei.

Versammlungsleiter: Dr. L. Wörner, DJ1BZ

Die Herbstsitzung der Clubversammlung begann am 03.10. um 14:00 Uhr. Zunächst hieß der OVV Kiel DJ6TO die Versammlung herzlich willkommen. Er machte sie mit einigen charakteristischen Eigenschaften Kiels vertraut und lud sie zu dem am Abend stattfindenden HAM-Fest des OV Kiel ein. Anschließend begrüßte der Geschäftsführer DL1JB die Teilnehmer und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß sich die Spitzen des Clubs erstmalig am Sitz des DARC träfen. Es folgte dann die Anwesenheitsfeststellung. Die Clubversammlung, d. h. der Geschäftsführende Vorstand und die Distriktsvorsitzenden waren vollzählig zur Stelle. Vom Erweiterten Vorstand fehlte der Technische Referent DJ1ZG und von den Mitarbeitern der DL-QTC-Schriftleiter DL1FK. Beide hatten in letzter Minute aus beruflichen Gründen absagen müssen. Unter Hinweis auf die satzungsgemäße, rechtzeitige Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung erklärte DL1JB die Clubversammlung für beschlußfähig. Die Zahl der Stimm- und Wahlberechtigten betrug in der Clubversammlung 24, im Amateurrat allein 19. DL1JB gab der Versammlung noch die nachträglich gestellten Anträge bekannt, über deren Zulassung bei Punkt 11 der Tagesordnung abzustimmen sei.

Sodann erklärte der 1. Vorsitzende DL3NE die Herbstsitzung offiziell für eröffnet. Die Begrüßungsansprache hielt der Präsident DL1QK. Er dankte dem OVV Kiel für den freundlichen Empfang. Unter dem Beifall der Versammlung gratulierte DL1QK dem AFB-Referenten DJ1SB zu dem ihm kürzlich vom Istituto Internazionale delle Comunicazioni in Genua verliehenen Colombo-Preis 1964, dem DV Nordrhein DL1PE zum Mobilmeister, und schließlich der deutsch-schweizerischen EME-Gruppe unter HB9RG zu ihrer in der Woche zuvor erzielten ersten EME-Verbindung mit den USA (W1BU) auf 24 cm. DL1QK stellte dann den neuen UKW-Referenten DL1PS vor und schloß mit den besten Wünschen für einen erfolgreichen Verlauf der Tagung. Anschließend übernahm DJ1BZ die Versammlungsleitung, um mit der Tagesordnung zu beginnen.

1. Ergebnisse der Hauptversammlung 1964

Dazu verwies DL1JB auf das mit OV-Rundschreiben Nr. 5/1964 am 01.06.1964 verteilte Protokoll über die Hauptversammlung 1964 in Heilbronn, zu dem er noch folgende Ergänzungen gab:

Zu 12: In Erfüllung des erteilten Auftrags hat die EMC zusammen mit dem DV Bayern-Süd DL1VW und dem DV Niedersachsen DL3YH eine neue Ausschreibung für die Clubmeisterschaft erstellt, die der Clubversammlung jetzt vorgelegt wurde. Danach soll der Wettbewerb künftig in zwei Abschnitten (Vorrunde und Endrunde) ausgetragen werden. In der Vorrunde sollen die Distriktsmeister ermittelt werden. Dafür werden bestimmte, vom DARC veranstaltete Wettbewerbe gewertet, wobei die Plazierung der einzelnen Teilnehmer dem OV, dem sie angehören, Punkte für die Distriktsmeisterschaft einbringen. Die Endrunde vereinigt alle Distriktsmeister zu einem gemeinsamen Wettbewerb, der sich in einen KW-Teil und einen UKW-Teil gliedert. Für den KW-Teil gelten besondere Regeln, der UKW-Teil ist identisch mit dem 1. subregionalen UKW-Contest in dem betreffenden Jahr.

Zu 13i: Die Frage der Sonder-DOKs ist in Übereinkunft mit der EMC wie folgt geregelt worden: Seitens der EMC werden Sonder-DOKs nur noch für die Deutschlandtreffen des DARC ausgegeben. Die bereits ausgegebenen Sonder-DOKs für periodisch wiederkehrende Veranstaltungen (YL-Treffen, Bodenseetreffen, Deutsche Fuchsjagdmeisterschaft, Zeltlager Bad Zwischenahn, Deutsche Funkausstellung, Jugendlehrgänge) behalten ihre Gültigkeit und können ohne besonderen Antrag immer wieder verwendet werden. Sollte in Ausnahmefällen ein neuer Sonder-DOK erforderlich werden, dann ist dessen Ausgabe nur möglich, wenn vom Geschäftsführenden Vorstand die Wichtigkeit der Veranstaltung aus dem Blickwinkel des gesamten Verbandes bestätigt wird. Dementsprechend sind Anträge auf Zuteilung eines Sonder-DOKs künftig über die Geschäftsstelle an den Geschäftsführenden Vorstand zu richten. – Im Sinne dieser Regelung hat der Geschäftsführende Vorstand inzwischen der vom OV Hannover beim letzten Mal beantragten Zuteilung eines Sonder-DOKs für die Station DLØMH während der jährlichen Hannover-Messe zugestimmt.

Nach Kenntnisnahme dieser Ergänzungen verabschiedete die Clubversammlung das Protokoll über die diesjährige Hauptversammlung ohne weitere Diskussion.

2. Zwischenberichte des Clubvorstands

Zunächst ergriff der 1. Vorsitzende DL3NE das Wort. Er gab einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Clubs und die wesentlichen Ereignisse der letzten Zeit, sowie über die vom Geschäftsführenden Vorstand geleistete Arbeit. DL3NE stellte in diesem Zusammenhang erneut die Schlüsselstellung der Ortsverbände und ihrer Vorstände heraus, von denen es in erster Linie abhängt, was der Club zu leisten vermag und für seine Mitglieder erreichen kann. Er wies ferner auf die Bedeutung guter Beziehungen zur Öffentlichkeit hin, die durch verstärkte Aufklärungsarbeit noch verbessert werden könnte. Dieser Aufgabe diene die im Frühjahr herausgegebene Informationsschrift, von der bisher noch nicht genügend Gebrauch gemacht worden sei. Eine Mitgliederwerbung um jeden Preis solle deswegen allerdings nicht betrieben werden, betonte DL3NE.

Der Präsident DL1QK berichtete über zahlreiche Veranstaltungen im In- und Ausland, an denen er als Repräsentant des DARC teilgenommen hat. Ergänzt wurden seine Ausführungen von DL3NE und vom Auslandsreferenten DJ1BZ, der der Versammlung die Grüße und einen Wimpel des jugoslawischen Verbandes SRJ überbrachte.

Der Jugendreferent DJ5UD schilderte den Ablauf des ersten SWL-Lehrgangs in Benediktbeuren und ging auf die dabei gemachten Erfahrungen ein. Im Namen der Versammlung sprach er den Lehrkräften DL1JH, DJ6EN, DJ6OG und DJ6XR Dank und Anerkennung für ihre Mitarbeit aus. DJ5UD erklärte, daß das Jugendreferat bereit sei, auch im nächsten Jahr wieder einen derartigen Kursus zu veranstalten, wenn Interesse dafür vorhanden und nicht auf Distriktsebene etwas ähnliches geplant sei. DJ5UD berichtete dann noch über die bevorstehende Wiedereinführung des DEM-Diploms (Deutscher Empfangsmeister), über ein geplantes UKW-DLD für Hörer, sowie über allgemeine Fragen der Jugend- und Nachwuchsbetreuung im Club.

Der DX-Referent DL1EE hielt Rückschau auf den in diesem Jahr zum zehnten Mal veranstalteten WAE-DX-Contest, der trotz nicht besonders guter Ausbreitungsbedingungen eine außerordentlich rege Beteiligung gehabt hat. Ein starkes Echo hat auch das neue Europa-DX-Diplom (EUDXA) gefunden, für das die ersten Anträge sehr viel eher als erwartet gestellt wurden. Die Fieldday-Organisation ist unter nunmehriger Leitung von DL6EN wieder in das DX-Referat einbezogen worden.

Unter Hinweis auf die im DL-QTC veröffentlichten Aufsätze erläuterte der AFB-Referent DJ1SB die den Funkamateuren im Internationalen Jahr der ruhigen Sonne (IQSY) gestellten Aufgaben. Da deren Erfüllung einen möglichst großen Kreis ständiger Beobachter erfordert, appellierte DJ1SB an die Distrikts-Vorsitzenden, in ihren Ortsverbänden für eine rege Beteiligung am IQSY-Programm zu werben.

3. Berichte der Ausschüsse

Für den Antennenrechts-Ausschuß referierte DL9YS über einen Fall, der nach Ansicht des Ausschusses möglicherweise durch einen Musterprozeß geklärt werden muß.

DL1EE gab bekannt, daß der Diplomausschuß das vom Distrikt Nordrhein gestiftete Internationale Mobil-Diplom anerkannt hätte. Dieses Diplom wird daher vom Club ausdrücklich befürwortet. (Die Ausschreibung liegt dem Rundschreiben bei, mit dem dieses Protokoll verteilt wird.)

Im Namen des Ehrennadel-Ausschusses bat DL1WA darum, dem Ausschuß mehr Zeit für die Bearbeitung von Anträgen auf Verleihung der Goldenen Ehrennadel zu geben und ihm derartige Anträge nicht immer erst bei den Sitzungen zur sofortigen Entscheidung vorzulegen. Es wurde daraufhin vereinbart, daß die Distriktsvorsitzenden ihre Gold-Ehrennadel-Anträge in Zukunft spätestens einen Monat vor den Sitzungen der Clubversammlung an die Geschäftsstelle richten sollen. Die Geschäftsstelle wird dann für rechtzeitige Vorlage beim Ausschuß sorgen.

Von den übrigen Ausschüssen gab es nichts Wesentliches zu berichten.

4. Nachtragshaushalt für das Geschäftsjahr 1964

Der Schatzmeister DL1FM beantragte, im laufenden Geschäftsjahr für das DX-Referat weitere DM 3600,– und für die Position Ausschüsse, Rechnungsprüfer usw. weitere DM 5000,– zu bewilligen. Er begründete die voraussichtlichen Mehrausgaben im einzelnen und erklärte, daß sie durch entsprechende Mehreinnahmen gedeckt würden. Der Amateurrat billigte daraufhin den beantragten Nachtragshaushalt einstimmig.

Im Hinblick auf die zahlreichen Veranstaltungen, an denen der Präsident zusammen mit seiner Gattin teilnehmen muß, empfahlen der DV Niedersachsen DL3YH und der DV Württemberg DJ3JZ, dem Präsidenten künftig auch deren Reisekosten zu erstatten. In diesem Sinne beschloß der Amateurrat einstimmig: Der Präsident erhält das Recht, sich künftig auch diejenigen Kosten erstatten zu lassen, die ihm in Erfüllung seiner Repräsentationspflicht durch die dabei ggfs. erforderliche Teilnahme seiner Gattin entstehen.

Die anschließende Diskussion über die Verwendung des diesjährigen Sonderfonds wurde mit allgemeiner Zustimmung unterbrochen, um zunächst auf Punkt 9 der Tagesordnung im Beisein des nur vorübergehend anwesenden DL3FM behandeln zu können.

9. UKW-Referat

Der 1. Vorsitzende DL3NE schilderte unter Hinweis auf die entsprechenden Erklärungen in den Rundschreiben und im DL-QTC zunächst die Vorgänge, die zum Rücktritt des bisherigen UKW-Referenten DL3FM und zur Beauftragung von DL1PS geführt hatten. Die Versammlung billigte die vom Vorstand eingenommene Haltung.

Anschließend sprach der neue UKW-Referent DL1PS. Er dankte dem Vorstand für das in ihn gesetzte Vertrauen und erläuterte sein auf Team-Arbeit abgestelltes Programm, das er zwei Wochen vorher bereits mit den UKW-Referenten der meisten Distrikte in Weinheim hatte abstimmen können. Er gab bekannt, daß er für die Erfüllung dieses Programms schon eine Reihe qualifizierter Mitarbeiter gefunden hätte. Anschließend begründete DL3FM seinen Rücktritt. Er führte aus, warum nach seiner Auffassung die Teilnahme an der VHF-Convention in New York für ihn und das UKW-Referat von so entscheidender Bedeutung gewesen sei, daß er aus der Weigerung des Vorstands, ihn auf Clubkosten dorthin zu entsenden, die Konsequenz des Rücktritts hätte ziehen müssen. DL3FM erklärte, daß er entgegen seiner ursprünglichen Absicht, den Vorsitz im UKW-Komitee der IARU-Region 1 zunächst beibehalten würde. DL1PS sicherte ihm dabei die Unterstützung des UKW-Referates zu. Die Versammlung nahm die Ausführungen von DL3FM zur Kenntnis und begrüßte dankbar das Einspringen von DL1PS in einer kritischen Situation. Der DV Nordrhein gab nur zu bedenken, daß man es aus gutgemeinter Aktivität nicht zu einer UKW-Dynastie im Club kommen lassen dürfe.

Anschließend kam die Versammlung wieder zurück auf Punkt

4. Nachtragshaushalt für das Geschäftsjahr 1964

Mit 17 gegen 1 Stimme (DV Saar) bei einer Stimmenthaltung (VFDB) beschloß der Amateurrat, den diesjährigen Sonderfonds von DM 10.000,– in der gleichen Weise zu verwenden wie im Vorjahr, d. h.: Der Sonderfonds wird nach dem für die Distrikts-Beitragsanteile geltenden Schlüssel auf die einzelnen Distrikte aufgeteilt. Die Teilbeträge verbleiben aber vorerst in der Geschäftsstelle. Über die weitere Verteilung und zweckgebundene Verwendung innerhalb der Distrikte entscheiden die zuständigen Distriktsversammlungen. Nach Vorlage des Protokolls darüber zahlt die Geschäftsstelle die entsprechenden Beträge unmittelbar an die Empfangsberechtigten aus. Über die aus diesen Beträgen bestrittenen Einzelausgaben ist Rechnung zu legen. Der Anspruch ist nicht zeitlich befristet. Die Verfügung über die den Distrikten zustehenden Anteile kann also auch noch nach dem 31.12.1964 erfolgen.

5. Bestellung der Rechnungsprüfer für das Geschäftsjahr 1964

Vorgeschlagen waren OM B. Tietz, DL1GU, OM K. Peters, DL1TS, und OM E. Prawatschke, DJ9MQ.

Die Bestellung der Rechnungsprüfer durch den Amateurrat erfolgte mittels Stimmzettel in geheimer Wahl. Dabei entfielen auf DL1GU 17 Stimmen, auf DL1TS zwölf Stimmen, und auf DJ9MQ neun Stimmen.

Somit wurden OM B. Tietz, DL1GU, und OM K. Peters, DL1TS, zu Rechnungsprüfern für das Geschäftsjahr 1964 bestellt.

6. Deutschlandtreffen 1965

Der DV Berlin DL7DZ gab einen Überblick über den Stand der Vorbereitungen. Das Deutschlandtreffen 1965 soll zu Pfingsten in der Zeit vom 05.–07.06. auf dem Gelände am Berliner Funkturm stattfinden und unter dem Motto „40 Jahre Amateurfunk in Deutschland“ stehen. Es wird versucht, den Regierenden Bürgermeister von Berlin für die Schirmherrschaft zu gewinnen. Der Sender Freies Berlin hat bereits seine Unterstützung zugesagt. Die Tagungsleitung wird OM B. Garnatz, DL7BG, haben.

Um rechtzeitig eine Vorstellung zu gewinnen, mit wieviel Teilnehmern ungefähr zu rechnen sein wird, wird in einem der nächsten DL-QTCs zur zunächst noch unverbindlichen Anmeldung aufgefordert werden. Auch die endgültigen Anmeldungen sollen möglichst frühzeitig erfolgen, damit für geeignete Anreisemöglichkeiten und für gute Unterbringung gesorgt werden kann. Dies gilt insbesondere für diejenigen Teilnehmer, die zu verbilligtem Preis per Flugzeug nach Berlin kommen wollen.

7. Termine für 1965

Dazu lag der Versammlung ein erster Entwurf für einen Terminkalender 1965 vor, in den alle bis dahin bekannten überregionalen Veranstaltungen und Wettbewerbe aufgenommen waren. Weitere Termine konnten im Laufe der Diskussion nachgetragen werden. Der daraus entstandene zweite Entwurf wird diesem Protokoll als Anlage beigefügt. Es wurde vereinbart, daß die jetzt noch fehlenden Veranstaltungen von den Referenten und Distriktsvorsitzenden bis spätestens 15.12.1964 an die Geschäftsstelle gemeldet werden sollen. Der endgültige Veranstaltungskalender kann dann im Februarheft des DL-QTC veröffentlicht werden.

In diesem Zusammenhang beschloß die Clubversammlung einstimmig, einer Einladung des OV Kassel folgend die Hauptversammlung 1965 am 22./23.05.1965 in Kassel durchzuführen.

8. QSL-Vermittlung

Dieses Thema war vom Geschäftsführenden Vorstand zur Diskussion gestellt worden, weil die Gefahr besteht, daß das QSL-Büro in seiner derzeitigen Form und Arbeitsweise die mit zunehmender Lizenzzahl entsprechend wachsende QSL-Kartenmenge schon in naher Zukunft nicht mehr bewältigen kann.

Zurzeit arbeitet das Büro dezentralisiert in zwei Unterverteilstellen in München. Die Verteilung der Karten auf die einzelnen Ortsverbände dauert relativ lange, weil sie einen zweifachen Sortiervorgang erfordern; zunächst nach Distrikten und dann nach Ortsverbänden. Der 1. Vorsitzende DL3NE führte aus, daß eine Beschleunigung und Vereinfachung nur zu erreichen sei, wenn die Vermittlung in München an einer Stelle zusammengefaßt und die Sortierung auf einen Arbeitsgang reduziert werden könne. Um die erste Voraussetzung zu erfüllen, müßten in München geeignete Geschäftsräume beschafft werden. Da zweite Problem sei nur maschinell zu lösen. Aus eigener Initiative hätte sich damit anerkennenswerterweise bereits der OV Wuppertal beschäftigt und ein Gerät entworfen, das nach Eintasten des Rufzeichens den DOK des betreffenden Ortsverbandes unmittelbar auf einem Leuchtfeld erscheinen läßt. Ein vom OV Wuppertal erstelltes Versuchsmuster führte DL3NE der Versammlung vor, die sich von dieser Idee und ihrer Ausführung sehr beeindruckt zeigte.

Hier endete um 19:00 Uhr der erste Sitzungstag. Abends war die Clubversammlung Gast beim OV Kiel, der zu einem gelungenen HAM-Fest eingeladen hatte. Am 04.10. trat die Clubversammlung um 09:15 Uhr wieder zusammen, um das Thema QSL-Vermittlung weiter zu behandeln.

Der vom Vorstand am Vortag gegebene Situationsbericht führte zu einer längeren Diskussion, in deren Verlauf sich mehrere Distriktsvorsitzende für eine baldige Reorganisation der Vermittlung aussprachen. Im Hinblick auf die noch nicht restlos geklärte Kostenfrage empfahlen sie jedoch, jetzt noch keine definitiven Beschlüsse zu fassen. Der Amateurrat traf schließlich einstimmig folgende Entscheidung:

„Der Amateurrat beauftragt den Geschäftsführenden Vorstand, die Pläne zur Zentralisierung und Reorganisation der QSL-Vermittlung weiterzuführen und zur nächsten Sitzung eine Aufstellung über die damit verbundenen Kosten vorzulegen.“

Im Namen des AR dankte der DV Köln-Aachen DL7AC dem Vorstand und damit auch dem OV Wuppertal für die zur Lösung dieses wichtigen Problems bereits geleistete Vorarbeit.

Anschließend stellte der DV Niedersachsen DL3YH die Frage, ob der § 2, Buchstabe g der Satzung (Vermittlung von QSL-Karten für die Mitglieder) bedeute, daß der OVV bzw. der OV-QSL-Vermittler denjenigen Mitgliedern, die ihre QSL-Karten nicht beim OV abholen, diese ins Haus bringen müsse. Der Geschäftsführer DL1JB erklärte, daß dazu niemand verpflichtet sei. In derartigen Fällen sollte der OVV aber die betreffenden Mitglieder nach einer gewissen Zeit, die sich nach der vorliegenden Kartenmenge richtet, schriftlich und mit Terminstellung zur Abholung oder zur Übersendung eines Freiumschlags für die Zustellung der Karten per Post auffordern.

Der Jugendreferent DJ5UD und der QSL-Vermittler DL1BA empfahlen auf Grund der mit den DEA-Nummern gemachten Erfahrungen sowie im Hinblick auf die Problematik der Vermittlung der Karten von und an DEAs, die DEA-Nummern wieder abzuschaffen und nur noch die DE-Nummern gelten zu lassen. Ein entsprechender Antrag wurde dann später gestellt (siehe 12d).

10. DARC-Jugendlehrgänge

Der DV Rheinland-Pfalz, auf dessen Wunsch dieses Thema auf die Tagesordnung gesetzt worden war, erklärte, daß sein Anliegen durch den Bericht des Jugendreferenten (siehe 2) bereits erledigt sei.

Zum Antrag des DV Bayern-Süd, für Lehrer in DARC-Kursen, welche vom Jugendreferat veranstaltet werden, DM 16,– als Tagegeld festzusetzen, erklärte der 1. Vorsitzende, daß die Lehrkräfte künftig die in der Reisekostenordnung des DARC festgelegten Sätze erhalten würden. DL1VW zog daraufhin seinen Antrag als nicht mehr erforderlich zurück.

11. Anträge und Verschiedenes

a) Der vom OV Rottweil und vom Distrikt Württemberg gestellte Antrag „Gründung eines neuen Referates, das sich ausschließlich der Verteidigung der Amateurbänder gegen das Eindringen fremder Dienste zu widmen hat“ wurde vom DV Württemberg DJ3JZ nach einer Aussprache im Amateurrat wie folgt modifiziert:

„Die Clubversammlung möge beschließen, daß ein Arbeitskreis eingerichtet wird, der sich im Auftrage des DARC ausschließlich mit Bandeindringlingen befaßt, in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführenden Vorstand Mittel zur Abwehr untersucht und aufzeigt, geeignet erscheinende Maßnahmen ergreift und der Clubversammlung im Frühjahr 1965 darüber berichtet.“

Dieser Antrag wurde von der Clubversammlung einstimmig angenommen. Mit der Bildung des Arbeitskreises beauftragte die Clubversammlung bei einer Stimmenthaltung (DV Württemberg), im übrigen einstimmig den DV Württemberg DJ3JZ.

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An dieser Stelle wurde die Sitzung von 12:30-14:00 Uhr unterbrochen.

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b) Der Distrikt Nordrhein hatte folgenden Antrag gestellt:

„Neugestaltung der Schriftleitung – Hier soll zukünftig ein Mitglied vom Vorstand ernannt und das andere von der CV bei den Referenten-Wahlen, genau wie diese gewählt werden. Grund: Demokratischer Aufbau unseres Clubs und Anpassung der Schriftleitung an den jeweiligen Vorstand.“

Im Laufe einer längeren Diskussion wurde eine engere Bindung der Schriftleitung an die gesamte Clubversammlung, insbesondere an die Fachreferenten allgemein befürwortet. Andererseits wurden aber gegen eine Wahl des Schriftleiters wegen der dadurch gefährdeten Kontinuität gewisse Bedenken erhoben. Der Geschäftsführer machte ferner darauf aufmerksam, daß ein gewählter Schriftleiter den Status eines Fachreferenten im Sinne des § 11 der Satzung bekäme und demzufolge ehrenamtlich tätig sein müsse, wenn man nicht die Satzung ändern wolle. Der Antragsteller formulierte seinen Antrag daraufhin folgendermaßen um:

„Die Clubversammlung möge der Schriftleitung empfehlen, künftig vor Ablehnung von technischen Beiträgen für das DL-QTC die maßgebenden Referate zur Beratung hinzuzuziehen.“

Dieser Antrag wurde bei zwei Enthaltungen (DV Berlin, DV Hamburg), im übrigen einstimmig angenommen.

c) Der Distrikt Rheinland-Pfalz hatte folgenden Antrag gestellt:

„Die Clubversammlung möge beschließen, die Bestimmungen über die Erteilung von DE-Nummern wie folgt zu ändern: Ziff. 3: Die Ablegung der DE-Prüfung erfolgt regelmäßig im zuständigen Ortsverband. Prüfer sind der OVV und ein weiteres von ihm zu bestimmendes, lizenziertes Mitglied. – Ausnahmsweise kann die Ablegung der DE-Prüfung anläßlich überregionaler Ausbildungsveranstaltungen abgelegt werden. In diesen Fällen bestimmt der Träger der Veranstaltung (Geschäftsführender Vorstand, Distrikt) zwei lizenzierte DARC-Mitglieder als Prüfer. Begründung: Die bisherige Regelung, wonach die Prüfer vom zuständigen Distrikt bestimmt werden, wurde bisher schon in der Praxis selten angewendet. Die Tendenz zu überregionalen Lehrgängen für SWLs macht außerdem eine Regelung erforderlich, die es erlaubt, an Ort und Stelle DE-Prüfungen durchzuführen.“

Der DV Rheinland-Pfalz ergänzte diesen Antrag noch dahingehend, daß die Ziffer 2 der DE-Bedingungen (Vorhandensein eines KW-Empfängers, der auf mindestens zwei Amateurbändern betriebsbereit sein muß) gestrichen werden solle.

Der Antrag wurde mit neun Stimmen dafür und 13 dagegen (DVe Baden, Berlin, Hamburg, Hessen, Köln-Aachen, Niedersachsen, Nordrhein, Nordsee, Saar, Schwaben und Württemberg, VFDB, Geschäftsführer), bei einer Enthaltung (Schatzmeister) abgelehnt. (Der DV Westfalen-Nord war  bei dieser Abstimmung nicht zugegen).

Die Weiteren Anträge waren erst später, als einen Monat vor der Sitzung eingebracht worden und bedurften daher der Zulassung jeweils erst der Abstimmung der Clubversammlung (§ 13 der Satzung).

d) Der Jugendreferent DJ5UD stellte unter Bezugnahme auf seine bei Punkt 8 der Tagesordnung bereits gegebene Erklärung im Namen des Vorstands folgenden Antrag:

„Die Clubversammlung möge beschließen, daß ab 01.01.1965 keine DEA-Nummern mehr erteilt werden, und daß die erteilten DEA-Nummern spätestens am 31.12.1965 ungültig werden.“

Die Clubversammlung erteilte einstimmig Zulassung dieses Antrags. Der Antrag selbst wurde bei einer Enthaltung (DV Rheinland-Pfalz), im übrigen einstimmig angenommen.

e) Der Technische Referent DJ1ZG hatte folgenden Antrag am 22.09.1964 gestellt:

„Die Clubversammlung möge beschließen, daß die Firma Sommerkamp Electronic, Düsseldorf, ab sofort im DL-QTC so lange keine Anzeigen mehr veröffentlichen darf, und daß ihr die Ausstellung von Geräten bei clubinternen Veranstaltungen so lange untersagt wird, bis sie ihren Standpunkt dem Technischen Referat gegenüber bezüglich der Lieferung von Testgeräten in positivem Sinne ändert und aufhört, über das Technische Referat diskriminierende Äußerungen zu verbreiten.“

Im Hinblick darauf, daß der Antragsteller nicht anwesend war, beschloß die Clubversammlung einstimmig, diesen Antrag jetzt noch nicht zuzulassen und bis zur nächsten Sitzung zurückzustellen.

f) Der Distrikt Bayern-Nord hatte am 29.09.1964 folgenden Antrag gestellt:

„Um eine weitere Abwertung des UKW-DLD aufzuhalten, Gefälligkeitsaustausch von QSL-Karten und Tisch-QSOs zu unterbinden, stellt der Distrikt den dringenden Antrag, die UKW-DLD-Ausschreibungen wie folgt zu ändern und zu ergänzen: Es gelten nur QSOs mit einer Mindestentfernung von 5 km. Die QSL-Karte muß den Vermerk ‚Kein Nah-QSO‘ tragen.“

Der Antrag wurde einstimmig zugelassen. Nach Beratung beschloß die Clubversammlung bei zwei Enthaltungen (DV Baden, DV Ruhrgebiet), im übrigen einstimmig:

„Mit dem Ziel, die in diesem Antrag erwähnten Mißstände abzustellen, wird das UKW-Referat mit der Überarbeitung der Ausschreibung für das UKW-DLD, in Zusammenarbeit mit dem DV Niedersachsen beauftragt. In Verbindung damit soll gemeinsam mit dem Jugendreferat auch ein UKW-DLD für Hörer geschaffen werden.“

g) Der vom Distrikt Bayern-Nord am 29.09.1964 gestellte Antrag „Der DARC möge ergründen, ob von dem Film Funkamateure des Bayerischen Rundfunks eine Kopie zu erhalten ist oder sonstige Filme über Amateurtätigkeit erreichbar sind.“ wurde zur Erledigung dem Geschäftsführenden Vorstand überwiesen.

h) Der OV Schleswig hatte am 02.10.1964 folgenden Antrag gestellt:

„Die Clubversammlung möge die Erstellung genauer Ausführungsbestimmungen des § 7 der Satzung, als Richtlinien für die Ortsverbände, beschließen.“

Da die zur Verfügung stehende Zeit für die Behandlung des Antrags nicht mehr ausreichte, lehnte die Clubversammlung die Zulassung mit 19 Stimmen, bei einer Stimme dafür (DV Schleswig-Holstein) und zwei Enthaltungen (2. Vorsitzender, DV Bayern-Süd) mit der Maßgabe ab, daß der Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung gesetzt werden soll. Schon vorher soll der Antragsteller darauf hingewiesen werden, daß durch die im OV-Rundschreiben Nr. 7/1964 vom 29.07.1964 unter Ziffer 6 gegebenen Erläuterung der jetzt gültigen Ausschlußbestimmungen des § 7 der Satzung bereits im Sinne des Antrags verfahren wurde. (Bei der Abstimmung waren der Beisitzer und der DV Nordsee nicht zugegen.)

12. Allgemeine Aussprache

a) Der DV Berlin DL7DZ regte an, die für die DARC-Mitglieder bestehende Haftpflichtversicherung dahingehend zu erweitern, daß auch Schäden, die durch höhere Gewalt verursacht werden, in die Ersatzleistungen miteinbezogen werden. Mit dieser Frage hatte sich auch der Vorstand bereits beschäftigt. Der 1. Vorsitzende erklärte dazu, daß mit der Versicherungsgesellschaft Verhandlungen geführt werden sollen mit dem Ziel, den Versicherungsschutz insofern auszudehnen, als auch Schäden gedeckt werden, für die die Mitglieder über ihre gesetzliche Haftpflicht ggfs. auf Grund besonderer Antennenverträge haftbar sind.

b) Der OV Wolfsburg hatte angeregt, eine Umfrage bei allen Ortsverbänden zu halten, um festzustellen, wer am Kauf von repräsentativen Plakaten zum Zwecke der Werbung für den DARC interessiert sei. Die Zweckmäßigkeit dieses Vorschlags wurde allgemein anerkannt. Zunächst soll aber versucht werden, bei jedem Distrikt einen Fundus an Werbemitteln anzulegen, die bei Bedarf an die Ortsverbände ausgeliehen werden können.

c) Die vom Rundspruch-Redakteur erbetene Vorverlegung des Redaktionsschlusses für den Deutschland-Rundspruch auf den Freitag der Vorwoche wurde von der Clubversammlung akzeptiert.

d) Der AFB-Referent DJ1SB berichtete über den Stand der Vorbereitungen für den amerikanischen Amateursatelliten OSCAR III, mit dessen Start um die Jahreswende zu rechnen ist. DJ1SB rief zur regen Teilnahme an den Beobachtungen auf.

e) Der VFDB wiederholte seine bereits früher durch einen entsprechenden Entwurf gemachte Anregung, eine auf der internationalen Vollzugsordnung für den Funkdienst basierende Zusammenstellung der für Amateurfunkstellen anzustrebenden Toleranzwerte zu schaffen.

Nach Erledigung der Tagesordnung wählte die Clubversammlung DJ1BZ bei zwei Enthaltungen (DV Niedersachsen, VFDB), im übrigen einstimmig zum Leiter der Hauptversammlung 1965 am 22./23.05.1965 in Kassel.

Zum Schluß ergriffen nochmal der Präsident und der 1. Vorsitzende das Wort, um der Clubversammlung für ihre erfolgreiche Arbeit und DJ1BZ für seine geschickte Verhandlungsführung sowie dem Ortsverband Kiel für die gastliche Aufnahme zu danken. Sowohl DL1QK als auch DL3NE appellierten an die Distriktsvorsitzenden, sich im Interesse des gesamten Clubs schon jetzt Gedanken über die im nächsten Jahr fälligen Vorstands-Neuwahlen zu machen und nach geeigneten Kandidaten Ausschau zu halten.

Der DV Schleswig-Holstein DL1FL wünschte im Namen des Distrikts und des OV Kiel allen Teilnehmern eine gute Heimfahrt und beendete damit um 16:15 Uhr die diesjährige Herbstsitzung der Clubversammlung.

Kiel, den 04.10.1964

Im Entwurf

F. d. R.
gez. Hansen, DL1JB

Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

Inhalt 1964

Rundspruch-Archiv