Anlage 1

DEUTSCHER AMATEUR-RADIO-CLUB e. V.

Einzelberichte der Sachbearbeiter und Referenten für das Geschäftsjahr 1959


ÜBERSICHT:


Das DL-QTC

Im abgelaufenen Berichtsjahr setzte sieh die kontinuierliche Entwicklung des DL-QTC fort. Wegen des häufig umfangreichen Materials der einzelnen Referate, Rufzeichenlisten sowie Wettbewerbsergebnisse etc. wurde für zahlreiche Hefte eine Umfangerweiterung in Anspruch genommen, die sich für den Club in höheren Kosten auswirkte. Es erfolgte deshalb jeweils Abstimmung mit der Geschäftsstelle. Das prompte Erscheinen der einzelnen Nummern konnte durch straffe Terminarbeit immer sichergestellt werden. Auf Klagen wegen verspäteter Zustellung konnte die Schriftleitung nicht eingehen, da dies eine postalische Angelegenheit ist, auf die weder die Schriftleitung noch der Verlag Einfluß hat.

Das angesammelte Manuskriptmaterial ist restlos verbraucht, sodas die redaktionelle Planung sehr viel schwieriger geworden ist. Der allgemeine wirtschaftliche Fortschritt hat sich dahin ausgewirkt, daß es schwieriger geworden ist, für die Honorare, die wir bezahlen können, Autoren zu gewinnen. Aber auch für höhere Honorare ist es nicht leicht, weil sich immer weniger Menschen die Zeit für die Erstellung von Manuskripten nehmen wollen. Diese Klage wird uns auch ständig von den Redaktionen der übrigen funktechnischen Zeitschriften, mit dem das DL-QTC gute Verbindungen unterhält, berichtet. Viele wünschenswerte Themen sind deshalb im DL-QTC nicht angesprochen worden. Die Redaktion ist aber stets bemüht, Mitarbeiter zu gewinnen.

Die Bearbeitung der Manuskripte ist umfangreicher und schwieriger geworden, weil das angelieferte Material nur in wenigen Fällen ohne größere Umarbeitung verwendet werden kann und die Sorgfalt der Manuskriptherstellung sehr nachgelassen hat.

Als Sonderleistung des Clubs ist inzwischen die Starthilfe II erschienen, die gegenüber Nr. I vom September 1957 erweitert und durch neue Themen ergänzt wurde. Die Bearbeitung dieser Sondernummer und die Bemühungen um den Schallplattenkursus wurden in erster Linie von OM Kühne, DL6KS, geleistet.

Gemäß Vereinbarung mit dem Körner-Verlag hat der Club mittlerweile auch für die Anfängerzeitschrift Der Kurzwellenhörer die Redaktion des DL-QTC zur Verfügung gestellt und eine Ausfallgarantie übernommen. Vorerst bezahlt der Club die pro Nummer anfallenden Honorare, vorbehaltlich einer späteren Abrechnung zwischen DARC und Körner-Verlag. Die redaktionelle Arbeit für den KW-Hörer liegt im Auftrag des Körner-Verlags in erster Linie bei OM Kühne. Das anfallende Manuskriptmaterial wird, so gut es geht zwischen DL-QTC und KW-Hörer aufgeteilt. An den erwünschten einfachen Beiträgen und Kochrezepten herrscht leider nach wie vor Mangel, da sich hierfür nur schwer Autoren finden lassen.

Aus Mitgliederkreisen liegen einige Klagen über zu sehr betonte UKW-Technik etc. vor, die im Vergleich zu den übrigen Sparten zu gut abschneidet. Dies hat seine Ursache in der hervorragenden Aktivität des UKW-Referenten, dem die Schriftleitung für seine geradezu exzellente Mitarbeit zu großem Dank verpflichtet ist. Es wäre wünschenswert, wenn andere Referate sich das etwas zum Vorbild nehmen.

Für den Sommer ist geplant, ein Heft ausschließlich dem Thema „Mobilbetrieb“ zu widmen, für das die EMC-Leitung bereits umfangreiches Manuskriptmaterial, aufbauend auf in Betrieb befindlichen Stationen, gesammelt hat.

Der Führungsstab des Clubs wird von der Redaktion erneut gebeten auf die Mitglieder dahin Einfluß zu nehmen, daß ihr Manuskripte über interessante Themen usw. zur Verfügung gestellt werden.

DL1FK - DL6KS


Die QSL-Vermittlung

Im Geschäftsjahr 1959 wurden von der QSL-Vermittlung ca. 1.460.000 QSL-Karten nach dem In- und Ausland zum Versand gebracht.

Diese Kartenmenge wurde in 4188 Einzelsendungen ins Ausland und an die verschiedenen Distrikts-QSL-Vermittler verschickt. Die genannte Stückzahl enthält auch sämtliche QSLs, die für DL2, DL4, DL8, DM, DE und SWL-Stationen wie auch für Mitglieder des VFDB und Nichtmitglieder des DARC bestimmt waren und das QSL-Büro durchlaufen haben. (1.460.000 QSLs würden übereinandergestapelt eine Höhe von ungef. 399 m und ein Gewicht von annähernd 88,2 Ztr. ergeben.)

Ein Nachlassen der QSL-Moral war festzustellen. Der Zuwachs an QSLs, gegenüber den vergangenen Jahren, steht in keinem Verhältnis zu der Menge im Geschäftsjahr 1959 neuerteilter Lizenzen.

Sämtliche Distrikte wurden regelmäßig 2× mtl. mit QSL-Sendungen versorgt. Termine 1. und 16. eines Monats. Während der Urlaubsmonate Juli/August nur einmal zum jeweils 1. des Mts., außerdem wegen Krankenhausaufenthaltes im November nur einmal zum 1. des Mts. Sämtliche dem QSL-Büro zur Weiterleitung nach dem Ausland eingereichten QSL-Karten wurden mindestens 1× im Monat, je nach vorliegender Stückzahl auch mehrmals an die entsprechenden QSL-Vermittlungen oder direkt zum Versand gebracht. Keine QSL-Karte verweilte länger als höchstens 14 Tage, was den Inlandsversand und maximal vier Wochen, was den Auslandsversand betraf, im QSL-Büro. Jeglicher Versand wurde nach dem Gesichtspunkt günstigster Portiausnützung und den entsprechenden Bestimmungen der Bundespost durchgeführt.

QSLs für Nichtmitglieder des DARC wurden nach einer Lagerzeit von maximal vier Monaten wieder an die Absender zurückgesandt.

Die Bearbeitung der jeweils vier Seiten umfassenden Beilage „Nachträge zur Rufzeichenliste“ im DL-QTC, sowie des DL/DJ Rufzeichenblocks im Amateur-Call-Book-Magazine gehörten noch zu den Obliegenheiten der QSL-Vermittlung.

DL1BA


Das Technische Referat

Die im Vorjahresbericht angegebenen Termine für RX-60 und Mikrohet konnten nicht eingehalten werden, da durch innerbetriebliche Verhältnisse bei der Firma Funke Verzögerungen eintraten. Neuer ZF-Teil für den RX-60 und Fabrikationsmuster des Mikrohet waren glatte Fehlkonstruktionen; bedingt durch Eigenwilligkeit verbunden mit techn. Unvermögen der betr. Arbeitskräfte bei Funke.

Für mich bedeutete das eine wesentliche Mehrarbeit und Verdruß, bis daß die Sache bereinigt war.

Die Fertigstellung der fünf DARC-Labormuster des Mikrohet wurde dadurch ebenfalls verzögert. Es sind erst drei Stück fertig, die jetzt herausgehen. Ein Muster befindet sich z. Z. bei der Schriftleitung. Ebenso der Bericht über den Mikrohet, der in Heft 6 des DL-QTC erscheint. Funke-Muster wurden auf der Hannover-Messe gezeigt. Ausliefertermin nach Angabe von Funke ist September!

In der gleichen Größe wurde ein Sender entworfen (25 Watt Fonie; 35 W CW). Die Entwicklungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Unverbindliches Aufbaumuster zeigt Funke in Hannover.

Voraussichtlicher Abschluß der Entwicklungsarbeiten hier im techn. Ref. September/Oktober. Lieferung durch Funke nicht vor 1961.

Abgeschlossen ist die Entwicklung eines außerordentlich kleinen Quarz-Eichpunktgebers (transistorbestückt). Muster zur Erprobung bei der Schriftleitung. Bericht hierüber geht im Mai heraus. Veröffentlichungstermin liegt noch nicht fest. Wahrscheinlich Juliheft.

Die Weiterentwicklung das RX-60-S mit speziellen SSB-Zusätzen ist in Arbeit. Es werden Produktdetektor und neuer BFO für 468 kHz vorgesehen. Abschluß der Entwicklungsarbeiten zirka Oktober. Auslieferung durch Funke nicht vor 1961.

Ferner ist ein Transistor-Empfänger in Arbeit, Elektrische Struktur wie Mikrohet – nur entsprechend kleiner. Laborvormuster kann evtl. in Saarbrücken gezeigt werden.

Sehr viel Zeit nimmt mir die immer umfangreichere Korrespondenz weg. In diesem Zusammenhang fielen an Routinearbeiten an: 315 Briefe, Karten, technische Anfragen usw. Es muß ein Weg gefunden werden, mich davon zu entlasten, sonst können die angegebenen Termine nicht eingehalten werden. Der Club ist für einen Einmann-Betrieb des Techn. Referates zu groß geworden.

DL6EG


Das UKW-Referat

Da die Betreuung der Referate des DARC eine ehrenamtliche Tätigkeit ist, wäre es absurd zu versuchen, sie nicht im Zusammenhang mit dem persönlichen Ergehen des betreffenden Referenten zu betrachten. Der Berichtszeitraum war für den UKW-Referenten sowohl in beruflicher als auch in persönlicher Hinsicht eine bewegte Zeit, die ihm manchmal schärfste Konzentration abverlangte, damit er den mannigfaltigen Aufgaben gerecht werden konnte.

Allmonatlich habe ich für das DL-QTC eine „UKW-Rundschau“ zusammengestellt, insgesamt also 16 Monatsübersichten, entsprechend einer Schreibmaschinenseitenzahl von rund 200. Die „UKW-Rundschau“ ist und bleibt das Sprachrohr der OM, die auf UKW tätig sind, ja sie ist ein Forum, in dem, breitestem Leserkreise zugänglich, Diskussionen zwischen Lesern und zwischen Lesern und dem UKW-Referenten stattfinden. Die Aktualität des Deutschland-Rundspruches und die besonderen Anforderungen des IGY beziehungsweise der lGC, die in der, Berichtszeitraum fallen, haben dazu geführt, daß viele Mitarbeiter der „UKW-Rundschau“ nur an die Redaktion des Rundspruches, nicht aber an das UKW-Referat aktuelle, wichtige Nachrichten geschickt haben. Der UKW-Referent hofft, daß mit dem Ausklingen der IGC „normale“ UKW-Nachrichten wieder an das UKW-Referat geschickt werden, wohin sie zunächst einmal gehören.

Neben den eigentlichen Tätigkeitsberichten wurden, beinahe als Routinearbeit, ungezählte technische Anfragen schriftlich beantwortet, die im allgemeinen sehr spezielle griffen.

Im Berichtszeitraum wurden drei subregionale Conteste vollständig ausgearbeitet, das heißt: die aus ihnen stammenden Logblätter wurden überprüft, gesichtet, geordnet und publiziert. Das waren jedesmal rund 200–300 Logblätter mit jeweils rund 25 Eintragungen. Die Logblätter vom Europäischen UKW-Contest wurden überprüft und an die ARI weitergeleitet.

Es ist wohl offenkundig, daß ich es eine vornehme Pflicht nenne, Kenntnisse und praktische Erfahrungen weitesten Kreisen zur Verfügung zu stellen. Im Berichtszeitraum habe ich die folgenden Arbeiten für das DL-QTC geschrieben: „145-MHz-Band-Konverter hoher Empfindlichkeit und Stabilität“, 70-cm-Konverter „Deziton 70 A“, „Die Welt der VHF, UHF und SHF heute“ und „10-Element-Yagi für 2 m“.

Im November 1959 bin ich mit OM W. Green, W2NSD, in Weinheim zusammengetroffen. Er ist Herausgeber der amerikanischen CQ. Ich habe ihn über die UKW-Aktivität in Deutschland unterrichtet, und er bat mich, auch für die CQ zu schreiben. Eine Arbeit über einen UKW-Konverter befindet sich in der Redaktion der CQ; sie soll den amerikanischen UKW-Amateur davon überzeugen, daß auch in Europa die Technik nicht geschlafen hat.

Im Zusammenhang mit meiner publizistischen Tätigkeit im DL-QTC ist zu bemerken, daß die Zusammenarbeit mit der Schriftleitung, OM Auerbach, DL1FK, und OM Kühne, DL6KS, ausgezeichnet ist und daß die „Laufzeit“ zwischen Einsenden einer Arbeit und ihrem Erscheinen (die ja, wie ich einmal ausführlich für den AR dargestellt habe, für einen Referenten des DARC so kurz wie möglich bemessen sein sollte) als kurz zu bezeichnen ist.

Nicht nur in meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Ständigen UKW-Komitee der Region 1 der IARU, sondern auch als UKW-Referent des DARC bin ich Ende Januar 1959 überraschend zur „VHF-Convention“ nach London gereist, um wieder einmal zu versuchen, dem verständlichen Gefühl der „Isolation“ entgegenzuwirken, allein durch die Symbolik der Handlung, aber auch durch ein Referat im Bedford-Corner-Hotel.

In den Sommer 1959 fällt die Entwicklung des Konverters „Deziton 70 A“, die ich ausschließlich mit privaten Mitteln und aus eigener Initiative vorgenommen habe. Ich sehe ernste Gefahren auch für die „höheren“ UKW-Bänder, wenn es nicht gelingt, sie stärker zu beleben. Die Belebung scheitert recht häufig an der Schwierigkeit des dilettantischsten OM, sich selbst einen geeigneten Empfänger zu bauen. Um auch dem DARC einen moralischen Rückhalt zu geben, läuft der 70-cm-Konverter auch unter der Bezeichnung „DARC-Standard-Gerät Nr. 6“.

Beruflich mußte ich im September 1959 nach Wien. Bei dieser Gelegenheit bin ich mit dem österreichischen UKW-Referenten, OM Jaburek, OE1WJ, im Sacher-Hotel zusammengetroffen. Wir hatten eine sehr intensive Aussprache, die, so scheint mir, OE und D auf dem UKW-Sektor näher als bisher gebracht hat.

Der Oktober 1959 sah mich im Krankenhaus, in dem ich mich zwei Abdominal-Operationen unterzog. Kurz zuvor war ich aus der Mannheimer Gegend nach Mülheim, zurückgekehrt. Seit November 1959 halte ich mich in Wetzlar auf, wohin man mich seitens der Medizinischen Akademie Düsseldorf abgestellt hat. Ende Mai 1960 kehre ich nach. Mülheim bzw. Düsseldorf zurück, Die kontinuierliche Abwesenheit, unterbrochen nur durch kurze Wochenendeaufenthalte im Mülheimer Heim, machen meine Referatsarbeit besonders schwierig, da ein Zeitverlust durch das Nachsenden der immer sehr reichlich eintreffenden Post unvermeidlich ist. Glücklicherweise aber hat dadurch noch kein OM irgendwie „Schaden gelitten“.

April 1959, September 1959 und April 1960 habe ich in meiner Eigenschaft als UKW-Referent des DARC an UKW-Tagungen in Bückeburg, Weinheim und Osnabrück teilgenommen, die zwar keine, DARC-Veranstaltungen im eigentlichen Sinne sind, die aber auf Grund ihres Charakters die Anwesenheit desjenigen erfordern, der vielleicht die beste Über- und Einsicht in die UKW im Bereiche des Deutschen und auch Europäischen hat, haben muß.

März 1960 wurde ich von der Geschäftsstelle des DARC zum „VHF-Symposium“ nach Modena, Italien, gesandt. Es handelte sich um eine UKW-Tagung, auf der verschiedene Dinge zur Sprache kamen, die man nur in europäischer Sicht glücklich lösen kann; ich konnte daher spontan viele Dinge ins rechte Licht rücken. Zugleich gelang es mir, zusammen mit OM Dr. Lauber, HB9RG, den iberischen Raum für unsere Ziele zu erwärmen: EA3JB erwies sich als gelehriger UKW-Amateur mit professionellen Grundlagen.

Wie ich mit meinem Herzen zum DARC im allgemeinen und zum UKW-Amateursfunk im besonderen stehe, ist eine fundamental wichtige Frage, aber sie kann sich jeder, der sie stellt, selbst beantworten, wenn er meine Ausführungen, insbesondere in den UKW-Rundschauen des DL-QTC, aufmerksam liest, ich habe mich niemals gescheut, in geschriebene Worte mein Herz auszuschütten. Es liegt also an Ihnen, mich zu beurteilen.

DL3FM


Das DX-Büro

Im Berichtszeitraum wurden vom DX-Referenten insgesamt 148 WAE-Diplome bearbeitet und erteilt. Davon entfallen 114 auf das WAE der 3. Klasse (Nr. 770 bis 884), 26 auf die 2. Klasse (Nr. 199 bis 225) und neun auf die 1. Klasse (Nr. 100 bis 108). Die Gesamtzahl der demnach bis Ende 1959 erteilten Diplome betrug 1217. Bei der gleichen Entwicklung des WAE-Diploms ist damit zu rechnen, daß im Herbst 1960 das eintausendste WAE-Diplom der 3. Klasse bearbeitet werden kann! 1000 Diplome, das bedeutet, daß mehr als 100.000 QSL-Karten vom DX-Referenten bis jetzt persönlich geprüft worden sind. (Zum Unterschied zur EMC liegt beim WAE die gesamte Bearbeitung fast nur in einer Hand!) Das WAE-Diplom ist bis jetzt in 74 DXCC-Ländern vertreten.

Die Zahl der bearbeiteten WAC-Diplome ist 1959 etwas zurückgegangen. Insgesamt wurden 61 Diplome bearbeitet; jedoch ist seit Anfang 1960 eine auffällige Belebung für das WAC zu beobachten.

Durch verkaufte DXCC-Länderlisten, WAE- und WAC-Gebühren sowie sonstige Marken und Antwortscheine wurden vom DX-Büro DM 736,40 eingenommen. Dabei ist zu betonen, daß Anträge aus DM und anderen Ostländern zum Teil kostenlos bearbeitet wurden. (Die durchschnittliche Arbeitszeit für die vollständige Bearbeitung eines WAE-Diplom beträgt 3½ Stunden).

Das Interesse der internationalen DX-Welt wurde erneut durch eine intensive Werbung auf den WAE-DX-Contest gelenkt. Dieser Contest erlebte seine 5. Wiederholung, er erfreut sich in aller Welt einer großen Beliebtheit. Insgesamt wurden 10.000 Handzettel mit den Regeln des WAEDC in englischer Sprache gedruckt und in alle Teile der Welt verschickt. Über das QSL-Büro gingen etwa 5000 dieser Einladungen und die andere Hälfte wurde gemeinsam mit mehreren Tausend Logblättern durch das DX-Büro versendet. Die Werbung für den WAEDC verursachte eine etwa 30-%ige Erhöhung der Portokosten. Mit Genugtuung konnte festgestellt werden, daß sich der WAEDC genauso durchgesetzt hat, wie unser WAE-Diplom.

Das Hauptaugenmerk der Tätigkeit des DX-Referates erstreckte sich auf die berichterstattende Mitarbeit im DL-QTC und auf die Herausgabe des DX-Mitteilungsblattes, welches 1959 in 50 Ausgaben erschienen war. Durch das DX-MB wurde der Umfang und die Pünktlichkeit der Beiträge für das DL-QTC in Mitleidenschaft gezogen! Dafür ist das DX-MB pünktlich und regelmäßig erschienen! Was es bedeutet, ein MB wöchentlich ohne Unterbrechung erscheinen zu lassen, das kann nur derjenige Ermessen, der es einmal selbst getan hat. 1959 stieg die Bezieherzahl von 150 im 1. Halbjahr auf 200 im 2. Halbjahr. Darunter befinden sich 40 Freiexemplare, welche an den AR, den Vorstand und ausländische Mitarbeiter gelangen. Die Zahl der ausländischen Bezieher ist auf 35 gestiegen (HB, OE, OK, SM, OZ, OH, LA, SP, F und LX). Der Deutschland-Rundspruch erhält das erste abgezogene Exemplar des DX-MB per Luftpost zugestellt. Das DX-MB dient gleichzeitig als Grundlage für den DX-Rundspruch, welcher freitags durch DL7BA auf 80 m in A3 ausgestrahlt wird.

1959 wurde die Öffentlichkeit erstmalig auf die Gründung des „Deutschen DX-Teams“ im DARC aufmerksam gemacht. Gut organisierte Arbeitsgruppen des DDXT bestehen vorerst nur in Nürnberg und Berlin und z. T. in Hamburg. Eine für den Herbst 1960 geplante erste offizielle Sitzung der Distrikts-DX-Referenten soll der Festigung des DDXT dienen.

Die Mitarbeiter des DX-Referenten im Jahre 1959 waren DL7CW, DL7EN, DL7EK, DL7BA und DL1EE in Nürnberg. Auch an dieser Stelle spreche ich diesen OM meinen Dank für ihre Tätigkeit zum Wohle des deutschen DX-Sports aus!

DL7AA


Die EMC

Im vergangenen Jahr hat sich die EMC neben ihrer Arbeit auf dem 80- und 40-m-Band besonders um die Entwicklung des Mobilsports gekümmert. Teste wurden durchgeführt und mehrere Auszeichnungen gestiftet. Die Ausarbeitung von Mobilwettbewerben und die technische Entwicklung der Mobilstationen wurden vorangetrieben.

80- und 40-m-Band

Anläßlich der Deutschlandtagung in Bad Harzburg brachten wir eine Erweiterung der Deutschland-Diplome, 1) das DLD 40 m, daneben die DLD-Leistungsnadeln in Bronze, Silber und Gold für 300, 400 und 500 gearbeitete DOKs. Bis zum April 1960 wurden 1 goldene, 2 silberne und 14 bronzene Leistungsnadeln verliehen. Seit der Stiftung der Deutschland-Diplome, d. h. seit 3½ Jahren, wurden insgesamt 1316 DLDs aller Klassen ausgegeben, davon entfielen ca. 400 Verleihungen auf das vergangene Jahr. Die Erweiterung der Deutschland-Diplome machte eine völlige Neufassung der Ausschreibung notwendig, die von uns im Herbst des vergangenen Jahres im DL-QTC veröffentlicht wurde. 1959/60 wurden folgende Wettbewerbe auf 80 und 40 m von der EMC durchgeführt:

Ein EMC-Test im September 1959, dann erstmalig der Weihnachtswettbewerb des DARC und im Frühjahr 1960 der Pik-As-Test, der allgemeinen Anklang fand. Es ist daher vorgesehen, den Pik-As-Test als laufende Einrichtung beizubehalten und in jedem Frühjahr zu wiederholen. Bemerkenswert ist ferner, daß die Auswertung der beiden letzten Wettbewerbe bereits zwei Monate später im DL-QTC veröffentlicht werden konnte.

Mobiltätigkeit

Zur Aktivierung des Mobilsports wurde aus den Reihen der EMC ein Wanderpokal gestiftet, der zu jedem Deutschlandtreffen an den besten Distrikt verliehen wird. Im vergangenen Jahr kam als erster der Distrikt Hessen in den Besitz des Pokals. Für die Mobilisten selber wurde die EMC-Fahrzeugplakette geschaffen, die auf Antrag an jedes DARC-Mitglied verliehen wird, das sich mobilsportlich qualifiziert hat. Zur Koordinierung der Wettbewerbe innerhalb des DARC wurde ein Verfahren ausgearbeitet, das allen Distrikten gestattet, unter gleichen Richtlinien Punkte für die Fahrzeugplakette zu erteilen. Es wurden von uns neue Formen für mobile Wettbewerbe gefunden und in einer speziellen Mobil-Studienveranstaltung im September 1959 erprobt. Die Erfahrungen und die Anregungen wurden jeweils im DL-QTC veröffentlicht. Als Großveranstaltung auf dem Mobilsektor wurde von der EMC die Sternfahrt zum Deutschlandtreffen nach Bad Harzburg durchgeführt. Z. Z. sind wir besonders um die Entwicklung der Mobiltechnik bemüht. Der Entwurf zu einem Mobil-Sonderheft des DL-QTC wurde von uns bereits ausgearbeitet. In der technischen Entwicklung zeichnet sich die zukünftige Mobilstation für Allbandbetrieb – mindestens jedoch für 80 und 2 m kombiniert – ab.

DJ3KF


Der Deutschland-Rundspruch

Der DL-Rundspruch stand im letzten Jahr wieder im Zeichen der Internationalen Geophysikalischen Kooperation. Dank der guten unmittelbaren Zusammenarbeit von DL1JB, DJ1SB, DJ1RX und DL1UM konnte die Voraussetzung geschaffen werden für eine gute Abstimmung der wissenschaftlich notwendigen Forderungen und den Möglichkeiten des Amateurfunks.

Die Beschlüsse des Internationalen Forschungsrates (ICSU) und der URSI (Union Radio Scientifique International) lassen nach Ablauf des Internationalen Geophysikalischen Jahres (IGJ 1958) und der Internationalen Kooperation (IGK 1959) folgende Dienste als permanent weiterbestehen:

  1. der Ursigrammdienst, der bereits vor dem IGJ bestand, in Europa seit 1931, und für das IGK und IGJ erweitert wurde.
  2. der Welttagedienst (International World Day Service (IWDS)) der für das IGJ bzw. IGK seit Juni 1956 eingerichtet war.

Beiden Diensten ist der DARC mit seiner Benachrichtigung zur Durchführung seiner Aufgaben und in seinen Rückmeldungen angeschlossen über das Regional Warning Center Europa. So ist die Aufgabe des unter 1. genannten Dienstes der Austausch von Meß- und Beobachtungsdaten zum Zwecke des Studiums von solar-terrestrischen Beziehungen und ihre Auswirkung auf die Funkwellenausbreitung, ferner die dringende Information der Funkwetterdienste und des unter 2. genannten Welttagedienstes.

Die Aufgabe des Welttagedienstes dagegen ist die internationale Anberaumung von „Speziellen Weltintervallen“ (Special World Intervals, SWI) mit vorbereitenden Alarmzeiten (Alerts), in denen alle Institute der ganzen Erde sich an der Durchführung gleichzeitiger Messungen beteiligen. Diese gleichzeitigen Messungen sind für die weitere Klärung der weltweiten Zusammenhänge von besonderer Bedeutung.

Die Steuerung des Ursigrammdienstes wird durch die Regionalkomitees der vier Regionen: Westliche Hemisphäre, Europa-Afrika, Eurasien, Östliche Hemisphäre, vorgenommen. Das Europäische Ursigramm Center, d. h. die zentrale Sammel- und Verteilerstelle für die Region Europa-Afrika besteht aus den Sektionen Paris, Nera und Darmstadt, wobei das DARC-Center an Darmstadt angeschlossen ist.

Der DARC erhält somit Daten aus folgenden Disziplinen:

Sonnenaktivität, Ionosphäre, Whistler und Langwellenausbreitung, Meteore, Erdmagnetismus, Nordlicht, kosmische Strahlung, Raketen- und Satellitenbeobachtungen.

Der DARC hat damit auch die Verpflichtung übernommen, die Funktion der Regionalkomitees zu unterstützen. Diese Funktionen sind: geeignete Schritte zu unternehmen, die die Sammlung und Verteilung dieser Daten innerhalb einer Region erleichtert, sowie für den Austausch dieser zwischen den regionalen Gruppen zu sorgen.

So soll das Europäische Ursigrammnetz auch für die Zukunft aufrecht erhalten bleiben, wobei der DARC die weitere Benachrichtigung aller Amateure und deren Teilnahme an Beobachtungen ermöglichen soll.

Daß es der Wissenschaft hiermit sehr ernst ist, beweisen die augenblicklich laufenden Verhandlungen über den Einsatz finanzieller Mittel aus dem Fond der Forschung für die Sammlung und Aufbereitung der DARC-Arbeiten, da dem Club die bisherigen Belastungen während der Zeit des IGJ und der IGK nicht weiter zugemutet werden können.

Durch die Initiative des DARC, seinen Mitgliedern die Teilnahme an internationalen wissenschaftlichen Forschungen zu ermöglichen, war der Einsatz wertvoller Kräfte im Bereich der Funkamateure erst möglich.

So muß es auch weiterhin die Vornehmste Aufgabe des DARC sein, die Wege zu schaffen, seine Mitglieder laufend über die Bewegung in der wissenschaftlichen Forschung zu unterrichten und ihre Arbeiten in der allgemein vorgesehenen Form dem internationalen Kreis wissenschaftlicher Institute auch zur Verfügung zu stellen. Die Konferenz in Genf und die Ionosphärentagung im Ausbildungsschloß der Deutschen Bundespost haben uns deutlich vor Augen geführt -

Was nicht bezeugt wird, existiert nicht!
– und was nicht existiert –
– kann in der Zukunft nicht berücksichtigt werden –

besonders dann nicht, wenn die Belange der Funkamateure durch fremde amtliche oder wissenschaftliche Delegationen auf großen Konferenz vertreten werden müssen.

Es wird daher vorgeschlagen, in Erweiterung des Regional-Center ein DARC-Center zu bestätigen, das als reguläres Center im Sinne der internationalen Beschlüsse als Auswertungs- und Aufbereitungsstelle für die Arbeiten der Funkamateure eingesetzt und unmittelbar an das Regional Warning Center Europa angeschlossen ist. Dieses Center arbeitet hauptverantwortlich, da hier bereits eine breite Arbeitsbasis besteht, die auf gut fundierte Unterstützung aus dem Amateursektor und den internationalen amtlichen und wissenschaftlichen Sektoren zurückgreifen kann.

DL1UM


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


Inhalt 1960 Rundspruch-Archiv

Entwicklungsbericht 1959