Tagungsort: Hannover, Hotel Haus Theodor Körner, Körnerstr. 25
Tagungszeiten: Sonnabend, 2.11.1957, 14:3019:00 und 20:4524:00 Uhr
Sonntag, 3.11.1957, 09:3014:00 und 15:1518:00 Uhr
Teilnehmer:
Vorstand: | Präsident: Vizepräsident: Beisitzer im gesch.führ. Vorst. (nach d. Wahl): Sekretär: Technischer Referent: UKW-Referent: DX-Referent: -"- Vertreter: Auslandsreferent: EMC-Referent Beisitzer im erw. Vorstand: und (nach der Wahl): |
R. Rapcke, DL1WA W. Feilhauer, DL3JE W. Schulze, DL1AP H. Hansen, DL1JB G. Paffrath, DL6EG K. G. Lickfeld, DL3FM R. Hammer, DL7AA H. Lilienthal, DL7AH O. Lührs, DL1KV (nur 3.11.) J. Oswald, DL1TQ U. Schwenger, DL6JG H. H. Dattenberg, DL9IM |
Amateurrat: | DV Baden: DV Bayern-Nord: DV Bayern-Süd: DV Berlin: DV Hamburg: DV Hessen: DV Köln-Aachen: DV Niedersachsen: DV Nordsee: DV Rheinland-Pfalz: DV Ruhrgebiet: DV Schleswig-Holstein: DV Westfalen-Nord: DV Westfalen-Süd: DV Württemberg: VFDB e. V.: KWACS e. V.: |
F. Trüb, DL6IT K. Herbig, DL1EK W. Seitz, DL6KW Kh. Kollmorgen, DL7DZ Hh. Heider, DL1IN (zum Schluß der Sitzung vertreten durch A. Rettig, DL1ZT) H. Schastock, DL1AO S. Huber, DL1WN A. Kirchner, DL3IV E. Klein, DL1PS W. Geis, DL6ZE H. Fehlemann, DL6JT A. Drasdo, DL1FF (am 2.11. vertreten durch B. Tietz, DL1GU) i. V. K. H. Wedeking, DL3KN K. Schultheiß, DL1QK G. Grözinger, DL1CS A. Schädlich, DL1XJ (zum Schluß vertreten durch H. Müller, DL9YS R. Bluel, 9S4AL |
Ferner: | QSL-Vermittlung: DL-QTC: Schriftleitung: Verlag: Geschäftsstelle: Rechnungsprüfer: Rundspruch und IGY: OVV Hannover: |
H. Pankow, DL1BA R. Auerbach, DL1FK F. Kühne, DL6KS W. Körner, DL1CU L. Röhling, DL1FM K. Pehrs, DJ3TZ B.Tietz, DL1GU Frau M. Klein, DL6YL Dr. Lange-Hesse, DJ2BC W. Plage, DL1UM E. Brockmann, DJ1SB Dr. F. Stehling, DL9AW |
Außerdem wohnten der Sitzung mehrere DARC-Mitglieder als Zuhörer bei.
DL9AW hieß als gastgebender OVV die Versammlung in Hannover herzlich willkommen und gab der Hoffnung Ausdruck, den AR dort öfter begrüßen zu können. Im Anschluß daran eröffnete der Präsident, DL1WA, die Sitzung. Er stellte dem AR zunächst den neugewählten Vizepräsidenten, DL3JE, sowie den neuen DV Köln-Aachen, DL1WN, vor und überreichte dem DV Berlin, DL7DZ, den von seinem Distrikt beim letzten WAEDC gewonnenen Pokal. Sodann gab DL1WA einen kurzen Überblick über die Entwicklung des DARC im vergangenen Jahr. Er konnte dabei auf den großen Aufschwung hinweisen, den der Verband auch rein zahlenmäßig genommen hat. Ganz besonders ging er noch auf die Bedeutung des Internationalen Geophysikalischen Jahres und die sich daraus auch für die KW-Amateure ergebende Verpflichtung ein. Im Anschluß an seine Begrüßungsansprache übertrug DL1WA dem Vizepräsidenten, DL3JE, die Leitung der Versammlung.
Zunächst wurde die Anwesenheit festgestellt (siehe Teilnehmerliste). Vom Vorstand fehlten der Pressereferent, DL1BB, der wegen Umzugs nach Hamburg nicht hatte kommen können, und nur am ersten Sitzungstag der Auslandsreferent, DL1KV. Im AR wurden der DV Westfalen-Nord (DL1PA) durch DL3KN und nur am 2.11. der DV Schleswig-Holstein (DL1FF) durch DL1GU vertreten. Die DVen Bayern-Nord und Rheinland-Pfalz trafen erst kurz nach beginn der Tagesordnung ein.
Auf Grund der satzungsgemäßen, rechtzeitigen Einladung und Bekanntgabe der Tagesordnung war der AR beschlußfähig. Die Zahl der Stimmberechtigten betrug zunächst 15 und später 17.
Vor Eintritt in die Tagesordnung zog der DV Bayern-Süd seinen zum Pkt. 5 gestellten Antrag (Diskussion über das Wahlrundschreiben aus Hamburg v. 1.9.57 zurück. Sodann wurde mit der Tagesordnung begonnen.
1) Ergebnisse der letzten AR-Sitzung
Das Protokoll über die Sitzung des AR am 13. und 14. April 1957 wurde einstimmig angenommen.
Auf Grund des Antrags von DL9ZJ (R. Baum, OVV Kassel), der eine Überprüfung der bei der letzten AR-Sitzung ausgesprochenen Empfehlung betr. Ruhen der Amtstätigkeit für den DARC während der aktiven Dienstzeit bei militärischen Einheiten wünschte, gab der DV Nordsee zunächst folgende Erklärung zu Protokoll:
Um in Zukunft zu vermeiden, daß meine auf der Göttinger AR-Sitzung vorgetragene Ansicht über die Besetzung führender Stellen im DARC entweder unrichtig wiedergegeben oder falsch ausgelegt wird, fasse ich diese nach gegebener Veranlassung wie folgt zusammen:
Zur Wahrung der freien Entschlußfähigkeit und somit der Unabhängigkeit des DARC halte ich als Vorstandsmitglieder nicht für geeignet: führende Persönlichkeiten strukturell andersgearteter Organisationen, die sich in deren Befehlsabhängigkeit befinden.
Im Einzelfall soll daher untersucht werden, ob nach Kenntnis der Dinge oder den bisher vorliegenden Erfahrungen mit Recht vermutet werden kann, daß diese Organisationen einen Einfluß auf den DARC ausüben oder Interessen verfolgen könnten, die mit den Satzungen des DARC nicht vereinbar sind.
Dagegen haben Angehörige solcher Organisationen satzungsgemäß die gleichen Rechte und Pflichten wie alle übrigen Mitglieder des DARC.
In diesem Zusammenhang stelle ich noch einmal eindeutig fest, daß die Empfehlung des AR, nach der Ehrenämter im DARC während der Ableistung der militärischen Dienstzeit ruhen sollen, allein aus der praktischen Erwägung erfolgte, daß solche Funktionen von Militärpersonen erwartungs- und erfahrungsgemäß nur unvollkommen oder überhaupt nicht ausgeübt werden können. Ausgelöst wurde die Empfehlung durch mindestens einen Fall, in welchem der Inhaber eines Ehrenamts im DARC dieses selbst auf Anregung hin nicht zur Verfügung stellen wollte, obschon er ganz in den Dienst der Bundeswehr übergetreten und für den Club nicht mehr tätig war.
Mit einem solchen Verhalten aber ist dem Club nicht gedient, der von seinen Ehrenamtsmitgliedern den vollen Einsatz verlangen kann.
Es wiederspricht dem Sinn dieser Empfehlung, anzunehmen, daß diese auch bei einer vorübergehenden Dienstpflichtableistung gelte, wie z. B. der Einberufung zu Übungen, Kursen und dergleichen.
Im Anschluß an diese Erklärung von DL1PS stellte der DV Hamburg den Antrag, daß Anträge, über die der AR bereits vor kurzem entschieden hat, nur dann erneut zur Abstimmung gestellt werden können, wenn wesentlich neue Gesichtspunkte vorliegen. Dieser Antrag wurde mit sechs gegen zehn Stimmen (Baden, Bayern-Nord, Niedersachsen, Nordsee, Ruhrgebiet, Schleswig-Holstein, Westfalen-Nord, Westfalen-Süd, Württemberg, VFDB) abgelehnt.
Sodann wurde darüber abgestimmt, ob der Antrag von DL9ZJ behandelt und zur Abstimmung gestellt werden soll. Der AR sprach sich mit sechs gegen neun Stimmen (Bayern-Süd, Berlin, Hamburg, Hessen, Köln-Aachen, Nordsee, Ruhrgebiet, Schleswig-Holstein, Westfalen-Süd) bei einer Stimmenthaltung (Württemberg) dagegen aus. (Der Distrikt Rheinland-Pfalz war bei diesen Abstimmungen noch nicht vertreten.)
2) Jahresberichte des Vorstands und der Referenten
Ein schriftlicher Bericht war dem AR am 18.10.1957 vorgelegt worden (siehe auch Anlage 1 zum OV-Rundschreiben Nr. 10/57). Nach Beantwortung verschiedener Einzelfragen der DVen durch den Vorstand wurde er einstimmig angenommen. Die Behandlung eines dazu vom Distrikt Bayern-Süd gestellten Antrags betr. Schriftverkehr Auslandsreferat IARU-Region-1-Büro wurde bis zum Erscheinen des Auslandsreferenten DL1KV zurückgestellt. Der Antrag konnte dann am zweiten Sitzungstag durch Aussprache erledigt werden.
3) Bericht der Rechnungsprüfer; Vorlage und Genehmigung der Abrechnung für das Geschäftsjahr 1956/57
Die Jahresabrechnung 1956/57 und die Bilanz per 31.3.1957 waren dem AR am 18.10.1957 schriftlich vorgelegt worden (siehe auch Anlage 2 zum OV-Rundschreiben Nr. 10/57). Die Rechnungsprüfer erstatteten dem AR dazu Bericht über die am 16. und 17.9.1957 bei der Geschäftsstelle in Kiel durchgeführten Prüfung, die zu keinerlei Beanstandungen Anlaß gegeben hatte. Nach Beantwortung einiger Detailfragen der DVen wurden die Jahresabrechnung und die Bilanz sowie der Prüfungsbericht vom AR einst8immig angenommen.
Vom VFDB wurde in Erinnerung gebracht, daß die bei der letzten AR-Sitzung vereinbarte Aufrechnung zusätzlicher Klischeekosten beim DL-QTC gegen Anzeigenbeilagen in der nächsten Abrechnung erwähnt werden sollte. Auf Vorschlag des DV Hamburg empfahl der AR die Einrichtung eines zinsenbringenden Bankkontos.
Anschließend wurde dem Vorstand, mit Ausnahme des Auslandsreferats, einstimmig Entlastung erteilt. Die Entlastung des Auslandsreferats wurde am zweiten Sitzungstag nachgeholt und mit 16 Stimmen bei einer Enthaltung (Bayern-Süd) erteilt. Im Namen des AR dankte der DV-Nordsee dem Vorstand für die geleistete Arbeit. Der Vorstand trat daraufhin zurück.
Der Wahlleiter, DL1JB, verlas zunächst das Protokoll über die Präsidentschaftswahl. Danach wurde OM Rapcke, DL1WA, ohne Wahlgang zum Präsidenten wiedergewählt, da für dieses Amt außer ihm keine neuen Kandidaten aufgestellt worden waren. Zum neuen Vizepräsidenten wählten die aktiven Mitglieder des DARC OM Feilhauer, DL3JE. Das Ergebnis war bereits im DL-QTC Nr. 10/57 bekanntgegeben worden.
Als wiedergewählt wurden ferner erklärt, da für die betreffenden Vorstandsämter keine neuen Kandidaten aufgestellt worden waren:
Technischer Referent: | OM Paffrath, DL6EG; |
DX-Referent: | OM Hammer, DL7AA, |
und |
OM Lilienthal, DL7AH; |
UKW-Referent: | OM Dr. Lickfeld, DL3FM; |
Pressereferent: | OM Merz, DL1BB; |
EMC-Referent: | OM Oswald, DL1TQ |
Vom AR zu wählen blieben die Beisitzer im geschäftsführenden und im erweiterten Vorstand, sowie der Auslandsreferent. Für diese Wahlen wurde ein Wahlausschuß gebildet, in den neben dem Sekretär als Wahlleiter die DVen Bayern-Süd, DL6KW, und Württemberg, DL1CS, berufen wurden.
Als Beisitzer im geschäftsführenden Vorstand kandidierten OM Auerbach, DL1FK, und OM Schulze, DL1AP, die sich dem AR zunächst vorstellten. Die geheim durchgeführte Wahl hatte folgendes Ergebnis:
Für OM Auerbach, DL1FK: | Vier Stimmen; |
Für OM Schulze, DL1AP: | Elf Stimmen; |
Enthaltung: | Zwei. |
Damit war OM Schulze, DL1AP, zum Beisitzer im geschäftsführenden Vorstand gewählt.
Als Beisitzer im erweiterten Vorstand kandidierten OM Dattenberg, DL9IM, und OM Schwenger, DL6JG. Nach ihrer Vorstellung wurde aus dem AR heraus der Vorschlag gemacht, zwei Beisitzer in den erweiterten Vorstand zu wählen. Ein entsprechender Antrag wurde mit 13 Stimmen bei vier Enthaltungen (Baden, Bayern-Süd, Schleswig-Holstein, Württemberg) angenommen. Bei der anschließenden geheimen Wahl erhielten:
OM Dattenberg, DL9IM: 13 Stimmen bei vier Enthaltungen;
OM Schwenger, DL6JG: 14 Stimmen bei drei Enthaltungen.
Damit waren OM Dattenberg, DL9IM, und OM Schwenger, DL6JG, zu Beisitzern im erweiterten Vorstand gewählt.
Die Wahl des Auslandsreferenten wurde zunächst zurückgestellt und am zweiten Sitzungstag nachgeholt. Da sich zunächst keiner der vorgeschlagenen OM zur Wahl stellte, erklärte sich OM Lührs, DL1KV, bereit, im Falle der Zustimmung des AR das Amt des Auslandsreferenten bis zum nächstjährigen IARU-Kongreß beizubehalten. Dieser Regelung stimmte der AR bei einer Enthaltung (Bayern-Süd) mit allen übrigen Stimmen zu. Zu Vertretern des Auslandsreferenten berief der AR bei einer Stimmenthaltung die OM Klar, Dl1GR, (für osteuropäische Länder) und Schädlich, DL1XJ.
Anschließend übernahm der neue DARC-Vorstand die Geschäfte.
Im Zusammenhang mit dieser Vorstandswahl wurde zum Ausdruck gebracht, daß es in Anbetracht des zunehmenden Arbeitsanfalls bei den einzelnen Referaten dringend erforderlich sei, möglichst jedem Referenten einen oder mehrere Vertreter zuzuordnen, wie es beim DX-Referat bereits seit einem Jahr der Fall ist, und beim Auslandsreferat jetzt erfolgte. Entsprechende Vorschläge sollen von den Referenten bei nächster Gelegenheit gemacht werden.
Zum Abschluß dieses Punktes der Tagesordnung wurde dann noch die Durchführung der letzten Wahl des Vizepräsidenten diskutiert und ein Einspruch des OV Stade behandelt, der die Wahl mit der Begründung angefochten hatte, daß die verwendeten Wahlumschläge so durchscheinend gewesen wären, daß eine Geheimhaltung nicht gewährleistet gewesen sei. Der Wahlausschuß (DL1GU, DL1JB, DJ3TZ) erklärten dazu, daß es bei der bündelweisen Öffnung der Wahlbriefe gar nicht möglich gewesen wäre, zu ermitteln, von welchen Absendern die einzelnen Wahlumschläge stammten. Der AR kam außerdem zu der Ansicht, daß die Anfechtung zu spät erfolgt sei. Der Einspruch des OV Stade wurde daraufhin bei einer Stimmenthaltung (Hamburg) mit allen übrigen Stimmen des AR abgelehnt.
6) Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1957/58
Der vom Sekretär vorgelegte Haushaltsvoranschlag wurde nach Diskussion ohne Änderungen und mit der Maßgabe, daß die einzelnen Titel gegebenenfalls untereinander ausgetauscht werden könnten, in der folgenden Rahmenfassung einstimmig angenommen:
Einnahmen |
Ausgaben |
|
DM 182.000 | Beiträge | |
1700 | Aufnahmegebühren | |
100 | DE-Gebühren | |
13.200 | Sonstige Einnahmen | |
Das DL-QTC: Verlag, Druck, Versand | DM 55.000 | |
Redaktion |
17.500 | |
QSL-Vermittlung | 22.500 | |
Distrikts- und Ortsverbandsanteile | 45.500 | |
Porti und Fernsprechgebühren | 7000 | |
Drucksachen und Bürokosten | 7500 | |
Reisekosten | 3000 | |
Bücher und Zeitschriften | 1000 | |
Geräte und Inventar | 4500 | |
Versicherung | 2000 | |
Mieten | 1500 | |
Gehälter | 21.000 | |
Sozialleistungen | 1500 | |
IARU-Beitrag | 2000 | |
Sonstige Ausgaben | 3000 | |
Reserven und Rückstellungen | 2500 | |
DM 197.100 | DM 197.100 |
In diesem Zusammenhang beschloß der AR auf Antrag des Distrikts Bayern-Süd mit zwölf gegen vier Stimmen (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Westfalen-Nord, Westfalen-Süd) bei einer Enthaltung (VFDB) die Tagessätze bei Reisen für den DARC auf DM 20, und Erstattung der belegten Übernachtungskosten festzusetzen.
7) Aussprache der Distriktsvorsitzenden und des Vorstands
Zunächst wurde die Zuweisung der Frequenz 3512 kHz für den Fischkutterfunk (siehe OV-Rundschreiben Nr. 10/57) behandelt. Dazu hatte DL1WA dem AR vor der Sitzung eine ausführliche Stellungnahme übermittelt. Falls der Verkehr auf dieser Frequenz zu einer Beeinträchtigung des Amateurfunks führt, wird der DARC einen Widerruf der Zuteilung bei der Deutschen Bundespost beantragen.
Es kamen dann verschiedene Fragen der Lizenzbedingungen zur Sprache. Dabei wurde festgestellt, daß portables Arbeiten dem mobilen Betrieb vom Fahrzeug aus gleichzusetzen ist.
Der Einspruch einer OPD gegen die Beobachtung der Sputnik-Frequenzen durch Funkamateure wurde mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Die Frage soll beim BPM geklärt werden.
Erneut wurde darauf hingewiesen, wie notwendig es ist, ein gutes Verhältnis zwischen Distrikt und OPD zu schaffen und zu erhalten. Es ist u. a. eine wesentliche Voraussetzung dafür, daß die Interessen der OM bei Störungsfällen (BCI, TVI) gewahrt werden.
Einmütig sprach sich der AR dafür aus, daß sich der DARC für die Rückgabe der Lizenz an DL1CU einsetzt.
Es wurden dann noch verschiedene Themen von regionaler Bedeutung erörtert, ohne daß dazu jedoch ausdrücklich Beschlüsse gefaßt wurden.
Die Frage der DOKs für die Bezirksverbände des VFDB soll zwischen VFDB, EMC und Geschäftsstelle geregelt werden.
8) Vorbereitung für die Funkverwaltungskonferenz der ITU 1959
DL1KV berichtete dem AR nach Rückkehr von einer Sitzung des IARU-Komitees der Region 1 in Bern am 2.11.57 über deren Ergebnisse. Es wurden dort Vorschläge vorbereitet, den den einzelnen Verbänden vorgelegt werden und von diesen als Anträge zur Funkverwaltungskonferenz an die zuständigen Länderverwaltungen gerichtet werden sollen. Sie entsprechen im wesentlichen den Vorschlägen, die der DARC bereits der Deutschen Bundespost gemacht hat. Auf diese Weise würde zumindest in der Region 1 eine Einheitlichung und damit eine entsprechend größere Wirkung der von den Funkamateurverbänden vorgebrachten Forderungen erzielt.
In diesem Zusammenhang kam zum Ausdruck, wie notwendig es sei, daß sich der Amateurfunk im Hinblick auf die nächste ITU-Konferenz der Unterstützung seiner Ansprüche durch die Öffentlichkeit versichert. Dazu stellte der AR fest, daß es jetzt, entgegen der bisher vom DARC verfolgten Linie, darauf ankäme, auch die Presse in stärkerem Maße für den Amateurfunk zu interessieren, selbst wenn man mit deren Artikeln nicht immer einverstanden wäre. Entscheidend sei jetzt nicht, was, sondern daß in den Zeitungen über den Amateurfunk berichtet würde. Nur so würde er in der Öffentlichkeit zu einem Begriff werden, und das sei für seine Erhaltung im Moment das Wesentliche. In diesem Sinne sollen auch die Ortsverbände künftig mehr als bisher den Kontakt zur örtlichen Presse pflegen. Das Pressereferat soll dafür die nötigen Anleitungen geben. In Verbindung damit beschloß der AR einstimmig, das Pressereferat auf eine breitere Grundlage zu stellen. YL Ohrtmann vom OV Hamburg, die der Sitzung als Zuhörerin beiwohnte, erklärte sich gleich an Ort und Stelle bereit, beim Pressereferat mitzuarbeiten. Ferner soll versucht werden, OM Laaß, DE 0346, Berlin (Telefunken-Pressestelle) als Vertreter für DL1BB zu gewinnen. Schließlich wurden die Ortsverbände aufgefordert, Material über alle Fälle zu sammeln, in denen der Amateurfunk in irgendeiner Form für die Öffentlichkeit von Bedeutung gewesen ist. Dieses Material soll dann für eine Denkschrift über den Amateurfunk (Weißbuch) verwendet werden, das allen maßgeblichen Stellen zugeleitet würde und sie ausführlich über Wesen und Wert des Amateurfunks unterrichten soll.
Als Tagungsort für den IARU-Kongreß der Region 1, dessen Ausrichtung dem DARC übertragen worden ist, waren vorgeschlagen worden: Bad Godesberg, Bad Homburg v.d.H., Freudenstadt, Goslar, Unkel/Rhein, Rothenburg o.d.T. Während der Sitzung wurden außerdem noch genannt: Garmisch-Partenkirchen und Schloß Herrenchiemsee. Bei der Erörterung dieser Vorschläge zeigte sich, daß einige schon deswegen nicht in die engere Wahl gezogen werden konnten, weil der von der IARU gewünschte Termin (ca. 4.23.8.58) dort nicht mehr frei war. Der AR beauftragte dann den geschäftsführenden Vorstand, zusammen mit dem Auslandsreferenten die verbliebenen Möglichkeiten zu prüfen und danach endgültig zu entscheiden.
a) Einem Antrag des Distrikts Bayern-Süd auf Bildung eines Ehren- oder Ältestenrats stimmte der AR einstimmig zu. Er beauftragte den Distrikt, für die nächste AR-Sitzung einen entsprechenden Entwurf auszuarbeiten. Vorschläge dazu sollen von den anderen Distrikten an den DV Bayern-Süd, DL6KW, gerichtet werden. Dabei sollen nach Möglichkeit auch gleich die für diesen Rat geeigneten Mitglieder genannt werden.
b) Der vom Distrikt Niedersachsen gestellte Antrag, eine feste Frequenz für den Betrieb portabler und mobiler Stationen zu empfehlen, wurde vom AR grundsätzlich angenommen. Geeignete Frequenzen soll der Distrikt noch nennen.
c) Bei der Behandlung des von OM Dr. Labroisse, DL6DO, gestellten Antrags, die DE-Prüfung zur obligatorischen Voraussetzung für die Anmeldung zur Lizenzprüfung zu machen, mußte der AR feststellen, daß der DARC so etwas höchstens empfehlen könne, was bereits wiederholt geschehen sei. Diese Empfehlung wurde vom AR ausdrücklich wiederholt. Auf Vorschlag des DV Rheinland-Pfalz wurde der Antrag daraufhin abgesetzt.
d) Von OM Dr. Walther, DL9RA, war der Antrag gestellt worden, die Satzung dahingehend zu ergänzen, daß eine Bestrafung als Schwarzsender automatisch zum Ausschluß aus dem Club führt. Dazu stellte der AR einstimmig und ausdrücklich fest, daß Schwarzsenden eine Schädigung des Ansehens des Clubs und damit gemäß § 7 der Satzung einen hinreichenden Grund zum Ausschluß darstellt. Unter diesen Umständen wurde eine Satzungsänderung für unnötig gehalten und einstimmig abgelehnt.
e) OM Meyer-Stüve, DL1GA, hatte die Abhaltung von Mitgliederversammlungen bei den alle zwei Jahre stattfindenden DARC-Treffen beantragt. Da eine offizielle Mitgliederversammlung in der Satzung nicht vorgesehen ist und auch praktisch nicht durchgeführt werden kann, wurde der Antrag in dieser Form mit zwei Stimmen (Schleswig-Holstein und VFDB) gegen 15 abgelehnt. Es wurde jedoch vereinbart, daß bei den künftigen DARC-Tagungen eine Sprechstunde des Vorstands und der Fachreferenten für die anwesenden Mitglieder eingerichtet werden soll.
f) Zum Antrag des Distrikts Nordsee, allen Mitgliedern während der Ableistung ihrer Wehrdienstpflicht oder einer entsprechenden freiwilligen Dienstzeit eine generelle Beitragsermäßigung zu gewähren, entschied der AR, daß allen Soldaten der Beitrag unter den gleichen Voraussetzungen ermäßigt werden soll, wie sie für Mitglieder in der Berufsausbildung (Schüler, Lehrlinge, Studenten) in Betracht kommen (siehe Merkblatt für die Ortsverbände, Ziff. A 6).
a) Bei 2 Enthaltungen (Hamburg, Rheinland-Pfalz) beschloß der AR mit allen übrigen Stimmen, daß bei der nächsten Sitzung ein Vorschlag zur Ergänzung der Satzung bzw. Geschäftsordnung vorgelegt werden soll, der auch dem geschäftsführenden Vorstand das ausdrückliche Ausschlußrecht gem. § 7 der Satzung gibt.
b) Nach Rücktritt des bisherigen Ehrennadel-Ausschusses, dem der AR für seine langjährige Tätigkeit dankte, wurde ein neuer Ausschuß gebildet, in den der AR bei drei Stimmenthaltungen (Baden, Ruhrgebiet, Westfalen-Süd) mit allen übrigen Stimmen die OM Fehlemann, DL6JT, Schultheiß, DL1QK, und Schulze, DL1AP, berief.
c) In dem Bestreben, das Verhältnis zur Technischen Amateurfunk-Vereinigung (TAV) Essen zu klären und auf die Dauer tragbar zu gestalten, beauftragte der AR bei zwei Stimmenthaltungen (Ruhrgebiet und VFDB) mit allen übrigen Stimmen OM Müller, DL9YS, vom VFDB, die dafür vorhandenen Möglichkeiten zu untersuchen.
12) Amateurfunk und Internationales Geophysikalisches Jahr
XYL Klein, DL6YL, und OM Dr. Lange-Hesse, DJ2BC, berichteten dem AR ausführlich über die bisherige Mitarbeit der deutschen Funkamateure im Rahmen des Internationalen Geophysikalischen Jahres. DJ2BC ging insbesondere auf die Beteiligung an den im Heft 6/57 des DL-QTC gestellten Aufgaben ein. Gute Ergebnisse erbrachten bisher vor allem die Aufgabe 11 (regelmäßige Verbindungen auf 40 und 80 m) und die Aufgabe 5 (Aurora-Effekte), während für die anderen vier Aufgaben noch kein merkliches Interesse gezeigt wurde.
DL1WA richtete in diesem Zusammenhang erneut einen Appell an alle OM, ihren Beitrag zum IGY zu leisten und damit den Wert ernsthafter Amateurarbeit zu beweisen.
Als zentrale Rundspruchstation des DARC im Internationalen Geophysikalischen Jahr bestätigte der AR offiziell und einstimmig OM Brockmann, DJ1SB, dem er gleichzeitig für die bisher geleistete Arbeit seinen Dank aussprach.
Einem Antrag des Distrikts Niedersachsen folgend, beschloß der AR einstimmig, daß der DARC gemeinsam mit dem deutschen Landesausschuß für das IGY ein Diplom stiftet, mit dem besondere Leistungen der Amateure im IGY ausgezeichnet werden sollen.
Ein besonderer UKW-Sender für Meßzwecke im IGY mit dem Rufzeichen DLØIGY soll in nächster zeit auf dem Kötherberg bei Detmold errichtet werden.
DL1WA beendete die Sitzung mit einer Schlußansprache, in der er die Ergebnisse zusammenfaßte und allen Teilnehmern für ihre Mitarbeit dankte.
Es wurde vereinbart, die nächste Sitzung im Frühjahr 1958 im Raum Stuttgart durchzuführen.
19.11.57
F.d.R. gez. Hansen, DL1JB
Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
Inhalt 1957 | Rundspruch-Archiv |