Protokoll

über die Sitzung der ordentlichen Distriktsversammlung am 21.2.1973 im Restaurant "Mallorca-Grill", Berlin 31, Einladung des DV OM Donath vom 30. Januar 1973

Tagesordnung siehe Anlage

Anwesend: DV OM Donath
Stellvertreter: OM Ewest -Versammlungsleiter-
V.B.LPD OM Berndt

OVV OVV-Vertreter
D01 Charlottenburg - (entschuldigt) Günter
D02 Kreuzberg - Ziem
D03 Neukölln - Keller (kom.)
D04 Reinickendorf Nietsch -
D05 Schöneberg - Liß (Beauftragter)
D06 Spandau Schmidt -
D07 Steglitz Ewert -
D08 Tempelhof Grässner -
D09 Tiergarten - - (beide entschuldigt)
D10 Wedding Flieger -
D11 Wilmersdorf Voigt -
D12 Zehlendorf Richter (kom.) -

OM Krieghoff, Kassenprüfer
OM Malkomes, Kassenprüfer

Ferner waren eingeladen und anwesend:
OM Ebert (UKW)
OM John (QSL)
OM Garnatz (ehem. D.-Büro)
OM Schellhorn (VFDB)

und ca. 60 Gäste aus verschiedenen OV sowie der 2. Vorsitzende des VFDB, OM Erbe.

Der Versammlungsleiter OM Ewest, DL7KF, begrüßte die anwesenden OVVe, Vertreter, Beauftragte und Gäste, eröffnete die Distriktsversammlung um 19.45 Uhr und stellte deren Beschlußfähigkeit fest. Als Vertreter des verhinderten OM Neumann, OVV Schöneberg (k), begrüßte er OM Werner Liß, DL7QI, den er gleichzeitig auch als Lehrer des Distriktlehrganges vorstellte. Auf die Frage nach eventuellen Einwänden gegen das Protokoll der letzten Distriktsversammlung wollte OM Ewert, OVV Steglitz, wissen, warum darin die Aufzählung der Nein- bzw. Enthaltungsstimmen fehle. Darauf antwortete OM Donath, DV Berlin, dies sei ein Versehen, der Fehler werde berichtigt (siehe Anlage).

Zu Punkt 1 der Tagesordnung ergriff der DV das Wort. Er dankte für das zahlreiche Erscheinen zur ersten Distriktsversammlung dieses Jahres. Zum Thema Jahresbericht 1972 könne er sich kurz fassen, weil die geleistete Arbeit dieses Jahres durch Veröffentlichungen im Berlin-MB und in den sonntäglichen Rundsprüchen hinreichend bekannt sei. Bei der Übernahme der Geschäfte vor ca. 11 Monaten sei sich der jetzige Vorstand bewußt gewesen, daß er aus hier nicht näher zu erörternden Gründen eine schwierige Aufgabe vor sich habe. Sie war nur zu erfüllen mit der Hilfe engagierter OM, denen er an dieser Stelle Dank und Anerkennung des Vorstandes aussprechen wolle. So hätten OM Kollmorgen auf 80 m, OM Lindemann auf 10 m, OM Weiler auf 2 m und OM Mohr auf 70 cm für die Unterrichtung von Nah und Fern gesorgt, koordiniert und redigiert von OM Flieger.

Sehr herzlich dankte der DV auch OM Garnatz, dessen korrekte Aktenführung es ihm ermöglicht habe, sich in relativ kurzer Zeit in die Verwaltungsarbeit hineinzufinden und sich mit noch offenen Fragen zu beschäftigen. Er dankte OM Garnatz, der aus persönlichen Gründen am 31.12.1972 das Distriktsbüro aufgelöst hat, für die bisher für den Distrikt geleistete Arbeit und bat ihn, auch weiterhin den Distriktsvorstand mit Rat und Tat zu unterstützen.

Anschließend ging OM Donath auf die Vorbereitungsarbeiten für die diesjährige Funkausstellung ein, die soweit gediehen sind, daß die Teilnahme gesichert ist. Bedauerlich sei, daß die uns zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten erheblich kleiner sind als 1971. OM Donath bat aus den Reihen der OVV bzw. Vertreter eine Kommission für die Organisationsarbeit zu bilden. Auf diese Anregung hin stellten sich zunächst die OM Holzhüter und Drews zur Verfügung.

OM Donath gab die Empfehlung der AMK bekannt, auch diesmal wieder einen Funkwettbewerb auszuschreiben, dessen Bedingungen bereits im Berlin-MB Nr. 55 2/73 als Entwurf abgedruckt worden sind.

Des weiteren berichtete OM Donath über die Arbeit der beiden Kommissionen (Nachbarschaftsrecht und Berlin-Diplom). Im Nachbarschaftsrecht werden unsere Belange wahrscheinlich soweit berücksichtigt, wie es in entsprechenden Gesetzen anderer Bundesländer geschehen ist.

Für das Berlin-Diplom hat die Kommission eine durch Umfrage ermittelte Fassung der Ausschreibungsbedingungen (Mehrheits-Vorschlag Nr. 3) sowie einen Diplom-Entwurf vorgelegt. OM Donath zeigte den Entwurf vor. Dann nannte er als freudige Nachricht, daß die Firma Stettner eine große Menge von keramischen Trimmern und die Firma Lorenz einen Fernschreiber LO 33 gestiftet habe. Die Trimmer werden an die OV verteilt, der Fernschreiber soll zunächst im OV Schöneberg in Betrieb genommen werden (Beifall). Von den OVV wurden Fragen zu den Ausführungen des DV nicht gestellt.

Zu Punkt 2 der Tagesordnung erteilte nunmehr der Versammlungsleiter, OM Ewest, den Kassenprüfern das Wort. OM Malkomes erstattete Bericht über die Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 1972, von der jeder OVV gleichzeitig eine Kopie erhielt. Abgesehen von kleineren Einwänden in Bezug auf die s. E. nicht unbedingt erforderlichen 2 Rufzeichen für das UKW-Referat betonte er die nicht zu beanstandende Buch- und Kassenführung. Das sauber geführte Kassenbuch gebe ein Beispiel für diejenigen Kassenbuchführer, die heute noch ihr Kassenbuch mit Bleistift führen. Daraufhin bedankte sich der DV für die von den Kassenprüfern geleistete Buchprüfung; er wisse diese Arbeit zu schätzen, zumal drei Konten zu prüfen waren.

Zu Punkt 3 der Tagesordnung beantragte der DV auf Grund dieses Berichtes Entlastung des Vorstandes und aller Mitarbeiter. Abstimmungsergebnis: ja 11, keine Gegenstimmen, keine Enthaltungen. (Der Vorstand nahm an der Abstimmung nicht teil.)

Zu Punkt 4 der Tagesordnung verlas der Versammlungsleiter den Antrag des OV Reinickendorf, der folgenden Wortlaut hat:

"Die Distriktsversammlung möge beschließen: ..... den seinerzeit gefaßten und auf der Sitzung vom 10. November 1966 bekräftigten Beschluß zu widerrufen, daß der Distrikt Berlin nur eine zentrale QSL-Vermittlung haben solle. Begründung: Da seitens der QSL-Vermittlung im AFuZ die für die Berliner Ortsverbände bestimmten QSL-Karten in Form von Direktsendungen an die OV-Vermittler erfolgen, ist der o. g. Beschluß nicht mehr haltbar."

Die Abstimmung hatte folgendes Ergebnis; 9 ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen (ohne Vorstand).

Zu Punkt 5 der Tagesordnung ergriff OM Donath nochmals das Wort und erläuterte in vielen Einzelheiten den jetzigen Stand der Vorbereitungsarbeiten. So seien Mitarbeiter und Geräte sowie die Räumlichkeiten im großen und ganzen sichergestellt. Problematisch sei zwar noch die Platzfrage für die UKW-Ausstellung, doch hoffe er, daß sich eine Lösung finden wird. Einige spezielle Anfragen von Seiten der OVV konnten beim jetzigen Stand der Dinge noch nicht erschöpfend beantwortet werden. Allgemein hat kein Mitglied der Versammlung Bedenken gegen die Teilnahme in dieser Form an der Ausstellung vorgebracht.

Zu erwähnen ist noch, so sagte OM Donath, daß die AMK zur Unterstützung im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereit sei, z. B. durch Druck von QSL-Karten, Übernahme von Portokosten, Stellung von Preisen für einen Funkwettbewerb einschl. der Flugreisen für die Gewinner usw. usw. So sei schon eine Menge Vorarbeit geleistet worden.

Der Versammlungsleiter schlug nun (es war inzwischen ca. 22.00 Uhr) eine Pause vor, was jedoch von der Mehrheit abgelehnt wurde.

Zu Punkt 6 "Verschiedenes" lag ein Antrag des OV Spandau vor, der zwar fristgerecht, aber nach Druck der Einladungen beim DV eingetroffen war. Der Antrag lautet:

"Der OV Spandau möchte die Distriktsversammlung über die Beschwerde eines anderen Ortsverbandes informieren und gegebenenfalls hierzu die Stellungnahme der Versammlung einholen. Die Beschwerde greift in nicht vertretbarer Weise die Belange des Ortsverbandes Spandau an."

Die Distriktsversammlung – nachdem noch einmal die Frage nach dem fristgerechten Eingang des Antrages beim DV bejaht wurde – sprach sich für die Behandlung des Antrages aus.

Einführend ergriff der DV das Wort und erklärte, daß es in dieser Angelegenheit zwei Seiten gäbe, nämlich einmal die von OM Keller, kommissarischer Vertreter des OVV Neukölln, vertretene Meinung der Rechtswidrigkeit des Betriebes der Relaisfunkstelle des Ortsverbandes Spandau und andererseits das nicht übliche Vorgehen des OM Keller in bezug auf Klärung der Angelegenheit. Ohne die notwendige Klärung der technischen Seite der Angelegenheit in Abrede zu stellen, mißbilligte OM Donath den von OM Keller im Namen des Ortsverbandes geführten – und voller Anschuldigungen steckenden – Schriftverkehr mit dem FTZ, der in dieser Form geeignet sei, das gute Verhältnis zur lizenzerteilenden Behörde zu trüben. Zu einem solchen Schriftverkehr von weittragender Bedeutung sei er s. E. als kommissarischer Vertreter seines Ortsverbandsvorsitzenden nicht befugt. Er könne nicht, wie dies im Brief an das FTZ zum Ausdruck kam, von einer hinter ihm stehenden Mehrheit der Berliner Funkamateure sprechen, denn diese Mehrheit sei offensichtlich nicht vorhanden. Es habe weder Abstimmung im OV noch Abstimmung in der Distriktsversammlung darüber gegeben. Der Distriktsvorsitzende betonte dabei, daß ihm erst nach Abgang des Briefes an das FTZ eine Kopie davon zugestellt worden sei. Daß er (OM Keller) die Ortsverbandsvorsitzenden durch eine weitere Kopie des Briefes an das FTZ erst wenige Tage vor der Sitzung der Distriktsversammlung und nachdem ihm bekannt wurde, daß der OV Spandau den Anschuldigungen persönlicher Art begegnen werde, informierte, sei einmal mehr Beweis dafür, daß sein Vorgehen nicht dem Sinne von Satzung und GO und deren Anwendung entspräche. Zweifellos, so führte er weiterhin aus, hätte hier von Anfang an die Distriktsversammlung sowie der Verbindungsbeauftragte zur LPD eingeschaltet werden müssen. Die Verwendung von DARC-Kopfbögen hat in diesem Falle leicht den Eindruck erwecken können, als sei er (OM Keller) zu diesem Schriftverkehr autorisiert.

Auf diese Erläuterungen zum Antrag des OVV Spandau erteilte nunmehr der Versammlungsleiter das Wort den OVV.

In der Stellungnahme der OVVe bzw. der Vertreter wurde das Vorgehen OM Kellers einhellig verurteilt ("geschmacklos, falsch und unsachlich" usw.), obwohl bei Behandlung der technischen Seite einige Befürwortungen seiner Beanstandungen zu vernehmen waren. In der eigenen Stellungnahme des OM Keller klang durch, daß er den üblichen Instanzenweg für zu langwierig gehalten und deshalb den direkten Kontakt mit dem FTZ aufgenommen habe. Als Entschuldigung für seine Handlungsweise führte er an, daß möglicherweise sein jugendlicher Eifer dazu beigetragen habe (Gelächter und die rhetorische Frage eines OVV, wo denn die Altersgrenze für jugendlichen Eifer läge). In seinen Ausführungen bat er um geheime Abstimmung über alle sich aus diesem Thema ergebenden Abstimmungen.

Anmerkung: Zu dieser Zeit – es war inzwischen 22.40 – verließ der Protokollführer, OM Berndt, die Versammlung. Die Protokollführung, soweit sie überhaupt durchführbar war, wurde von OM Ewest und OM Donath in Stichworten fortgesetzt.

Einen sehr ins Detail gehenden Bericht gab dann der OVV von Spandau, OM Schmidt, der hier auch über die Entwicklung des Spandau-Relais von der ersten Inbetriebnahme an berichtete, die – wie er sagte – noch vor Aufstellung des heute bekannten Relaisnetzes erfolgte. Er widersprach der Behauptung des OM Keller in seinem Brief an das FTZ, daß er bei der Genehmigungserteilung einen unzulässigen Einfluß auszuüben in der Lage gewesen wäre. Er müsse sich gegen diese Unterstellungen auf das schärfste wehren und spreche OM Keller das Recht ab, darüber zu befinden. Auf technische Details eingehend, war OM Schmidt der Meinung, der Betrieb von DLØSP verstoße nicht gegen postalische Bestimmungen. Nachdem alle OVVe sich geäußert hatten, erteilte der Versammlungsleiter dem UKW-Referenten des Distrikts das Wort. OM Ebert, DL7IK, gab zu verstehen, daß er zwar auch nicht den Weg billige, den OM Keller eingeschlagen habe, aber der Meinung sei, daß der Betrieb von DLØSP nicht den z. Z. gültigen Auflagen für Relais-Funkstellen entspräche. Mehrere Versuche seinerseits, die technischen Unterlagen des Spandau-Relais zu erhalten, seien fehlgeschlagen; er habe dem UKW-Referenten des DARC auch deshalb keine erschöpfende Mitteilung machen können, hauptsächlich wegen der vom Spandau-Relais benutzten Frequenz (Mobilanruffrequenz).

Als Ergebnis der Diskussion, so meinte OM Donath daraufhin, sei hier und heute zunächst festgestellt werden, daß OM Keller nicht den richtigen Weg gegangen sei, die technische Seite der Angelegenheit aber heute zu so später Stunde keinesfalls geklärt werden könne. Diese Seite der Angelegenheit könne als Tagesordnungspunkt für die nächste Distriktsversammlung beantragt werden.

Anschließend erteilte der Versammlungsleiter nunmehr noch OM Erbe, DJ7QB, das Wort. OM Erbe ging noch einmal auf die Worte von OM Keller ein, durch die er sich angesprochen fühle, besonders durch die Frage von OM Keller, wie es dazu gekommen sei, daß der VFDB in einem Schreiben an den UKW-Referenten das Projekt DLØSP befürwortet habe, obwohl OM Erbe als ehemaliger Funkreferent der Landespostdirektion Berlin in dieser Angelegenheit befangen gewesen sei. OM Erbe betonte hierzu, daß er weder in seiner Funktion als 2. Vorsitzender des VFDB noch in Verbindung mit seiner dienstlichen Tätigkeit eine Stellungnahme abgegeben habe, sondern daß er lediglich seine Stellungnahme gegenüber einem anderen Vorstandsmitglied des VFDB zum Ausdruck gebracht habe. An dieser persönlichen Meinung könne ihn niemand hindern. Er fühle sich verpflichtet, den in OM Kellers Schreiben enthaltenen Unterstellungen einer dubiosen Verquickung dienstlicher und persönlicher Angelegenheiten bezüglich der Person des OM Schmidt entgegenzutreten. OM Erbe erwähnte außerdem, daß vor Jahren, während eines UKW-Meetings, die Betriebsaufnahme der Relaisfunkstelle durch den OV Spandau allgemein begrüßt wurde, und daß auch eine Befürwortung von OM Keller ausgesprochen wurde, deren Wortlaut unmißverständlich sei.

Wegen der fortgeschrittenen Stunde, so sagte darin anschließend OM Donath sei es nicht mehr möglich, weitere Diskussionen darüber zu führen. Er habe nicht versucht, jemanden zur Kürze seiner Ausführungen aufzufordern und stellte an OM Schmidt die Frage, ob seinem Antrag nun damit stattgegeben sei, oder ob er eine konkretere Formulierung daraus ableiten möchte. Dies bejahte OM Schmidt, und er formulierte zunächst einen Text, dessen Wortlaut von der Distriktsversammlung nicht voll akzeptiert wurde, weshalb er danach folgenden endgültigen Text vorlegte:

"Der OV-Spandau beantragt, die von Herrn Keller, DL7RC, im Namen des OV Neukölln in seinem Schreiben an das FTZ der Deutschen Bundespost in Darmstadt vom 28.1.1975 betreffs Relaisstelle DLØSP gezeigte Handlungsweise zu mißbilligen und besonders die persönlichen Anschuldigungen schärfstens zu verurteilen."

In der darauffolgenden Abstimmung (durch Handheben) stimmten 7 OM für diesen Antrag, 3 OM enthielten sich der Stimme (1 OVV hatte inzwischen die Sitzung verlassen). Der Vorstand machte keinen Gebrauch von seinem Stimmrecht. Es war 23.35 Uhr, als der DV mit Worten des Dankes für die von allen aufgebrachte Geduld die Versammlung schloß. Dann verteilte er die Trimmkondensatoren.

Berlin, den 27. März 1973

Protokollführung
gez. (Donath) (Ewest) (Berndt)

Übersicht 1973


Protokoll

über die Sitzung der Distriktsversammlung am 14. November 1973 im Restaurant "MALLORCA-GRILL", Berlin 31, Kurfürstendamm 129 a, Einladung des Distriktvorsitzenden Rudolf Donath vom 25. Oktober 1973

Anwesend waren der Vorstand
DV Rudolf Donath, DL7JR
sein Stellvertreter Rudolf Ewest, DL7KF
Verb. Beauftr. z. LPD Berlin Friedrich-Wilhelm Berndt, DL7OW
(Protokoliführer bis 22.00 Uhr)

und die Ortsverbandsvorsitzenden

D01 OM Johannes Eckert, DL7CE
D02 OM Heinz Reimann, DC7DE
D03 OM Volker Keller, DL7RC
D04 OM Bruno Nietsch, DL7AW
D05 OM Werner Liß, DL7QI
D06 OM Dieter Schmidt, DL7HD
D07 OM Jörg Ewert, DL7HE
D08 OM Erich Gräßner, DL7FP
D09 OM Hans-G. Gerber, DL7NZ
D10 OM Hans-J. Flieger, DL7FF
D11 OM Noroert Voigt, DL7HI
D12 OM Wolfgang Rothert, DL7RT

Ferner der UKW-Referent OM Alfred Ebert, DL7IK und Ehrenmitglied OM Bruno Garnatz, DL7BG.

Außerdem ca. 50 Gäste aus den Berliner OV.

Tagesordnung siehe Anlage.

Punkt 1 Allgemeines
Der DV eröffnete die Versammlung um 19.45 Uhr und stellte deren Beschlußfähigkeit gem. GO III c (3) fest.

Seit Mai d. J. habe sich in den OV folgendes verändert:
OV Spandau: OVV (wiedergewählt) OM Dieter Schmidt, DL7HD, Vertreter OM Dieter Schöttler, DL7HK, und als Vorstandsmitglied der Verwaltung OM Hugo Knolle, DC7HK.
OV Zehlendorf: OVV OM Wolfgang Rothert, DL7RT, Vertreter Hans W. Modlich, DJ2MH.

Für die Beitragsermäßigung seien ab Januar 1974 neue Bestimmungen zu erwarten. Bis dahin sollten Anträge an den DV geschickt werden.

Punkt 2 Bericht von der Funkausstellung
Der DV erklärte, er könne sich kurzfassen, weil über die FA bereits im Berlin-MB, im cq-DL und anderen Veröffentlichungen umfassend berichtet worden sei und 80 % oder mehr der Berliner Funkamateure die FA besucht hätten. Die Vorbereitungen für unsere Teilnahme hätten bereits im Januar d. J. begonnen, und es seien ein umfangreicher Schriftwechsel und viele Telefonate mit Firmen wegen der Geräte und der Versicherungen usw. und mit der Ausstellungsleitung geführt worden. Es habe natürlich auch Schwierigkeiten gegeben, z. B. sei das FS-Gerät erst 2 Tage vor FA-Beginn eingetroffen, was kaum mehr Zeit zur Abstimmung erlaubte. Aber dank dem unermüdlichen Einsatz der am Aufbau beteiligten 14 OM (der Anteil von OM aus dem OV Wedding und OM Holzhüter, DL7EJ, wurde besonders erwähnt) war der Pavillon des DARC pünktlich auf den Besucherstrom vorbereitet. Auch der Abbau hätte sehr gut geklappt. Der Schriftwechsel und alle anderen Unterlagen für die FA seien in einem besonderen Ordner gesammelt worden. Dies könne für unsere Teilnahme an der nächsten Funkausstellung, die voraussichtlich wieder in Berlin stattfinden werde, von großem Nutzen sein. Man solle sich schon jetzt Gedanken über unseren Beitrag für das Gelingen auch der folgenden FA machen.

OM Ewest kam nun darauf zu sprechen, warum, wie bemängelt, das Rufzeichen DKØIFA so wenig zu hören gewesen sei. Insgesamt seien nur 600 DX- und 850 Europa-QSO gefahren worden. OM Ewest erklärte, daß es Pannen gegeben habe (Koaxkabelkurzschluß u. a.), daß der Parallelbetrieb DX/Europa Pausen zur Folge hatte und daß die jeweiligen Operators, besonders OM Grunert, DL7RA, immer wieder die Arbeit an den KW-Stationen unterbrechen mußten, um die zahlreichen Publikumsfragen zu beantworten. Insgesamt habe aber unsere Arbeit bei Fachleuten, OM und den übrigen Besuchern einen guten Eindruck hinterlassen, was gewichtiger sei als die – relativ – geringe Zahl von QSO.

Der UKW-Referent OM Ebert berichtete, daß auf UKW insgesamt 340 Verbindungen hergestellt worden seien. Der Stand habe ebenfalls viele Besucher angelockt. Die Qualität der FS-Bilder sei als hervorragend gut bezeichnet worden; man habe aber einen Störer gehabt, der erst mit Hilfe der Post ausfindig gemacht werden konnte. Da es sich aber um einen rechtmäßig arbeitenden kommerziellen Dienst gehandelt habe, konnte nichts dagegen unternommen werden. Man habe also Zwangspausen bzw. schlechte Wiedergaben in Kauf nehmen müssen.

Nach Beendigung seiner Ausführungen zum Thema Funkausstellung erklärte OM Ebert seinen Rücktritt als UKW-Referent des Distrikts Berlin und gab sein Amt an den DV zurück. Er verließ anschließend die Versammlung.

Abschließend zu Punkt 2 sagte der DV, daß der dem Distrikt für die FA zur Verfügung gestellte Geldbetrag ausgereicht habe und alle Rechnungen bis auf die (ihrer Höhe nach aber etwa bekannte) für das Telefon beglichen seien.

Die Ausstellung sei ein Erfolg gewesen, sagte OM Donath, und dankte nochmals allen Beteiligten, den bisher genannten und den OM Garnatz, DL7BG, Faust, DL7BV und Gildner, DL7KV für ihre PR-Arbeit am Auskunftsstand und für ihre Mitwirkung.

Punkt 3 Einsetzung eines Wahlausschusses nach GO II/(2)
Der DV machte nun gemäß Wahlordnung des DARC vom 27. 2.1962 den von ihm eingesetzten Wahlausschuß für die Vorbereitung und Wahl des Distriktsvorstandes namhaft:

OM Ralf Herzer, DL7DO, 1 Berlin 15, Düsseldorfer Straße 15.

Als Beisitzer sind die OM Knoblich und Burckard vorgesehen, genauere Daten darüber würden noch folgen.
Wahlleiter ist OM Herzer. Es ist geplant, die nächste ordentliche Distriktsversammlung, auf der die Wahl des neuen Vorstandes erfolgen soll, für den 6.2.1974 einzuberufen (falls geeigneter Raum nicht frei, evtl. 15.2.1974).

Zwischenfrage von OM Eckert, ob der bisherige Vorstand für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehe.

DM Donath antwortete, daß er dies voraussichtlich nicht könne. Er führte weiter aus, daß Wahlvorschläge mit Einverständnis des Vorgeschlagenen ab sofort von den OVV – nur von diesen – dem Wahlleiter zugeleitet werden können.

Punkt 4 Wahl der Kassenprüfer nach GO III/d (3)
Auf Vorschlag von OM Schmidt (Spandau) wurden zur Rechnungslegung des Distriktsvorstandes für 1973 die OM Malkomes, DC7DB, und OM Krieghoff, DL7LZ, mit 12 Ja-Stimmen aller OVV gewählt. Der anwesende OM Malkomes nahm die Wahl an; für OM Krieghoff erklärte OM Schmidt dessen Annahme.

Punkt 5 Antrag des DV Spandau
Der Antrag (s. Text auf der Einladung des DV vom 25.10.1973) wurde vom OVV OM Schmidt vorgetragen und nach kurzer Diskussion mit 10 Ja-Stimmen bei 2 Enthaltungen (keine Nein-Stimmen, der Vorstand nahm ohne Widerspruch der OVV an der Abstimmung nicht teil) angenommen. Es wurde Einigkeit darüber erzielt, daß der betreffende OVV das vollständige Ergebnis von OV-Wahlen dem DV schriftlich mitteilt und für die vollständige Veröffentlichung im MB Sorge trägt. Die gleichlautende Information hat auch an den Rundspruch zu erfolgen. Der DV nahm die Erwähnung des MB zum Anlaß, nochmals und dringend darauf hinzuweisen, daß ein Nachfolger für ihn in Sachen Berlin-MB in Kürze gefunden werden müsse.

Punkt 6 Verschiedenes
Die Versammlung kam nach einigem Für und Wider überein, folgende Themen zu behandeln (auf Antrag von OM Weiler wurde der Antrag des OV D03 vom 22.10.1973 mit 8 Ja-Stimmen zur Tagesordnung zugelassen):

  1. Vortrag von OM Schmidt, DL7HD, über eine neue Versicherung
  2. Artikel in der Berliner Morgenpost vom 14.10.1973
  3. Zustellung cqDL
  4. Rundspruchstation
  5. Antrag des OV 03

a) OM Schmidt berichtete von der Möglichkeit, Versicherungsverträge über Amateurfunkanlagen abzuschließen, die vorteilhafter als die bisher bekannten seien; z. B. Eintritt der Versicherungsgesellschaft bei Diebstahl, Brand usw., auch bei Mobilfunk- und portablen Geräten, in Fällen, in denen Versicherungsschutz üblicherweise nicht gewährt wird. Der Beitragssatz entspreche dem anderer Versicherer, erniedrige sich aber stufenweise in jeder Art (stationär/mobil) bei 50, 100 usw. Versicherten. Er könne die Versicherung empfehlen und stehe Interessenten mit Rat und Material zur Verfügung.

b) Artikel in der Berliner Morgenpost vom 14. 10. 1973 von Anne Hanke mit der Überschrift: "Nach einiger Zeit war der russische Amateurfunker "weg vom Fenster".
OM Nietsch, OVV Reinickendorf, stellt den Artikel zur Diskussion und will wissen, was vom DV in dieser Angelegenheit unternommen worden ist und was noch getan werden kann. Der Sachverhalt sei folgender: Der Jugendleiter im OV Reinickendorf, OM Blümich, DL7PF, hat, um auf den DE-Kursus hinzuweisen, in kurzen Briefen an mehrere Redaktionen von Berliner Zeitungen den Zweck der Veranstaltung beschrieben und den Beginn genannt. Daraufhin habe Frau Hanke von der Berliner Morgenpost angerufen und ihn gebeten, ihr einiges über den Amateurfunk zu erzählen, denn sie wolle in der Sonntagsausgabe (14.10.) für den Kursus einen längeren Artikel schreiben. Darauf habe OM Blümich neben Angaben, die im Artikel auch einigermaßen richtig wiedergegeben worden sind, auf die Frage, ob er viele Funkfreunde in der Welt habe (was er bejahte), beiläufig gesagt, daß er einen russischen Funker seit 2 Jahren nicht mehr gehört habe. Dieser Funker habe sonst regelmäßig auf dem 10-m-Band an Gesprächsrunden mit deutschen Funkern teilgenommen. Auch seine Bemerkungen zu der Frage, welche Sprachen im Funkverkehr bevorzugt würden, sei im Artikel falsch wiedergegeben worden. Nach dem 1. Kursusabend, an dem ein Bildreporter der Berliner Morgenpost Aufnahmen für einen weiteren Artikel machte, habe OM Blümich Frau Hanke telefonisch gebeten, ihm das Manuskript für den folgenden Artikel vor dem Druck vorzulesen, um sinnentstellende und falsche Berichte zu verhindern. Frau Hanke lehnte ein Gespräch kurz ab. -
OM Blümich sei mit Schreiben des DV vom 9.11. aufgefordert worden, zu der Angelegenheit Stellung zu nehmen und zu erklären, wie es habe dazu kommen können. Die Angaben, die er Frau Hanke gemacht habe, hätten einen politischen Charakter (Widerspruch zur Satzung des DARC) und könnten als clubschädigend gewertet werden. Der DV wollte ferner wissen, was OM Blümich gegen die Veröffentlichung seines Interviews in dieser Form unternommen habe. Er, der DV, habe den letzten Satz nach dem Gedankenstrich als entscheidend angesehen. Darauf habe OM Blümich mit Brief vom 11.11. im Sinne wie oben bei der Schilderung des Sachverhalts geantwortet.

OM Nietsch fragte nun den DV, was er seinerseits unternommen habe und was es mit der "Akte Blümich" auf sich habe, von der er wünsche, daß sie verschwinden möge.

Der DV erklärte, daß er an die Berliner Morgenpost geschrieben, aber erwartungsgemäß keine Antwort erhalten habe. Interviews, zumal telefonische, führten zu Mißverständnissen und sollten – dies habe während der Diskussion OM Nietsch vorgeschlagen – nur noch schriftlich gegeben werden. Er unterstelle nunmehr OM Blümich nicht, die beanstandeten Passagen des Artikels so gesagt zu haben. Es wurde vorgeschlagen, OM Blümich selbst zu hören. Darüber hätte abgestimmt werden müssen. OM Keller meinte, es läge kein Grund für eine Abstimmung vor, denn im Grunde gehe es nur um die Frage, wem die Versammlung mehr glaube, der Frau Hanke oder OM Blümich. Er schlug vor, die Darstellung des OM Blümich zu akzeptieren und erhielt dafür die Zustimmung der OVV und des DV. Als Ergebnis der lebhaften Debatte sei festgehalten, daß Interviews nur noch schriftlich gegeben werden sollen. Im Falle OM Blümich könne nur dieser selbst von der Berliner Morgenpost eine Gegendarstellung verlangen und gegebenenfalls durchsetzen. Es blieb offen, ob dies von ihm verlangt werden soll

Nun bat OM Nietsch ums Wort und machte auf die Vakanz im Amt des UKW-Referenten aufmerksam. Die Frage stehe zwar nicht auf der Tagesordnung, aber ein Referent werde dringend gebraucht (Oskar). Er schlug OM Schlüter, DJ7IC, vor.

Der DV bedauerte, nicht bemerkt zu haben, daß OM Ebert bereits gegangen sei. OM Ebert habe sich als UKW-Referent große Verdienste erworben und habe für das Gelingen der FA einen enormen Beitrag geleistet. Er spreche ihm hiermit seinen Dank aus. Auch er sei der Meinung, daß unverzüglich ein Nachfolger für OM Ebert bestimmt werden müsse. Er bitte die Versammlung um Zustimmung, OM Schlüter einzusetzen. Es gab keinen Widerspruch. Darauf bestimmte der DV als Kommissarischen UKW-Referenten OM Schlüter, der, der Form halber befragt, das Amt annahm.

c) Zustellung des cq DL
OM Nietsch beanstandete die verspätete und zeitlich unterschiedliche Zustellung (was von den OVV bestätigt wurde) und bat den DV um geeignete Maßnahmen.

Der DV entgegnete, daß er bereits vor längerer Zeit an das Postzeitungsamt geschrieben habe. Er habe aber keine Antwort erhalten. OM Rothert sagte, daß man das Thema im OV erörtert habe. Man solle dem AFZ empfehlen, die Zeitschrift zu einem Zeitpunkt ausliefern zu lassen, an dem die Post nicht mit der Auslieferung anderer, offenbar vorrangig behandelter Periodica, belastet sei. Das sei nach seiner Meinung die Mitte des Monats. Die OVV schlossen sich dem an und forderten den DV auf, in diesem Sinne an die Geschäftsstelle zu schreiben.

d) Rundspruchstation
OM Flieger erklärte, daß er wegen beruflicher Überbelastung die vor 2 Jahren übernommene Redaktion des Rundspruchs ab Januar 1974 nicht fortführen könne. Es sei übrigens behauptet worden, er hätte eine Zensur ausgeübt. Das, so erklärte er, sei nie der Fall gewesen. Gelegentlich hätte er lediglich redaktionelle Änderungen an den im übrigen seltenen Mitteilungen von OVV vorgenommen. Auf eine entsprechende Bitte von OM Ewest antwortete OM Flieger, daß er bereit sei, bis Februar 1974 (Wahl) im Amt zu bleiben.

Bevor der Antrag des OV 03 behandelt wurde, teilte OM Donath mit, daß im November kein MB erscheine, Redaktionsschluß sei Ende dieses Monats. Er bitte die OVV, ihm bis dahin Angaben über OV-Treffen mit Angabe der Lokale zu machen.

Ende der Protokollführung durch DL7OW (22.00 Uhr).
gez. Berndt

Protokoll (Fortsetzung)

Der Distriktsversammlung am 14.11.1973 ab 22.00 Uhr

Nach Erledigung des Punktes 4 der Tagesordnung entwickelt sich zunächst eine Diskussion darüber, ob man abstimmen müsse, um die sehr spät eingegangenen Anträge des Ortsverbandes Neukölln (D03) überhaupt zu behandeln. Man einigt sich jedoch ohne Abstimmung und OM Keller (OVV D03) trägt die einzelnen Punkte wie folgt vor.

Antrag 1 im Wortlaut:
"Unter Aufhebung früherer Beschlüsse wird festgestellt, daß jeder Ortsverband in eigener Initiative Vorbereitungskurse auf Lizenzprüfung durchführen kann."

Hierzu OM Donath sinngemäß:

"Da die Ortsverbände ohnehin seit geraumer Zeit Lehrgänge in eigener Regie abhalten, der Distrikt auch weiterhin aus verschiedenen Gründen keine überregionalen Lehrgänge abhalten wird, ist der Antrag im Sinne des Vorstandes und es wird um Abstimmung gebeten."

Mehrere OVV sind der Ansicht, daß sich eine Abstimmung erübrigt, wenn weiterhin so verfahren wird wie bisher.

Im übrigen wird bemerkt, daß die LPD seit längerer Zeit durchaus bereit war, Lizenzprüfungen dem jeweiligen Bedarf angepaßt, abzuhalten, und, so OM Schmidt, die Post es auch weiterhin so halten wird. In diesem Sinne wird auf eine Abstimmung zu Antrag 1 verzichtet.

Antrag 2 im Wortlaut:
"Unter Aufhebung früherer Beschlüsse wird festgestellt, daß jedem Ortsverband die Auswahl der Wochentage für die Durchführung seiner Veranstaltungen ausnahmslos freigestellt wird."

Lt. OM Keller ist hier im wesentlichen der Mittwoch gemeint, der Distriktsversammlungen vorbehalten ist, jedoch durch Raumnot für eigene Veranstaltungen manchmal kein anderer Wochentag zur Wahl bleibt.

OM Donath bemerkt, daß dieser Beschluß, den Mittwoch freizuhalten, im Interesse aller Mitglieder gefaßt wurde, allen Mitgliedern eine Teilnahme an einer Distriktsversammlung zu ermöglichen. Im übrigen müsse jeder OVV selbst wissen, ob bei einer anberaumten Distriktsversammlung, die auch weiterhin an einem Mittwoch stattfinden wird, eine OV-interne Veranstaltung angebracht ist und den Mitgliedern des OV zuzumuten wäre. Zu diesen Äußerungen zeigt sich OM Keller befriedigt und es wird unter offensichtlicher Zustimmung aller OVV auf eine Abstimmung verzichtet.

Antrag 3 Berlin-Relais DBØWF
Anmerkung: Der Wortlaut des Antrages war mir bei Niederschrift nicht mehr präsent; er kann im Schreiben selbst nachgelesen werden.

OM Donath bemerkt, daß das Verbleiben des Berlin-Relais DBØWF auf dem Funkturm ohnehin im Interesse wahrscheinlich aller Mitglieder liegt, und auch der Betrieb des Umsetzers ohne Bemühen und Zustimmung des Distrikt nicht recht funktionieren würde.

Im Verlauf entwickelt sich eine Diskussion darüber, ob es sinnvoll ist, über diesen Antrag 3 abzustimmen und ob eine Abstimmung nicht ohnehin wertlos wäre, wenn die AMK das jetzige QTH von DBØWF kündigt. Auf die Hintergründe dieses Antrages befragt, kritisiert OM Keller im wesentlichen den Zeitpunkt der vom Distrikt eingeleiteten Schritte in dieser Angelegenheit. Man formuliert schließlich gemeinsam als Ersatz für Antrag 3 folgenden Wortlaut:

"Die Distriktsversammlung möge beschließen, daß alle Anstrengungen unternommen werden, um den Verbleib des Berlin-Relais DBØWF auf dem Funkturm zu sichern."

Über diesen Antrag stimmen die OVV und Vorstand gemeinsam ab. Der Antrag wird einstimmig angenommen.

Antrag im Wortlaut:
"Der OVV von D06 möge zur Beantwortung folgender Frage aufgefordert werden: "Auf Grund welcher rechtlicher Gegebenheiten ist es möglich, daß unter permanentem Verstoß gegen die VwAnW, DV-AFuG Anlage 5, Pkt 3 und 8, die Richtfunkstrecke zum ELM-Relais weiter aufrecht erhalten wird?"

OM Keller bemerkt zunächst noch, daß dies eine Frage und kein Antrag mit Abstimmung darstelle, die Frage rein sachliche Argumente zur Ursache habe und Polemik vergangener Distriktsversammlungen nicht wieder aufleben lassen solle und eine Antwort in ebenso sachlicher Form erwarten lasse.

Auf Einwand mehrerer OVV muß jedoch zunächst geklärt werden, ob ein Bedürfnis der Distriktsversammlung vorliegt, die Beantwortung der Frage zuzulassen. Der Antrag wird unter Beifall auch dahingehend bemängelt, daß OM Schmidt nicht aufgefordert, sondern gebeten werden sollte, Fragen zu beantworten. Auf Befragen und ungeachtet der Diskussion erklärt OM Schmidt, Jedem Fragen zum Thema zu beantworten, selbstverständlich auch dieser Distriktsversammlung.

"OM Schmidt (OVV D06) beginnt seine Ausführungen mit der Bemerkung, daß auch er sachliche Argumente vorziehe, und sich keinerlei Polemik bedienen wolle und stellt dann fest, daß die Richtfunkstrecke zum ELM-Relais in keinster Weise gegen eine Verordnung permanent verstoße, da schlicht und einfach eine Sondergenehmigung von der LPD vorliege. Die Sondergenehmigung befinde sich in einer Phase der Verlängerung und es sei sehr fraglich, ob sie noch einmal verlängert werden wird, was in diesem Falle nach Meinung des OV D06 nicht unerheblich auch auf die Aktivität des OM Keller zurückzuführen wäre.

Es folgen Hinweise auf entsprechende für Sondergenehmigungen und eine Erläuterung einer Reihe von anderen erteilten Sondergenehmigungen, die teilweise schon als Selbstverständlichkeit scheinen, aber nach wie vor Sondergenehmigungen darstellen, z. B. Transponder, RTTY-Relais/Feldberg, bis auf weiteres 50 W Anodenverlustleistung für C-Amateure, etc. In diesem Fall, so bemerkt OM Schmidt weiter, war die Post ebenfalls bereit, auf besondere Umstände Rücksicht zu nehmen, und den Nachteilen, die Berliner Funkamateure gegenüber Amateuren in DL haben, durch eine Sondergenehmigung Rechnung zu tragen."

Eine Anfrage, welche Auflagen seitens der Post gemacht wurden, ergibt, daß ansonsten generell die normalen Relaisstellen-Bedingungen zur Auflage gemacht wurden.

OM Keller bedankt sich für die Beantwortung, der Distriktsvorsitzende OM Donath stellt die Abarbeitung aller offenen Fragen fest, erinnert nochmals an die kommenden Termine, wünscht allen Anwesenden einen guten Heimweg und schließt die Versammlung um 22.55 Uhr.

Im handschriftlichen Entwurf gez. Manfred Hörning, DC7HM

Übersicht 1973


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


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