Protokoll

über die lt. Einladung vom 5.12.1968 einberufene Sitzung der Distriktsversammlung am 9. Januar 1969 um 19.30 Uhr, die entgegen der Einladung in der Gaststätte "Preußeneck", 1-31, Mecklenburgische Str. 89 abgehalten wurde. Das in der Einladung angegebene Restaurant "Zum Mecklenburger" war ohne Benachrichtigung "vorübergehend geschlossen".

Sitzungsanlaß: 3 Tagesordnungspunkte

Anwesende: Für den Distriktsvorstand:
OM Hammer 7AA - OM Timmermann 7AX - OM Schröer 7HZ - OM John jr..

OM Garnatz 7BG und OM Donath 7JR waren in einem anderen Raum mit der Buchprüfung beschäftigt. Die OM Marx 7HM und Todt 7EN waren nicht vertreten.

Für die Ortsverbände:

D01 OM Eckert 7CE D07 nicht vertreten
D02 z. Zt. aufgelöst D08 i. V. OM Kramer 7 LV
D03 OM Faust 7BV D09 nicht vertreten
D04 OM Nietsch 7AW D10 OM Flieger 7FF
D05 OM Neumann 7IA    D11 OM Herzer 7DO
D06 OM Ebert 7IK D12 OM Kollmorgen 7DZ

zusätzlich:
OM Ewest 7KF; OM Schoening 7AS: nicht vertreten; OM Gildner 7KV; OM Dickertmann 7EG: nicht vertreten

Der DV eröffnete gegen 20.15 Uhr die Sitzung. Er bat den verspäteten Beginn zu entschuldigen und führte als Grund hierfür die unvorhergesehene Schließung des für die Veranstaltung benannten Tagungslokals "Zum Mecklenburger" an, wofür – dank des schnellen Eingreifens von DL7CE und seines Vertreters – erst ein Ersatzlokal gefunden und die Versammlungsteilnehmer umdirigiert werden mußten.

Der DV stellte fest, daß von den OVVs alle anwesend seien bis auf die OVVs von Steglitz und Tiergarten, der OV Tempelhof war durch den bevollmächtigten stellvertretenden OVV vertreten; vom Distriktsvorstand fehlten DL7EN und DL7HM, DL7BG und DL7JR waren zwar erschienen, konnten aber wegen der in einem Nebenraum stattfindenden Kassenprüfung nicht aktiv an der Distriktsversammlung teilnehmen.

Nach Feststellung der Beschlußfähigkeit der Versammlung wurde sogleich in die Tagesordnung eingetreten.

Punkt 1.) (siehe hierzu Antrag des OV D01)

Der OVV D01 bat zunächst den DV um eine kurze Darstellung des Sachverhalts, wozu sich der DV mit dem Hinweis bereiterklärte, daß seine früheren Kontroversen mit OM Ebert anläßlich der Funkausstellung 1967 ihn (den DV) möglicherweise - aber völlig zu Unrecht - suspekt erscheinen ließen. Nach kurzer Darstellung des Sachverhalts, in deren Verlauf durch DL7AX noch einmal das Rechtfertigungsschreiben von DL7IK vom 30.10.68 verlesen wurde, begründete DL7CE den Antrag des OV D01. Danach verurteilte DL7HZ unter Hinweis auf die äußerst massiven Verlautbarungen von östlicher Seite das Verhalten von DL7IK, er fühle sich unmittelbar betroffen, zumal DL7IK bei seinem Interview "im Namen der Berliner Funkamateure" gesprochen habe. Darauf wurde DL7IK zur Stellungnahme aufgefordert.

Kurz zuvor war auf Verlangen der Mehrheit der Abstimmungsberechtigten Versammlungsteilnehmer das zur Protokollführung mitlaufende Tonbandgerät des Distriktsvorstandes ebenso wie ein von einer Gästegruppe eingesetzte Tonbandgerät abgeschaltet worden.

DL7IK führte aus, daß er sich absolut korrekt verhalten habe; er bestritt, Sendungen des RIAS über seine Station übertragen zu haben, wofür auch direktes Beweismaterial nicht vorliege; er habe auch nicht im Namen der Berliner Funkamateure in dem fraglichen Interview gesprochen; es täte ihm leid, wenn – gegen seine Absicht – dieser Eindruck entstanden sein sollte. Im übrigen bleibe er bei der Darstellung in seinem Schreiben vom 30.10.68, dem er nichts hinzuzufügen habe.

Nach den Ausführungen von DL7IK entspann sich eine lebhafte Diskussion, in deren Verlauf sich zahlreiche OVVs und Vorstandsmitglieder zu Wort meldeten und teils für, teils gegen den Antrag des OV D01 sprachen. Der DV verlas ein Schreiben des Sekretärs der IARU an die Mitglieder der im Verwaltungsausschuß der IARU sich befindenden Mitgliedsländer, in dem mitgeteilt wird, daß das Beschwerdeschreiben der GST an die IARU ohne Kommentar zu den Akten gelegt wird.

Nachdem ausgiebig das Vorliegen oder Nichtvorliegen eines "Nachrichten-Notstandes" in DL sowie die Zweckmäßigkeit oder Nutzlosigkeit irgendwelcher Maßnahmen – sei es gegen DL7IK oder in Form von Distanzierungs-Erklärungen seitens des Distriktsvorstandes – erörtert worden waren, machte DL7DO schließlich den Vorschlag, die Versammlung darüber abstimmen zu lassen, ob das eingangs erwähnte Schreiben des DL7IK als "ausreichende Erklärung" im Sinne des OV D01 Antrages anzusehen sei. Dieser Vorschlag fand die Zustimmung der Mehrheit. Man beschloß geheime Abstimmung, wobei nach einer Eingabe von DL7DO nur die OVVs abstimmen sollten. Der DV stimmte dem zu.

Die Abstimmung durch die OVVs hatte folgendes Ergebnis:
8 ja-Stimmen, 1 nein-Stimme

Damit war der Antrag des OV D01 abgelehnt.

Punkt 2.)

Hierzu berichtete DL7DZ, daß nach vorübergehenden Unsicherheit, ob die Rundspruchsendungen durch DLØBN weiterhin von dem bisherigen Standort und den bisherigen Räumlichkeiten aus abgestrahlt werden könnte, diese Frage – dank des Entgegenkommens der Fa. Telefunken – nunmehr positiv entschieden worden sei. Hierzu habe offenbar ein Schreiben schwedischer Amateure beigetragen, die anläßlich eines Besuchs der Rundspruchstation und in Erkenntnis der bevorstehenden Schwierigkeiten an die Geschäftsführung der Fa. Telefunken geschrieben hätten. Es könne somit alles beim alten bleiben.

Der DV wies jedoch auf die unbedingte Notwendigkeit hin, daß die Rundspruchstation auch bei Verhinderung von DL7DZ, die offensichtlich häufiger vorkommen könne, von noch zu benennenden Vertretungs-OPs betrieben können werden müsse, sodaß Rundspruchsendungen nicht auszufallen brauchten. DL7DZ sagte zu, sich um einer derartige Regelung zu kümmern. Der Distriktsvorstand wies in diesem Zusammenhang hin, daß DLØBN eine Club-Einrichtung und nicht eine Angelegenheit des Distrikts sei. Insofern müsse es auch bei der Priorität des DL-Rundspruchs gegenüber dem Berlin-Rundspruch bleiben. Bei der 10-m-Ausstrahlung um 11.00 Uhr durch DL7KF könne dagegen – wunschgemäß – der Berlin-Rundspruch an 1. Stelle vor dem DL-Rundspruch gesendet werden. Die Ausstrahlung und Bestätigung der 2-m-Sendung der Rundsprüche war sodann Gegenstand von Vorschlägen und Diskussionen. Eine Abstrahlung der Rundsprüche durch DC7AS bereitet nach Meinung der Rundspruchredation (DL7KF und DL7JT) gewisse Schwierigkeiten, weil die Manuskripte – wegen der Aktualität – erst kurzfristig in Form von Direkt-Zubringerfahrten zugestellt werden können; zu den 2 bisherigen (DLØBN und DL7KF) käme dann noch eine 3. hinzu. Der Vorschlag, den ZAP-Verkehr für die wie bisher durch DLØBN abzustrahlenden 2-m-Rundspruchsendungen unmittelbar danach von DC7AS abwickeln zu lassen, um die bisher durch den 80-m-ZAP gegebene Wartezeit zu vermeiden, fand allgemeine Zustimmung. Leider war DC7AS nicht anwesend. Der DV sagte Rücksprache und Klärung mit DC7AS zu. Außerdem wurde der Distriktsvorstand beauftragt, ein Dankschreiben an die Fa. Telefunken zu richten.

Punkt 3.) (siehe hierzu Antrag des OV D01)

Der OV D01 begründete in einer längeren, von großem Verantwortungsgefühl getragenen Ausführung seinen Antrag. Antrag und Begründung lösten eine harte, aber um Sachlichkeit, Fairness und Verantwortung bemühte Debatte aus, in deren Verlauf sich zahlreiche OVVs und Vorstandsmitglieder zu Wort meldeten und teils pro, teils contra den Antrag des OV D01 sprachen. Der DV betonte mehrmals, daß alles getan worden sei, das Berliner Bären-Diplom zu entpolititisieren. Eine Angleichung der Standpunkte zeichnete sich nicht ab. Gegen den Vorschlag, diesen Punkt der Tagesordnung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, um noch einmal innerhalb der Ortsverbände die Mitglieder zu befragen, wandte sich DL7AX mit dem Hinweis, daß damit nichts gewonnen sei; eine Befragung der OV-Mitglieder spiegele im Ergebnis im wesentlichen doch nur die Meinung ihres jeweiligen OVVs wieder; insofern würden auch zu einem späteren Zeitpunkt die Meinungen noch genauso geteilt sein wie heute. Deshalb sofortige Abstimmung. Dieser Vorschlag wurde mit Mehrheit angenommen. Die Abstimmung, bei der wiederum – analog zu der Abstimmung zu Punkt 1 der Tagesordnung – nur die OVVs abstimmten, hatte folgendes Ergebnis:
6 Stimmen gegen den Antrag, 3 Stimmen für den Antrag.

Damit war der Antrag des OV D01 abgelehnt.

Nach einem kurzen Zwischenfall, der dadurch ausgelöst wurde, daß die Gästegruppe zu einem nicht bekannten Zeitpunkt ihr Tonbandgerät wieder eingeschaltet hatte, vom DV und der Versammlung aufgefordert wurde, die Aufnahme zu löschen, der stellv. DV beauftragt wurde, sich von der Löschung zu überzeugen, und sich ehrenwörtlich versichern ließ, daß die Aufnahme gelöscht worden sei, schloß der DV gegen 22.15 Uhr die Versammlung.

 

Berlin 37, den 3. März 1969    Berlin 46, den 4. März 1969
Für die Protokollführung:
gez. Timmermann, DL7AX
Für die Richtigkeit der Abschrift:
gez. Garnatz, DL7BG

Übersicht 1969


Protokoll

über die lt. Einladung vom 27.12.1968 einberufene "Ordentliche Sitzung der Distriktsversammlung" am 22. Januar 1969 um 19.30 Uhr im "Kleinen Saal" der Kliems Festsäle, Berlin 61, Hasenheide 14

Sitzungsanlaß: 1) Bericht über die Kassenprüfung
Entlastung des Vorstandes
2) Neuwahl des Distriktsvorstands

Anwesenheit:

Für den Distriktsvorstand:
OM Hammer 7AA - OM Timmermann 7AX - OM Garnatz 7BG - OM Donath 7JR - OM Schröer 7HZ - OM John DE 10420

Für die Ortsverbände:

D01 OM Eckert 7CE D07 OM Ewert 7HE
D02 z. Zt. aufgelöst D08 OM Gräßner 7FP
D03 OM Faust 7BV D09 nicht vertreten
D04 i.V. OM Drews 7DH    D10 OM Flieger 7FF
D05 OM Neumann 7IA D11 i.V. OM Schubert 7DV
D06 OM Ebert 7IK D12 OM Kollmorgen 7DZ

Für den Wahlausschuß:
OM Faust 7BV - OM Göbl 7LN - OM Berger 7LJ

Als Rechnungsprüfer:
OM Krieghoff 7LZ - OM Krämer DC7AQ nicht anwesend

Weitere Mitarbeiter:
OM Berndt 7OW - OM Ewest 7KF - OM Schoening DC7AS

Die Sitzung war ordnungsgemäß einberufen und wurde um 20.00 Uhr durch den DV eröffnet. Für den OV Wilmersdorf wurde aufgrund einer am 21.1. durchgeführten Wahl OM Frei, DL7BF, als neuer OVV begrüßt. Es erfolgte dann die Verlesung entschuldigt fehlender OM: OM Gildner 7KV - OM Dickertmann 7EG - OM Todt - OM Marx 7HM. Nicht erschienen waren OM Helwig 7KW - OM Krämer DC7AQ. Zu Ehren unseres Ehrenmitgliedes Otto Laaß, der am 6.1.69 von uns ging und am 21.1. bestattet wurde, legte die Distriktsversammlung eine Schweigeminute ein. Die Anwesenheit des Präsidenten des DARC, OM Schultheiß, wurde besonders erwähnt und es wurde bedauert, daß er seine Anwesenheit nicht um einen Tag verlängern konnte.

Der DV gab dann einen kurzen Bericht über das verflossene Geschäftsjahr. Er betonte, daß es negative und positive Seiten gegeben hätte, jedoch hätten die positiven in der Form einer gelungenen Funkausstellung, eines sich immer mehr durchsetzenden MBs, der gut besuchten DL-Lehrgänge und der nach und nach beliebter werdenden Meetings mit Dia-Vorführungen überwogen. Er bedankte sich bei allen Mitgliedern im Vorstand und bei den OVVs. Alle, auch die namenlosen, hätten dazu beigetragen, das Leben im Distrikt lebendiger und amateurmäßiger zu gestalten. Es sei jedoch noch viel zu schaffen, die Zeit von 2 Jahren sei zu kurz, um sichtbare Erfolge zu zeitigen. Für die aus dem Vorstand ausscheidenden Mitarbeiter OM Schröer, 7HZ, und OM Todt, 7EN, glaube er in Kürze Ersatz vorschlagen zu können.

Das Wort wurde dann OM Krieghoff, 7LZ, erteilt, der den Bericht über die Buch- und Kassenprüfung, unter Erläuterung der Einzelposten, abgab. OM Krieghoff sprach den mit der Buchführung betrauten OM den Dank für die ordnungsgemäße Führung der Bücher aus. Die von ihm vorgeschlagene Entlastung erfolgte einstimmig mit 10 Stimmen der OVVs. Anschließend wurde dem Wahlleiter, OM Faust, 7BV, die Leitung übergeben.

Nach Ablauf der Wahlformalitäten gab der Wahlleiter bekannt, daß nach der Wahlordnung vom 27.5.1962 II (4) der bisherige Vorstand eindeutig ohne Wahlgang als wiedergewählt gelte. OM Faust gab die Sitzungsleitung wieder an OM Hammer. Damit begann die neue Amtsperiode des Distriktsvorstands.

Als erste Amtshandlung wurde geheim darüber abgestimmt, "ob die OVVs bereit sind, weiterhin mit dem amtierenden Vorstand zusammen zu arbeiten". Abstimmungsergebnis: 9 ja und eine nein Stimme. Der Vorstand bedankte sich und der DV schlug, zwecks Durchführung einer Referentenwahl, eine Distriktsversammlung am 31.1., vor. Auf dieser sollten dann OM Donath, 7JR, und OM Gildner, 7KV, als stimmberechtigte Beisitzer in den Vorstand bestätigt werden. Beide Anliegen wurden von OM Eckert, 7CE, mit dem Hinweis abgelehnt, daß 1) der Termin zur Einladung bis zum 31.1. zu kurz sei und 2) würde sich durch weitere stimmberechtigte Mitglieder im Vorstand das Abwahlverhältnis der OVVs zum Vorstand zu sehr zu Ungunsten der OVVs ändern. (Siehe GO III b (3)).

Ein neuer Termin für die nächste Distriktsversammlung wurde bisher noch nicht festgesetzt. Um 22.20 Uhr wurde der offizielle Teil der Sitzung beendet.

Berlin 46, den 25. Januar 1969

Für die Protokollführung:
gez. Garnatz, DL7BG

Übersicht 1969


Otto W. Faust - DL7BV - Berlin 44 - Fuldastraße 57

Protokoll über die Wahl des Distriktsvorstandes des Distrikts Berlin am 22. Januar 1969

Wegen Erkrankung des vom Distriktsvorstand bestellten Wahlleiters OM Utikal DL7EK übernahm ich die Leitung der Wahl. Beisitzer waren OM Goebl DL7LN sowie für den ebenfalls erkrankten OM John, OM Berger DL7LH.

Von den eingeladenen Ortsverbandsvorsitzenden waren acht erschienen. Zwei Ortsverbansvorsitzende hatten mit schriftlicher Vollmacht ihren Stellvertreter entsandt, sodaß von den elf Berliner Ortsverbänden ordnungsgemäß und wahlberechtigt zehn vertreten waren.

Nach der Entlastung des bisherigen Vorstandes war dessen Amtsperiode beendet und es konnte zur Neuwahl geschritten werden.

Ich erklärte den Anwesenden, daß ich aus den mir zugegangenen Unterlagen ersehen hätte, daß nur ein Wahlvorschlag fristgemäß eingegangen ist, der den bisher amtierenden Vorstand erneut zur Wahl vorschlägt.

Danach verlaß ich den Absatz (4), II der Wahlordnung vom 27.5.62 und erklärte sodann, daß danach der bisher amtierende Vorstand als erneut wiedergewählt gelte und zwar ohne erneuten Wahlakt.

Dem nunmehr wiedergewählten Distriktsvorsitzenden OM Rudi Hammer, DL7AA, erteilte ich sodann das Wort.

OM Hammer bat mich nun jedoch, doch noch eine Wahl durchzuführen, um festzustellen, ob auch die Mehrheit der Ortsverbandsvorsitzenden noch immer hinter ihm stehe; er würde nur amtieren, wenn er sich auf die Mitarbeit einer großen Mehrheit stützen könne. Ich möge als Wahlleiter diese Wahl doch durchführen.

Dagegen protestierte der Ortsverbandsvorsitzende von Charlottenburg OM Eckert, DL7CE, und verlangte eine erneute Verlesung des Absatz (4), II der Wahlordnung.

Nachdem ich das vorgenommen hatte, wies OM Eckert darauf hin, daß OM Hammer nicht das Recht hätte, die Übernahmedes Amtes des Distriktsvorstandes jetzt noch von einer weiteren Wahl abhängig zu machen. Er sei ohne Wahlgang erneut gewählt, wie aus dem vorgelesenen Text hervorgehe. Um die Möglichkeit zu weiteren Diskussionen darüber allen Versammlungsteilnehmern zu geben, bat OM Hammer um eine Pause von etwa zehn Minuten, nach der dann der Wahlleiter die Entscheidung zu treffen hätte.

Nach Beendigung der Pause erklärte ich der Versammlung, daß ich mich an die mir gedruckt vorliegende Wahlordnung des DARC zu halten hätte, und daß damit eindeutig der bisherige Vorstand ohne Wahlgang als wiedergewählt gelte.

Ich betonte, daß meine Aufgabe als Wahlleiter damit beendet sei, daß nunmehr die neue Amtsperiode des Distriktsvorstandes begonnen hätte und daß OM Hammer nun das Wort ergreifen möge.

Über den weiteren Verlauf der Distriktsversammlung gibt das Protokoll des Distriktsbüros Auskunft.

Berlin 44, den 26. Januar 1969

Der Wahlleiter DL7BV - D03
gez.: Otto W. Faust

Übersicht 1969


Protokoll

über die lt. Einladung vom 15.2.1969 einberufene Sitzung der Distriktsversammlung am 25. März 1969 um 19.30 Uhr in der Gaststätte Halensee, 1-31, Kurfürstendamm 129a

Sitzungsanlaß: Tagesordnung

1) Referenten- und Sachbearbeiter-Bestellung
2) Politik im "DL-QTC"
3) Allgemeine Aussprache

Anwesende:

Für den Distriktsvorstand:
OM Hammer 7AA - OM Timmermann 7AX - OM Garnatz 7BG

Für die Ortsverbände:

D01 OM Eckert 7CE D07 OM Ewert 7HE
D02 z. Zt. aufgelöst D08 OM Gräßner 7FP
D03 OM Faust 7BV D09 i.V. OM Hellwig 7KW
D04 OM Nietsch 7AW D10 OM Flieger 7FF
D05 OM Neumann 7IA D11 OM Frei 7BF
D06 OM Schmidt 7HD D12 i.V. OM Ewest 7KF

Zusätzliche Einladungen zu Punkt 1) der Tagesordnung

OM Donath 7JR - OM Gildner 7KV - OM John DE 10420 - OM Berndt 7OW - OM Dickertmann 7EG - OM Ewest 7KF - OM Preuße 7HU (Urlaub) - OM Wolff 7JT (abwesend) - OM Bak 7BJ - OM Schmidt 7HD - OM Schoening DC7AS - OM Marx 7HM

Die Sitzung war ordnungsgemäß einberufen und wurde um 20.05 Uhr durch den DV eröffnet. Außerhalb der Tagesordnung wurde durch Vermittlung von OM Frei, Herr Peter Joachim, Inspektor der Allianz-Versicherungs AG der Bezirks-Direktion Wilmersdorf, zum Thema Antennenversicherungen zum Wort zugelassen. Nachdem Herr Joachim über Sinn und Zweck einer solchen Versicherung und über den Begriff "höhere Gewalt" gesprochen hatte, versuchte man, den letztgenannten Begriff zu definieren. Dieser Begriff wurde nämlich bei Schadensregulierungen der DARC-Versicherung öfters in Anwendung gebracht und hat viel Ärgernis verursacht. Nachdem Herr Joachim einige Beispiele erläuterte, wurde die Debatte hierüber abgebrochen. Unverbindlich wurde für eine Kasko-Versicherung bis zur Höhe von DM 14.000,- ein Jahresbeitrag von DM 21,50 genannt. Bevor jedoch verbindliche Verhandlungen in dieser Hinsicht aufgenommen werden sollen, empfahl der DV Herrn Joachim, sich einige markante Antennengebilde anzusehen, damit schon gewisse Vorstellungen über Schadensforderungen bei künftigen Verhandlungen gegeben sind.

Anschließend gab der DV die Ergebnisse erfolgter Veränderungen in den OV-Vorständen nach erfolgter OV-Wahl bekannt:

In den Ortsverbänden Zehlendorf und Steglitz wurden die bisherigen Vorstände bestätigt.

Im Ortsverband Tiergarten wurde zum Vorsitzenden OM Karl Dominick, DC7BD, gewählt, der bisherige Vorsitzende, OM Helwig, 7KW, wurde Stellvertreter. Im Ortsverband Neukölln wurde der bisherige Stellvertreter OM Faust, 7BV, zum Vorsitzenden gewählt. Sein Vertreter ist OM Siebert 7DE. Im Ortsverband Spandau wurde OM Schmidt, 7HD, zum Vorsitzenden und OM Schöttler, 7HK, zum Stellvertreter gewählt.

Der DV begrüßte die neugewählten OM und sprach den bisherigen OV-Vorständen den Dank für die geleistete Arbeit aus.

Nunmehr ging man dann zur Tagesordnung über. Der DV gab bekannt, daß 2 Anträge zu Punkt 1) vorliegen. Einer davon, vom OV-Schöneberg, sei jedoch erst einen Tag vor der Sitzung im Büro eingegangen. Außerdem fehlen bei diesem Antrag die Einverständniserklärungen der Vorgeschlagenen, infolgedessen kann er nicht mehr angenommen werden. Auf Zuruf wurden dann OM Herzer und OM Faehre befragt, ob sie bereit wären, das Amt des Beisitzers beim Distriktsvorstand zu übernehmen. OM Herzer verneinte, OM Faehre sagte zu. Alsdann wurde der Antrag vom OV Charlottenburg vom DV verlesen. OM Hammer erwähnte dann, daß er sich bei der Geschäftsstelle in Kiel wegen der Beisitzerfrage erkundigt habe. OM Hansen hätte den Distrikt Saar als Beispiel angeführt, der bei 8 OVen 5 stimmberechtigte Vorstandsmitglieder hätte. Im übrigen könne nicht alles in der Satzung oder der GO verankert sein. Der DV erläuterte dann die Gründe, die zur Wiederwahl des Distriktsvorstandes geführt haben und betonte, daß gerade OM Donath sich sehr für die Belange des Clubs eingesetzt habe. Aus diesem Grunde fordere er das Stimmrecht für OM Donath als Beisitzer, desgl. in der Person des überaus aktiven OM Gildner 7KV. 5 Stimmen für den Vorstand wären nicht zuviel. OM Eckert, der einen Durchschlag eines Schreibens von OM Donath vom 4.3.69 an den Distriktsvorstand, welches sich kritisch mit seinem Antrag befaßte, erhalten hatte, erwiderte, daß der Vorstand seinen Antrag falsch ausgelegt hätte. Bei stimmberechtigten Beisitzern würde der Vorstand 5 Stimmen und damit ein Übergewicht bei Abstimmungen haben. Überdies genüge es, wenn die Referenten zu Wort kämen, denn die Mitglieder sollten bestimmen, was der Club zu tun hat, analog dem DARC-Vorstand.

Debatten und Vorschläge wechselten ab. OM Ewert verwies auf die GO, nach der einzelnen OVs mehr Stimmen zugebilligt werden könnten. OM Timmermann meinte, diese Art sei wenig praktikabel. OM Dickertmann hatte rechtliche Bedenken gegen den Wortlaut des Antrages von OM Eckert und empfahl 1 Beisitzer. OM Frei wollte die Gründe erfahren, die dazu geführt hätten, daß der Vorstand zwei weitere Beisitzer braucht. Als der DV dann die Gründe nannte, die vorwiegend in der häufigen längeren Abwesenheit seines Vertreters zu suchen sind, schlug OM Frei vor, die nominierten Beisitzer als Referenten einzusetzen. Da keine Einigung erreicht war, wurde eine geheime Abstimmung der OVVs vorgenommen, da der Vorstand auf sein Stimmrecht verzichtete. Das Ergebnis: 6 Stimmen für den Antrag des OV Charlottenburg, 5 dagegen. Daraufhin zogen beide OM ihre Nominierung als Beisitzer zurück.

Dann wurde ebenfalls in geheimer Abstimmung die Wahl der Referenten durchgeführt.

Technisches Referat: OM Bak, DL7HJ, mit 10 Stimmen bei 1 Enthaltung;
UKW-Referat: OM Schoening, DC7AS, mit 11 Stimmen;
Ausbildungs-Referat: OM Schmidt, DL7HD, mit 10 Stimmen bei 1 Enthaltung;
DX-Referat: OM Preuße, DL7HU, mit 7 Stimmen bei 4 Enthaltungen.

Die Abstimmung für die Wahl der Sachbearbeiter wurde offen durchgeführt.

Die Frage wurde offen gelassen, ob mit der weiteren Mitarbeit von OM Wolff 7JT zu rechnen ist. OM Ewest wollte sich darum bemühen.

Das Ergebnis der Wahl der Sachbearbeiter:
Rundspruch-Redaktion: OM Ewest, DL7KF mit 10 Stimmen bei 1 Enthaltung;
Kassen-Buchführung: OM Berndt, DL7OW, mit 11 Stimmen;
QSL-Vermittlung: OM John jr., DE10420 mit 11 Stimmen.

Die Wahl für die MB-Redaktion wurde nicht durchgeführt, da OM Donath die Verantwortung, Schriftleitung und Redaktion des Berlin-MB wegen mangelnder Vertrauensbasis seitens der OVVs nicht mehr übernehmen wollte. OM Eckert brachte dazu zum Ausdruck, daß die 6 ja- und 5 nein-Stimmen bei der Beisitzerentscheidung ein reines Urteil der OVVs sei und OM Donath solle diese Ablehnung nicht mit dem Berlin-MB verbinden. OM Nietsch forderte das Stimmrecht für OM Donath bei Übernahme der MB-Redaktion. Nachdem OM Donath nochmals die weitere verantwortungsvolle Tätigkeit für das Berlin-MB abgelehnt hatte, gab der DV bekannt, daß die Herausgabe des Berlin-MB eingestellt werden muß, wenn nicht in Kürze eine Lösung gefunden wird. Damit wurde der Punkt 1) der Tagesordnung abgeschlossen.

Zu Punkt 2) der Tagesordnung verlas der DV einen Antrag von OM Frei 7BF. In diesem wurde auf den Anzeigenteil der HAM-Börse, Ausgabe DL-QTC 2/69 Seite 7 verwiesen, worin eindeutig Bücher mit politischen Einschlag vom Körner-Verlag angeboten werden. Es wurde allgemein das Mißfallen über diese Art der Werbung in einer Amateurzeitschrift zum Ausdruck gebracht und um Abhilfe gebeten. OM Eckert erweiterte - vorerst mündlich - diesen Antrag auch auf den technischen Teil der Anzeigen, die teilweise den Charakter seriöser Firmen vermissen lassen. Die vorgetragenen Beschwerden wurden von OM Gräßner und OM Bak unterstützt. Der DV stellte anheim, einen entsprechenden Antrag rechtzeitig für die bevorstehende Clubversammlung zu fertigen.

In der allgemeinen Aussprache regte OM Schmidt, 7HD, eine Leistungserhöhung für die Klasse C an. Der DV machte OM Schmidt wenig Hoffnung, er wolle aber bei Gelegenheit darauf zurückkommen.

OM Frei monierte die zögernde Überweisung der OV-Beitragsanteile aus Kiel. Dazu wurde bemerkt, daß diese Tatsache sicherlich mit der Anzahl der Jahresbeitragszahler im OV in Verbindung zu bringen sei.

Alsdann ergriff OM Neumann das Wort und erhob Einspruch gegen ein Schreiben von OM Donath, das ihm im Februar als "Ausbildungsreferent" zugegangen sei und den Vorwurf enthielt, er habe durch seine Abwesenheit die Sache als solche "torpediert". OM Donath stellte fest, daß die Initiative zur Bildung von Ortsverbands-Jugendgruppenleitern auf direktes Verlangen von OM Neumann ausgegangen sei, er selbst aber trotz Einladung unentschuldigt dem Treffen fernblieb. Infolgedessen sei sein Vorwurf berechtigt. Der DV bemerkte hierzu, daß es nicht nur unter Amateuren üblich sei, bei Verhinderung rechtzeitig seinen Partner zu verständigen.

OM Neumann verlas dann ein ihm zugegangenes Schreiben vom Ortsverband Spandau mit dem bemerken, er wolle wissen, woher OM Timmermann die Behauptung hernehme, OM Ebert würde nicht mehr kandidieren. OM Timmermann erwiderte darauf, daß er die von OM Ebert verlangte Erklärung vom 6.3.69 inhaltlich voll und ganz aufrecht erhalte. Dies träfe besonders für den 2. Absatz zu. Er könne zwar heute nicht mehr sagen wer davon gesprochen habe, aber es sei davon gesprochen worden. Weiteren Wünschen einzelner OVVs auf Klarstellung, denen dieser Vorgang nicht geläufig war, konnte vom DV nicht entsprochen werden, da die Redezeit für die allgemeine Aussprache auf 23.00 Uhr begrenzt war und auch einige OVVs in der Zwischenzeit die Versammlung verlassen hatten. Der DV lehnte weitere Debatten in der Angelegenheit OM Ebert aus Zeitgründen ab und verwies auf das Protokoll der Sitzung vom 9.1.1969.

Das Protokoll wurde um 23.10 Uhr geschlossen.

Berlin 46, den 29. März 1969

Für die Protokollführung:
gez. Garnatz, DL7BG

Übersicht 1969


Protokoll

über die lt. Einladung vom 2. Mai 69 einberufene "Sitzung der Distriktsversammlun" am 28. Mai 69 um 19.30 Uhr in der Gaststätte "Zum Mecklenburger", 1-31, Mecklenburgische Str. 57 a

Tagesordnung:

  1. a) Antrag des stellv. DV, OM Timmermann, DL7AX, auf Wahl zwei weiterer Vorstandsmitglieder gem. GO III b (1)
    b) Falls die Distriktsversammlung die Wahl beschließt, schlägt OM Timmermann hierfür die OM Donath, DL7JR und Gildner, DL7KV, vor und beantragt Durchführung der Wahl gem. GO III c (4)
  2. Clubversammlung Heilbronn

Anwesende:

Für den Distriktsvorstand:

OM Hammer 7AA - OM Timmermann 7AX - OM Garnatz 7BG

Für die Ortsverbände:

D01 OM Eckert 7CE D07 OM Ewert 7HE
D02 z. Zt. aufgelöst D08 OM Gräßner 7FP
D03 OM Faust 7BV D09 nicht vertreten
D04 OM Nietsch 7AW D10 OM Flieger 7FF
D05 i.V. OM Krämer DC7AQ D11 OM Frei 7BF
D06 OM Schmidt 7HD D12 i.V. OM Ewest 7KF

Referenten und Mitarbeiter:

OM Donath 7JR - OM Schoening DC7AS - OM Gildner 7KV - OM John DE 10420 - OM Preuße 7HU - OM Tabbert DE 10375.

Nicht anwesend: OM Bak 7HJ - OM Berndt 7OW - OM Dickertmann 7EG.

Die ordnungsgemäß einberufene Sitzung wurde um 19.45 Uhr durch den DV eröffnet. Nachdem der DV den wiedergewählten Ortsverbands-Vorsitzenden von Charlottenburg und Schöneberg seine Glückwünsche ausgesprochen hatte, stellte OM Nietsch den Antrag, die Versammlung um 22.30 Uhr beenden. Die offene Abstimmung hierüber ergab: 10 Stimmen dafür bei 1 Gegenstimme und 2 Enthaltungen. Weiterhin stellte der stellv. OVV von Schöneberg, OM Krämer, einen Dringlichkeitsantrag mit der Bitte, denselben ins Protokoll zu übernehmen. Die Annahme des Antrags, der anliegend abschriftlich beigefügt ist, wurde mit 12 Stimmen befürwortet. Er beinhaltet, OM Garnatz 7BG, die Ehrenmitgliedschaft des DARC anzutragen.

Alsdann stellte OM Frei den Antrag, Ortsverbänden mit z. B. mehr als 50 Mitgliedern bei Abstimmungen entsprechend mehr Stimmen zuzubilligen (siehe GO III c) (4)). Für die Zulassung dieses Antrags stimmten 9 OM bei 4 Enthaltungen. Der Antrag wurde als Punkt 4 der heutigen und als Punkt 2 der nächsten Tagesordnung notiert.

Bevor in die Tagesordnung eingetreten wurde, wies der DV noch darauf hin, daß es sich heute um eine normale Distriktsversammlung zur Erledigung bestimmter Tagesordnungspunkte handelt. Der diskussionsberechtigte Personenkreis sei lt. Geschäftsordnung festgelegt. Daraus ergibt sich: Gäste seien zwar erwünscht, dürften sich aber nicht nach Belieben in die Diskussion einschalten, wie es leider schon vorgekommen sei. Er bitte daher in diesem Punkt um Nachsicht.

Der im Distriktsbüro am 6. Mai eingegangene Antrag des OV Charlottenburg, "OM Hammer, 7AA, möge den Namen des im Berlin-MB Nr. 20, S. 1 erwähnten OVV nennen" wurde verlesen und als Punkt 3 der Tagesordnung eingesetzt.

Nachdem OM Timmermann seine in der Tagesordnung aufgeführten Anträge 1. a) und b) verlesen hat, fordert der DV zum Antrag a) zu Wortmeldungen auf. OM Eckert bezieht sich in erster Linie auf den Einspruch von OM Kollmorgen, der seit dem 6. Mai bei der Geschäftsstelle Kiel zur Entscheidung vorliegt.

Ebenso argumentiert OM Krämer, der darüber hinaus eine sofortige Abstimmung als ein Eingriff in ein schwebendes Verfahren wertet. Er meinte weiterhin: Da es sich hier um die Wahl "weiterer Vorstandsmitglieder" handelt, müße bei einer Stattgabe des Antrages die Wahlordnung in Kraft treten. Der Vorstand konnte sich dieser Auffassung vorerst nicht anschließen.

Da die Meinungen über die Art der Behandlung des Antrages immer weiter auseinander gingen, beantragte OM Eckert Vertagung. Dafür stimmten 4 OM, dagegen 6 bei 3 Enthaltungen. Anschließend verlangte OM Eckert als auch OM Krämer Aufklärung bzw. Umreißung des Aufgabengebietes der "weiteren Vorstandsmitglieder". OM Hammer bemängelte das Fehlen eines weiteren Vertreters mit der Begründung, das sowohl er als auch OM Timmermann dienstlich so beansprucht seien, daß z. B. bei der kommenden CV die Teilnahme Berlins infrage gestellt sei, da bis zur Stunde seine Teilnahme wegen dienstlicher Behinderung noch nicht feststehe. Auch OM Timmermann gehe es nicht anders.

OM Eckert gab sich mit dieser Argumentation nicht zufrieden. Er kam auf die Sitzung vom 25.3. zurück und meinte, damals hätte der DV andere Gründe für die Wahl der beiden Beisitzer angeführt. In seinen weiteren Ausführungen unterstellte er dem DV, daß dieser alle Mittel benutze, um ihn als Querulanten darzustellen. Wenn die OVVs dem Antrag des DV zustimmen würden, wäre das sozusagen die letzte eigene Entscheidung der OVVs, ja, man könne hier sogar eine gewisse parallele mit dem "Ermächtigungsgesetz" feststellen. OM Eckert verlangte daher eine geheime Abstimmung. Gegen die Ausführungen erhob OM Hammer energischen Einspruch und erklärte sie als persönliche Beleidigung.

Ehe es zu der von OM Eckert gewünschte geheimen Abstimmung kam, vergingen noch 20 Minuten in fruchtlosen Diskussionen. OM Frei stellte fest, daß bei einem Vorstand von 5 OM ein eindeutiges Stimmenverhältnis zu Ungunsten der OVVs entstehen würde. Daher sein Eingangs gestellter Antrag auf Stimmenmehrheit einzelner OVs als Ausgleich. OM Nietsch war es gleich, ob der Vorstand aus 3 oder 5 OM besteht. Wichtig sei doch nur, daß positive Entscheidungen für unser Hobby gefällt werden. OM Eckert erinnerte im Anschluß hieran, daß es leider auch darum ginge, sog. Grenzentscheidungen, die mit unserem Hobby manchmal nur wenig Befassung haben, zu fällen. OM Krämer wollte wissen, warum z. B. bei OM Donath der Idealismus nachlassen sollte, wenn er nicht dem Vorstand angehöre.

Die Geheim-Abstimmung über den Antrag von OM Timmermann, Punkt 1 a) der Tagesordnung ergab 9 Stimmen dafür und 4 dagegen. Nachdem ein nochmaliger Versuch von OM Timmermann auf Abhaltung sofortiger Wahlen ergebnislos verlief, setzte der DV gem. Abschn. II Abs. 2 der WO zur Vorbereitung und Durchführung der Zusatzwahl nach Befragen nachstehenden Wahlausschuß ein:

OM Curt Ruhm, DL7IR, als Wahlleiter
OM Joachim Tabbert, DE 10375 und
OM Klaus Günter Gramowski, DL7NS, als Beisitzer im Wahlausschuß
(Anschrift des Wahlleiters: 1 Berlin 12, Roscherstr. 1 Stfl. IV)

Um 21.15 wurde Punkt 2) der Tagesordnung erörtert. Als wichtigste Punkte der Tagesordnung der Clubversammlung bezeichnete der DV:

1) Neuwahl des Geschäftsführenden Vorstandes
2) Schaffung einer eigenen DARC-Hauptverwaltung bzw. Anlage des Clubvermögens.

Weiterhin führte der DV aus: Man könne hier zwei Gruppen unterscheiden:

  1. die konservative Gruppe, die für den alten Vorstand, OM Picolin/Speckmann plädiert, wenn die Wahlen auf den Herbst verlegt werden und
  2. die fortschrittliche Gruppe in Niedersachsen, die keine Personalunion zwischen dem Präsidenten und dem 1. Vorsitzenden wünscht. Diese Gruppe stellt Kandidaten für den Präsidenten, den 1. Vorsitzenden und dessen Stellvertreter auf.

Eine kurze Diskussion ohne besondere Empfehlung schließt sich an.

Zu Punkt 2) verliest der DV einen ihm kürzlich zugegangenen Rundbrief des ehemaligen Präsidenten OM Auerbach, der empfiehlt, das Clubvermögen zinsbringend gesichert anzulegen und von den Zinsen Geschäftsräume zu mieten. Es wurden die Risiken bei der Anlage des Geldes in Aktien oder Wertpapieren und die eines Eigenbesitzes gegeneinander abgewogen. Der DV kam auch auf eine freiwillige Bausteinaktion zu sprechen, die jedoch wenig Anklang fand. Man war nicht direkt dagegen, aber solche Dinge müssten wohl überlegt und gut fundamentiert werden. Auch zu diesem Punkt war keine einheitliche Stellungnahme ersichtlich.

OM Flieger nahm Stellung zu der Einrichtung eines Notfunknetzes und wies dabei auf die Gefahren hin, die unserem Hobby dadurch entstehen können. Er sieht eine für uns nachteilige Verquickung mit dem Notstandsgesetz und ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis zu Behörden. Auch eine Erweiterung eines bestehenden Netzes sollte keinesfalls bedenkenlos unterstützt werden.

OM Nietsch führte aus: Der Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr 1969 eingesetzte Betrag für die QSL-Vermittlung müsse dazu führen, daß die Vermittlung reibungsloser funktioniert. Wenn es zutrifft, daß der enorm angewachsene Rückstand durch einen evtl. Nachtbetrieb der "Wuppertaler Maschine" aufgearbeitet werden kann, dann müsse auch das Geld für zusätzliches Personal zur Verfügung stehen. Die QSL-Karte sei das wichtigste Bindeglied zwischen aktiven Amateuren.

OM Krämer nahm Stellung zu den Anträgen auf Erweiterungen und Änderungen der Klasse C, die nicht in allen Punkten seinen Vorstellungen entsprechen. Obwohl selbst C-Lizenzinhaber war er nicht für eine sofortige Leistungserhöhung der Klasse C, sondern analog der Klasse A/B erst nach einem Jahr.

Um 22.35 wurde die Versammlung beendet.

Berlin 46, den 4. Juni 1969

Für die Protokollführung:
gez. Garnatz, DL7BG

Übersicht 1969


Rudi Hammer
DL7AA 1. XI. 1969

Niederschrift

Am 29.X.69 trafen sich in Halensee auf Einladung des DV folgende Amtsträger des Berliner Distrikts des DARC:

CE -EX - LX für D01, BV für D03, AW - DH für D04, IA für D05, HD für D06, HE ab 22h für D07, FP für D08, BF für D11, DZ für D12, KF für Rundspruch sowie JT ab 2215, ferner AX und AA sowie HU.

1.) Es wurde der Versuch unternommen, die im Distrikt schwelende Unruhe zu beseitigen. Alle Beteiligten waren sich darüber einig, daß nur durch gemeinsame Gespräche miteinander anstehende oder im Entstehen befindliche Streitigkeiten sich rechtzeitig bereinigen lassen.

2.) Das Problem der Wahl weiterer Vorstandsmitglieder ließe sich durch ein Entgegenkommen von beiden Seiten lösen. Der Kompromißvorschlag von AA wurde nach langen Debatten von sämtlichen Anwesenden dann doch als annehmbar betrachtet. Daß wenigstens ein Beisitzer dem Vorstand aufgrund der gegebenen Situation und nach weiteren Erläuterungen von AA zugestanden werden müßte, hat sich dann durchgesetzt.

3.) Um den Vorgang unter 2.) einleiten zu können, wurde von D01 zugesagt, OM Rohde zu veranlassen, sich als Kandidat für eine Neuwahl zur Verfügung zu stellen, und die Ergebnisse der verunglückten Herbstwahl durch Ablehnung zu annullieren!

4.) Der Einspruch des Vorstandes sowie weiterer daran beteiligten OVVen würde nach Durchführung von 3.) sofort zurückgezogen werden.

5.) Danach wurde vorgeschlagen, in Kürze eine Neuwahl eines vierten Vorstandsmitgliedes durchzuführen, der die Funktion eines Beisitzers ausüben soll. Auf der Kandidatenliste sind wahrscheinlich zu erwarten: OM Donath, OM Rohde und u. U. noch andere.

6.) Alle Anwesenden waren sich darüber einig, daß sog. Ausspracheabende oder Gespräche am runden Tisch regelmäßig stattfinden sollten. Ein Vorschlag von AA, vorläufig einen Abstand von drei Monaten dabei einzuhalten, wurde akzeptiert. Der Teilnehmerkreis sollte jedoch tunlichst nur auf Amtsträger begrenzt bleiben. Die nächsten Mittwoch-Abende des nächsten Jahres wären demnach der 21. Januar, der 14. April und der 1. Juli 1970. (Im Terminkalender bitte vormerken!)

7.) Der Vorschlag von CE, die eine oder die zwei ordentlichen Distrikts-Versammlungen für 1970 rechtzeitig im Voraus zu planen und bekanntzugeben, wird vom Vorstand die notwendige Beachtung finden.

Die zwar eingeladenen, aber nicht erschienenen bzw. verhinderten OM (BG - JR - HJ - C/AS - C/BD) werden gebeten, von dieser Niederschrift Kenntnis zu nehmen.

73 Rudi Hammer

Übersicht 1969


Abschrift und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ


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