Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Am 21.11. ist der Satellit AO-73, auch bekannt als FUNcube-1, seit zwölf Jahren im Orbit. Der Satellit funktioniert weiterhin einwandfrei im Vollzeit-Transponder-Modus. AO-73 wurde am 21.11.2013 von der Yasny-Startbasis in der Region Orenburg (Russland) mit einer Dnepr-Trägerrakete in eine sonnensynchrone Umlaufbahn in 600 km Höhe bei einer Neigung von 97,8° gebracht. In dieser Umlaufbahn überfliegt der Satellit die Britischen Inseln und Europa täglich etwa dreimal am Morgen und dreimal am Abend, sodass die Überflüge am Morgen für Bildungszwecke und die Überflüge am Abend für Amateurfunkkommunikation genutzt werden können. FUNcube-1 verfügt über einen UHF-/VHF-Lineartransponder mit einer PEP-Leistung von 300 mW. Auf 145,935 MHz sendet die BPSK-Telemetriebake mit 30/300 mW HF. Der invertierende SSB/CW-Transponder hat seinen Uplink auf 435,150 435,130 MHz und der Downlink geht von 145,950 145,970 MHz. Während seiner Betriebszeit haben Bodenstationen aus aller Welt 11.631.536 Telemetrie-Frames gesammelt. Die zuletzt empfangenen Telemetriewerte des Satelliten finden Sie im Data Warehouse von AMSAT-UK [1]. Darüber berichtet der AMSAT News Service mit Verweis auf die AMSAT-UK.
futureGEO - neue Möglichkeiten für Funkamateure
Am 19.09. fand unter dem Radom der Sternwarte Bochum ein futureGEO-Workshop statt [2]. Organisiert von der AMSAT-DL mit Unterstützung der ESA, versammelte die Veranstaltung internationale Experten, Vertreter von Amateurfunk-Organisationen und engagierte Funkamateure. FutureGEO ist ein Projekt der AMSAT-DL mit Unterstützung der ESA, das die Weichen für einen zukünftigen geostationären Amateurfunk-Satelliten stellen soll. futureGEO ist als direkte Weiterentwicklung bewährter Projekte wie QO-100 konzipiert, allerdings zielgerichtet auf die Bedürfnisse und Ideen der weltweiten Amateurfunk-Gemeinschaft. Das Konzept sieht eine Platzierung des Satelliten im geostationären Orbit vor, möglicherweise bei 43° West, um neben Europa auch große Teile Amerikas zu versorgen. Als Plattform wird ein sogenannter Micro-GEO-Satellit ins Auge gefasst, der durch kompakte Bauweise, niedrigere Startkosten und flexible Nutzlastkonfigurationen überzeugt.
Die technische Planung umfasst verschiedene Uplink- und Downlink-Bänder, insbesondere das 2,4-GHz-Band für den Uplink und 10 GHz für den Downlink, sowie optional höhere GHz-Bänder für Experimente und Bildungszwecke. Mehrfachtransponder (klassisch linear, Bent-Pipe, aber auch regenerative Systeme) stehen zur Diskussion, ergänzt um zusätzliche Nutzlasten wie Baken, Erd- oder Weltraumkameras und wissenschaftliche Sensoren.
Bis Ende 2025 sollen nun Missionskonzepte entwickelt werden, die sowohl technisch anspruchsvoll als auch für die internationale Amateurfunkgemeinschaft attraktiv und zugänglich sind. Darüber berichtet Tom Kamp, DF5JL.
Wavelog@DARC mit Bugfixes und Neuerungen
Das DARC-Logbuch, welches unter log.darc.de [3] für jedes Mitglied erreichbar ist, hat abermals Bugfixes und Neuerungen erhalten. Erste Neuerung ist der DX-Wasserfall, den man sich im Live-QSO-Fenster anzeigen lassen kann. Voraussetzung ist die neueste Version des WavelogGate [4] und die Freischaltung in den Wavelog-Einstellungen im Benutzerkonto sowie die Einstellung Live-WebSocket im Dropdownmenü Funkgerät im Live-QSO Fenster. Selbstverständlich bedarf es für diese Funktion eine eingerichtete und aktive CAT-Schnittstelle.
Die zweite Neuerung betrifft die Überarbeitung des DXClusters. Dieser ist nun als solches benannt und bietet verschiedenste Einstellungs- und Filtermöglichkeiten. Aus der Meldung werden nun SOTA-, WWFF- und POTA-Referenzen direkt in die entsprechenden Felder übernommen. Die Bedienbarkeit für Menschen mit einer Rot-Grün-Sehschwäche wurde erheblich vereinfacht.
Am 12.09.2024 hatte der DARC das Online-Logbuch für seine Mitglieder freigeschaltet. Mittlerweile nutzen es fast 4000 Mitglieder. Darüber berichtet Ronny Jerke, DG2RON, zuständiges DARC-Vorstandsmitglied und dankt zugleich allen Nutzern, die fleißig Fehler gemeldet haben und dies auch weiterhin per E-Mail tun können [5]. Weiterhin dankt er dem Wavelog-Entwicklerteam sowie dem Support- und Betriebsteam.
Neuer Vorstand im Distrikt Brandenburg (Y) gewählt
Mit großer Mehrheit wurden im Distrikt Brandenburg (Y) Reinhard Schwietzke, DM3ZF, zum Vorsitzenden, sowie Frank Neumann, DM5WF, und Peter Voigt, DL3MY, zu Stellvertretern gewählt. Die Wahl erfolgte auf der Distriktsversammlung am 22.11. in Strausberg. Cornelia Schreiber, DM7PCH, die seit 2019 das Amt der Vorsitzenden innehatte, hatte nicht erneut kandidiert. Der neugewählte Vorstand dankte ihr im Namen des Distriktes für die im Amt geleistete Arbeit. Alle Referenten sie hatten bereits im Vorfeld ihre entsprechende Bereitschaft signalisiert wurden erneut in ihre Ämter berufen. Die Versammlung selbst fand in einer sehr offenen und konstruktiven Atmosphäre statt.
Cornelia Schreiber, DM7PCH, und der Vorsitzende des gastgebenden Ortsverbandes Strausberg Silvio Kunze, DM9KS, konnten Vertreter von 21 Brandenburger Ortsverbänden begrüßen.
Heinz-Günter Böttcher, DK2NH, silent Key
Der DARC hat von der traurigen Nachricht erfahren, dass sein Mitglied Heinz-Günter Böttcher, DK2NH, im Alter von 79 Jahren am 14.10. gestorben ist. Vermutlich viele DARC-Mitglieder erinnern sich noch an seine Tätigkeit als UKW-Referent im DARC und als Mitglied im DARC-Vorstand, dem er in den Jahren 2004 bis 2007 angehörte. Durch sein technisches Verständnis lag ihm besonders das Thema Frequenzmanagement und Schutz der Amateurfunkfrequenzen sehr am Herzen. OM Heinz-Günter kannte den Amateurfunk seit seiner Schulzeit. Zunächst beschränkte er sich nur auf die Kurzwelle, weitete seine Tätigkeit aber im Laufe der Jahre auch auf die höheren Bänder aus. Sein DARC-Werdegang liest sich neben der Tätigkeit im DARC-Vorstand umfänglich: Verbindungsbeauftragter zur damaligen RegTP (heute BNetzA), Prüfungsausschussmitglied, UKW-Referent (1995 1999) und Stab Frequenzmanagement (1999 2007). Neben Peter Raichle, DJ6XV, und Rolf Niefind, DK2ZF, war er Mitherausgeber des UKW-Handbuchs im UKW-Referat des DARC von 1984/85. DK2NH war maßgeblich an den Vorbereitungen für die Weltfunkkonferenzen seit 1997 beteiligt, weiterhin waren ihm seine Verhandlungen mit den Primärnutzern zum Frequenzbereich 7 MHz und seine Teilnahme an allen IARU-R1-Konferenzen wichtiges Anliegen. In 2005 war er Delegationsleiter bei der Generalkonferenz der IARU-Region 1 in Davos. Ihm war sehr daran gelegen, den Amateurfunk zu einem positiven Erlebnis zu gestalten. Mit Heinz-Günter Böttcher, DK2NH, verliert der DARC e. V. ein verdientes Mitglied. Sein Engagement für den Club und letztendlich für alle Funkamateure wird noch lange nachhallen.
Im Dezember funken Jugendliche unter 26 Jahren beim December YOTA Month. Deutschland ist auch wieder dabei und dafür werden junge Operator gesucht. Im ganzen Dezember kann das Rufzeichen DQØYOTA mit dem Sonder-DOK DYM25 genutzt werden. Wer jünger als 26 ist, kann sich das Rufzeichen über das Online-Formular ausleihen [6] und vorher im log.darc.de registrieren [3]. In diesem Jahr werden alle Aktivitäten im browserbasierten Online-Logbuch des DARC erfasst, sodass das Mailen von ADIF-Dateien entfällt. Eine Übersicht über freie Zeiten ist ebenfalls online zu finden [7]. Am Wochenende bestehen für das Rufzeichen kürzere Zeiträume, damit möglichst viele mitmachen können. Wer keine eigene Station hat, frage seinen Ortsverband oder melde sich per E-Mail beim AJW-Team [8] zur Vermittlung einer passenden Station. Darüber berichtet das AJW-Team des DARC.
Der OV Donauried (T18) feiert am 13.12. sein 50-jähriges Bestehen. Gegründet wurde der OV am 05.12.1975. Der recht aktive Ortsverband wird in der Zeit vom 01.12.2025 bis zum 31.08.2026 mit dem Sonder-DOK 50T18 auf den Bändern QRV sein. Die Clubrufzeichen sind DKØDO, DLØT sowie das Sonderrufzeichen DL5ØDRI (Donauried). Darüber berichtet Hannes Hiller, DL9SCO.
29. 30.11.: CQ WW DX Contest
05. 07.12.: ARRL 160 m Contest
06. 07.12.: Pro CW Contest und FT-Challenge
07.12.: Brandenburg-Berlin-Contest
09.12.: DARC CW-Ausbildungscontest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contest-Termintabelle in der CQ DL 11/25 auf S. 64 und 12/25 auf S. 54.
Funkwetterbericht (26.11. de DL1VDL)
Rückblick vom 19. 26.11.:
Bei solaren Fluxwerten um 120 Einheiten waren sieben Sonnenfleckengruppen sichtbar,
die insgesamt 77 C-Flares emittierten. Das geomagnetische Feld war bis zum Morgen des
23.11. überwiegend ruhig. Danach wehte intensiver Sonnenwind. Wir fanden gute
Ausbreitungsbedingungen auf allen Kurzwellenbändern vor [9]. Am 24.11. betrugen die für
3000-km-Sprungentfernung berechneten Grenzfrequenzen nachts etwa 10 MHz, zum
Sonnenaufgang bereits 19 MHz, zwei Stunden später bereits 29 MHz und mittags
32 MHz. Das 10-m-Band blieb bis nach Sonnenuntergang um 15:00 UTC offen. Gegen
17:00 Uhr rutschte die MuF2 auf etwa 18 MHz ab [2]. Die herbstliche Ionosphäre
war ziemlich stabil. Interessante Ausbreitungsbedingungen fanden wir auf 60 m vor.
Dort waren neben TF3EO, EA6, EA8 und mit etwas Glück 3B8HH zu arbeiten. Vor dem CQWW
Contest testeten viele DX-Stationen ihre Funktechnik, sodass man einen guten Überblick
auf die Ausbreitungsbedingungen zwischen 160 und 10 m bekam.
Vorhersage bis 03.12.:
Bis zum Wochenende wird der gegenwärtig intensiv wehende Sonnenwind wieder
abgeklungen sein. Dann sind gute Ausbreitungsbedingungen auf allen Kurzwellenbändern
wahrscheinlich. Die solaren Fluxwerte steigen bis etwa 150 Einheiten und die erwarteten
k-Werte liegen bei 3. Beim bevorstehenden CQWW-Contest erwarten wir ein leicht aktives
geomagnetisches Feld. Oft begünstigt dies überraschende Ausbreitungsbedingungen auf den
unteren Kurzwellenbändern.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 16:57; Melbourne/Ostaustralien 18:53;
Perth/Westaustralien 21:04; Singapur/Republik Singapur 22:50; Anchorage/Alaska 18:30;
Johannesburg/Südafrika 03:07; Tokio/Japan 21:26; Honolulu/Hawaii 16:49; San
Francisco/Kalifornien 15:01; Port Stanley/Falklandinseln 07:41; Berlin/Deutschland 06:46.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:31; San Francisco/Kalifornien 00:52; Sao
Paulo/Brasilien 21:36; Port Stanley/Falklandinseln 23:48; Honolulu/Hawaii 03:47;
Anchorage/Alaska 00:56; Johannesburg/Südafrika 16:42; Melbourne/Ostaustralien 09:21;
Auckland/Neuseeland 07:19; Berlin/Deutschland 15:00.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] http://data.amsat-uk.org/ui/fc1-fm
[2] https://amsat-dl.org/rueckblick-futuregeo-workshop-2025-in-bochum
[3] https://log.darc.de
[4] https://github.com/wavelog/WaveLogGate/releases
[5] logbuch@darc.de
[6] www.darc.de/ajw/dym
[7] www.darc.de/referate/ajw/yota/#c155139
[8] ham-yota@darc.de
[9] www.solen.info/solar
[10] https://giro.uml.edu/ionoweb
[dx] https://www.darc.de/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 47/25 vom 27.11.2025
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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