Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Nationale Vorbereitungsgruppe zur Weltfunkkonferenz tagte in Berlin
Am 29.02. fand am Sitz des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr in Berlin eine Veranstaltung zur Bewertung der Ergebnisse der World Radiocommunication Conference 2023, kurz WRC-23, in Dubai statt. Die Ergebnisse des Agenda Item 9.1b präsentierte Bernd Mischlewski, DF2ZC, Referent Frequenzmanagement. Bei diesem WRC-Tagesordnungspunkt ging es um Schutzmaßnahmen des im Bereich 12401300 MHz primären Satellitennavigationsdienstes vor Störungen durch den dort nur sekundären Amateurfunk. Bei der WRC-23 konnte hier eine für den Amateurfunk akzeptable Lösung vereinbart werden, die den betroffenen Verwaltungen unverbindlich einen Maßnahmenkatalog vorschlägt, für den unwahrscheinlichen Fall von ebensolchen Störungen. Darüber berichtet Bernd Mischlewski, DF2ZC, Referent Frequenzmanagement.
Europäische Normen müssen gratis zugänglich sein
Europäische Normen müssen gratis zugänglich sein und dürfen nicht hinter irgendeiner Art von Bezahlschranke verborgen werden. Das hat die Große Kammer des Europäischen Gerichtshofs, kurz EuGH, in einem mit Spannung erwarteten Urteil entschieden. Das Aktenzeichen lautet C-588/21 P. Bisher beriefen sich die europäischen Normungsorganisationen auf das Urheberrecht, was eine Einschränkung nicht zulasse. Vorausgegangen war eine Klage des Internet-Historikers und US-Aktivisten Carl Malamud. Er kämpft für Zugangsrechte zu öffentlichen Dokumenten in Europa und den USA. Das Nachrichtenportal Heise widmet dem Urteil eine Analyse [1].
Suche nach vermisstem Flugzeug von MH370 wird möglicherweise fortgesetzt
Die Suche nach dem vermissten Flugzeug von Flug MH370 wird möglicherweise noch einmal fortgesetzt. Am 08.03. vor 10 Jahren verschwand die Boeing 777-200ER auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Radar. An Bord waren 227 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder. Das australische TV-Format 60 Minutes Australia meldet nun, die malaysische Regierung könnte ihre Pläne zur Suche nach dem vermissten Malaysia Airlines Flugzeug erneuern.
Zuvor hatte das US-Technologieunternehmen Ocean Infinity eine Suche nach dem Motto
kein Fund, keine Kosten vorgeschlagen. Ocean Infinity plant, den Meeresboden
erneut abzusuchen und dabei das Gebiet um die erste Suche aus dem Jahr 2018 zu erweitern.
Im Vergleich zu damals haben sich neue Hinweise herauskristallisiert, die tatsächlich zur
Absturzstelle führen könnten. Der ehemalige US-Luftfahrtingenieur Richard Godfrey
rekonstruierte anhand von historischen WSPR-Signalen der Funkamateure eine mögliche
Flugroute, die abweichend vom geplanten Flugpfad nicht nach China, sondern offenbar in den
Indischen Ozean führte und dort in den Unweiten des Meeres ihr tragisches Ende fand.
Godfrey hat Fallstudien auf seiner Webseite veröffentlicht [2]. 60 Minutes Australia
zitierte den malaysischen Verkehrsminister Anthony Loke, wonach er zunächst die
Genehmigung seiner Regierung einholen müsse, um die Suche wieder
aufzunehmen. Das TV-Format veröffentlichte kürzlich ein Update zur Suche unter dem Titel
Das Rätsel um MH370 geht weiter: Wird das Unglücksflugzeug jemals gefunden?
[3]. Über die Recherchen Godfreys, WSPR zu nutzen, erschien vor zwei Jahren auf 60
Minutes Australia der Beitrag Suche nach MH370: Neuer Durchbruch könnte Rätsel
um vermissten Flug endlich lösen [4]. Die Kernaussagen letzteren Beitrags sind im
Artikel Führen WSPR-Signale zur Absturzstelle von MH370? in CQ DL
4/22, S. 49 zusammengefasst und zitiert.
60 neue Funkamateure an der Uni Würzburg ausgebildet
60 Studierende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) haben am 27.02. erfolgreich an der amtlichen Prüfung der Bundesnetzagentur teilgenommen und dürfen sich nun offiziell Funkamateur nennen. Die neuen Hobbykollegen gehen aus der Vorlesung Amateurfunk Klasse E im Wintersemester 2023/24 hervor, die Matthias Jung, DL9MJ, Inhaber der Professur für Technische Informatik am Lehrstuhl für Informatik XVII angeboten hatte. Innerhalb der Amtshilfe haben die Prüfer der Außenstelle der Bundesnetzagentur in Nürnberg die Prüfung an der Universität abgenommen. Für die Studierenden stellt die erfolgreiche Amateurfunkprüfung neben ihrem Studium eine weitere Qualifikation dar, die sie für zukünftige Projekte an der JMU, wie beispielsweise im Satellitenbereich bei den Kollegen Professor Hakan Kayal, DD5EF, und Professor Guido Dietl, DF5RE, sowie in ihrem künftigen Berufsleben nutzen können, erklärte Matthias Jung. Über die erfolgreiche Aktion lesen Sie ausführlich in der nächsten Ausgabe der CQ DL.
Dr. Bob Heil, K9EID, silent Key
Dr. Bob Heil, K9EID, Gründer der bekannten Firma HEIL SOUND, verstarb am 28.02. Er wurde 83 Jahre alt. Der am 05.10.1940 geborene Bob Heil hatte eine steile Karriere als Erfinder und Tontechniker hinter sich. 1966 gründete er die Firma Heil Sound. In den späten 1970er Jahren entstanden die verbreiteten Mikrofone der HC-Serie, die ausschließlich für den Amateurfunk bestimmt waren. OM Bob erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen und wurde 2007 eingeladen, in der Rock and Roll Hall of Fame auszustellen.
08.03.: Internationale YL-Aktivität zum Welt-Frauentag
09.03.: DIG QSO Party und AGCW-DL QRP Contest
09.10.03.: EA PSK63 Contest
10.03.: FIRAC-Contest, DIG QSO Party und UBA Spring Contest
12.03.: DARC CW-Ausbildungscontest
14./15.03.: YL-Aktivitäts-Party
16.03.: Mecklenburg-Vorpommern Contest und AGCW-DL VHF/UHF-Contest
16.17.03.: Russian DX Contest
16.18.03.: BARTG HF RTTY Contest
18.03.: Bukarest Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contest-Termintabelle in der CQ DL 3/24 auf S. 68.
Funkwetterbericht (05.03. de DL1VDL)
Rückblick vom 27.02.05.03.:
Die sehr aktive und potenziell gefährliche Region 3590 verschwand am 01.03. über den
westlichen Sonnenrand ohne weitere X-Flares zu emittieren. Die durch einen M-Flare und
über 110 C-Flares geprägte Sonnenaktivität hielt den solaren Fluxindex zwischen 168 und
140 Einheiten. Das spiegelte sich in guten Ausbreitungsbedingungen wider, zumal
nennenswerte geomagnetische Störungen nur am Morgen des 27.02. und am Abend des 03.03.
auftraten. Die G2-Störung am 03.03., hervorgerufen durch eine CME vom 28.02., führte zu
Nordlicht in hohen geografischen Breiten. Bei uns in Deutschland brachte eine
mehrstündige Aurora Öffnung des 6-m-Bandes Stationen aus ganz Nordeuropa zwischen
Estland und England ins Log. Günstige Ausbreitungsbedingungen nach Nordamerika und der
Karibik wurden auch im 60-m-Band beobachtet. PJ5/DK7PE/P erzeugte dort ein lautes
S7-Signal.
Vorhersage bis 12.03.:
Momentan sind zehn Sonnenfleckenregionen sichtbar, von denen gegenwärtig eine geringe
Sonnenaktivität ausgeht. Die von der NASA vorhergesagten Werte für den solaren Fluxindex
liegen zwischen 150 und 160 Einheiten. Geomagnetisch gestörte Tage sind voraussichtlich
der 10. und 11.03. Ansonsten wird das Erdmagnetfeld überwiegend ruhig sein. Damit finden
wir auf allen Kurzwellenbändern gute Ausbreitungsbedingungen vor. Die am 01.03.
aktualisierte Entwicklung des Sonnenfleckenzyklus findet man auf der Webseite des SWPC
[5]. Die für 3000-km-Sprungentfernung geltende Grenzfrequenz der F2-Schicht liegt nachts
bei 10 MHz, bei Sonnenaufgang bei 13 MHz, zwei Stunden später bei 31 MHz
und mittags bei 35 MHz. Bei Sonnenuntergang beträgt sie etwa 29 MHz und zwei
Stunden danach noch 21 MHz. Der Referenztag ist der 01.03. [6].
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:10; Melbourne/Ostaustralien 20:08;
Perth/Westaustralien 22:09; Singapur/Republik Singapur 23:13; Anchorage/Alaska 16:42;
Johannesburg/Südafrika 04:04; Tokio/Japan 21:05; Honolulu/Hawaii 16:47; San
Francisco/Kalifornien 14:34; Port Stanley/Falklandinseln 09:34; Berlin/Deutschland 05:42.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:52; San Francisco/Kalifornien 02:08; Sao
Paulo/Brasilien 21:31; Port Stanley/Falklandinseln 22:42; Honolulu/Hawaii 04:37;
Anchorage/Alaska 03:35; Johannesburg/Südafrika 16:34; Melbourne/Ostaustralien 08:53;
Auckland/Neuseeland 06:53; Berlin/Deutschland 16:54.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] https://www.heise.de/news/EuGH-Entscheid-Europaeische-Normen-muessen-gratis-zugaenglich-sein-9646757.html
[2] https://www.mh370search.com
[3] https://www.youtube.com/watch?v=5y4OqwBLzog
[4] https://www.youtube.com/watch?v=Jq-d4Kl8Xh4
[5] https://www.swpc.noaa.gov/products/solar-cycle-progression
[6] https://lgdc.uml.edu/common/DIDBYearListForStation?ursiCode=JR055
[dx] www.darc.de/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 10/24 vom 07.03.2024
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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