Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Neue Landeserstverbindungen Deutschland - Polen
Am 10.08. funkten Michael Kuhne, DB6NT, und sein Sohn Matthias, DK5NJ, vier neue Landeserstverbindungen auf den Bändern 122 GHz, 134 GHz, 241 GHz und auf 660 nm (Laser). Schon länger hatten wir diese fehlenden Verbindungen auf der To-do-Liste, und so haben wir uns auf den Weg an die polnische Grenze gemacht.
Mit dabei war Norbert, DL4DTU. Der Dresdner OM kennt die Gegend in der Nähe von Görlitz gut, und so fand sich schnell eine geeignete Strecke. Michael, DB6NT, war auf deutscher Seite in JO71KC92MK, unweit von Jauernick-Buschbach. Matthias und Norbert fuhren nach JO71MC10JM in der Nähe der polnischen Ortschaft Osiek Luzycki. Die kurze Entfernung von 6,976 km wurde ausgewählt, um bei einem Tagesausflug schnell und wetterunabhängig die Verbindungen sicher ins Logbuch zu bringen. Da gutes Wetter herrschte, konnten alle Verbindungen mit 59+ bestätigt werden teilweise auch mit offenem Hohlleiter, also nur mit dem Feed in der Hand, ohne Spiegel. 6,9 km sind zwar keine spektakuläre Entfernung, aber dennoch ist es beeindruckend, diese Feldstärken auf den hohen Frequenzen live zu erleben, freute sich DB6NT über das Ergebnis. Auch der Laser war trotz Sonnenscheins tagsüber noch sehr gut mit bloßem Auge erkennbar. Mehr zum Projekt findet man auf der Webseite von DK5NJ [1].
Landesarchiv Saarland übernimmt QSL-Sammlung Saar
Der DARC-Distrikt Saar und das Landesarchiv des Saarlandes haben eine Übereinkunft getroffen, dass die QSL-Sammlung Saar von Leo H. Jung, DH4IAB, silent Key seit 2004, in das Landesarchiv überführt wird. Dieses verwahrt Geschichtsquellen der Region und macht sie historisch Interessierten zugänglich.
Vor mehr als 100 Jahren begannen die ersten Funkamateure im vom Deutschen Reich von 1920 bis 1935 abgetrennten Saargebiet mit ihren Versuchssendungen. Julius Kron, EK4SAR, Rudolf Bluel, EZ4SAB, Werner Rummel, EZ4SRD, Alfredo Della Bona, TS4SAC und weitere waren die Funkpioniere dieser Zeit.
Für den 1. Dezember 1923 lud man zur Gründung eines Saar-Radio-Clubs (SRC) in Saarbrücken ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren alle Radioclubs verboten. Bereits 1946 genehmigten die Alliierten in den bundesdeutschen Westzonen Amateurfunkvereine. Die Saarländer mussten aber länger warten: Erst am 10. Oktober 1952 war Amateurfunk auch dort wieder zugelassen. 9S4 war der offizielle und weltweit gültige Landeskenner für das teilautonome Saarland, und es galt auch als DXCC-Land. Da es im Saarland nur wenige Funkamateure gab, waren (und sind) Funkverbindungen dorthin sehr begehrt jeder wollte möglichst viele und besonders auch seltene (weil kleine) Länder arbeiten. Die letzte vorliegende Saar-Rufzeichenliste weist Ende 1956 noch 62 Rufzeichen von 9S4AB bis 9S4DW aus.
Um die zurückliegenden 100 Jahre Amateurfunkgeschichte des Saarlandes zu bewahren, wurde die Sammlung mit mehreren tausend QSL-Karten und Dokumenten, die Leo H. Jung, DH4IAB, zusammengetragen und ausgewertet hatte, an das Landesarchiv in Saarbrücken-Scheidt übergeben. Darüber berichtet Eugen Düpre, DK8VR, im Saar-Rundspruch.
Interview unter dem Turm Folge 55: DD7GU über die Arbeit des AATiS e.V.
In seiner Videoreihe Interview unter dem Turm stellt Ihnen der DARC Funkamateure und ihre Leidenschaft für ihr Projekt vor. Gesprächspartner in der Folge 55 ist OM Uwe Guzman, DD7GU. OM Uwe ist Vorsitzender des AATiS e. V. Im Video erzählt er über die Arbeit des Arbeitskreises für Amateurfunk und Telekommunikation in der Schule. Welchen Service bietet der Verein? Wo liegen die Schwerpunkte? Dies und mehr im Interview. Den kurzweiligen Videobeitrag finden Sie auf dem DARC-YouTube-Kanal darchamradio [2].
68. UKW-Tagung in Weinheim vom 8. bis 10. September
Vom 08.10.09. lädt der Funkamateurclub Weinheim e. V. zu seiner inzwischen 68. UKW-Tagung ein. Das Programm ist wie gewohnt überaus vielfältig: Los geht es am Freitag mit dem HAM-Fest am Weinheimer Clubhaus DLØWH. Hier treffen sich die Funkfreunde um das Lagerfeuer. Der Samstag ist geprägt von Vorträgen, einer Ausstellung und dem Funkflohmarkt auf dem Tagungsgelände an und in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Multring 7678, 69469 Weinheim.
Unter den über 20 Vorträgen finden sich so spannende Themen wie Notstrom und Solarversorgung von Standorten, MMØUKI Rockall DXpedition oder Was ist eigentlich KI und was kommt nach dem Hype?. Das Tagungsgelände ist für Besucher ab 06:30 Uhr zugänglich. Das Schulgebäude für die Ausstellung und der Vortragsbereich mit der Mensa öffnen ab 08:00 Uhr die Tore für die Besucher. Eröffnung der Tagung und Beginn der Vorträge ist um 09:15 Uhr. Zwischen dem Clubgelände und dem Tagungsort verkehrt ein Shuttlebus. Am Sonntag endet die UKW-Tagung mit einem Frühstück ab 10:00 Uhr am Clubhaus und der Tagungsnachlese mit Kofferraumflohmarkt auf der Campingwiese. Ausführliche Informationen gibt es auf der Veranstaltungswebseite [3].
19. HST-Weltmeisterschaft in Primorsko, Bulgarien, vom 9. bis 13. September
Die 19. Weltmeisterschaft in Hochgeschwindigkeitstelegrafie auf Englisch High Speed Telegraphy oder kurz HST findet vom 09.13.09. in Primorsko, Bulgarien statt. Der bulgarische Amateurfunkverband BFRA freut sich, Teams, Einzelteilnehmer sowie Besucher aus der ganzen Welt zu empfangen. Die BFRA hat wiederholt bewiesen, dass sie in der Lage ist, Meisterschaften in diesem Rahmen zu organisieren. Primorsko ist ein bekannter Urlaubsort an der Schwarzmeerküste. Die Tatsache, dass die Weltmeisterschaft im September stattfindet, was für Bulgarien zur Sommersaison gehört, legt nahe, dass die Teilnahme an der Weltmeisterschaft mit einem attraktiven Urlaub am Strand oder im Aqua-Park von Primorsko verbunden werden kann. Wer mit dem Flugzeug anreist, kann einen Flug nach Burgas, Varna oder Sofia wählen. Die BFRA sorgt für die notwendigen Transfers. Weitere Einzelheiten zur Weltmeisterschaft finden Sie im IARU-Bulletin 1, welches als PDF-Datei veröffentlicht wurde [4]. Darüber berichtet die BFRA in einer Pressemitteilung. Lesen Sie auch die Informationen über Schnelltelegrafie im DARC auf dessen Webseite [5].
26.08.: HSW-Contest und Rheinland-Pfalz-Aktivitätsabend
26.27.08.: YO DX Contest und World Wide Digi DX Contest
02.09.: CW Open Competition und AGCW-DL Handtasten-Party 40 m
02.03.09.: JARL All Asian DX Contest, IARU-Region 1 Fieldday und IARU-Region 1145
MHz September Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contest-Termintabelle in der CQ DL 8/23 auf S. 60 und 9/23 auf S. 68.
Funkwetterbericht (22.08. de DL1VDL)
Rückblick vom 15.22.08.:
Obwohl bis zu acht Sonnenflecken über die uns zugewandte Sonnenseite wanderten, blieb
deren Aktivität auf C-Flares beschränkt. Dadurch fiel der solare Fluxindex von 160 auf
146 Einheiten. Der geomagnetische Index k schwankte zwischen Null und Drei, was ein
ruhiges Erdmagnetfeld signalisierte. Auf den oberen Kurzwellenbändern bemerkten wir die
Tendenz zu herbstlichen Ausbreitungsbedingungen, denn fast täglich öffneten die Bänder
24 und 28 MHz kurzzeitig nach Nordamerika. Die für 3000 km geltende MuF2 lag
nachts bei 14 MHz, zwei Stunden nach Sonnenaufgang bei 21 MHz, mittags bei
22 MHz und bei Sonnenuntergang bei 24 MHz [6]. Das 20-m-Band war praktisch
ganztägig nutzbar. 15 und 17 m lieferten laute DX-Signale von Sonnenaufgang bis
Mitternacht. Auf den unteren Bändern waren starkes Fading und hohe Dämpfung spürbar.
Nachts herrschten auf 40 und 80 m an einigen Tagen brauchbare DX-Bedingungen. Bis auf
etwas Short-Skip auf den oberen Kurzwellenbändern gab es kaum noch Sporadic-E-Öffnungen
auf 6 m.
Vorhersage bis 29.08.:
Laut NASA sollen die solaren Fluxwerte langsam bis über 160 Einheiten steigen. Kurz
vor dem östlichen Sonnenrand sind aktive Sonnenflecken zu sehen [7]. Da die
Wahrscheinlichkeit für M-Flares noch gering ist, erwarten wir ein überwiegend ruhiges
Erdmagnetfeld mit k-Werten zwischen null und drei. Die Ausbreitungsbedingungen auf allen
Kurzwellenbändern bleiben brauchbar bis gut. Auf der Webseite des GFZ Potsdam
veranschaulicht ein neues Modell der Ionosphäre, wie sich im Tagesverlauf der Peak der
Elektronendichte in der F2-Schicht ändert. Eine hohe Elektronendichte in der oberen
Ionosphäre bewirkt eine höhere Ionisierungswahrscheinlichkeit und damit eine höhere
MuF, aber auch eine längere Laufzeit der Signale von Satelliten-Navigationssystemen
(GNSS), die korrigiert werden muss [8].
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:56; Melbourne/Ostaustralien 20:56;
Perth/Westaustralien 22:46; Singapur/Republik Singapur 23:03; Anchorage/Alaska 14:23;
Johannesburg/Südafrika 04:30; Tokio/Japan 20:04; Honolulu/Hawaii 16:11; San
Francisco/Kalifornien 13:31; Port Stanley/Falklandinseln 10:56; Berlin/Deutschland 03:59.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:43; San Francisco/Kalifornien 02:53; Sao
Paulo/Brasilien 20:52; Port Stanley/Falklandinseln 21:04; Honolulu/Hawaii 04:56;
Anchorage/Alaska 05:34; Johannesburg/Südafrika 15:51; Melbourne/Ostaustralien 07:49;
Auckland/Neuseeland 05:51; Berlin/Deutschland 18:18.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] https://dk5nj.de
[2] https://youtu.be/0or67PCBnvM
[3] https://ukw-tagung.org
[4] www.iaru-r1.org/wp-content/uploads/2023/06/IARU-HSTWC-2023-Bulletin-nr.1-1.pdf
[5] www.darc.de/der-club/referate/conteste/schnelltelegraphie-hst/schnelltelegraphie
[6]: https://lgdc.uml.edu/common/DIDBDayStationStatistic?ursiCode=JR055&year=2023&month=8&day=20
[7]: www.solarham.net
[8]: www.gfz-potsdam.de/presse/meldungen/detailansicht/ein-praeziseres-modell-der-ionosphaere-der-erde
[dx] www.darc.de/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 34/23 vom 24.08.2023
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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