Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
WSPR spielt weiter wichtige Rolle beim Aufsuchen des Wracks von MH370
Das im Amateurfunkdienst gebräuchliche Weak Signal Propagation Reporting (WSPR) spielt weiterhin eine wichtige Rolle bei der Hoffnung, das Wrack des vermissten Flugzeugs MH370 zu finden, berichtet John Willliam, VK4JJW. WSPR wird derzeit verfeinert, um die Suche nach dem Malaysia Airlines Flug 370 zu unterstützen.
Das digitale Kommunikationsprotokoll mit geringer Leistung, das von Funkamateuren zum Testen der Ausbreitung verwendet wird, wird nun von dem Luft- und Raumfahrtingenieur Richard Godfrey in Verbindung mit einem von ihm entwickelten System namens Global Detection and Tracking of Aircraft Anywhere Anytime (GDTAAA) eingesetzt. In Verbindung mit den Daten eines Flugzeugs der australischen Fluggesellschaft Quantas werden einige vorläufige Tests vorgenommen, bevor später in diesem Jahr ein weiterer Blindtest mit den Daten der Malaysia Airlines Maschine erfolgen wird. Ziel ist es herauszufinden, ob das Tracking mit Hilfe des GDTAAA-Systems dieses Mal erfolgreicher sein kann. Einem Artikel auf dem Portal "Airlineratings" [1] zufolge werden die Tests im Oktober und November stattfinden, um die genaue Absturzstelle zu finden. Darüber berichtet das britische Nachrichtenportal Southgate.
Zwei getrennte Suchen nach Wrackteilen nach dem Absturz von 2014 verliefen ergebnislos, obwohl mehr als 30 Trümmerteile an verschiedenen Stellen im Bereich von Afrika angespült wurden. Flug MH370 war von Kuala Lumpur (Malaysia) auf dem Weg nach Peking (China). Gewisse Anhaltspunkte lassen auf einen Absturz im Indischen Ozean schließen. In der Wikipedia gibt es umfangreiche Informationen zum Thema [2].
IARU koordiniert zwei neue Satelliten
Mit Cape IV-GTO und QubeSat hat die IARU Frequenzen für zwei neue Satelliten koordiniert. Bei Cape IV-GTO handelt es sich um einen 100×100×20 mm großen Picosat von der Universität Louisiana-Lafayette. Die erste Aufgabe besteht darin, die Entwicklung, den Bau, die Erprobung, den Start und den Betrieb von Satelliten in der Umlaufbahn durch praktische Übungen zu vermitteln. Mit dem zweiten Missionsziel will man die Entwicklung für Geräte in der Umlaufbahn an weiterführenden Schulen fördern. Auf diese Weise werden die Schüler in der Funkkommunikation geschult und MINT-Aktivitäten gefördert. Vorgeschlagen wird LoRa-Kommunikation mit 10,3 Fd1 18 bps. Als Downlinks sind 145,825 MHz, 145,990 MHz als Reserve sowie 437,325 MHz koordiniert worden. Startinformationen gibt es noch nicht, eine Umlaufbahn wurde indes mit 36.000×200 km geplant. Weitere Informationen gibt es im Internet [3].
Bei QubeSat handelt es sich um einen CubeSat man achte hier auf die Schreibweise im 2U-Format von der University of California-Berkeley. Seine Aufgabe ist die Erforschung der Auswirkungen der Weltraumumgebung auf ein Quantengyroskop. Diese Sensoren könnten bessere Systeme zur Lagebestimmung für CubeSats zur Folge haben. OpenLST verwendet die TI CC1101-Paketstruktur, die von der zugehörigen OpenLST-Software unterstützt wird. Vorgeschlagen wird ein 2-FSK-UHF-Downlink mit 5500 bps. Ein Downlink auf 437,740 MHz wurde bereits koordiniert. Im Dezember soll der Start in eine 500 km hohe Umlaufbahn erfolgen. Weitere Informationen gibt es auch hier im Internet [4].
Darüber berichtet das britische Nachrichtenportal Southgate mit Verweis auf die AMSAT-UK, den AMSAT-News Service und die IARU.
Feature auf RADIO DARC: Helden, Schurken, Abenteurer die Geschichte der großen DXpeditionen
Das ist der Titel eines kurzweiligen und spannenden Radio-Features, das der kürzlich verstorbene Journalist Wolf Harranth, OE1WHC, aus Wien für RADIO DARC hinterlassen hat. Die Aussendung erfolgt am Sonntag, dem 22.08. ab 11:00 Uhr auf 6070 kHz. Interessante Geschichten über die Größen aus der Expeditions-Szene und bisher Unbekanntes kommt zu Gehör. So waren viele bekannte DXer auch in handfeste Skandale verwickelt, etwa in den Verkauf gefälschter Visa oder in Kontakte zu Geheimdiensten. Wie anders kann man sich erklären, dass auf diese Weise DXCC-Gebiete aktiviert wurden, die für Besucher und Funkamateure völlig unzugänglich waren? Der kommende Beitrag ist daher ein Muss für alle Kurzwellen-DXer.
Die Redaktion von RADIO DARC erinnert damit an Wolf Harranth, OE1WHC, der jahrelang im Auslandsdienst des Österreichischen Rundfunks mit seinem legendären "Kurzwellenpanorama" zu hören war und auch Gründer des einzigartigen DokuFunk Archivs in Wien ist. Darüber berichtet Rainer Englert, DF2NU.
Großes Interesse für das ILLW 2021
Trotz der weltweiten Auswirkungen der Covid-Pandemie wird das Internationale Leuchtturm und Feuerschiff Wochenende, kurz ILLW [5], am kommenden Wochenende mit starker Unterstützung von Funkamateuren aus 42 Ländern stattfinden. Bis zum 16.08. waren 310 Anmeldungen eingegangen, wobei Deutschland mit 63 Meldungen an der Spitze liegt, gefolgt von den USA mit 45, Australien mit 38 und England mit 25. Zu den kleineren Ländern, die nur eine Meldung abgegeben haben, gehören die Azoren, Kuba, Zypern, Gibraltar, Island, Market Reef und Slowenien. Die Veranstalter erinnern daran, die örtlichen Covid-Beschränkungen einzuhalten. Weiterhin rechnen sie noch mit einer geringen Anzahl an Absagen, da sich die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften in letzter Minute ändern können.
21.22.08.: SARTG RTTY Contest, RDA Contest und Keymen's Club of Japan Contest
28.08.: HSW Contest
28.29.08.: YO DX Contest und World Wide Digi DX Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 8/21 auf S. 64.
Funkwetterbericht (18.08. de DL1VDL)
Rückblick vom 10.17.08.:
Nach der blanken Sonne in der Vorwoche erschienen nach und nach vier Sonnenflecken,
wobei nur die Region 2857 beständig blieb. Erwähnenswert ist ein C-Flare am 13.08. durch
die Region 2853. Der solare Flux betrug nahezu konstant 73 bis 75 Einheiten. Das
geomagnetische Feld war ruhig bis leicht gestört, der geomagnetische Index k schwankte
zwischen eins und drei. Die für 3000 km Sprungentfernung geltende Grenzfrequenz der
F2-Schicht kam nicht über 18 MHz. Man sieht in den Ionogrammen immer noch eine
prägende sporadische E-Schicht, vor allem mittags [6]. Die Häufigkeit ging aber zurück.
Beim WAEDC-Contest konnte man auf 20 m um Mitternacht gleichzeitig alle Kontinente
mit lauten Signalen hören und arbeiten. Die Aurorazone war ungestört. Auch die Bänder
40 und 80 m waren trotz lokaler Gewitter DX-trächtig. Das 15-m-Band war am Sonnabend
nach ganz Amerika brauchbar, sonst nur in südlichere Richtungen. Das10-m-Band
schwächelte wegen der niedrigen Ionisierung. Das Maximum der Perseiden war am 12.08. und
ermöglichte gute Meteorscatter-Verbindungen. Obwohl Tropo-DX in unseren Breiten seltener
als im Mittelmeerraum auftritt, gab es Überraschungen wie am 13.08. [7].
Vorhersage bis 25.08:
An der sehr ruhigen Sonnenaktivität ändert sich im Vorhersagezeitraum nichts. Es
sind keine weiteren Sonnenflecken und keine koronalen Löcher vorhergesagt worden. Die
sporadische E-Schicht wird weiter hin und wieder auftreten. Auf der nördlichen
Hemisphäre werden die Nächte länger. Damit steigen die DX-Chancen auf 160 und
80 m. Die für 3000 km Sprungentfernung geltende Grenzfrequenz bleibt zwischen
14 und 18 MHz, sodass wir auf 20, 17 und in südliche Richtungen auch auf 15 m
brauchbare bis gute Ausbreitungsbedingungen vorfinden werden.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:01; Melbourne/Ostaustralien 21:02;
Perth/Westaustralien 22:50; Singapur/Republik Singapur 23:03; Anchorage/Alaska 14:12;
Johannesburg/Südafrika 04:34; Tokio/Japan 20:01; Honolulu/Hawaii 16:10; San
Francisco/Kalifornien 13:28; Port Stanley/Falklandinseln 11:04; Berlin/Deutschland 03:53;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:49; San Francisco/Kalifornien 02:59; Sao
Paulo/Brasilien 20:50; Port Stanley/Falklandinseln 20:58; Honolulu/Hawaii 04:59;
Anchorage/Alaska 05:56; Johannesburg/Südafrika 15:49; Melbourne/Ostaustralien 07:46;
Auckland/Neuseeland 5:48; Berlin/Deutschland 18:26.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] www.airlineratings.com
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Malaysia-Airlines-Flug_370
[3] https://ee.louisiana.edu/research/cape
[4] https://stac.berkeley.edu/project/qubesat
[5] https://illw.net
[6] http://digisonda.ufa.cas.cz
[7] www.dxinfocentre.com/tropo_eur.html
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 33/21 vom 19.08.2021
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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