Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
HAM RADIO World vom 25. bis 27. Juni im Internet
Die HAM RADIO World steht in den Startlöchern: Vom 25.27.06. öffnen sich die Pforten der virtuellen Messehallen. Denn infolge der Corona-Pandemie findet die HAM RADIO nicht als Präsenz-, sondern abermals komplett als Internetveranstaltung statt. Sie brauchen dazu nichts weiter als einen zeitgemäßen PC oder Laptop mit Internetanschluss und gern auch eine Webcam sowie ein Headset. Denn im Gegensatz zur Online-Ausgabe der HAM RADIO vergangenes Jahr, die ausschließlich auf den Vorträgen des Bodenseetreffens beruhte, können Sie in der diesjährigen HAM RADIO World mit einem kleinen Avatar die eins-zu-eins nachgebaute Messe am Bildschirm durchlaufen und dabei auch mit anderen Besuchern in Form einer Videokonferenz kommunizieren, sobald der eigene Avatar auf einen anderen trifft. Wie das alles funktioniert, darüber hat YouTuber Michael Reichardt, DL2YMR, kürzlich ein interessantes Video veröffentlicht [1]. Er erklärt anschaulich, wie man sich mit seinem Avatar auf der simulierten Messe bewegt und vermittelt einen ersten Eindruck davon, was DARC-Mitglieder und Funkfreunde dort erwartet. Und das ist wahrlich viel: In der Juli-Ausgabe der CQ DL finden Sie eine Übersicht über die Aktivitäten auf der virtuellen Messe und das Vortragsprogramm mit Stand zum Redaktionsschluss des Heftes. Bitte schauen Sie aber auch nochmal auf der DARC-Webseite vorbei, um den wirklich letzten Stand zum Messebeginn griffbereit zu haben.
MIR-SAT1 soll von der ISS aus starten
Der erste Amateurfunk-CubeSat aus Mauritius wird voraussichtlich am 22.06. von der Internationalen Raumstation ISS aus gestartet. Darüber berichtet die Koordinationsstelle der IARU für Satellitenfrequenzen. MIR-SAT1 ist eine 1U-CubeSat-Mission mit den folgenden Zielen: Betrieb eines Telemetriesystems, Sammeln von Bildern von Mauritius, experimentelle Kommunikation mit anderen Inseln über den Satelliten für wissenschaftliche und/oder Notfallzwecke durch eine Funkamateur-Digipeater-Nutzlast. Weiterhin vorhanden ist ein V/U 9600 Bps GMSK-Digipeater. Dieser steht zur Verfügung, wenn der Satellit nicht für alle zuvor genannten Zwecke genutzt wird. Ein Downlink ist auf 436,925 MHz koordiniert worden. Decoder für die Amateurfunk-Gemeinschaft und Schulen wurden von Chris, AC2CZ, und Daniel, EA4GPZ, entwickelt und werden auf ihren Webseiten bzw. Github öffentlich zugänglich sein. Entsprechende Links werden vor dem Start über das Internet bereitgestellt [2]. Darüber berichtet das britische Nachrichtenportal Southgate.
Amateurfunk auf dem Shuttle, der Mir und der ISS
Vom 21.26.06. ist das SSTV-Event "Amateur Radio on Shuttle, Mir and ISS" geplant. Die Übertragungen von der Internationalen Raumstation werden auf 145,800 MHz in FM im Modus PD120 erfolgen. Das Team von Amateur Radio on International Space Station, kurz ARISS, will in diesem Zeitraum kontinuierlich SSTV-Bilder übertragen. Die Bilder werden sich auf einige der Amateurfunkaktivitäten beziehen, die auf dem Space Shuttle, der ehemaligen Raumstation Mir und der Internationalen Raumstation ISS stattgefunden haben.
Die Start- und Endzeiten des Zeitplans sind: Montag, 21.06., hier beginnt der Aufbau um 09:40 UTC, wobei die Übertragungen etwas später starten sollen. Am Samstag, dem 26.06., sollen die Übertragungen um 18:30 UTC enden.
Diejenigen, die vor Kurzem die Gelegenheit während der begrenzten Periode der Mai-Übertragungen verpasst haben, sollten über den Zeitraum von sechs Tagen zahlreiche Chancen haben, viele wenn nicht alle zwölf der Bilder zu empfangen. Die neuesten Informationen finden Sie im ARISS SSTV Blog [3]. Das Signal sollte auf einem Handgerät mit einer Lambda/4-Antenne empfangbar sein. Sollte das Gerät über wählbare FM-Filter verfügen, ist der breitere Filter für 25-kHz-Kanalabstand zu wählen. Darüber berichtet das britische Nachrichtenportal Southgate.
WSJT-X Version 2.4.0 allgemein verfügbar, Version 2.5.0 in Vorbereitung
Die WSJT-X Version 2.4.0 ist ab sofort allgemein verfügbar. Nach Angaben des Mitentwicklers Joe Taylor, K1JT, enthält sie den neuen digitalen Modus Q65. Dieses Protokoll ist für Zwei-Wege-Kontakte über besonders schwierige Ausbreitungspfade konzipiert, darunter ionosphärische Streuung, Troposcatter, Regenscatter, TEP, EME und andere Arten von schnell schwächer werdenden Signalen.
Zwischenzeitlich ist WSJT-X in der Version 2.5.0-rc1 (beta) freigegeben worden [4]. Laut den Versionshinweisen wurde in Version 2.5.0 "[...] der Q65-Decoder verbessert, um die lineare Frequenzdrift in Q65-Signalen zu messen und zu kompensieren." Q65 verwendet eine 65-Ton-Frequenzumtastung und baut auf QRA64 auf einem Modus, der 2016 in WSJT-X eingeführt wurde. Q65 bietet Nutzermeldungen und eine Sequenzierung, die mit der in FST4, FT4, FT8 und MSK144 identisch ist. Weiterhin ist ein einzigartiger Ton für die Zeit- und Frequenzsynchronisation vorhanden. Wie bei JT65 ist dieser "Synchronton" auf der Wasserfall-Spektraldarstellung gut sichtbar. Zusätzlich bietet Q65 eine empfindliche "Sync-Kurve" am unteren Rand des Wasserfallfensters. Tests haben gezeigt, dass Q65 es Stationen mit einer einfachen Yagi und 100 W oder mehr ermöglicht, sich gegenseitig auf 6 m mit Entfernungen bis zu ca. 2000 km an den meisten Tagen des Jahres zu arbeiten. "Ein hervorragendes Beispiel für den gezielten Einsatz von Q65 ist die ionosphärische Streuung auf dem 6-m-Band", heißt es in der Dokumentation zur Software. "Ausführliche Tests auf der 1150 km langen Strecke zwischen K1JT und K9AN haben gezeigt, dass bei 300 W Ausgangsleistung fast jede Q65-30A-Übertragung von der anderen Station korrekt aufgenommen wird." Die 30A beziehen sich dabei auf die Sende-Empfangs-Periode und die Abstandsbreite.
Die vollständige Ankündigung und die neueste Version zum Herunterladen finden Sie auf der WSJT-X-Website [4]. Darüber berichtet der US-amerikanische Amateurfunkverband ARRL.
Eisenbahn-Funkamateure am 22. Juni in einer Themensendung von Radio Saarwelle
Dieter Lorig, DK4XW, Moderator bei Radio Saarwelle, hat mit den Eisenbahn-Funkamateuren die Themensendung "Der Interessenverband FIRAC/EFA" produziert. Diese Sendung wird auf dem Sendeplatz 22.06.2021, 19:0020:15 Uhr ausgestrahlt. In der Sendung kommen unter anderem der Präsident der FIRAC, Wolfgang Hunger, DL5MM; der Zentrale Fachberater Amateurfunk, Detlef Rämsch, DL8DWL; Frau Barbare Sciesinski von der Stiftungsfamilie BSW & EWH sowie der Ehrenpräsident der FIRAC, Detlef Gard, DK9VB, zu Wort. Natürlich wird die jahrelange Präsenz mit einem Messestand auf der HAM RADIO auch ein Thema sein. Und ganz aktuell natürlich der virtuelle FIRAC/EFA-Messestand zur HAM RADIO World 2021 am Wochenende 25.27.06. Die Themensendung ist über das Internet zu empfangen [5]. Der Moderator Dieter Lorig ist während der Sendung unter WhatsApp 0175-1151248 und per E-Mail zu erreichen [6]. Das ist interaktiv und macht die Sendung noch viel spannender. Darüber berichtet Klaus Herzog, DL3DZR, von der Redaktion EFA-DL [7].
19.06.: AGCW-DL VHF/UHF Contest und FIRAC VHF Contest
19.20.06.: JARL All Asian DX Contest und Ukrainian Classic RTTY Contest
20.06.: Alpen-Adria Contest UHF/SHF
26.27.06.: King of Spain Contest und Ukrainian DX DIGI Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 6/21 auf S. 66.
Weiterhin erinnert OM Michael Funke, DL4EAX, an den 2-m-FM-Ausbildungscontest, der in Kürze am 27.06. und 22.08. wieder stattfinden wird.
Funkwetterbericht (15.06. de DL1VDL)
Rückblick vom 08.14.06.:
Von den vier sichtbaren plus zwei angekündigten Regionen in der letzten Woche trugen
nur die Regionen 2829 und 2832 zur Flaretätigkeit bei. Insgesamt wurden sieben C-Flares
und etliche B-Flares beobachtet. Die vor einer Woche noch erkennbare positive Entwicklung
der Sonnenaktivität setzte sich nicht fort. Der Sonne fehlte die "Kraft", um
die Fluxwerte so hoch zu treiben, dass die F2-Schicht der Ionosphäre für alle oberen
Kurzwellenbänder genügend ionisiert wurde. Die Fluxwerte blieben unter 80 Einheiten und
die für 3000 km Sprungentfernung ermittelten Grenzfrequenzen erreichten maximal
18 MHz. Die koronalen Löcher als Sonnenwindquellen hielten sich etwas zurück. In
unseren Breiten war nur der Beginn des 12.06. gestört. In Nordeuropa war das
Erdmagnetfeld deutlich aktiver. Die sporadische E-Schicht gönnte sich, subjektiv
betrachtet, eine Pause. Sie sorgte dennoch für sporadische Short-Skip-Verbindungen auf
den oberen Kurzwellenbändern und auf dem 6-m-Band. Anhand der Signalstärken der in FT8
getätigten DX-Verbindungen ist zu sehen, dass die Ionosphäre durchaus intakt ist und
selbst auf dem 6-m-Band Multi-Hop Ausbreitung ermöglicht. Für mit FT8 vergleichbare
DX-Verbindungen in CW und SSB ist die Streckendämpfung meist mehr als 20 dB zu hoch.
Die Bänder 20 und 17 m waren tagsüber am zuverlässigsten. Das 15-m-Band öffnete
hin und wieder. Die Bänder 40 und 30 m waren in den Dämmerungszeiten und nachts
offen. Die für 3000 km geltende Grenzfrequenz lag nachts zwischen 10 und
13 MHz.
Vorhersage bis 21.06.:
Die Region 2833 befindet sich im nordöstlichen Quadranten der Sonne und wird uns
begleiten. B- und C-Flares sind möglich. Die alte Region 2831 wird erst wieder am 21.06.
erscheinen. Wir erwarten Fluxwerte zwischen 74 und 80 Einheiten. Bis zum 18.06. sind
geomagnetische Störungen vom koronalen Loch CH1016 wahrscheinlich. Danach folgt eine
ruhige Phase, bevor von OK1HH die nächste Störung für den 21.06. vorhergesagt wurde
[8]. Die Ausbreitungsbedingungen bleiben im Vergleich zur Vorwoche unverändert. Die
Sporadic-E-Saison geht weiter. Ein interessantes Monitorprogramm zur Überwachung der
NCDX-Baken mit übersichtlichen Grafiken erstellte DL8LAS [9].
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:31; Melbourne/Ostaustralien 21:33;
Perth/Westaustralien 23:14; Singapur/Republik Singapur 22:59; Tokio/Japan 19:24;
Honolulu/Hawaii 15:48; Anchorage/Alaska 12:18; Johannesburg/Südafrika 04:52; San
Francisco/Kalifornien 12:47; Stanley/Falklandinseln 12:03; Berlin/Deutschland 02:49;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:28; San Francisco/Kalifornien 03:33; Sao
Paulo/Brasilien 20:27; Stanley/Falklandinseln 19:51; Honolulu/Hawaii 05:14;
Anchorage/Alaska 07:36; Johannesburg/Südafrika 15:23; Auckland/Neuseeland 05:10;
Berlin/Deutschland 19:31.
Verzeichnis der Internetadressen:
[1] www.youtube.com/watch?v=jWM37LJRfG4
[2] https://spacemauritius.com/#telemetry
[3] http://ariss-sstv.blogspot.com/
[4] https://physics.princeton.edu/pulsar/k1jt/wsjtx.html
[5] https://laut.fm/saarwelle
[6] saarwelle@web.de
[7] www.efa-dl.de.
[8] www.arrl.org/news/the-k7ra-solar-update-684
[9] www.dl8las.com/ncdxf-beacon-monitoring
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 24/21 vom 17.06.2021
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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