Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Neuer IARU-Region-1-Streckenrekord im 241-GHz-Band
Gert Weinhold, DG8EB, und Michael Kuhne, DB6NT, haben am 14.02. um 13:20 UTC den Europa/IARU-Region-1-Streckenrekord im 241-GHz-Band von 20 auf 38,523 km verbessert. Bei sonnigem Winterwetter wurde eine Verbindung von Schöneck im Locatorfeld JO60DJ95HK auf 707 m ASL nach Berg im Locatorfeld JO50VI49IK auf 645 m ASL aufgebaut. "Zunächst machten wir eine Verbindung auf 76 GHz, um die Antennen grob auszurichten. Danach optimierten wir die Antennen mit unseren 122-GHz-Signalen. Wir hörten uns auf 241 GHz sofort und konnten die Antennen nochmals optimieren", berichtet DB6NT. Als Rapporte wurden beiderseits 559 ausgetauscht. Beide Empfänger arbeiteten mit einem Subharmonic Mixer mit 120 GHz LO-Frequenz. Die Sendeleistung lag bei 20 mW. DG8EB verwendete einen 60-cm-Parabolspiegel, DB6NT einen mit 40-cm-Durchmesser. "Einen Versuch über 50 km zu DKØNA haben wir auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, da der Standort wegen der Schneesituation zurzeit nur schwer erreichbar ist. Die Wetterbedingungen bzw. Streckendämpfung waren nicht schlecht, aber oftmals schon viel besser gewesen. Ich denke, dass mehr als 50 km bei diesen Bedingungen gut machbar sind", resümierte DB6NT.
Der von Studenten der University of Louisiana in Lafayette gebaute CAPE-3-Satellit wurde am 17.01. gestartet. CAPE-3 ist ein 1U-CubeSat und enthält einen Digipeater und einen experimentellen adaptiven UHF-Sender. Ein AX.25-Telemetrie-Downlink wurde auf 145,825 MHz koordiniert und ein FSK-Downlink mit 1200 Baud wurde auf 435,325 MHz koordiniert. Letzterer kann bis auf 100 kHz Bandbreite hochskaliert werden so heißt es seitens der IARU-Satellitenkoordination [1]. Bei CAPE-3 handelt es sich um den dritten CubeSat der CAPE-Serie. Die primäre Mission besteht darin, Schulklassen interaktive Versuche über ein experimentelles Smartphone-Bodenstationsnetz zu ermöglichen. Die sekundäre Mission zielt auf wissenschaftliche Experimente zur Strahlungserkennung ab und darauf, Bilder von der Erde zu machen.
Der solarbetriebene Satellit wurde zusammen mit neun anderen CubeSats im Rahmen des NASA-Programms "Educational Launch of Nanosatellites", kurz ELaNa, gestartet. Zum Start wurde eine Virgin Orbit LauncherOne-Rakete verwendet. Ihr Start erfolgte durch einen Abwurf unter einer speziell angepassten Boeing-747 hoch über dem Pazifik. Sie stieg etwa 360 km über der Erde auf und stieß den Satelliten dann ab. Die CAPE-Satelliten sind nach dem Universitätsprogramm "Cajun Advanced Picosatellite Experiment" benannt, das Studenten auf Karrieren in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (MINT) vorbereiten soll. Darüber berichtet der US-amerikanische Amateurfunkverband ARRL.
Es werden noch Standorte für das ENAMS-Projekt gesucht
Aktuell werden noch 20 weitere Standorte für das ENAMS-Projekt gesucht. Es sollten sich vorzugsweise um solche handeln, die in die Kategorie "Wohngebiet" oder "Städtisch" fallen. Aktuell sind bereits 35 Anlagen ausgeliefert. Darüber berichtet der DARC EMV-Referent Klaus Eichel, DL6SES. Interessenten für einen möglichen Standort wenden sich bitte direkt an ihn bzw. das EMV-Referat. Die Kontaktdaten sind auf der Webseite des Referates zu finden, hier im DL-Rundspruch über Fußnote [2]. Und wie uns OM Klaus kurz vor Redaktionsschluss des Rundspruches telefonisch mitteilte, haben sich nach Veröffentlichung dieses Aufrufs auf der DARC-Webseite bereits etwa sechs Interessenten gemeldet, wofür DL6SES sich vorab herzlich bedankt! Bei ENAMS handelt es sich um das "Electrical Noise Area Monitoring System". Es basiert auf bundesweit installierten Messstationen, die als Verbundnetz arbeiten. Mit ihrer Hilfe kann der DARC wissenschaftlich belastbare Aussagen über Störpegel auf den Frequenzen treffen. Diese sind bekanntermaßen in den vergangenen Jahren angestiegen, da diverse Anwendungen die Störpegel in die Höhe treiben. Das ENAMS-Projekt ist mit Hilfe von Mitteln der DARC-Mitgliedschaft Pro im Jahr 2018 geschaffen worden.
Bürgermeister der Stadt Dorsten spricht Funkamateuren Mut zu
Der Bürgermeister der Stadt Dorsten, Tobias Strockhoff, gibt sich in einem Grußvideo an die Funkamateure hoffnungsvoll, dass die GHz-Tagung im nächsten Jahr wieder stattfinden kann. Die GHz-Tagung war für den 20.02. angesetzt und kann aufgrund der vorherrschenden Corona-Pandemie leider nicht stattfinden. "Es ist aber immer schön zu erleben, dass so eine wissenschaftliche Tagung bei uns in Dorsten stattfindet", erklärt Strockhoff in seinem Grußvideo, das man über die Tagungswebseite abrufen kann. Die GHz-Tagung als erste DARC-Veranstaltung im Jahr dient schon seit langer Zeit als Forum zum Fachaustausch, aber auch zur Verleihung der UKW-Contestpokale an die Contester. "Es ist schade, dass die Tagung dieses Mal nicht stattfinden kann", so Strockhoff und fährt fort: "Ich ahne, welch großer Verlust für Sie als Funkamateure diese Corona-Pandemie bedeutet." Strockhoff betont zwar die Vorteile, welche der Amateurfunkdienst gerade in diesen Zeiten bietet: "Natürlich halten Sie Kontakt, und zwar technisch übers Funken. Aber es gibt eben auch den Austausch ...", lässt aber die Bedeutung des persönlichen Kontakts nicht außer Acht. Da dies ein wesentlicher Aspekt der GHz-Tagung sei, habe sich das Veranstaltungsteam unter anderem entschlossen, keine virtuelle Ersatzveranstaltung anzubieten. "Dies widerspricht auch der gepflegten Kultur der Tagung, die durch persönliche Kontakte und Nähe zwischen Referenten und Besuchern geprägt ist", heißt es in der Pressemitteilung des Veranstaltungsteams der GHz-Tagung. "Deswegen hoffe ich, dass wir uns im kommenden Jahr alle wiedersehen", freut sich der Bürgermeister Tobias Strockhoff in seiner Videonachricht. Sie finden das kurzweilige Video über einen Link auf der Tagungswebseite [3]. Ab Spätsommer 2021 soll dort auch die Ankündigung für die GHz-Tagung 2022 veröffentlicht werden, die dann hoffentlich wieder in altbewährter Form stattfinden kann.
Nach der erfolgreichen Premiere der Aktion "Mitglieder treffen den Vorstand online" auf treff.darc.de bietet der DARC e. V. einen weiteren Termin am 14.03. an. Christian Entsfellner, DL3MBG; Werner Bauer, DJ2ET; Ronny Jerke, DG2RON, und Ernst Steinhauser, DL3GBE, laden an diesem Tag um 14:00 Uhr zum zweiten Mitgliedertreff auf den DARC-eigenen Server ein. Mitglieder können in direkten Kontakt mit dem Vorstand treten [4].
Am Samstag, dem 20.03., veranstaltet der Distrikt Bayern-Ost (U) in der Zeit von 16:0020:00 Uhr einen Distrikts-Servicetag online. Dieser wird über die DARC-Plattform treff.darc.de übertragen. An diesem Tag wird es verschiedene Vorträge von Mitgliedern aus dem Distrikt geben. Das genaue Programm wird vorher noch bekanntgegeben. Wer gerne einen Vortrag halten möchte, kann sich direkt an den Distriktsvorsitzenden Peter, DO1NPF, wenden. Darüber informiert der Distriktsvorsitzende U Peter Frank, DO1NPF, im Bayern-Ost-Rundspruch.
17.02.: AGCW-DL Schlackertastenabend
20.21.02.: ARRL International DX Contest und Russian WW PSK Contest
26.28.02.: CQ World-Wide 160 m Contest
27.28.02.: REF-Contest, Bayerischer Bergtag und UBA DX Contest
28.02.: HSC Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 2/21 auf S. 70.
Funkwetterbericht (16.02. de DL1VDL)
Rückblick vom 08.15.02.:
Zwischen Wintersonnenwende und Frühlingsanfang sind zwei Drittel der Zeit vergangen.
An mehr als 58 % der Tage im neuen Jahr waren keine Sonnenflecken zu sehen [5]. Auch
in der vergangenen Woche war der solare Flux rückläufig bis auf 70 Einheiten. Das
geomagnetische Feld war vom 12.02. abends bis zum 13.02. mittags und am Morgen des 16.02.
deutlich gestört. Das ruhige Erdmagnetfeld an den anderen Tagen begünstigte gute
DX-Bedingungen auf allen unteren Kurzwellenbändern. Das 100-W-Signal von V31MA war fast
täglich gegen 07:00 UTC auf 80 m gut zu hören. Die geringe Dämpfung bewirkte
auch, dass morgens australische Stationen auf 30 und 40 m oft lauter zu hören waren
als auf 20 m. Die für 3000 km berechnete Grenzfrequenz der F2-Schicht betrug um
07:00 UTC etwa 14 MHz, eine Stunde später lag sie bei fast 24 MHz [6].
Abends nach Sonnenuntergang fiel sie schnell, sodass auch auf 40 m die tote Zone
schnell größer wurde. Während in unseren Breiten das 15-m-Band nur sehr kurz öffnete,
waren aus dem Mittelmeerraum die Bandöffnungen deutlich länger und besser.
Vorhersage bis zum 23.02.:
Hinter dem östlichen Sonnenrand entwickelt sich ein neuer Sonnenfleck. Der solare
Flux bleibt wahrscheinlich bei 70 Einheiten. Geomagnetisch aktive Bedingungen infolge
intensiven Sonnenwinds erwarten wir zwischen dem 20. und 23.02. Davor könnte am 18. und
19.02. eine positive Störungsphase mit angehobenen Ausbreitungsbedingungen liegen. Die
DX-Bedingungen auf den Bändern unter 20 m bleiben gut, auch wenn die nutzbaren
Zeiten kürzer werden. Im Vergleich zur Vorwoche bleiben die Ausbreitungsbedingungen auf
den Bändern 20, 17 und 15 m fast unverändert. Im letzten Funkwetterbericht der RSGB
wurde gewitzelt, dass das Sonnenfleckenmaximum vom Zyklus 25 auf Dezember 2020
rückdatiert worden sei [7]. Hoffentlich ist das in Anbetracht der aktuellen Entwicklung
der Sonnenaktivität wirklich nur ein Faschingsgag.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:52; Melbourne/Ostaustralien 19:50;
Perth/Westaustralien 21:54; Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan 21:27;
Honolulu/Hawaii 17:01; Anchorage/Alaska 17:36; Johannesburg/Südafrika 03:53; San
Francisco/Kalifornien 14:58; Stanley/Falklandinseln 09:00; Berlin/Deutschland 06:21;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:31; San Francisco/Kalifornien 01:50; Sao
Paulo/Brasilien 21:46; Stanley/Falklandinseln 23:20; Honolulu/Hawaii 04:29;
Anchorage/Alaska 02:46; Johannesburg/Südafrika 16:50; Auckland/Neuseeland 07:17;
Berlin/Deutschland 16:20.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] www.amsatuk.me.uk/iaru/formal_detail.php?serialnum=519
[2] www.darc.de/der-club/referate/emv/#c168288
[3] www.ghz-tagung.de
[4] https://treff.darc.de/d/#/Teilnehmer/pvdVmL3y
[5] www.arrl.org/news/the-k7ra-solar-update-667
[6] http://digisonda.ufa.cas.cz
[7] https://rsgb.org/main/blog/news/gb2rs/propagation-news/2021/02/12/propagation-news-14-february-2021/
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 7/2021 vom 18.02.2021
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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