RUNDSPRUCH FÜR DIE DISTRIKTE BERLIN UND BRANDENBURG NR. 49/21 VOM 11.12.2021


ÜBERSICHT:


100 Jahre Funkbrücke Europa-Amerika

Am Sonnabend, den 11.12.2021, ist es genau 100 Jahre her, dass Funkamateure zum ersten Male den Atlantik überbrücken konnten, der erste transatlantische Test wurde in dieser Nacht zum Beginn des internationalen Kurzwellenfunks und revolutionierte das gesamte Nachrichtenwesen seiner Zeit.

Die staatlichen Stellen hatten den Funkamateuren die als nutzlos geltenden Wellen unterhalb 200 m Wellenlänge zugesprochen, doch schon sehr bald zeigte sich, wie wertvoll dieses Geschenk war. Die nordamerikanischen Funkamateure organisierten staatsweite Relaisnetze um die Reichweite ihrer kleinen Stationen auf das gesamte Land auszuweiten. Bei ihren Versuchen bemerkten sie die merkwürdigen Eigenschaften der Wellen unterhalb 200 m recht bald. Den Nachteffekt auf den von ihnen vorher benutzen Wellen kannten alle, auch die kommerziellen Marconi-Stationen wussten früh darüber.

Auch in Europa, besonders in England, war ein Funkamateurwesen entstanden, trotz teilweise erheblicher Widerstände der Regierenden. Die Industrie in den USA konnte zu diesem Zeitpunkt bereits komplette Funkstationen und deren Bauteile preiswert liefern, der Rundfunkdienst trieb die Produktion steil nach oben.

Die Radiocorporation of Amerika als wichtigster Patentinhaber verteilte geschickt Lizenzen ihrer Schaltungen und produzierte zuverlässige Röhren in größerer Stückzahl. Dieses Material war allerdings nach unseren Maßstäben heute alles andere als kurzwellentauglich, die Amateure mussten Erfahrungen mit kurzen Kabelwegen, verlustarmen Isolatoren, Abschirmungen und vielen anderen Dingen machen.

Entscheidend für den Erfolg waren die Patente Armbs, besonders sein Superhetorodynempfänger.

Im Dezember 1921 überbrückten Funkamateure der RCA und der ARRL von Greenwich, Connecticut, nach Ardrossan, Schottland, den Atlantik mit Morse-Code-Signalen. Die Signale wurden nicht nur in Schottland gehört, sondern auch in Amsterdam (5000 km), England, Deutschland, Puerto Rico, Vancouver (British Columbia) in Kanada, der Insel Catalina in Kalifornien (4000 km) und dem Bundesstaat Washington.

Der Sender auf US-amerikanischer Seite, Station 1BCG, befand sich in einer 3×4 m großen Holzhütte auf einem Acker in Greenwich Connecticut. Der Sender hatte eine Eingangsleistung von 990 W, eine T-Käfigantenne, 30 m lang und 21 m hoch mit radialem Gegengewicht und die verwendete Wellenlänge betrug 230 m (1,3 MHz).

Zur Feier dieses Jubiläums wurde eine im Jahre 1995 erstellte Replika des verwendeten Senders reaktiviert und wird heute (11.12.2021) um 23:00 UTC jede Viertelstunde unter W2AN/1BCG auf 1821 kHz bis 04:00 UTC den historischen Text ausstrahlen.

Weiter Infos, viel historische Artikel findet Ihr unter http://1bcg.org/1BCG im Netz. Und so hört sich das Signal an: http://1bcg.org/1BCG/wp-content/uploads/2021/12/w2an-1bcg-sample.mp3.

Viel Erfolg!

Martin, DL7ARY


OV-Abende und aktuelle Termine für die Zeit vom 12.–18.12.

Es gibt zur Zeit keine Termine außer

JEDE WOCHE NOTFUNKRUNDE SONNTAGS 19:15 UHR AUF DBØWF 145,7625 MHz

Eine Liste der OV-Lokale und der regulären Termine findet man im Internet auf der Distriktsseite unter Termine und im Distriktskalender.


Das waren die Meldungen für die Distrikte Berlin und Brandenburg. Meldungen für den Rundspruch bitte an die Redaktion unter der E-Mail-Adresse rundspruch-bb@darc.de. Redaktionsschluss ist donnerstags um 20:00 Uhr. Das Rundspruch-Archiv findet man unter www.dl0bn.de.

73 vom Rundspruch-Redakteur Martin, DL7ARY


Ende des RSBB 49/21 vom 04.12.2021

Fehlerbeseitigung, PR- und Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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