DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 42/20 VOM 22.10.2020

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Robert Bankston, KE4AL, ist neuer Präsident der AMSAT-NA

Robert Bankston, KE4AL, aus Dothan, Alabama, ist der neue Präsident der AMSAT Nordamerika (-NA). Der Verwaltungsrat der AMSAT-NA wählte Bankston auf seiner Jahrestagung am 18.10. als Nachfolger von Clayton Coleman, W5PFG. Bankston war zuvor Schatzmeister und Vizepräsident. Coleman seinerseits sagte, es sei "sowohl eine Freude als auch ein Privileg" gewesen, 2020 als AMSAT-NA-Präsident zu fungieren, was er für viele im Amateurfunk als "ein ziemlich schwieriges Jahr" bezeichnete. "Mit den talentierten und fähigen Personen, die im neuen Vorstand der AMSAT sitzen, bin ich zuversichtlich, dass die AMSAT und der Amateurfunk-Satellitendienst eine glänzende Zukunft vor sich haben." Weitere gewählte Amtsträger als Vizepräsidenten waren Paul Stoetzer, N8HM; Jerry Buxton, NØJY; Drew Glasbrenner, KO4MA; Jeff Davis, KE9V; Alan Johnston, KU2Y; Frank Karnauskas, N1UW, sowie Steve Belter, N9IP, als Schatzmeister und Martha Saragovitz als Managerin.


Fernsehprogramm in Peru hebt die Rolle des Amateurfunks hervor

Die IARU-Region 2 berichtet, dass der Radio Club Peruano (RCP) in einer von der spanischsprachigen Nachrichtenagentur EFE produzierten Fernsehnachricht gute Publicity für den Amateurfunk erhielt. In dem Bericht heißt es: "Obwohl Peru eines der Länder Amerikas ist, das derzeit weniger Anhänger des Amateurfunks hat, sind seine Mitglieder nach wie vor sehr stark an technologischen Wissensfortschritten interessiert. Oscar Pancorvo, OA4AMN, Vertreter des peruanischen Radio-Clubs, sagte: ‚Heute sind wir diejenigen, die weltweit als Amateurfunkstationen bleiben, wir sind diejenigen, welche die Faszination Funk und Radio wirklich leben, wir experimentieren gerne und wir kennen oder wollen neue Technologien kennenlernen'. Nach 3000 Amateurfunkstationen in den späten 1980er Jahren gibt es heute noch etwa 328 in Peru, die überwiegende Mehrheit in der Hauptstadt Lima. Das ist eine Situation, die sich nach Ansicht von Experten angesichts der Bedeutung einer flächendeckenden Abdeckung des gesamten Staatsgebiets ändern muss.

Peru liegt zahlenmäßig weit hinter den Nachbarländern wie Ecuador mit 1700, Chile mit rund 6000 oder Argentinien mit rund 14.000 Amateurfunkstationen zurück, die jedoch alle hinter den 700.000 Stationen in den Vereinigten Staaten zurückbleiben. Vor diesem Hintergrund hat der RCP Kampagnen und Gespräche in den Provinzen des Landes gefördert und in Lima Präsenz-Kurse organisiert. Eine Situation, die sich – wie so viele – aufgrund der COVID-19-Pandemie änderte. Dies veranlasste den RCP, zum ersten Mal einen virtuellen Amateurfunkkurs vorzubereiten. Zur Überraschung aller empfingen sie Teilnehmer aus dem ganzen Land." Den vollständigen Bericht von EFE findet man auf Spanisch im Internet [1]. Darüber berichtet das britische Nachrichtenportal Southgate.


Endspurt für die Sonderrufzeichen "70DARC" und "30RSV"

Die Sonderrufzeichen DF7ØDARC und DP7ØDARC haben die QSO-Marke von 60.000 jeweils überschritten. Trotz nachlassender Belegung der Rufzeichen durch die Distrikte stehen damit über 120.000 QSOs im Log. Unter DK7ØDARC hat das DARC-Team SES seit Anfang September 8000 Verbindungen loggen können. DM3ØRSV war letztmalig im WAG aktiv und hat fast 35.000 Verbindungen vorzuweisen. Statistik, Aktivitätsplan und Diplombedingungen finden sich im Internet [2]. Darüber berichtet der DARC-Referent für DX, Enrico Stumpf-Siering, DL2VFR.


Notfunk-Übung auf 2021 verlegt

Im Februar hat das Referat Not- und Katastrophenfunk zusammen mit dem Vorstand, EmCom Luxemburg und Vertretern der USKA den Zeitraum vom 13.–15.11.2020 für die Notfunk-Übung festgelegt und im Laufe des Jahres immer wieder geprüft, ob und wie man diese Veranstaltung mit Corona vereinbaren kann. Alle, die an der Planung beteiligt sind – egal ob aus Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Belgien oder der Schweiz – waren der Meinung, dass eine solche Übung auch unter den amtlich vorgegebenen Regeln zum Schutz vor Corona möglich ist. Jedoch war auch immer klar, dass es keine Übung auf "Biegen und Brechen" geben darf. Eine Übung zu Coronazeiten bedeutet auch zu wissen, wann man diese nicht veranstaltet, um das Pandemiegeschehen nicht weiter zu fördern und die Teilnehmenden zu schützen. Während vor vier Wochen eine gemeinsame Übung mit zwei bis drei Personen im selben Raum unter Einhaltung der vorhandenen Coronaauflagen noch ohne Probleme durchführbar war, hat sich die Situation mittlerweile massiv geändert. In Deutschland liegen – mit Ausnahme von drei Landkreisen – alle Gebiete, aus denen die Übungsgruppen kommen, über den Schwellwerten der 7-Tage-Inzidenz. In Frankreich gibt es mehr als 32.000 neue Corona-Infektionen pro Tag und es wurden wieder erste Ausganssperren angeordnet. Ähnlich entwickelt sich die Lage in Belgien und in weiteren europäischen Ländern. Auch oder gerade weil wir wissen, dass sich die mittlerweile über 100 angemeldeten Interessenten zum Teil sehr auf diese Übung freuen, müssen wir diese leider verschieben. Es ist uns wichtig, dass die Veranstaltung bei allen Teilnehmenden ein positives Gefühl erzeugt. Dies ist jedoch in unseren Augen aktuell nicht mehr möglich. Die Gefahren, die aus der Übung resultieren können, stehen in keinem Verhältnis mehr zu dem zu erzielenden Erkenntnisgewinn.

Für viele beginnt in den kommenden Wochen eine Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit, oftmals im Kreise der Familie. Wir möchten, dass dies für alle ohne Einschränkungen durch Corona möglich ist. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die Infektionszahlen bis zu diesem Zeitpunkt wieder ein akzeptables Niveau erreicht haben. Ansonsten drohen uns zu Weihnachten oder in der Vorweihnachtszeit voraussichtlich weitere Einschränkungen - hierzu möchten wir nicht beitragen. Daher verlegen wir die Übung nach Rücksprache mit den teilnehmenden Nachbarländern auf einen noch nicht näher geplanten Zeitraum im nächsten Jahr – sobald die Coronalage dies wieder zulässt. Darüber informiert der DARC-Notfunkreferent Oliver Schlag, DL7TNY.


Aktuelle Conteste

24.–25.10.: CQ WW DX Contest
01.11.: Holzhammer Contest und HSC CW-Contest
07.11.: IPA Radio Club Contest
07.–08.11.: Ukrainian DX Contest und IARU-Region-1 Marconi VHF Contest
08.11.: IPA Radio Club Contest und FIRAC HF-Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 10/20 auf S. 64 und 11/20 auf S. 66.


Funkwetterbericht (20.10. de DL1VDL)

Rückblick vom 12.–19.10.:
Die Sonne scheint langsam aus der Ruhe des Sonnenfleckenminimums zu erwachen. Nach der Region 2774 folgten die Regionen 2775 und 2776 [3]. Am 16.10. (Freitag) explodierten in der Umgebung der Region 2774 zwei C-Flares, deren Teilchenwolken nicht die Erde streiften. Aber die prompte UV-Strahlung beeinflusste die Ionosphäre und bewirkte angehobene DX-Bedingungen. Das 10-m-Band öffnete bis VK, 12 und 15 m bis in den Südpazifik – danke an DL7VEE. Der solare Flux stieg bis auf 76 Einheiten und die Muf-3000 erreichte mittags meist 24 MHz [4]. Beim WAG-Contest waren die Solardaten fast unverändert, dennoch "schwächelten" die DX-Bedingungen am Sonntagvormittag, möglicherweise wegen des mit k = 0 zu ungestörten Erdmagnetfeldes. Am Montag nach dem WAG-Contest waren das Erdmagnetfeld unruhiger – k zwischen 1 und 3 – und die DX-Signale auf 15 m vergleichbar laut wie am Freitag zuvor. Die geringe Dämpfung in der Aurorazone bescherte auf allen Lowbands laute DX-Signale. Dies erfreute die Teilnehmer der Stew-Perry-Topband-Distance-Challenge. VE6WZ berichtete über 71 QSOs auf 160 m mit Europa in wenigen Nachtstunden.

Vorhersage bis zum 27.10.:
Im bevorstehenden CQ-WW-SSB-Contest erwarten wir zwischen 160 und 15 m brauchbare bis gute Ausbreitungsbedingungen. Zuvor folgt aber eine "Zitterpartie", denn für den 25. und 26.10. ist ein geomagnetischer Sturm vorhergesagt worden, für den die koronalen Löcher CH975 und CH976 ursächlich sind [5]. Wie schnell diese Störung abklingen wird, lässt sich noch nicht exakt sagen. Die Fluxwerte bleiben über 70 Einheiten, denn im "Farside-Monitor" ist bereits die wiederkehrende Region 2773 zu sehen [5].

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:29; Melbourne/Ostaustralien 19:27; Perth/Westaustralien 21:30; Singapur/Republik Singapur 22:46; Tokio/Japan 20:51; Honolulu/Hawaii 16:29; Anchorage/Alaska 16:54; Johannesburg/Südafrika 03:27; San Francisco/Kalifornien 14:24; Stanley/Falklandinseln 08:41; Berlin/Deutschland 05:41;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:07; San Francisco/Kalifornien 01:24; Sao Paulo/Brasilien 21:13; Stanley/Falklandinseln 22:43; Honolulu/Hawaii 04:02; Anchorage/Alaska 02:26; Johannesburg/Südafrika 16:17; Auckland/Neuseeland 06:42; Berlin/Deutschland 15:59.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] www.efe.com/efe/america/sociedad/radioaficionados-una-aficion-muy-viva-en-tiempos-de-internet-y-pandemia/20000013-4362283.
[2] www.70darc.club
[3] www.solarham.net/farside.htm
[4] http://digisonda.ufa.cas.cz/Search.html
[5] https://solen.info/solar/indices.html
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste


Ende des Deutschland-RS 42/20 vom 22.10.2020

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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