Redaktion: Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
DARC-Vorstandsmitglied Ernst Steinhauser, DL3GBE, trifft CDU-Abgeordneten in Berlin
Anfang November nutzte DARC-Vorstandsmitglied Ernst Steinhauser, DL3GBE, sein politisches Netzwerk für einen Besuch im Berliner Reichstag. In einem Vier-Augen-Gespräch mit dem CDU-Abgeordneten Axel Müller informierte er diesen über den gesellschaftlichen Stellenwert des Amateurfunks in Deutschland und der gesamten Welt. "Ich freue mich sehr, dass ich meinen persönlichen Kontakt zu Axel nun auch für den DARC nutzen kann. Er war sehr interessiert und möchte uns gerne unterstützen", so DL3GBE nach dem Gespräch. Insbesondere die Bereiche Ausbildung von Techniknachwuchs, Frequenzschutz und Notfunk waren Themen.
Das im November neu gewählte Vorstandsmitglied wies auch auf das hohe Gut der Frequenzen hin - unerlässlich für den Amateurfunk, der sich u.a. mit experimenteller Kommunikation und Selbstbau beschäftigt. "Im Gespräch sagte Axel mir, dass er uns im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten zur Seite stehen wird. Wir haben nun einen direkten Ansprechpartner in der Regierungsfraktion", so DL3GBE hoffnungsvoll. Viele ehrenamtliche Funkamateure engagieren sich im Bereich des Frequenzmanagements und der Lobbyarbeit für den Amateurfunk.
Über 4600 Ehrenamtliche engagieren sich für den Amateurfunk
Die Mitarbeiter der DARC-Geschäftsstelle nahmen den Internationalen Tag des Ehrenamtes am 05.12. zum Anlass, sich bei den engagierten Mitgliedern ganz herzlich für die geleistete Arbeit zu bedanken. Ohne das Engagement, die Mitarbeit und die Kreativität vieler aktiver Funkamateure würde unser Verband nicht bestehen. Dafür sagen wir auch an dieser Stelle noch einmal "Herzlichen Dank"!
Im DARC e.V. gibt es momentan insgesamt 6077 vergebene Ämter, die sich auf 4605 Ehrenamtliche aufteilen. In den Ortsverbänden, Distrikten, Referaten und Stäben vor Ort packen engagierte Mitglieder beherzt und uneigennützig an, ohne etwas dafür zu erwarten. Auf vielen verschiedenen Ebenen begeistern sie andere Menschen für die Faszination Amateurfunk, pflegen das Clubleben, schützen die Frequenzen und betreuen die Funkamateure vor Ort. Sie leisten wertvolle Arbeit für die Gemeinschaft und sichern die Zukunft des Amateurfunks in Deutschland.
Mehrere Funkamateure auf dem Weg in die Antarktis
Ab Mitte Dezember ist eine Gruppe italienischer Forscher auf dem Weg zur Concordia Station. Unter ihnen sind Marco des Pas, IK5SQX/DK5SQX, und Nicola Bonat, IZ7ZNZ. Marco bricht am 30.12. mit dem neuen französischen Eisbrecher L'Astrolabe von Hobart (Tasmanien) auf und gelangt um den 05.01.2020 zur französischen Dumont-d'Urville-Station. Von dort begibt er sich zunächst nach Cape Prud'Homme (WAP MNB-NEW) und versucht hier, je nach Wetterlage, so lange wie möglich die neue Antarktis-Seite zu aktivieren. Danach wird er als IAØ/DK5SQX von der italienisch-französischen Basis Concordia aus operieren. Man hofft schnell QRV zu werden, jedoch hat die wissenschaftliche Arbeit Vorrang vor dem Amateurfunk. Marco wird die Station im Februar verlassen und Nicola wird noch etwas länger verweilen. Sie hoffen, das Rufzeichen IAØDC zu erhalten und viele QSOs auf 20 m in SSB in das Logbuch zu bekommen.
Chris Cianflone, W2RTO, geht über KC4USV an der McMurdo-Station, der größten Forschungs- und Logistikstation in der Antarktis, in die Luft, hauptsächlich in FT8 auf 14,075 MHz. Die Station verfügt über einen Tribander für 20, 15 und 10 m und einen Kenwood TS-480, der einen 500-W-Verstärker speist. Cianflone ist bis zum 21.02. in der Antarktis. Er wird versuchen, montags bis samstags um 00:00 UTC etwa 30 Minuten sowie nochmals um 06:00 UTC QRV zu sein. QSL via K7MT.
Seba Gleich, SQ1SGB, plant, bis zum 08.02. von VP8HAL von der britischen Halley-VI-Forschungsstation aus zu senden. Wenn es ihm gelingt, eine Antenne zu errichten, wird er in den Betriebsarten FT8, JT65 und SSB auf 40 und 20 m funken. QSL über EB7DX.
14.15.12.: ARRL 10 m Contest und 28 MHz SWL Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 12/19 auf S. 58.
Funkwetterbericht (10.12. de DL1VDL)
Rückblick vom 03.09.12.:
Die Messwerte der Sonnendaten und des Erdmagnetfeldes bestärken uns zwar in der
Annahme, dass das Sonnenfleckenminimum jetzt oder in Kürze erfolgt, aber es gab einige
unerwartete Öffnungen, auch der oberen Kurzwellenbänder. Am 05. und 06.12. schaffte es
ein magnetisches Gebilde auf der Sonnenscheibe nicht, als Sonnenfleck klassifiziert zu
werden. Die Fluxwerte der blanken Sonne lagen konstant bei 70 Fluxeinheiten und der
geomagnetische Index k des Erdmagnetfeldes schwankte nur zwischen Null und Zwei. Ruhige
geomagnetische und atmosphärische Bedingungen führten zu sehr guten Öffnungen der
unteren Kurzwellenbänder, nicht nur beim ARRL 160 m Contest. Die nahezu ungestörte
Aurorazone bescherte morgens auf 40 m super Signale aus dem Pazifik. Gegen 09:00 UTC lag
die 3000-km-MuF bereits bei 21 MHz. DL8MDW entdeckte im MuF-Monitor des Leibniz-Instituts
für Atmosphärenphysik (IAP), dass es beispielsweise am späten Abend des 05.12. eine
gute Öffnung des 20-m-Bandes gab [1]. Auch auf dem 60-m-Band tauchten laute DX-Stationen
auf.
Vorhersage bis zum 17.12.:
Trotz guter DX-Bedingungen auf den unteren Bändern rückt für das kommende
Wochenende das 10-m-Band wegen des ARRL 10 m Contests in unser Blickfeld. Weder für das
160-m-Band noch für das 10-m-Band am anderen Ende des Kurzwellenspektrums lassen sich
gesicherte Prognosen aufstellen. Meistens geht während eines Contests mehr, als wir
erwarten. Bestärkt werden wir durch die zeitgleiche Ankunft des Meteorschauers der
Geminiden. Dadurch steigt die Sporadic-E-Wahrscheinlichkeit. Die relativ hohen
Grenzfrequenzen der F2-Schicht könnten zumindest mittags plus/minus drei Stunden für
süddeutsche Stationen zu brauchbaren DX-Öffnungen führen. DL2RD analysierte die
Verbindungen im "Ausbreitungsmode FT8". Es fehlen manchmal nur weniger als zwei
S-Stufen für reguläre Verbindungen in CW. Die Sonnenaktivität bleibt weiterhin sehr
gering. Das Erdmagnetfeld wird bis auf eine mögliche Störung am 14.12. überwiegend
ruhig sein.
Auf 160 m sind bis Mitte Februar günstige Grayline-Bedingungen nach raren DX-Gebieten, wie KH6, KL7 oder W6, möglich. Anhand der im Anhang angegebenen Animation kann man sich über die erreichbaren Gebiete einen Überblick verschaffen [2].
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 16:54; Melbourne/Ostaustralien 18:51;
Perth/Westaustralien 21:03; Singapur/Republik Singapur 22:55; Tokio/Japan 21:39;
Honolulu/Hawaii 16:58; Anchorage/Alaska 18:59; Johannesburg/Südafrika 03:08; San
Francisco/Kalifornien 15:14; Stanley/Falklandinseln 07:33; Berlin/Deutschland 07:05;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:28; San Francisco/Kalifornien 00:51; Sao
Paulo/Brasilien 21:45; Stanley/Falklandinseln 00:07; Honolulu/Hawaii 03:50;
Anchorage/Alaska 00:39; Johannesburg/Südafrika 16:52; Auckland/Neuseeland 07:32;
Berlin/Deutschland 14:52.
Dies war der letzte offizielle Deutschland-Rundspruch für das Jahr 2019. Am Donnerstag, dem 19.12., wird es noch einen Weihnachtsrundspruch geben. Dieser wird von der Clubstation des Amateurfunkzentrums in Baunatal verlesen. Der erste Deutschland-Rundspruch im neuen Jahr wird am 09.01.2020 gesendet.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] www.ionosonde.iap-kborn.de/actuellz.htm#muf
[2] https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/10/XEphem-sunset-animation.gif
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 50/19 vom 12.12.2019
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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