Redaktion: Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
QSO-Party zum 69. Geburtstag des DARC e.V.
Am 10.09.1950 wurde vor 69 Jahren der Deutsche Amateur-Radio-Club e.V. auf der Kurzwellentagung in Bad Homburg ins Leben gerufen. Diesen Anlass feiert der DARC mit einer jährlichen Funkaktivität des Amateurrates und der Vorstandsmitglieder des DARC.
Am Dienstag, dem 10.09., können Clubmitglieder von 19:00 bis ca. 21:00 Uhr mit den Distriktsvorsitzenden des DARC auf 80 m QSOs führen. Treffpunkt ist die Frequenz 3,69 MHz ±QRM, die Betriebsart wird Fonie (SSB) sein. Bei dieser nunmehr fünften Wiederholung der "DV/VO-QSO-Party" wird der Amateurratssprecher Heinz Mölleken, DL3AH, die Runde eröffnen und alphabetisch nachfragen, ob die Vorsitzenden der anderen DARC-Distrikte auch QRV sind, um einen Überblick zu bekommen. Nach dem Aufrufen der VO-Mitglieder und der Distrikte von A bis Y können die DVs und VOs auf dem 80-m-Band QSY machen und stehen für QSOs zur Verfügung.
Diese Funkaktivität soll auch in den nächsten Jahren eine festen Institution bleiben: Jedes Jahr wird es am 10.09. eine DARC-Funk-Geburtstagsparty geben, an der die Distriktsvorsitzenden und DARC-Vorstandsmitglieder teilnehmen. Im nächsten Jahr gibt es einen ganz besonderen Geburtstag zu feiern: Der DARC e.V. wird 70 Jahre alt!
Die ganze Aktion soll keinen Contestcharakter annehmen, sondern der Kommunikation zwischen den Distriktsvorständen, dem Vorstand sowie den Mitgliedern des DARC e.V. dienen und die Möglichkeit bieten, den Sonder-DOK "DV-(Distriktsbuchstabe)" und den SDOK "VO" zu arbeiten.
DARC-Papier wird als offizieller deutscher Beitrag für WRC-19 übernommen
Am 20.08. fand im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin das sechste und letzte Treffen der Nationalen Vorbereitungsgruppe zur World Radiocommunication Conference 2019 (WRC-19) statt. Die meisten Tagesordnungspunkte behandelten die Abstimmung der deutschen Position zu den Tagesordnungspunkten der am 28. Oktober im ägyptischen Sharm-el-Sheikh beginnenden WRC. Die Interessen der Funkamateure wurden dabei durch das DARC-Referat Frequenzmanagement mit Ulrich Müller, DK4VW, und Bernd Mischlewski, DF2ZC, sowie Hanspeter Kuhlen, DK1YQ, als RTA-Berater vertreten.
Während sowohl die deutsche als auch die CEPT-Position zu 50 MHz bereits endgültig festgelegt sind, wurde abermals der kurzfristige französische Vorschlag, das 2-m-Band in eine Studie zur parallelen Nutzung für den nicht-sicherheitsrelevanten Flugfunk (non-safety aeronautical mobile service; AMS) einzubeziehen, diskutiert. Hier hatte Deutschland auf Initiative des DARC beim letzten Treffen des Project Teams A der CEPT im Juni in Prag als einzige Verwaltung bereits eine ablehnende Haltung eingenommen.
In der Zwischenzeit war von DF2ZC ein Papier erstellt worden, das analytisch aufzeigt, dass ein gleichzeitiger Betrieb von Amateurfunk und AMS im 2-m-Band bereits aus ausbreitungsphysikalischen Gründen nicht ohne erhebliche gegenseitige Störungen möglich ist. Die NVG beschloss nun, diese DARC-Unterlage als offiziellen Beitrag der deutschen Delegation bei der in dieser Woche anstehenden Besprechung der Conference Preparatory Group in Ankara einzubringen. Dieses Gremium entscheidet abschließend, ob der französische Vorschlag ohne Änderungen als Tagesordnungspunkt akzeptiert wird. Parallel hat auch die IARU im Rahmen eines eigenen Papiers ihre ablehnende Position zum französischen Vorschlag begründet.
Um es noch einmal deutlich zu sagen: Es geht zunächst "nur" darum, dass die WRC-19 entscheidet, bis 2023 eine Studie durchzuführen, ob ein paralleler Betrieb von Amateurfunk und AMS im 2-m-Band überhaupt sinnvoll darstellbar ist. Eine abschließende Entscheidung auf Basis dieser Studie steht frühestens bei der WRC-23 an. Insofern ist jeder hektische Aktionismus eher kontraproduktiv, zumal Deutschland hierzu bereits eindeutig Position bezogen hat. Stattdessen sollten wir dafür sorgen, dass der Amateurfunkdienst auf 144-146 MHz als eine wichtige gesellschaftliche Bereicherung wahrgenommen wird: Aus- und Eigenbildung von Jugendlichen und Erwachsenen, Weckung des Interesses an MINT-Fächern, Entwicklung moderner technischer Konzepte (WSJT, SDR-TRX, OSCAR, etc.), Ausbreitungsstudien u.v.a.m. Nicht zuletzt muss der Notfunk als mögliche Kommunikations-Plattform bei Ausfall der öffentlichen Telekommunikation entsprechend herausgestellt werden: nicht nur intern, sondern vor allem auch in der Öffentlichkeit. Darüber informiert Bernd Mischlewski, DF2ZC.
Termin vormerken: 64. UKW-Tagung Weinheim vom 6. bis 8. September
Vom 06.08.09. öffnet die UKW-Tagung ihre Pforten für alle, die sich für Funktechnik und Elektronik interessieren. Am Freitag kommender Woche treffen sich die Funkfreunde auf dem Gelände der Clubstation DLØWH zum Angrillen. Am Samstag finden verschiedene Vorträge und Workshops sowie der Funkflohmarkt statt. Zwischen dem Clubgelände und der Dietrich-Bonhoeffer-Schule verkehrt ein Shuttlebus. Sonntag endet die Tagung mit einem Kofferraumflohmarkt und einem Brunch am Clubhaus.
Ein aktualisiertes Programm der Tagung finden Sie im Internet [1]. Die Weinheimer UKW-Tagung wird seit 1956 von engagierten Funkamateuren gemeinnützig und auf ehrenamtlicher Basis ausgerichtet.
31.08: HSW-Contest
02.09.: QCWA-QSO-Party
07.09.: Russian "Radio" RTTY Contest, AGCW-DL Handtasten-Party 40 m
07.08.09.: JARL All Asian DX Contest, IARU-Region 1 Fieldday, IARU-Region 1 145 MHz
September Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 8/19 auf S. 60 sowie in der CQ DL 9/19 auf S. 62.
Funkwetterbericht (28.08. de DL1VDL)
Rückblick vom 20.27.08.:
Der bei einer Frequenz von 2,8 GHz gemessene solare Flux als Proxy für die
Sonnenaktivität war seit mehreren Monaten fast konstant und lag zwischen 66 und 68
solaren Fluxeinheiten. Manchmal kurzzeitig sichtbare magnetische Gebilde oder
Sonnenflecken beeinflussten den gemessenen solaren Flux nicht. Schwankungen der
Ionosphäreneigenschaften, die für uns Funkamateure interessant sind, wurden nur durch
den Sonnenwind getriggert oder durch sich bildende sporadische E-Schichten. Dass die
Ionosphäre ganz normal existiert und nur eine höhere Dämpfung aufweist, beweisen die
weltweiten Verbindungen in FT8. Es gab auch unvorhergesehene kurze und sporadische
Öffnungen der oberen Kurzwellenbänder, die sich nicht in den Ionogrammen abbilden. Zum
lokalen Sonnenuntergang in Nordamerika öffneten manchmal die Bänder 15 und 12 m für
kurze Zeit nach Europa. Wer mit sehr flach strahlenden Antennen in so einen Duct senden
kann, wie W4TJE, erzeugte auf 15 m ein lauteres Signal wie vergleichbare nordamerikanische
Stationen auf 20 m. Das 20-m-Band war weltweit benutzbar, auch über die Pole. Die
"Lowbandsaison" begann am 23.08. mit einer super Bandöffnung auf 80 und 160 m
nach Japan. In unseren Breiten waren Verbindungen über die sporadische E-Schicht auf den
Bändern 6 oder 2 m selten. Die Nutzer der Bänder 10 und 12 m profitierten davon,
beispielsweise am 25.08.
Vorhersage bis zum 03.09.:
Die Sonnenaktivität bleibt unverändert, die Fluxwerte ebenso. Die koronalen Löcher
CH934 und CH935 als Sonnenwindquellen machen geomagnetische Störungen sehr
wahrscheinlich. Der stürmischste Tag soll der 01.09. sein, wenn CH935 geoeffektiv ist.
Alle Tage bis zum 03.09. sind mehr oder weniger gestört. Zwischen den Störungen erwarten
wir isolierte ruhige Phasen. Möglicherweise verabschiedet sich der August mit einer
positiven Phase. Wir erwarten brauchbare DX-Bedingungen auf dem 20-m-Band und sporadische
Öffnungen auf den Bändern darüber. Die unteren Kurzwellenbänder 160 bis 30 m werden
"herbstlicher" und damit ständig besser.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:49; Melbourne/Ostaustralien 20:50;
Perth/Westaustralien 22:40; Singapur/Republik Singapur 23:01; Tokio/Japan 20:08
Honolulu/Hawaii 16:13; Anchorage/Alaska 14:35; Johannesburg/Südafrika 04:26; San
Francisco/Kalifornien 13:35; Stanley/Falklandinseln 10:45; Berlin/Deutschland 04:08;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:36; San Francisco/Kalifornien: 02:46; Sao
Paulo/Brasilien 20:54; Stanley/Falklandinseln 21:12; Honolulu/Hawaii 04:51;
Anchorage/Alaska 05:19; Johannesburg/Südafrika 15:53; Auckland/Neuseeland 05:55;
Berlin/Deutschland 18:06.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] https://ukw-tagung.org/vortraege
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 35/19 vom 29.08.2019
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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