Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
CW und SSB mittels "HackRF One"-SDR über Es'hail-2 gelungen
Im Rahmen des monatlichen Technik-Treffs im OV München-Nord (C12) hat Severin, DL9SW, sein Konzept der Sendeaufbereitung mit einem HackRF One SDR für den Betrieb über den Satelliten Es'hail-2 (QO-100) vor 19 sehr interessierten Zuhörern am 25.02. erfolgreich demonstriert. Zwischen den Häuserzeilen wurde mit einer portablen Station zum Satelliten gesendet. Die Sendeleistung betrug 500 mW in einen 24 dBi WLAN-Gitterspiegel mit horizontaler Polarisation. Auf der Empfangsseite kam ein Kuhne-LNB in einem 80-cm-Offset-Spiegel zum Einsatz. Das Sendesignal war auf der Empfangsseite mit 15 dB SNR einwandfrei lesbar. Das Besondere war der Einsatz des HackRF One-Systems, das Severin zum Betrieb in CW und SSB mittels GNU Radio konfiguriert hat. Weitere Informationen zur Lösung mittels HackRF/GNU Radio können in Kürze auf seiner QRZ.com-Seite eingesehen werden [1]. Auf der Make Munich am 02./03.03. wird Severin diese Vorführung wiederholen. Darüber berichtet Michael Lowack, DK1KC.
Aktuelles von der DARC-Bandwacht
Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von ihrem Leiter Wolfgang Hadel, DK2OM.
Wieder einmal - und wie so oft schon - haben wir Probleme mit Kurzwellenradaren. Im Bereich 5310 bis 5410 kHz sendet fast an jedem Abend das russische Küstenradar "Sonnenblume". Damit ist auch unser neues Miniband unbrauchbar. Das System befindet sich bei der Stadt Makhachkala am Kaspischen Meer. Akustisch nehmen wir es als tiefes Brummen wahr. Es sendet in Frequency Modulation on Pulse, kurz FMOP, mit 43 Sweeps/sec und erfasst Flugzeuge bis zu einer Entfernung von 450 km. Über Wasser werden auch Schiffe erkannt. Sogar Stealthflugzeuge können klassifiziert werden. Das System ist so erfolgreich, dass die Chinesen an ihrer Ostküste mehrere "Sonnenblumen" betreiben. Chinesische Überhorizontradare arbeiten fast täglich im 20-m-Band. Vormittags können wir sie oft mit hohen Feldstärken empfangen. Sie senden in Blöcken von mehreren Sekunden und springen über weite Frequenzbereiche. Sehr auffällig ist das Radar, das im Klang einem Nebelhorn ähnelt (66,6 Sweeps/sec). Die schlimmsten "QRM-Besen" sind allerdings die Breitbandradare der Chinesen. Sie arbeiten mit 10 oder 20 Sweeps/sec und einer Signalbreite von 160 kHz. Vormittags finden wir sie im 20-m-Band und abends auch im 40-m-Band. Dort fallen sie besonders auf, wenn die Übertragungsstrecke in der Dunkelheit liegt. Zurzeit haben wir extreme Probleme mit dem neuen Contaynerradar aus Russland. Es arbeitet als Überhorizontradar in FMOP mit 40 Sweeps/sec und einer Signalbreite von ca. 40 kHz oft stundenlang im 20-m-Band. In den vergangenen Tagen sehen wir auf unseren SDR-Bildschirmen zwei Systeme nebeneinander. Die Sendestelle befindet sich nördlich von Penza und nicht weit von Saransk. Auf dem S-Meter sehen wir S9+40 db und manchmal S9+50 dB. Die DARC-Bandwacht hat die BNetzA Konstanz informiert. Besuchen Sie bitte immer wieder mal die Webseite der Bandwacht und klicken Sie dort die aktuellen Intruder an [2]. Auch die Newsletter sind zu empfehlen. Das dortige Bildmaterial soll auch zur Weiterbildung dienen. Weiterhin lohnt sich ein Besuch der Webseite der Bandwacht und des IARU-Monitoring-Systems [3]. Darüber berichtet Wolf Hadel, DK2OM, von der DARC-Bandwacht.
Blackout in Berlin dauerte mehr als 24 Stunden
Am Dienstag, dem 19.02., 14.10 Uhr, zerstörte eine Baufirma bei Erdbohrarbeiten neben der Hauptbrücke, die zum Berliner Stadtteil Köpenick führt, die beiden 110-kV-Leitungen (eine Haupt-, eine Reserveleitung), die den Stadtteil mit Elektrizität versorgen, und verursachte einen totalen Blackout in der Region. Die Reparaturarbeiten waren schwierig und konnten erst am Mittwoch, dem 20.02. gegen 15.00 Uhr abgeschlossen werden. Die Anschaltung aller Verbraucher dauerte mehrere Stunden, sodass die letzten Haushalte erst gegen 21.30 Uhr wieder Strom erhielten. Das war ein Stromausfall von über 31 Stunden für ein Gebiet mit 65.000 Einwohnern. Schulen, Kindergärten, Geschäfte und Werke einschließlich zwei Heizkraftwerke mussten schließen. Verkehrsampeln und Straßenbeleuchtung fielen aus, Telefonnetze und Mobilfunkstationen fielen teilweise, bzw. nach einigen Stunden aus. Die zwei Krankenhäuser in dem Gebiet waren notstromversorgt, aber ein Generator fiel nach einiger Zeit aus, sodass das THW mit einem mobilen Notstromgenerator die Versorgung übernahm. Die Berliner Feuerwehr, in Berlin für den Katastrophenschutz verantwortlich, bat die Bus- und Tramfahrer der Berliner Verkehrsbetriebe, vor allem nachts Notrufe der Bevölkerung über ihr 24 Stunden betriebsbereites Funknetz weiterzuleiten. Das Berliner Notfunkreferat meldete sich im Stundenabstand über ein 2-m-Relais und auf der direkten Notfunkfrequenz 145,500 MHz, um eventuelle Meldungen entgegenzunehmen. Die YLs und OM der Ortsverbände Köpenick (D21) und Treptow (D25) waren auf ihren 2-m-OV-Frequenzen untereinander direkt in Verbindung und informierten und halfen sich gegenseitig. Direkter Notfunkverkehr oder Nachrichtenübermittlung für Behörden, Hilfsorganisationen oder die Bevölkerung war nicht angefordert und fand daher nicht statt. Darüber berichtet Michael (Mike) Becker, DJ9OZ, Notfunkreferent DARC-Distrikt Berlin.
Für den 02. und 03.03. ist das 12. Gießener Amateurfunktreffen angesetzt. Ort des Geschehens ist das Bürgerhaus Gießen/Klein-Linden. Am Samstag startet das Event mit einer Bastlermesse, Bastelprojekt und einem Treffen der DL-QRP-AG ab 13 Uhr. Am Sonntag folgt ab 9 Uhr der traditionelle Flohmarkt mit Vorführungen und Vorträgen. Ausführliche Informationen erhält man über die DARC-Webseite [4].
Das diesjährige Frühjahrstreffen der RRDXA findet am 09.03. in Waltrop statt. Es wird interessante Vorträge geben, jeweils aktuelle Details findet man auf der RRDXA-Webseite [5].
02.03.03.: ARRL International DX Contest, DARC VHF-, UHF-, Mikrowellen-Wettbewerb
03.03.: UBA Spring Contest
05.03.: AGCW YL-CW-Party
08.03.: Internationale YL-Aktivität zum Welt-Frauentag
09.03.: DIG QSO Party und AGCW-DL QRP Contest
09.10.03.: FIRAC-Contest
10.03.: UBA Spring Contest und DIG QSO Party
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 3/19 auf S. 62.
Funkwetterbericht (26.02. de DL1VDL)
Rückblick vom 18.25.02.:
Die blanke Sonne erzeugte Fluxwerte von knapp über 70 Einheiten. Das geomagnetische
Feld reagierte nur am 21.02. aktiv aufgrund des intensiven Sonnenwindes. An den anderen
Tagen war das geomagnetische Feld ruhig oder leicht gestört mit k-Werten zwischen Null
und Zwei. Die DX-Bedingungen auf den unteren Bändern waren an den meisten Tagen gut.
Zwischen 160 und 30 m waren alle Kontinente zu erreichen. Im Vorfeld des 160-m-Contests
konnte man morgens laute Stationen aus der Karibik hören. Das 20-m-Band öffnete gut auf
den Taglinien, allerdings schlecht in den Südpazifik. Die parallel zum Äquator
verlaufenden Funkwege öffneten morgens zeitig nach Osten. So war XX9D sogar auf dem
12-m-Band zu erreichen.
Vorhersage bis zum 05.03.:
Die Sonnenaktivität bleibt sehr gering mit unveränderten Fluxwerten um 70 Einheiten.
Das koronale Loch CH909 als Sonnenwindquelle ist ab dem Abend des 26.02. geoeffektiv. Wir
müssen voraussichtlich bis zum 01.03. mit geomagnetischen Störungen bis zur Stärke G1
rechnen. Ansonsten bleiben die Ausbreitungsbedingungen fast unverändert. Die
Beleuchtungsverhältnisse auf beiden Hemisphären gleichen sich bis zum Frühlingsanfang
an. Die DX-Bedingungen auf allen unteren Bändern sind dadurch noch etwa drei Wochen sehr
günstig, weil es für einige DX-Gebiete noch ausreichende Überlappungszeiten zwischen
Sonnenauf- und -untergang gibt. Bessere Öffnungen auf allen oberen Bändern treten erst
dann ein, wenn die Sonne für etwas höhere Fluxwerte sorgt.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:02; Melbourne/Ostaustralien 20:00;
Perth/Westaustralien 22:03; Singapur/Republik Singapur 23:15; Tokio/Japan 21:15;
Honolulu/Hawaii 16:54; Anchorage/Alaska 17:06; Johannesburg/Südafrika 03:59; San
Francisco/Kalifornien 14:56; Stanley/Falklandinseln 09:19; Berlin/Deutschland 06:00;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:43; San Francisco/Kalifornien 02:00; Sao
Paulo/Brasilien 21:38; Stanley/Falklandinseln 23:00; Honolulu/Hawaii 04:34;
Anchorage/Alaska 03:14; Johannesburg/Südafrika 16:41; Auckland/Neuseeland 07:04;
Berlin/Deutschland 16:39.
Verzeichnis der Internetadressen:
[1] https://qrz.com/lookup/DL9SW
[2] www.iarums-r1.org/iarums/latest.pdf
[3] www.iarums-r1.org
[4] www.darc.de/f07/amateurfunktreffen
[5] https://rrdxa.org
[dx] www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste
Ende des Deutschland-RS 9/19 vom 28.02.2019
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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