DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 49/18 VOM 06.12.2018

Redaktion: Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Über 5.000 Ehrenamtliche engagieren sich für den Amateurfunk

Die Mitarbeiter der DARC-Geschäftsstelle haben den Internationalen Tag des Ehrenamtes am Mittwoch, dem 05.12., zum Anlass genommen, sich bei den engagierten Mitgliedern ganz herzlich für die geleistete Arbeit zu bedanken. Ohne das Engagement, die Mitarbeit und die Kreativität vieler aktiver Funkamateure würde unser Verband nicht bestehen. Direkt vor Ort packen engagierte Mitglieder in den Ortsverbänden, Distrikten, Referaten und Stäben beherzt und uneigennützig an, ohne etwas dafür zu erwarten. Sie leisten wertvolle Arbeit für die Gemeinschaft und sichern die Zukunft des Amateurfunks in Deutschland. Insgesamt hat der DARC e.V. über 5.000 Ämter registriert.

Der Tag des Ehrenamts findet jährlich am 5. Dezember in Deutschland statt. Der Tag ist Bürgern, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich engagieren, gewidmet. Allein in Deutschland sind fast 15 Millionen Personen über 14 Jahren ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden, Initiativen oder Kirchen tätig. Viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens würden ohne Ehrenamtliche kaum mehr existieren.


Start von MOVE-II geglückt

Mit 64 Satelliten an Bord hat am Abend des 03.12. die SpaceX Falcon9-Rakete mit einem perfekten Start planmäßig ihren Weg ins Weltall angetreten. Damit ist auch der CubeSat MOVE-II der TU München in seine sonnensynchrone Umlaufbahn um die Erde in 570 km Höhe gebracht worden.

Der Start und einige Zeit des Raketenfluges sind als Video im Internet hinterlegt [1]. Der bayrische Bote im All wird per Amateurfunk gesteuert und umkreist unseren Heimatplaneten etwa alle 90 Minuten. Die Abtrennung von der Raketenoberstufe und die Aussetzung der Satelliten haben einwandfrei geklappt. Inzwischen sind an der Bodenstation in Garching und von vielen Funkamateuren bereits die ersten Lebenszeichen ihres "Weltraum-Babys" empfangen worden. Die Aussendungen kann man mit einem handelsüblichen 2-m-Gerät auf 145,950 MHz empfangen.

Der Kleinsatellit dient neben Zwecken der Ausbildung auch der Erforschung einer neuartigen Generation von Solarzellen. Der erste Empfang der Telemetrie auf 145,950 MHz gelang einem Funkamateur in Westaustralien rund sechs Stunden nach dem Start ins All. Auf der Webseite der Projektleitung finden sich Informationen für Funkamateure, insbesondere, wie sie das Projekt durch das Einsenden von Telemetrie-Aufnahmen unterstützen können [2]. Der Cubesat wurde von mehr als 120 Studenten im Verlauf von drei Jahren am Lehrstuhl für Raumfahrttechnik der Technischen Universität München entwickelt. Lehrstuhlinhaber ist Prof. Ulrich Walter, DG1KIM. MOVE-II ist ein Lehr- und Forschungsprojekt und erprobt als Nutzlast neuartige Four-Junction-Solarzellen. Darüber informiert Rainer Englert, DF2NU.


Zwei weitere Funkamateure als neue Besatzung auf der ISS

Drei Astronauten - darunter zwei Funkamateure - haben mit ihrem Sojus-Raumfahrzeug erfolgreich an der Internationalen Raumstation (ISS) angedockt und verstärken die derzeitige ISS-Crew mit Sergej Prokopjew, Serena Auñón-Chancellor, KG5TMT, und Alexander Gerst, KF5ONO. Neu an Bord der ISS sind David Saint-Jacques, KG5FYI, ein kanadischer Ingenieur, Astrophysiker und Arzt; Weltraumveteran Oleg Kononenko, RN3DX, aus Russland, und Anne McClain aus den USA.

In der Zwischenzeit bereitet sich der NASA-Astronaut Nick Hague, KG5TMV, der sich am 11.10. bei dem missglückten Startversuch in der Sojus-Kapsel befand, auf einen weiteren Versuch vor. Hague soll mit den Teamkollegen Christina Hammock Koch und Alexey Ovchinin am 28.02.2019 an Bord einer Sojus MS-12 von Baikonur aus starten.


48. Dortmunder Amateurfunkmarkt am 8. Dezember

Hier noch einmal der Hinweis auf den am Samstag, dem 08.12., stattfindenden 48. Dortmunder Amateurfunkmarkt. Dieser wird in den Dortmunder Westfalenhallen, Halle 6, ausgerichtet. Es werden ca. 570 Tische zur Verfügung stehen, an denen die kommerziellen und nicht kommerziellen Aussteller den Besuchern ein breit gefächertes Sortiment an Gebraucht- und Neugeräten aus den Bereichen Funk- und Messtechnik zeigen werden. Weitere Informationen sind auf der Veranstaltungswebseite nachzulesen [4].


Aktuelle Conteste

08.–09.12.: ARRL 10 m Contest, 28 MHz SWL Contest und International Naval Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 12/18 auf S. 58.


Funkwetterbericht (04.12. de DL1VDL)

Rückblick vom 27.11.–30.12.:
Seit Anfang Dezember bemerkten wir die winterlichen Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle ziemlich deutlich. Das liegt natürlich an der kurzen Tageslänge auf der nördlichen Hemisphäre, aber subjektiv auch an der geringeren Bandbelegung wochentags. Die D-Schicht war kaum präsent. Deshalb konnte man auf 40 m fast ganztägig DX-Verbindungen tätigen. Die Fluxwerte lagen unverändert bei 69 Fluxeinheiten. Es gab keine Sonnenflecken, aber interessanterweise eine ziemlich große Filamentablösung am frühen 30.11. Das Erdmagnetfeld war bis Ende November sehr ruhig. Am 01.12. stieg der geomagnetische Index A auf 7, am Folgetag auf 11. Die geomagnetische Unruhe aufgrund des Sonnenwindes aus dem koronalen Loch CH 897 bemerkten wir am langperiodischen Fading. Kurz nach dem Sonnenuntergang rutschten die MuF-Werte schnell nach unten. Gegen 17:30 UTC gab es folgende MuF-Werte: für 400 km unter 3,5 MHz, für 1000 km 4,3 MHz, für 3000 km etwa 7 MHz. Das 20-m-Band öffnete dafür morgens kurz nach Sonnenaufgang nach Fernost und mittags in die Karibik sowie nach Süden hin. Beim ARRL 160 m Contest begünstigten die geringen Dämpfungswerte die Ausbreitung und sorgten für gute DX-Signale.

Vorhersage bis zum 11.12.:
Die Sonnenaktivität bleibt unverändert sehr gering. Wir erwarten Fluxwerte von unter 70 Fluxeinheiten. Das bei der Filamenteruption am letzten Novembertag emittierte Plasma wird möglicherweise am 05.12. bei uns eintreffen und für geomagnetische Störungen sorgen. Nach kurzer Beruhigung am 07.12. sind für den 08. und 09.12. die nächsten Störungen des Erdmagnetfeldes vorhergesagt. Dann weht der Sonnenwind von CH 898. Trotz der unruhigen Prognose bleiben die Ausbreitungsbedingungen auf den unteren Bändern zwischen 160 und 40 m interessant. Das 20-m-Band ist  auf den Taglinien kurzzeitig gut offen. Nur die Öffnungen über den Nordpol in Richtung Pazifik werden immer seltener.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 16:55; Melbourne/Ostaustralien 18:51; Perth/Westaustralien 21:03; Singapur/Republik Singapur 22:53; Tokio/Japan 21:34; Honolulu/Hawaii 16:54; Anchorage/Alaska 18:48; Johannesburg/Südafrika 03:07; San Francisco/Kalifornien 15:09; Stanley/Falklandinseln 07:35; Berlin/Deutschland 06:58;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:28; San Francisco/Kalifornien 00:51; Sao Paulo/Brasilien 21:41; Stanley/Falklandinseln 00:00; Honolulu/Hawaii 03:48; Anchorage/Alaska 00:45; Johannesburg/Südafrika 16:48; Auckland/Neuseeland 07:26; Berlin/Deutschland 14:54.


Verzeichnis der Internetadressen:

[1] https://youtu.be/Wq8kS6UoOrQ
[2] https://www.move2space.de/MOVE-II/radio-amateurs
[dx] http://www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste


Ende des Deutschland-RS 48/18 vom 06.12.2018

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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