Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
262.746 Funkverbindungen in 24 Stunden
Die Gewinner der Weltmeisterschaft der Funkamateure kommen aus Litauen. Gedas Lucinskas, LY9A, und Mindis Jukna, LY4L, siegten vor der deutschen Mannschaft mit Manfred Wolf, DJ5MW, und Stefan von Baltz, DL1IAO, aus Baden-Württemberg. Auf dem dritten Platz stehen Chris Hurlbut, KL9A, und Daniel Craig, N6MJ, sie wurden vor vier Jahren in Boston Weltmeister. Insgesamt wurden von den 63 Wettkampfteams mit 262.746 Funkverbindungen während des 24-stündigen Wettbewerbs Funkamateure in aller Welt erreicht, so viel wie nie zuvor. Die Pile-Ups auf den Bändern waren umfangreich, es war zeitweise schwer, an die Wettbewerber heranzukommen, die unter Y8-Rufzeichen aktiv waren. Die Bundesnetzagentur hatte den Rufzeichenblock den Wettbewerbs-Stationen für die 24 Stunden zugeteilt.
Anerkennung und Dank sprach der Jessener Bürgermeister Michael Jahn den Wettkämpfern, Schiedsrichtern und Helfern aus. "Die Leistung der Helfer ist großartig. 65 große Antennen aufzubauen - die Zelte und die Notstromversorgung zu betreiben - das ist stark. Ich bin überzeugt, auf die Funkamateure kann man zählen", sagte er während seiner Rede vor über 600 WM-Teilnehmern - denn jeder, der mithalf, darf sich zu Recht als Teilnehmer der Weltmeisterschaft betrachten.
Mit den Wettkämpfern und Schiedsrichtern waren insgesamt über 40 Nationen in Wittenberg vertreten. Alle Einzelergebnisse sowie viele spannende Videos über die bewegenden Eindrücke finden sich auf der WRTC-Webseite [www.wrtc2018.de].
RADIO DARC wird in einer weiteren Sondersendung am Sonntag, dem 22.07., um 11:00 Uhr auf 6070 kHz exklusive Interviews mit den Gewinner-Teams aus Litauen und Deutschland ausstrahlen, dazu Stimmen des Auswertungs-Komittees und von weiteren Teilnehmern aus aller Welt. Darüber berichtet RADIO DARC.
60-m-Band in Slowenien freigegeben
Der Verband der Funkamateure Sloweniens (ZRS) informiert darüber, dass seit dem 14.07.2018 nach einer Aktualisierung der nationalen Gesetzgebung zum Amateurfunkdienst das 60-m-Band für S5-Funkamateure wie folgt verfügbar ist: 5351,5 bis 5366,5 kHz, 15 W EIRP auf sekundärer Basis für Inhaber der Klasse A. Darüber informiert der DARC-HF-Referent Tom Kamp, DF5JL.
Morse-Code gibt Menschen mit Behinderung eine Sprache
Wie aus einer aktuellen Veröffentlichung her bekannt wurde, will jetzt auch Apple seine Handys morsezeichenfähig machen. Hintergrund ist ein Projekt von Google, das u.a. auf die Entwicklung von Tanja Finlayson [www.tandemmaster.org/background.html] zurückgeht. Tanja leidet aufgrund einer Geburtskomplikation selbst an einer schweren cerebralen Lähmung u.a. ihres Sprach- und Bewegungszentrums. Dennoch erlangte sie nicht nur einen Schulabschluss, sondern entwickelte auch zusammen mit ihrem Ehemann Ken das "GBoard", ein spezielles schaltergesteuertes Eingabesystem für Morsezeichen, nachdem sie in den 1980er Jahren von entsprechenden Versuchen an der Universität Washington [www.tandemmaster.org/files/dccomb.pdf] erfuhr. Die Schalter werden z. B. über Kopfbewegungen bedient. Das Projekt führte nicht nur zu einer "weiteren" Morsetaste - über die Schnittstellen, die Arduino-basiert funktionieren, lassen sich Handys und andere Geräte steuern, Morsezeichen generieren und ist an seinen Benutzer anpassbar [https://experiments.withgoogle.com/collection/morse]. Damit nicht genug: Eine Bauanleitung und der Source-Code sind im Internet - bisher nur in englischer Sprache und bislang ausschließlich auf Android-Basis - frei verfügbar [https://experiments.withgoogle.com/collection/morse, www.instructables.com/id/Gboard-Input-Switch-for-Morse-Code, deutscher Link: www.heise.de/make/meldung/Arduino-bringt-Morsezeichen-auf-Android-Geraete-4111372.html?wt_mc=rss.ho.beitrag.rdf]. Vielleicht kann dieses Projekt auch anderen Menschen helfen, z. B. nach einem Schlaganfall wieder mit ihrer Umwelt zu kommunizieren [https://stadt-bremerhaven.de/google-gboard-morse-code-nun-auch-unter-ios-moeglich-vorerst-nur-in-englisch]. Darüber berichtet Bertram Heßler, DG2FDE.
Urkunden zum IARU HF World Championship nur noch als PDF-Datei
Der amerikanische Amateurfunkverband ARRL stellt die Teilnahmeurkunden seit dem Contestjahr 2017 für den IARU HF World Championship nur noch als PDF-Dokumente digital zur Verfügung. Man kann sie nach Eingabe des Rufzeichens über die ARRL-Webseite herunterladen [http://contests.arrl.org/certificates.php]. Bis zum Jahr 2016 wurden die Ehrungen noch postalisch an das DARC-QSL-Büro gesandt und von dort aus weitervermittelt.
Karte der Ausbildungslehrgänge überarbeitet
Auf der DARC-Webseite findet man unter der Rubrik "Einsteiger", "Amateurfunkausbildung" die Karte der Ausbildungslehrgänge vor Ort. Diese Karte wurde im Rahmen neuer Datenschutzregeln überarbeitet und bietet jetzt einige neue Funktionen: Vier verschiedene Farben zeigen den Status des Lehrgangs an. Ein grüner Lehrgang beginnt demnächst, ein roter läuft bereits, ein grauer ist bereits zu Ende. Der blaue Marker steht für einen Ortsverband, der jederzeit mit der Ausbildung starten kann, sobald sich Interessenten melden. "Wir würden uns sehr freuen, wenn alle ausbildungsaktiven Ortsverbände ihre Kurse in die neue Karte eintragen oder mit dem ,Jederzeit'-Eintrag ihre Bereitschaft zur Ausbildung signalisieren würden", gibt Gerrit Herzig, DH8GHH, vom AJW-Referat in einer E-Mail bekannt. Das Meldeformular erreicht man über die DARC-Webseite [www.darc.de/ajw/lehrgang-melden]. Die Karte darf auch per Iframe in OV- oder Distriktswebseiten eingebunden werden. Dabei können Position und Zoomfaktor passend für die eigene Region voreingestellt werden. Fragen dazu, Fehlermeldungen oder Verbesserungsvorschläge schicken Sie bitte per eMail an das AJW-Referat [ajw@darc.de].
Noch freie Plätze beim DARC-Seminar "Red Pitaya - Messen, programmieren, funken, kennenlernen und vertiefen"
Für das DARC-Seminar "Red Pitaya - Messen, programmieren, funken, kennenlernen und vertiefen" am 27.10. sind noch Plätze frei. Dieses findet in der DARC-Geschäftsstelle statt und wird von Dozent Prof. Dr. Michael Hartje, DK5HH, geleitet. Das Seminar wendet sich an Anwender des Red Pitaya, die dieses Gerät kennenlernen oder ihre bisherigen Kenntnisse vertiefen wollen. Die Seminarinhalte bauen zudem in Teilen auf dem Red-Pitaya-Seminar vom Oktober 2017 auf. Der Red Pitaya ist bei Funkamateuren durch viele Artikel inzwischen gut bekannt. Das Gerät ist sowohl für das Messen im Kurzwellen-Shack oder der Antennen gut geeignet. Funkanwendungen des Red Pitaya können vom Entwurf eines SSB-Transceivers mit Gnuradio bis hin zu fertigen Programmanwendungen mit den bekannten Programmen PowerSDR oder Quisk reichen. Das Seminar wird nach Möglichkeit auch auf die Entwicklung von FPGA eingehen - dazu steht die Entwicklungsumgebung in einer virtuellen Maschine über einen Netzwerkserver mittels X-Terminal bereit. Die Teilenehmer sollten etwas von digitaler Signalverarbeitung verstehen. Im Seminar besteht die Gelegenheit, diese Kenntnisse weiter zu vertiefen. Im Rahmen der Vorbereitung des Seminars wird rechtzeitig über mitzubringende Hard- und Software informiert. Interessenten melden sich verbindlich über die DARC-Webseite an, auf der auch die Teilnahmebedingungen aufgeführt sind [www.darc.de/geschaeftsstelle/ausbildungszentrum].
21.07.: Rheinland-Pfalz Aktivitätsabend
28.29.07.: RSGB IOTA Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [www.darc.de/referate/referat-conteste] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 7/18 auf S. 64.
Funkwetterbericht (17.07. de DL1VDL)
Rückblick vom 10.16.07.:
Im Sonnenfleckenminimum herrscht keinesfalls nur schlechtes Funkwetter. Die Teilnehmer
an der World Radiosport Team Championship WRTC 2018, die mit maximal 100 W Sendeleistung
arbeiteten und bis über 5000 QSOs mit rund 150 Ländern in 24 Stunden je Team ins Log
brachten, waren sehr zufrieden mit dem neuen Weltrekord, der durch hohe Aktivität auf den
Kurzwellenbändern möglich wurde. Einige Nordamerikaner arbeiteten alle 63 WRTC-Stationen
auf 40 m. Dieses Band war bis zur US-Westküste offen. Obwohl die Sonne an allen Tagen
fleckenlos war und die gemessenen Fluxwerte fast konstant nur 72 Fluxeinheiten betrugen,
erlebten wir wie in den Vorwochen wechselhafte aber interessante Ausbreitungsbedingungen.
Das "Salz in der Funkwetterküche" waren wiederum kurzzeitige geomagnetische
Störungen. Nicht klar belegbar, aber sehr wahrscheinlich war eine positive Sturmphase am
Contestwochenende. Am Montag erreichte der geomagnetische Index k den Wert von 15. Zuvor
lag er zwischen Null und 4. Zum Contestbeginn waren auf 20 m alle Signale sehr leise. Das
besserte sich am Abend. Nach 17:00 UTC bildete sich auf 10 m nochmals kurzzeitig die
sporadische E-Schicht aus und sorgte für gute Short-Skip-Signale.
Vorhersage bis zum 24.07.:
Der nächste geomagnetische Sturm ist für den 23.07. angekündigt. Zuvor schwankt die
Intensität des Erdmagnetfeldes wegen des intensiven Sonnenwindes. Zwischen Freitag und
Sonntag ist wieder eine positive Sturmphase mit angehobenen Bedingungen auf den oberen
Kurzwellenbändern möglich. Die besten DX-Bänder sind 40 und 20 m, wobei auf 40 m nachts
und morgens lautere DX-Signale zu hören sind als auf 20 m tagsüber. Die Bänder 20 und
17 m, an manchen Tagen auch 15 m, öffnen manchmal morgens zeitig nach 04:00 UTC. 20 m ist
abends nach Sonnenuntergang am längsten offen.
Orientierungszeiten für Grayline-DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:30; Melbourne/Ostaustralien 21:31;
Perth/Westaustralien 23:14; Singapur/Republik Singapur 23:05; Tokio/Japan 19:37;
Honolulu/Hawaii 15:58; Anchorage/Alaska 12:53; Johannesburg/Südafrika 04:53; San
Francisco/Kalifornien 13:01; Stanley/Falklandinseln 11:55; Berlin/Deutschland 03:03;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:24; San Francisco/Kalifornien 03:30; Sao
Paulo/Brasilien 20:37; Stanley/Falklandinseln 20:12; Honolulu/Hawaii 05:15;
Anchorage/Alaska 07:11; Johannesburg/Südafrika 15:34; Auckland/Neuseeland 05:23;
Berlin/Deutschland 19:20.
Ende des Deutschland-RS 29/18 vom 19.07.2018
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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