Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, und Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Neuer Anlauf zur Bouvetinsel - mit vereinten Kräften?
Das Team der 3YØI-Bouvetinsel-DXpedition hat die Mitglieder der wegen des schlechten Wetters abgesagten 3YØZ-DXpedition eingeladen, sich im Rahmen der Vorbereitungen für einen neuen Anlauf auf die Insel zusammenzutun. Bei der 3YØI-DXpedition handelt es sich um ein polnisches Team, angeführt von Dom, 3Z9DX. Der genaue Zeitpunkt der Aktivierung steht noch nicht fest, soll aber bald bekannt gegeben werden. "Unsere Vorbereitungen finden in außergewöhnlichen Zeiten und unter ungewöhnlichen Bedingungen statt", verlautbarte das 3YØI-Team auf seiner Webseite am Wochenende und hob hervor, dass es seine ersten Pläne zur Aktivierung der Bouvetinsel Ende des letzten Jahres auf Anfrage des 3YØZ-Teams eingestellt hatte. In seiner Ankündigung betonte das 3YØI-Team, dass eine gemeinsame DXpedition den 3YØZ-Teammitgliedern eine Chance geben würde, ihre ursprünglichen Pläne zu verwirklichen. 3YØZ-Team-Co-Leader Bob, K4UEE, hat jedoch der ARRL unterdessen mitgeteilt, dass seine Gruppe andere Pläne habe. Das DXpeditionsteam von 3YØZ hatte geplant, Personal und Ausrüstung zwischen dem Schiff Betanzos und der Insel per Helikopter zu transportieren. Starker Wind und die raue See sowie Probleme mit einem Motor veranlassten den Kapitän der Betanzos, die versuchte Landung abzubrechen und zurück nach Südafrika zu fahren. Weitere Infos zum Fortgang der Planungen des 3Y0I-Teams findet man im Internet [https://bouvetoya.org].
Sprengung der Langwellen-Sendemasten in Donebach
Am Freitag, den 02.03., werden zwei der höchsten Bauwerke in Deutschland endgültig beseitigt: Der ehemalige Langwellensender Donebach mit seinen beiden Masten wird gesprengt. Der Sender arbeitete auf 153 kHz und strahlte mit 500 kW bis Ende 2014 das Programm des Deutschlandfunks aus. Die Frequenz wurde von einer Rubidium-Atomuhr abgeleitet und konnte somit als Eichfrequenz dienen. Die HF wurde über eines der Abspannseile bei ca. 300 m Höhe in den 362 m hohen Mast eingespeist.
Ein zweiter Mast diente als Reflektor, um Gleichkanalstörungen mit dem Sender Brasov in Rumänien zu vermeiden. Das Signal war in einem Umkreis von 500 km am Tage und bis zu 1000 km in der Nacht sehr gut zu hören. Es wurde somit eine Fläche von ca. 1 Mio km² sicher versorgt. Der Sender war damit nicht nur in Deutschland, sondern auch im benachbarten Ausland gut zu hören. Für die gleiche Flächenabdeckung benötigt man heute mehr als 1000 DAB-Sender mit je 1 bis 10 kW Ausgangsleistung, deren Signale aber praktisch an den Grenzen der Bundesrepublik enden. Wer mehr über diesen Sender erfahren möchte, findet dazu bei Wikipedia unter dem Eintrag "Sender Donebach" weitere Daten. In den nächsten Wochen gibt sich leider erneut Gelegenheit, die Sprengung eines Langwellen-Mastes zu verfolgen. Dann wird der Mast in Aholming gesprengt, in der Nähe von Straubing in Niederbayern. Darüber berichtet Rainer Englert, DF2NU, von RADIO DARC mit Verweis auf Wolfgang Hirler, DL8MDH.
Software WSJT-X in Beta-Version 1.9.0 erschienen
Die bekannte Software von Joe Taylor, K1JT, WSJT-X, mit derer Funkverbindungen nahe der Rauschgrenze möglich werden, ist in Version 1.9.0 erschienen. Es handelt sich um eine zweite Beta-Phase, sodass die Version den Zusatz rc2 trägt. Seit der Version 1.8.0 ist der DXpeditions-Modus von FT8 dazu gekommen. Weiterhin gab es Verbesserungen für JT65 und zahlreiche Bugfixes. Die Software kann über das Internet für Windows, Linux und MacOS X bezogen werden [http://physics.princeton.edu/pulsar/k1jt/wsjtx.html].
Treffen der Distriktsvorsitzenden in Baunatal
"Wir hatten 17 Punkte auf der Tagesordnung, die wir vollumfänglich diskutiert haben", zieht Heinz Mölleken, DL3AH, sein positives Fazit aus der Veranstaltung am vierten Februar-Wochenende. Der Amateurratssprecher hatte die Distriktsvorsitzenden aus dem gesamten Bundesgebiet zu einem Arbeitswochenende mit DARC-Vorstand und Geschäftsführer eingeladen und 22 DVs nahmen an dem Treffen in Baunatal teil. "Bei offiziellen Mitgliederversammlungen fehlt uns oft die Zeit für eine ausführliche Aussprache und Diskussion offener Punkte", so DL3AH und ergänzt: "unter Einbezug der neuen Erkenntnisse und Gesichtspunkte können nun die nächsten Schritte eingeleitet werden". Zu den Punkten auf der Tagesordnung zählte neben dem Thema "Aufnahme selbstständiger Vereine in den DARC" auch die Diskussion über die "Zielplanung des Vorstandes" und die "Neuausrichtung der Zuweisungen". "Es war ein sehr konstruktives Treffen. Auch nach dem offiziellen Teil wurden die Gespräche bis in die späten Abendstunden fortgeführt", so der AR-Sprecher, "in vielen Punkten haben wir einen vielversprechenden Konsens erreicht und wichtige Punkte geklärt."
Vom 08.18.03. ist eine größere Gruppe auf der Hochseeinsel Helgoland und der Düne QRV. Das Rufzeichen auf Helgoland lautet DAØHEL. Betrieb ist von 160 bis 17 m in CW, SSB und Digimodes - mit mehreren Stationen gleichzeitig - geplant. DLØIH wird an manchen Tagen tagsüber auf der Düne aktiviert, aus organisatorischen Gründen jedoch nur zwischen 9.30 und 15.30 Uhr Lokalzeit. Betrieb wird hier auf 40, 30, 20 und 17 m in CW, SSB und Digimodes gemacht. Für beide Rufzeichen ist der DOK Insel Helgoland (E20). Die Aktivität ist eine gute Gelegenheit, das Insel-Helgoland-Diplom zu arbeiten. Die QSL-Karten kommen über das Büro.
Der 37. Bergheimer Amateurfunk-Flohmarkt findet am 10.03. von 09:0014:30 Uhr im Bürgerhaus Bergheim-Quadrath, Graf-Beissel-Platz 1 in 50127 Bergheim statt. Ausführliche Informationen gibt es auf der Veranstaltungswebseite [https://flohmarkt.ov-g20.de]. Am 10. und 11.03. ist die Hochschule München Schauplatz der Amateurfunktagung. Kernpunkt der zweitätigen Veranstaltung ist das über zwei Tage stattfindende Vortragsprogramm. Innerhalb des Rahmenprogramms werden unter anderem Selbstbauprojekte vorgestellt, es gibt einen DXCC-Checkpoint, eine Prüfung zur US-Lizenz sowie hochkarätige Messplätze bis in den höchsten GHz-Bereich. Das umfangreiche Tagungsprogramm kann über die Veranstaltungswebseite in Form eines Flyers abgerufen werden [www.amateurfunktagung.de].
01.03.: Military on the Air Aktivität
03.04.03.: ARRL International DX Contest und DARC VHF-, UHF-, Mikrowellenwettbewerb
04.03.: UBA Spring Contest
06.03.: YL-CW-Party
08.03.: Internationale YL-Aktivität zum Weltfrauentag
10.03.: DIG QSO Party und AGCW-DL QRP Contest
10.11.03.: FIRAC Contest
11.03.: UBA Spring Contest und DIG QSO Party
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 3/18 auf S. 60.
Funkwetterbericht (27.02. de DL1VDL)
Rückblick vom 21.26.02.:
Bis zum 26.02. waren keine Sonnenflecken sichtbar, dann erschien die bipolare Region
2700 mitten auf der uns zugewandten Sonnenseite. Der solare Flux stieg ganz leicht von 68
auf 70 Einheiten. Das Salz in der Funkwetterküche war der Sonnenwind, denn er sorgte für
ein ziemlich turbulentes geomagnetisches Feld. Bis zum Nachmittag des 22. Februar war es
überwiegend ruhig, dann stieg die Intensität des Sonnenwindes und wir erlebten bis zum
Morgen des 24.02. mittlere bis stark gestörte Ausbreitungsbedingungen. Es folgte eine
positive Phase bis zum späten Abend des 26.02. Danach folgte mit k = 5 der nächste
Schwall intensiven Sonnenwindes, der bis in die Morgenstunden anhielt.
Auf den unteren Kurzwellenbändern von 160 bis 30 m waren alle Kontinente erreichbar, aber
wegen der wechselhaften geomagnetischen Bedingungen nicht täglich. Beispielsweise war die
Dämpfung beim 160 m Contest am Sonnabendmorgen geringer als am Sonntag. Auch das
20-m-Band war nicht täglich gut offen, so waren am Sonntagnachmittag die Signale
nordamerikanischer und karibischer Stationen sehr leise. 17 m öffnete ab und zu nicht nur
nach Süden, sondern auch entlang des Äquators, beispielsweise nach VU4.
Vorhersage bis zum 06.03.:
Auch eventuelle C-Flares der Region 2700 werden die Fluxwerte kaum beeinflussen,
sodass ruhige bis sehr ruhige solare Bedingungen bestehen bleiben. Das Erdmagnetfeld
bleibt auch wechselhaft, mit ruhigen Abschnitten dazwischen, weil die koronalen Löcher
aktiv bleiben. Mit Beginn des Monats März werden die nutzbaren Zeiten der nächtlichen
Funkwege auf den unteren Bändern schnell kürzer. Dafür verschieben sich die
Bandaktivitäten langsam zu den Tagbändern 20 und 17 m, sofern die Sonnenaktivität
mitspielt. Die besten DX-Bänder sind derzeit 60, 40, 30 und 20 m. 160 und 80 m sind noch
DX-trächtig. Alle Bänder über 20 m sind eher selten offen, aber es lohnt sich, dort die
Baken abzuhören oder CQ zu rufen und im Reverse Beacon Network zu prüfen, welche
Funkwege offen sind.
Orientierungszeiten für Grayline-DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:03; Melbourne/Ostaustralien 20:01;
Perth/Westaustralien 22:03; Singapur/Republik Singapur 23:14; Tokio/Japan 21:14;
Honolulu/Hawaii 16:53; Anchorage/Alaska 17:03; Johannesburg/Südafrika 04:00; San
Francisco/Kalifornien 14:44; Stanley/Falklandinseln 09:21; Berlin/Deutschland 05:58;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:44; San Francisco/Kalifornien 02:01; Sao
Paulo/Brasilien 21:37; Stanley/Falklandinseln 22:57; Honolulu/Hawaii 04:34;
Anchorage/Alaska 03:16; Johannesburg/Südafrika 16:40; Auckland/Neuseeland 07:03;
Berlin/Deutschland 16:41.
Ende des Deutschland-RS 9/18 vom 01.03.2018
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
..._._
Inhalt 2018 | Rundspruch-Archiv |