DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 3/18 VOM 18.01.2018

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


DAØHQ ist Vizeweltmeister 2017

Der amerikanische Amateurfunkverband ARRL hat die Ergebnisse der Weltmeisterschaft auf den Kurzwellenfrequenzen - der IARU HF Championship - veröffentlicht. Das deutsche DAØHQ-Team erreichte über 18,5 Millionen Punkte und wurde damit 2. hinter dem spanischen Team EF4HQ mit 19,6 Millionen Punkten. Den 3. Platz erreichte das französische Team TMØHQ mit 17,9 Millionen Punkten. Dank einer geringeren Fehlerquote konnte DAØHQ noch am TMØHQ-Team vorbeiziehen, welches nach den eingereichten Ergebnissen auf Platz 2 lag. Teamleiter Björn Bieske, DL5ANT, dankte allen Mitstreitern sowie allen YLs und OM, die DAØHQ unterstützt und angerufen haben. Hier noch eine Erinnerung: Wer seine Lowpower- bzw. QRP-Meldung für den DAØHQ-Sprintwettbewerb noch nicht eingetragen hat, sollte dies umgehend auf der DAØHQ-Webseite tun, sodass die Wertung finalisiert werden kann [www.da0hq.de].


RTA-Stellungnahme zum Vorhabenplan der BNetzA für das Jahr 2018

Der Runde Tisch Amateurfunk (RTA) hat zum Vorhabenplan der Bundesnetzagentur für das Jahr 2018 eine Stellungnahme verschickt. Diese ist in einer aktuellen Vorstandsinformation veröffentlicht. Inhaltlich greift der RTA die drei Themen Prüf- und Messdienst, Marktüberwachung und Normen auf. Für den Bereich des Prüf- und Messdienstes kritisiert der RTA, dass er im Vorhabenplan nicht erkennen könne, wie die Bundesnetzagentur bei den massiv zunehmenden Breitbandstörungen vorgehen wolle. Der RTA sieht hier dringenden Handlungsbedarf, z.B. eine Festsetzung, die Datenübertragung auf ungeschirmten bzw. unsymmetrischen Kabeln verbietet.

Für den Bereich der Marktüberwachung sieht der RTA Probleme bei der Überwachung nicht konformer Produkte, die den europäischen Markt erreichen, bzw. direkt aus Asien an den Endkunden gesendet werden. Im Schreiben wird angeregt, dass die Bundesnetzagentur hier an wenigen exemplarischen Fällen mit großem Abschreckungscharakter einschneidende Bußgelder verhängt, damit das Gebaren solcher Inverkehrbringer möglichst schnell endet. Die Vorstandsinformation ist auf der DARC-Webseite abrufbar [www.darc.de/nachrichten/vorstandsinformationen].


Rund 5200 Funkstörungen im Jahr 2017

Laut einer Pressemitteilung der Bundesnetzagentur hat der Prüf- und Messdienst der Behörde im Jahr 2017 in rund 5200 Fällen Funkstörungen und elektromagnetische Unverträglichkeiten vor Ort ermittelt und beseitigt. Knapp 800 Störungen betrafen sicherheitsrelevante Bereiche wie den Flugfunk, den Funkverkehr von Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei sowie den Bahnfunk. "Der Prüf- und Messdienst leistet einen wichtigen Beitrag zum Verbraucherschutz und sorgt für eine effiziente und störungsfreie Nutzung des Frequenzspektrums", erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Umso mehr freuen wir uns, dass die Verbraucher unser Angebot auch weiterhin kostenfrei nutzen können, wenn die Störung unverschuldet verursacht wurde". Der Prüf- und Messdienst der Bundesnetzagentur ist an 19 Standorten im Bundesgebiet vertreten.

Funkamateure, die eine Störung melden wollen, können sich an die Funkstörungsannahme der Bundesnetzagentur wenden. Diese ist rund um die Uhr unter der Rufnummer (0 48 21) 89 55 55 oder per eMail [funkstoerung@bnetza.de] erreichbar. Bitte beachten Sie, bei der Absendung der Störungsmeldung immer den DARC mit auf CC zu setzen [darc@darc.de]. Ist der DARC eingebunden, kann er auch bei Bearbeitungsstillstand auf die BNetzA einwirken oder bei schwerwiegenden Fällen, welche die Interessen aller Funkamateure betreffen, eventuell mit einem Fachanwalt gerichtlich vorgehen. Auch wenn Geräte wegen ihrer mangelhaften elektromagnetischen Immunität in der Umgebung einer Amateurfunkstelle auffällig werden, sind diese Vorkommnisse der Geschäftsstelle zur Kenntnis zu geben. Nur eine komplette Übersicht aller an die BNetzA gemeldeten elektromagnetischen Störungen und Unverträglichkeiten hilft uns bei der weiteren Lobbyarbeit. Weitere Informationen zu Funkstörungen sind auf der Webseite der Bundesnetzagentur veröffentlicht [www.bundesnetzagentur.de/funkstoerungen].


Klausurtagung des DARC-Vorstands

Ende Januar trifft sich der Vorstand des DARC e.V. zu einer Klausurtagung in Regensburg. Im Rahmen dieser Tagung steht der Vorstand seinen Mitgliedern am Samstag, den 27.01., zwischen 14:00 und 16:00 Uhr für Fragen, Anregungen und Diskussionen zur Verfügung. Treffpunkt ist das Hotel "Götzfried", Wutzlhofen 1 in 93057 Regensburg. Um den für diese Gesprächsrunde benötigten Platz abschätzen zu können, bittet der Vorstand alle Interessierten um eine kurze formlose Nachricht per eMail mit Angabe der Personenzahl [dl7ate@darc.de]. Der Vorstand wird sich künftig auf allen größeren Veranstaltungen den Fragen und Vorschlägen der Mitglieder stellen. Dafür soll, wenn möglich, jeweils ein Zeitfenster freigehalten werden. Sprechstunden also, bei denen sowohl im großen Auditorium als auch in Einzelgesprächen eventuelle Unklarheiten beseitigt und neue Ideen gefunden werden können.


Radiostation ROI startet Sendebetrieb

Im Januar 2018 startete die Radiostation Radio Oberlausitz International ihren Sendebetrieb. Sie sendet Programminhalte zu oberlausitzer Besonderheiten, Interessantes aus aller Welt und Beiträge zum Amateur-, Not- und Seefunk. Sie befindet sich in der oberlausitzer Stadt Zittau und richtet sich an internationale Hörer. Umrahmt wird das Programm mit Musik von Sendern wie Radio Nordsee International. Der Inhaber von Radio Oberlausitz International, Andre Bräutigam, hat den Beruf des Rundfunk-Sendetechnikers erlernt und danach auf diesem Fachgebiet studiert. Im weiteren Verlauf des Jahres werden die Ausstrahlungen von Radio Oberlausitz International auf 6070 kHz im 49-m-Band durch Kooperation mit Channel292 bezüglich der Sendezeit erweitert. Sendeplätze außerhalb von Europa werden durch Zusammenarbeit mit internationalen Radiostationen aufgebaut. Zusätzlich zur analogen Aussendung auf Kurzwelle werden digitale Aussendungen auf 6070 kHz die Inhalte des Bild-Radios zugänglich machen. Die Sendungen werden mit 10 kW und 100 kW im 49-m-Band ausgestrahlt. Eine Erweiterung der Sendefrequenzen und Sendeleistung ist vorgesehen. Empfangsberichte werden zeitnah mit einer "ROI-Card" - analog zur QSL- bzw. eQSL-Karte - bestätigt. Hörerbeiträge sind willkommen und werden bei Eignung gern gesendet. Das Programm ist jeden ersten Samstag im Monat von 20:00–24:00 Uhr auf 6070 kHz im 49-m-Band und täglich von 18:00–24:00 Uhr über YouTube als Livestream zu empfangen. Weitere Informationen gibt es im Internet [www.radio-oberlausitz-international.de].


Aktuelle Conteste

20.–21.01.: HA DX Contest
21.01.: OK VHF/UHF/SHF Activity Contest
27.–28.01.: REF Contest, BARTG RTTY Sprint und UBA DX Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 1/18 auf S. 60.


Funkwetterbericht (16.01. de DL1VDL)

Rückblick vom 08.–15.01.:
Die Messwerte der 10-cm-Radiostrahlung der Sonne, des solaren Fluxes, betrugen wie in der Vorwoche konstant 70 Einheiten. Der einzige Sonnenfleck 2696 war wiederum nur Zierde und inaktiv. Geomagnetische Störungen gab es am 08.01. sowie in den Nachtstunden des 14. und 15.01. An den anderen Tagen fanden wir ruhige geomagnetische Bedingungen mit k-Werten zwischen 2 und 0 vor. Die DX-Bedingungen auf den Bändern unter 14 MHz waren sehr gut. Abends ab etwa 19:00 UTC war an einigen Tagen das 40-m-Band weltweit offen. Japanische, afrikanische und amerikanische Stationen waren zeitgleich präsent und mit 100 W zu arbeiten. Beim DARC 10-m-Contest war die Streckendämpfung und das Fading im Vergleich zu den Vorjahren deutlich größer.

Vorhersage bis zum 23.01.:
Wir erwarten unveränderte sehr geringe Sonnenaktivität. Die Fluxwerte werden konstant bei 70 Fluxeinheiten verharren. Die koronalen Löcher bleiben funkwetterbestimmend. Wir erwarten bis zum 18.01. ein überwiegend ruhiges geomagnetisches Feld, bevor das koronale Loch CH848 geoeffektiv wird und bis zum 21.01. unser Erdmagnetfeld stört. Die DX-Bedingungen auf den Bändern unter 20 m bleiben gut. Geringe Dämpfung und eine nur kurz bei Tageslicht wirkende D-Schicht begünstigen diesen winterlichen Charakter. Auf 20 m und an einigen Tagen auch auf 17 m finden wir Bandöffnungen nicht nur nach Süden hin. Die kaum bekannten Meteorströme der Draconiden, Bootiden, Delta Cancriden und Alpha Leoniden [www.astronomie.at/meteor/metcal.asp], die uns im Januar ein paar Eisenatome in die Ionosphäre spucken, führen hin und wieder zu kurzen Ausbildungen der sporadischen E-Schicht. Wenn man beispielsweise im vermeintlich geschlossenen 10-m-Band CQ ruft, wird man oftmals von RBN-Empfängern aus Finnland rückgemeldet.

Orientierungszeiten für Grayline-DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:18; Melbourne/Ostaustralien 19:15; Perth/Westaustralien 21:26; Singapur/Republik Singapur 23:12; Tokio/Japan 21:50; Honolulu/Hawaii 17:11; Anchorage/Alaska 18:52; Johannesburg/Südafrika 03:29; San Francisco/Kalifornien 15:24; Stanley/Falklandinseln 08:03; Berlin/Deutschland 07:09;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:54; San Francisco/Kalifornien 01:16; Sao Paulo/Brasilien 21:58; Stanley/Falklandinseln 00:09; Honolulu/Hawaii 04:10; Anchorage/Alaska 01:23; Johannesburg/Südafrika 17:05; Auckland/Neuseeland 07:42; Berlin/Deutschland 15:23.


Ende des Deutschland-RS 3/18 vom 18.01.2018

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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