Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Gebührenerhebung für Funkstörungsbearbeitung bis zu einer Neuregelung "ausgesetzt"
Viele Funkamateure zögern immer noch, ihre zunehmend notwendiger werdende
Störungsmeldung bei der Bundesnetzagentur einzureichen, da es sich inzwischen allgemein
herumgesprochen hat, dass verschiedene BNetzA-Außenstellen auf Störungsmeldungen etwa
wie folgt geantwortet haben: "Sehr geehrter Herr ... Ich möchte Ihnen jedoch auch
mitteilen, dass es möglich ist, dass Sie an den entstehenden Kosten beteiligt werden.
Seit dem 22.12.2016 ist das neue EMVG in Verbindung mit dem Bundesgebührengesetz (BGebG)
in Kraft getreten. Leider fehlt bis jetzt eine klare Vorgabe, für welche Funkdienste und
in welchen Fällen Kosten für unsere Kunden entstehen. Bitte verstehen Sie dies nur als
Hinweis."
Auch nach mehrfacher Nachfrage durch den Runden Tisch Amateurfunk (RTA) sah man sich bei
der Bundesnetzagentur offenbar außer Stande, zu dieser Regelung eine schriftliche
Stellungnahme abzugeben. Wie zu erfahren war, kam man jedoch zwischen BNetzA und dem
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) nun zu der Erkenntnis, dass die mit
dem neuen EMVG in Kraft getretene Regelung nach BGebG dem eigentlichen Auftrag der
Störungsbearbeitung zuwiderlaufe. Man möchte daher wieder auf die alte Reglung
zurückkommen.
Vom Bundeswirtschaftsministerium erhielt der RTA-Vorsitzende Christian Entsfellner, DL3MBG, hierzu folgende Auskunft: An einer Regelung werde derzeit gearbeitet und ein Referentenentwurf befinde sich bereits in der ressortübergreifenden Abstimmung. Die neue Regelung orientiere sich sehr stark an der bisherigen Vergebührung. Mit einer Verabschiedung der neuen Regelung sei bis Ende August des Jahres zu rechnen. Dies wird auch bestätigt durch die Antwort aus dem Bundeswirtschaftsministerium, die der Abgeordnete Ralph Lenkert, MdB, Die Linke, auf eine parlamentarische Anfrage erhalten hat. Sie ist über das Internet nachzulesen [www.bmwi.de/Redaktion/DE/Parlamentarische-Anfragen/2017/7-41-42.pdf?__blob=publicationFile&v=4].
In der Vergangenheit war klar: Bei elektromagnetischen Störungen unbekannter oder bekannter Ursache konnte man sich z. B. als Funkamateur oder Rundfunkhörer an die Bundesnetzagentur wenden und mit Abhilfe rechnen. Die Kosten für diese Dienstleistung wurde bis auf wenige Ausnahmen auf den sog. EMV-Beitrag aller Senderbetreiber nach einem gewissen Schlüssel umgeleitet. Diesen EMV-Beitrag bezahlen auch Funkamateure als Teil ihrer jährlich wiederkehrenden Kosten für die Rufzeichenzuteilung. In Ausnahmefällen, nämlich nur dann, wenn die Quelle einer elektromagnetischen Störung schuldhaft betrieben wurde, hatte der schuldhafte Betreiber die Kosten der Abhilfe zu tragen. Mit dem neuen EMVG drohte nun, dass auch dem Meldenden die Kosten angelastet werden, wenn der Verursacher nicht zu ermitteln ist. Diese Art der Kostenrückforderung beim Melder, der sich nichts anderes hat "zu Schulden kommen lassen" als eine Störungsmeldung einzureichen, ist nun von Seiten der Bundesnetzagentur und des BMWi ausgesetzt worden, bis letzte Fragen mit dem Bundesfinanzministerium geklärt sind.
Sollten Funkamateuren aufgrund ihrer Meldung einer elektromagnetischen Störung Gebührenbescheide zugestellt worden sein, bittet der RTA-Vorstand, ihm dies umgehend zur Kenntnis zu bringen.
Impressionen und Videos zu den WRTC-Testtagen 2017
Die WRTC-Testtage im Juni waren eine gelungene Trainingseinheit für die Funk-WM im nächsten Jahr. Steffen, DM6WAN, hat Videosequenzen und Fotos zu einem Film zusammengeschnitten, der einen guten Vorgeschmack auf die WRTC 2018 gibt. Der Film ist auf Youtube zu finden [http://youtu.be/Fc7Wn3PySrM]. Weiterhin sind einige Interviews auf der WRTC-Webseite [www.wrtc2018.de] im Bereich Presse, "WRTC-FILME" verfügbar sowie viele Videos, die auf die lange Geschichte der World Radiosport Team Championship zurück blicken.
Jetzt anmelden für die Hamnet-Tagung
Die IP-Koordination Deutschland, das DARC VHF/UHF/SHF-Referat und die Akademische Funkgruppe der Universität Stuttgart laden zur dritten Hamnet-Tagung am 23.09. an der Universität Stuttgart ein. Der Schwerpunkt der Tagung wird in diesem Jahr in der neuen HamCloud, dem Monitoren von Hamnet-Infrastruktur und den Kooperationsmöglichkeiten in Bezug auf Notfunk liegen. Die Tagung beginnt um 10:00 Uhr - ab 09:30 Uhr gibt es Kaffee/Snacks - und endet um 17:15 Uhr. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Im Anschluss gibt es voraussichtlich für 30 Teilnehmer die Möglichkeit, an einer Exkursion zum Fernsehturm Stuttgart teilzunehmen. Ein gemeinsames Abendessen mit bis zu 60 Teilnehmern in unmittelbarer Umgebung des Fernsehturms rundet ab 19:00 Uhr die Veranstaltung ab. Weitere Informationen und das Anmeldeformular sind im Internet bzw. im Hamnet zu finden [www.hamnettagung.de (Internet), http://www.hamnettagung.de.ampr.org (Hamnet)]. Darüber informiert Jann Traschewski, DG8NGN, für das Tagungs-Team.
Jetzt zu den DARC-Seminaren anmelden!
Innerhalb seines Seminarprogramms bietet der DARC e.V. am 02.09. ein Fachseminar mit dem Titel "Contest für Einsteiger" an. Dozent Prof. Dr. Harald Gerlach, DL2SAX, bespricht darin die technischen und betriebstechnischen Aspekte, die für eine erfolgreiche Teilnahme an Contesten erforderlich sind. Der Workshop richtet sich an Funkamateure, die den Einstieg in das Contestgeschehen suchen oder das Zusammenspiel von Amateurfunktechnik und Informationstechnik erlernen wollen. Selbstverständlich sollen die Lerninhalte in dem am Seminarwochenende stattfindenden Wettbewerb (Fieldday Klasse Fixed) am Ende des Workshops ausprobiert werden. Eigene PCs sollten mitgebracht werden.
Am 28.10. wird unter dem Titel "Red Pitaya kennen- und programmieren lernen" ein weiteres Seminar angeboten. Es werden einfache mitgelieferte Applikationen und spezielle Umgebungen für Anwendungen im Amateurfunk vorgestellt. Das Seminar soll auch einen Einstieg in die Weiterentwicklung und Anpassung an spezielle Aufgaben geben und dabei dann erste Schritte in der hierfür erforderlichen digitalen Signalverarbeitung und der FPGA-Programmierung wagen. Teilnahmevoraussetzung ist zumindest ein mitgebrachter Red Pitaya zu je zwei Teilnehmern und ein Notebook mit Linux, ggf. auch Windows. Kenntnisse in digitaler Signalverarbeitung und GNU-Radio sind von Vorteil, aber keine Voraussetzung. Als Dozent fungiert Prof. Dr. Michael Hartje, DK5HH.
Die Seminare finden in der DARC-Geschäftsstelle in Baunatal statt. Anmeldungen erfolgen ausschließlich über die DARC-Webseite, auf der auch die detaillierten Teilnahmebedingungen beschrieben sind [www.darc.de/geschaeftsstelle/ausbildungszentrum/#c35459].
12.13.08.: WAE DX Contest
19.20.08.: SARTG RTTY Contest und Keymen's Club of Japan Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des Contest-Referates [www.darc.de/der-club/referate/referat-conteste] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 8/17 auf S. 62.
Funkwetterbericht (08.08. de DL1VDL)
Rückblick vom 01.07.08.:
Der einzige Sonnenfleck mit der Nummer 2670 emittierte am 01.08. einen C-Flare,
seitdem ist er unscheinbar. Der solare Flux war konstant bei 74 ± 1 Einheiten. Dafür war
das koronale Loch CH 818 zwischen dem 03. und 07.08. geoeffektiv. Das Erdmagnetfeld
reagierte unruhig bis aktiv. Auf den Kurzwellenbändern war wiederum intensives Fading
hörbar. Die Bänder 40 und 20 m waren die günstigsten DX-Bänder. Auf 10 und 6 m war die
sporadische E-Schicht hin und wieder präsent.
Vorhersage bis zum 15.08.:
Die Vorfreude auf den WAE-Contest ist in Anbetracht der sehr ruhigen Sonnen gedämpft.
Wir erwarten fast konstante Fluxwerte im Bereich von 70 Einheiten und ein überwiegend
ruhiges geomagnetisches Feld. Für den WAEDC-Contest wurden mit VOACAP Online [www.voacap.com/p2p/index.html] folgende Chancen für Bandöffnungen
ermittelt:
JA 80 m gegen 19:00 UTC; 40 m:18:00 bis 21:00 UTC, 20 m: 05:00 bis 16:00 UTC; KH6 20 m
06:00 bis 10:00 UTC, 16:00 bis 20:00 UTC; VK3 40 m: 18:00 bis 20:00 UTC; 20 m: 14:00 bis
21:00 UTC; 15 m: evtl. 07:00 bis 08:00 UTC; VK6: 80 m, 40 m, 20 m abends; W6: 40 m 02:00
bis 04:00 UTC; 20 m: 14:00 bis 20:00 UTC.
Am 11. und 12.08. erfreut uns der wohl bekannteste Meteorstrom der Perseiden mit bis zu 70
Sternschnuppen pro Stunde. Meist sorgen die damit in der E-Schicht landenden Eisenionen
für ein Aufleben der sporadischen E-Schicht an den Folgetagen. Da man sich vielleicht bei
jeder erblickten Sternschnuppe etwas wünschen kann, werden unsere Wünsche bald zu
besseren Ausbreitungsbedingungen führen.
Orientierungszeiten für Grayline-DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:13; Melbourne/Ostaustralien 21:13;
Perth/Westaustralien 23:00; Singapur/Republik Singapur 23:05; Tokio/Japan 19:53;
Honolulu/Hawaii 16:07; Anchorage/Alaska 13:47; Johannesburg/Südafrika 04:42; San
Francisco/Kalifornien 13:19; Stanley/Falklandinseln 11:23; Berlin/Deutschland 03:36;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:03; San Francisco/Kalifornien 03:11; Sao
Paulo/Brasilien 20:47; Stanley/Falklandinseln 20:43; Honolulu/Hawaii 05:06;
Anchorage/Alaska 06:16; Johannesburg/Südafrika 15:44; Auckland/Neuseeland 05:40;
Berlin/Deutschland 18:46.
Ende des Deutschland-RS 32/17 vom 10.08.2017
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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