Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, und Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Theologin Margot Käßmann besucht DARC-Geschäftsstelle
Am 08.02. besuchte die "Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche für das Reformationsjubiläum 2017", Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann, die DARC-Geschäftsstelle. Anlässlich des Reformationsjubiläums im laufenden Jahr machte sie sich an der Clubstation DFØAFZ unter dem Ausbildungsrufzeichen DN1AFZ selbst ein Bild von dem Funkbetrieb, der aktuell unter dem Sonderrufzeichen DL500ML stattfindet und für den sie die Schirmherrschaft übernommen hat. "Das Jubiläum ist kein Deutsch-Nationales. Ich erlebe, dass die Reformation eine 'Weltbürgerin' geworden ist. Wir holen Menschen aus aller Welt zurück nach Wittenberg. Dafür ist für mich auch das Funken ein schönes Symbol", betonte Margot Käßmann. "Die Botschaft der Reformation auch über Funk weiter zu tragen ist ein Weg von vielen", so Käßmann weiter, "der Glaube endet wie der Amateurfunk eben nicht an den Ländergrenzen. Das ist gerade hochaktuell. Vielleicht hätte Martin Luther früher auch gefunkt, um seine Thesen zu verbreiten". Abschließend dankte sie dem DARC e.V. und seinen Mitgliedern für die Funkaktivität unter dem Sonderrufzeichen. Millionen Christen feiern im Jahr 2017 das 500-jährige Jubiläum der Thesen Martin Luthers, die er seinerzeit in Wittenberg aufstellte. In Zusammenarbeit mit einigen evangelischen Landeskirchen würdigt der DARC e.V. dieses Ereignis mit dem Sonderrufzeichen DL500ML. Es ist das gesamte Jahr aktiv und kann von interessierten Funkamateuren aktiviert werden [www.darc.de/der-club/distrikte/c/ortsverbaende/15/dl500ml-500-jahre-reformation]. Margot Käßmann ist eine evanglisch-lutherische Theologin und Pfarrerin, die bereits im kirchlichen Umfeld viele Ämter bekleidete. Den Titel als Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum 2017 hat sie seit April 2012 inne. Sigmar Gabriel (SPD) brachte Margot Käßmann überdies im Oktober 2016 als mögliche Kandidatin für das Amt der Bundespräsidentin ins Spiel, welches sie jedoch ablehnte.
DAØHQ belegt 3. Platz in der IARU-HF-Weltmeisterschaft 2016
Die deutsche Headquarter-Station DAØHQ hat in der IARU-HF-Weltmeisterschaft 2016 den dritten Platz belegt. Die Ergebnisse wurden kürzlich veröffentlicht. "Es ist knapper als gedacht", fasst Stationsmanager Björn Bieske, DL5ANT, in einer eMail an die DARC-Geschäftsstelle zusammen und fährt fort: "Was sehr positiv ist, wir haben die meisten Multis - und QSOs". Auch wenn sich DAØHQ "nur" für Platz 3 qualifizieren konnte, so ist der Abstand zum vierten Platz doch beachtlich. Den ersten Platz belegte TMØHQ, auf Platz 2 positionierte sich EF4HQ, Platz 4 beansprucht OL6HQ für sich und Platz 5 erreichte S5ØHQ.
Ein weiteres hervorragendes Jahr für den Amateurfunkdienst in den USA
Wie der amerikanische Amateurfunkverband ARRL berichtet, war das vergangene Jahr ein hervorragendes für die Nachwuchsgewinnung. Die Prüfungskoordinatorin der ARRL, Maria Somma, AB1FM, sagte: "Die Zahl der neu ausgegebenen Amateurfunkgenehmigungen ist gegenüber 2015 um 1 % gestiegen. Dies ist das dritte Jahr in Folge, in dem die Gesamtzahl der neuen Amateurfunkgenehmigungen 30.000 überschritten hat." Zum Vergleich: 32.552 Genehmigungen wurden im Jahr 2016, 32.077 im Jahr 2015 und 33.241 im Rekordjahr 2014 erteilt. Die Gesamtzahl der Amateurfunk-Lizenzinhaber wächst nach Angaben der ARRL jedes Jahr kontinuierlich, seitdem die US-amerikanische Telekommunikationsbehörde FCC die Morseprüfung im Jahr 2007 abgeschafft hat. In den vergangenen zehn Jahren ist die Netto-Zahl der Amateurfunk-Lizenzinhaber laut Statistiken von Joe Speroni, AH0A, um fast 87 000 gestiegen. Zum 31. Dezember 2016 belief sich die Gesamtzahl der Lizenzinhaber in der FCC-Datenbank auf 742.787 und lag nur geringfügig unter dem Allzeithoch von 743.003, das im vergangenen November erreicht wurde, aber deutlich über 2015 mit 735.405 Amateurfunkgenehmigungen.
Wer zahlt den Einsatz des Funkstörmessdienstes?
In der Vergangenheit war klar: Bei elektromagnetischen Störungen unbekannter oder bekannter Ursache konnte man sich als Funkamateur oder Bürger an die Bundesnetzagentur wenden und Abhilfe beantragen. Die Kosten für diese Dienstleistung wurden bis auf wenige Ausnahmen auf den sog. EMV-Beitrag aller Senderbetreiber nach einem gewissen Schlüssel umgeleitet. Diesen EMV-Beitrag bezahlen auch Funkamateure als Teil ihrer jährlich wiederkehrenden Kosten für die Rufzeichenzuteilung. In Ausnahmefällen, nämlich nur dann, wenn der Verursacher einer elektromagnetischen Störung diese schuldhaft verursacht, wurden die Kosten von diesem getragen. Mit dem neuen EMVG drohte nun, dass Kosten zukünftig bevorzugt dem Verursacher, oder wenn dieser nicht ermittelt werden kann, dem Meldenden angelastet werden könnten. Diese Idee ist nun zunächst von Tisch, denn in einem Gespräch zwischen BNetzA und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) kam man bereits zu der Erkenntnis, dass dies dem eigentlichen Auftrag der Störungsbearbeitung zuwiderläuft und man daher wieder auf die alte Reglung zurückkommen möchte. Daher hat man seitens der BNetzA zunächst die Vergebührung der Störungsbearbeitung ausgesetzt, bis letzte Fragen mit dem Finanzministerium geklärt sind.
Am Montag, den 13.02., wird der "World Radio Day" - oder auf Deutsch "Welttag des Radios" - begangen. Er wurde im Jahr 2012 von der UNESCO zum ersten Mal ins Leben gerufen. Der Beschluss hierfür fiel auf der vorausgegangenen Generalkonferenz auf Anregung Spaniens. Der Welt-Radiotag soll auf die wichtige Bedeutung dieses Mediums aufmerksam machen. Der Rundfunk ist auch in der heutigen Zeit noch immer das Massenmedium mit der größten Teilnehmerschaft weltweit. Gleichzeitig ist es das preiswerteste Kommunikationsmittel, wenn man die Gesamtkosten inkl. seiner Verbreitung berücksichtigt. Ohne das Radio wären viele Menschen von Informationen ausgeschlossen. Rundfunkstationen sind in abgeschiedenen Regionen oft die einzige Informationsquelle und ermöglichen es den dort lebenden Menschen, an der öffentlichen Diskussion und am demokratischen Meinungsbildungsprozess teilzuhaben; auch sind Bildungsarbeit, spezielle Informationsangebote zur Gesundheitsvorsorge oder Alphabetisierungsarbeit wichtige Elemente der Programme. Auslandssendungen auf Kurzwelle können zensur- und kostenfrei ohne das Vorhandensein einer Infrastruktur empfangen werden und sind daher gerade in totalitären Staaten eine Quelle unabhängiger Information. Obwohl die Bedeutung des Rundfunks von Entscheidungsträgern mittlerweile oft heruntergespielt und auch sein gesetzlicher Schutz zunehmend aufgeweicht wird, spielt das Radio in der Notfallkommunikation und im Katastrophenschutz nach wie vor eine entscheidende Rolle. Um hierzu einen Beitrag zu leisten, hat der Deutsche Amateur Radio Club seit 2015 auch eine eigene Radiostimme etabliert, nämlich RADIO DARC. Darauf weist der Chefredakteur des Senders, Rainer Englert DF2NU, hin.
40. GHz-Tagung Dorsten am 11. Februar
Die 40. Ausgabe der GHz-Tagung findet am 11.02. in Dorsten statt. Das umfangreiche Vortragsprogramm beginnt mit der traditionellen Verleihung der DARC-UKW-Contestpokale. In der Mittagspause können mitgebrachte Geräte an Messplätzen vor Ort geprüft werden. Die Anschrift lautet: Im Werth 6, 46282 Dorsten. Der Eintritt ist frei.
11.02.: VFDB-Contest Teil 1 und 2
11.12.02.: CQ WPX RTTY Contest und PACC Contest
15.02.: AGCW-DL Schlackertastenabend
18.19.02.: ARRL International DX Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 2/17 auf S. 60.
Funkwetterbericht (07.02. de DL1VDL)
Rückblick vom 31.01.06.02.:
Mittlerweile typisch für den absteigenden Sonnenfleckenzyklus ist die Tatsache, dass
für die Kurzwellenausbreitung der Einfluss des Sonnenwindes wichtiger ist als die
Sonnenfleckenzahlen. Die solaren Fluxwerte fielen unwesentlich von 76 auf 72 Einheiten,
aber der Sonnenwind blies unentwegt. Wer aktiv die Bänder beobachtete, erwischte die
Zeiten, in denen der Sonnenwind abflaute und der geomagnetische Index k unter 3 rutschte.
Das war beispielsweise in der Nacht zum letzten Sonntag und auch tagsüber am Sonntag der
Fall. Da öffnete das 15-m-Band morgens nach ZL und VK, nachmittags zur US-Ostküste und
in die Karibik. Zu Beginn der Abenddämmerung gab es anomal gute Graylinebedingungen:
Neuseeland auf 80 m mit S7, Mauritius auf 40 m mit S9 und einzelne Nordamerikaner auf 40 m
mit S5. 20 m öffnete ziemlich lange weltweit, sogar Australien war über mehrere Stunden
sehr stabil hörbar. Am Morgen des 07.02. begann die nächste ruhige Phase.
Vorhersage bis zum 14.02.:
Ein einzelner stabiler Sonnenfleck - die Region 2634 - ist im nordöstlichen
Quadranten sichtbar. Wir befinden uns zunächst noch in einer Phase, in der das
interplanetare Magnetfeld begünstigend mit unserem geomagnetischen Feld koppeln kann.
Deshalb sind am 08. und 09. Februar die nächsten Störungen vorhergesagt. Danach könnte
es bis zum 14.02. ruhiger werden. 20 m wird an den meisten Tagen weltweit öffnen, 17 und
15 m muss man nach dem 09. des Monats beobachten und sollte, wie am vergangenen Sonntag
öffnen. Die unteren Bänder sind aufgrund des günstigen Sonnenstandes bis zum
Frühlingsanfang DX-freundlich, aber sehr von den Störungen des Erdmagnetfeldes
abhängig.
Orientierungszeiten für Grayline DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:42; Melbourne/Ostaustralien 19:39;
Perth/Westaustralien 21:46; Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan 21:36;
Honolulu/Hawaii 17:06; Anchorage/Alaska 18:01; Johannesburg/Südafrika 03:46; San
Francisco/Kalifornien 15:08; Stanley/Falklandinseln 08:43; Berlin/Deutschland 06:38;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:20; San Francisco/Kalifornien 01:40; Sao
Paulo/Brasilien 21:51; Stanley/Falklandinseln 23:38; Honolulu/Hawaii 04:24;
Anchorage/Alaska 02:21; Johannesburg/Südafrika 16:56; Auckland/Neuseeland 07:27;
Berlin/Deutschland 16:03.
Ende des Deutschland-RS 6/17 vom 09.02.2017
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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