Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Neue Erstverbindungen über die Ostsee auf 24 GHz, 47 GHz und 76 GHz
Bei einer DXpedition vom 05.10.08., die speziell dem Millimeterwellenbereich gewidmet war, gelangen über die Ostsee neue Erstverbindungen auf 24 GHz, 47 GHz und 76 GHz - teilweise mit mehr als 100 km Entfernung.
Für die ersten Versuche wurden drei Teams gebildet: Henning, DF9IC, fuhr nach Schweden und aktivierte zusammen mit Torleif, SM7EYW, vom Sonnabend bis Montag erfolgreich verschiedene Ostsee-Standorte in Schweden. Michael, DB6NT, fuhr zusammen mit Matthias, DK5NJ, auf die Insel Bornholm. Sie aktivierten zusammen mit Bent, OZ1CT, erstmals die hohen GHz-Bänder auf Bornholm und fuhren am Sonntagabend auch nach Trelleborg. Sebastian, DG5CST, aktivierte zusammen mit Roland, DK4RC, die südlichen Ostseestandorte in Polen bei Kolobrzeg sowie die Insel Rügen in Lohme. Um in Schweden noch Versuche auf 122 GHz zu tätigen, fuhren beide auch noch am Montagabend mit der Fähre nach Trelleborg.
Obwohl an den drei Aktivitätstagen die Wetterbedingungen nicht besonders gut waren, sind viele Funkverbindungen zustande gekommen. Auf 10, 24 und 47 GHz gelangen zwischen allen Standorten die Verbindungen recht einfach, teilweise mit Feldstärken von S9+. Die Funkverbindungen fanden fast alle außerhalb der optischen Sicht über die Ostsee statt, teilweise mit Entfernungen über 100 km. Zwischen Bornholm und Rügen konnten die Operator z.B. auf 47 GHz minutenlang in FM mit S9++ miteinander funken. Schwieriger war es, eine Verbindung auf 76 GHz zustande zu bringen. Am Sonntagabend verzogen sich für wenige Stunden die Regenwolken zwischen Smygehamn/Schweden und Lohme auf Rügen und die Sicht zum Horizont wurde auf beiden Seiten sehr gut. Man begann sofort auf 47 GHz zu testen, mit erstaunlichen Feldstärken von S9+. Nach einer schnellen Umschaltung auf 76 GHz glückte die Erstverbindung zwischen SM und DL in SSB mit S7. Danach folgten weitere QSOs auf 76 GHz, wobei stellenweise S9-Signale bestätigt werden konnten. Für die gelungenen Erstverbindungen zwischen Dänemark und Polen sowie Deutschland und Schweden wurde auf beiden Seiten gleichwertige Technik verwendet: auf 47 GHz etwa 1 W Sendeleistung in SSB und jeweils ein etwa 30 cm großer Spiegel, auf 76 GHz etwa 280 mW Sendeleistung in SSB und jeweils ein etwa 20 cm großer Spiegel.
Am Dienstag früh traf man sich im Garten von Torleif, um auf die Erfolge anzustoßen und die 122-GHz-Versuche vorzubereiten. Am Nachmittag wurden dann die ersten 122-GHz-QSOs in SM getätigt und wenige Stunden später die Erstverbindung zwischen OZ und SM auf 122 GHz in SSB. Die verwendete Technik war auf beiden Seiten nahezu gleich, jeweils eine CW-Bake mit ca. 350 µW zum Einrichten der Spiegel sowie in SSB ca. 25 µW in einem 20 cm Spiegel. Es konnten zwischen Helsingör (OZ) und Helsingborg (SM) bei schlechter Wetterlage S3 in SSB bestätigt werden. Die CW-Signale waren stellenweise über S5.
Da die geplante Millimeterwellenaktivität bereits im Vorfeld u.a. im Dubus veröffentlicht war, haben sich kurzentschlossen weitere GHz-Aktivisten aus DL auf den Weg gemacht, um mit OZ bzw. SM zu funken. Detlef, DJ1LP, ist am Sonntag auch auf die Insel Rügen gefahren und konnte mit seiner eigenen 24-GHz- und 47-GHz-Technik QSOs sowohl nach Bornholm (OZ), als auch nach Smygehamn tätigen. Hartmut, DG2DWL, und Steffen, DH1DM, aus Dresden sind nach Koserow auf die Insel Usedom gefahren und haben auf 10 GHz, 24 GHz und 47 GHz in SSB mit Bornholm gefunkt. Darüber berichtet Roland Becker, DK4RC.
Bundesnetzagentur aktualisiert Rufzeichenliste
Die Bundesnetzagentur hat das "Verzeichnis der zugeteilten deutschen Amateurfunkrufzeichen und ihrer Inhaber (Rufzeichenliste)" mit Stand 01.08. herausgebracht. Diese Rufzeichenliste wird von der Behörde von Zeit zu Zeit immer wieder aktualisiert. Sie kann von der Webseite der Behörde heruntergeladen werden [www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Frequenzen/Amateurfunk/Rufzeichenliste/Rufzeichenliste_AFU.pdf].
Am 20.08. findet der 32. Flohmarkt für historische Funk- und Nachrichtentechnik auf dem LKW-Parkplatz des Autohofs Mellendorf an der A 7 statt. Der Autohof ist über die gleichnamige Abfahrt Mellendorf zu erreichen. Die Anschrift für Navigationsgeräte lautet: 30900 Wedemark, Hessenweg 2 - das liegt bei Hannover. Der Aufbau für Anbieter beginnt ab 06:00 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, Tische müssen jedoch selbst mitgebracht werden. Anbieter von Radios, antiken Bauteilen sowie Amateurfunk- und CB-Funk-Technik sind willkommen. Darüber informiert Robert Weißmantel und verweist für weitere Informationen auf das Internet [https://computermarkt.blogspot.de/2016/08/funkflohmarktsammlertreff-mellendorf-20.html].
Die 48. Deutsch-Niederländischen Amateurfunkertage, kurz DNAT, finden vom 25.28.08. in Bad Bentheim statt. Besucher melden sich vor Ort in der Gaststätte "Grafschafter Stube" in der Schloßstr. 16 an. Das Programm geht über das gesamte Wochenende und ist über die DNAT-Webseite abrufbar [www.dnat.de].
Die 61. Weinheimer UKW-Tagung findet vom 09.11.09. statt. Veranstaltungsbeginn ist am Freitag mit einem Ham-Fest auf dem Clubgelände DLØWH. Der Samstag wartet mit einem großen Vortragsprogramm, einer Amateurfunkausstellung und Funkflohmarkt in der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, Multring 76-78 in 69469 Weinheim auf. Das Tagungsgelände ist für Besucher ab 07:00 Uhr zugänglich, die Hallen für die Ausstellung und der Vortragsbereich mitsamt der Mensa öffnen ab 08:00 Uhr. Das Vortragsprogramm beginnt ab 09:15 Uhr.
Die Vorträge behandeln in diesem Jahr unter anderem folgende Themen: Leistungs- und Intermodulationsmessungen an Breitbandverstärkern, Empfängerbau mit "Gainblocks", Reflexion an Raumfahrzeugen, Milliwattmeter mit Arduino Uno, praktische Anwendung von Operationsverstärkern im VHF-Bereich.
Am Samstagabend trifft man sich erneut auf dem Clubgelände von DLØWH. Die Veranstaltung endet mit dem Brunch bei DLØWH am Sonntag ab 10:00 Uhr, wobei auch eine Tagungsnachlese mit Kofferraumflohmarkt und Workshops auf dem Programm stehen. Zur Tagung wird wie jedes Jahr ein Selbstbauwettbewerb angeboten, dessen Ausschreibung auf der Tagungs-Webseite [www.ukw-tagung.org] nachzulesen ist. Die UKW-Tagung wird vom gemeinnützigen Funkamateur Club Weinheim (FACW) e.V. und dem OV Weinheim (A20) auf ehrenamtlicher Basis veranstaltet.
20.21.08.: SARTG RTTY Contest und DARC HF-Fax-Contest
27.08.: HSW-Contest
27.28.08.: Keymen's Club of Japan Contest, YO DX Contest und SCC RTTY Championship
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 8/16 auf S. 62.
Funkwetterbericht (16.08. de DL1VDL)
Rückblick vom 08.16.08.:
Unsere Hoffnungen nach Fluxwerten über 100 Einheiten erfüllten sich nicht. Die
Messwerte stiegen von 88 auf 95 und fielen dann wieder auf 92 Fluxeinheiten. Die sechs
Regionen sorgten für insgesamt fünf C-Flares und die ebenso präsenten koronalen Löcher
für genügend Sonnenwind vom 09. bis zum 12.08. Vom 13.15.08. hatten wir ein
ruhiges Erdmagnetfeld. Ein Blick in die WAE-Contestberichte der BCC-Mitglieder zeigt, dass
es trotz der schwächelnden Sonne brauchbare DX-Öffnungen bis einschließlich 15 m gab.
Wer parallel dazu das 10-m-Band beobachtete, konnte die allerdings sehr kurzen Öffnungen
nach Nordamerika und die Karibik nutzen. Ob wir nochmals vergleichbare DX-Bedingungen in
den folgenden Jahren des Sonnenfleckenminimums zum WAE-Contest finden, ist eher
unwahrscheinlich. Ein Höhepunkt für die Meteorscatterfreunde waren die Perseiden, deren
Maximum im Berichtszeitraum lag. Außerdem gab es nochmals gute Sporadic-E-Bedingungen.
Mehrere Operator aus Sachsen weilten auf Market Reef, OJØ, und berichteten von über 800
QSOs auf 6 m.
Vorhersage bis zum 23.08.:
Von den sechs sichtbaren Sonnenflecken verschwinden in den nächsten Tagen fünf
über dem westlichen Sonnenrand. Wir erwarten eine sehr ruhige Sonne, kaum C-Flares aber
genügend Sonnenwind aus dem zentralen koronalen Loch CH755. Die Fluxwerte rutschen
wahrscheinlich wieder unter 85 Einheiten. Die Sporadic-E-Aktivität geht langsam, aber
nicht sofort zurück, sodass die Short-Skip-Aktivität auf den oberen Kurzwellenbändern
und auf 6 m noch etwas erhalten bleibt.
Orientierungszeiten für Grayline DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:01; Melbourne/Ostaustralien 21:02;
Perth/Westaustralien 22:50; Singapur/Republik Singapur 23:03; Tokio/Japan 20:01;
Honolulu/Hawaii 16:10; Anchorage/Alaska 14:12; Johannesburg/Südafrika 04:34; San
Francisco/Kalifornien 13:28; Stanley/Falklandinseln 11:04; Berlin/Deutschland 03:53;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:49; San Francisco/Kalifornien 02:59; Sao
Paulo/Brasilien 20:50; Stanley/Falklandinseln 20:58; Honolulu/Hawaii 04:59;
Anchorage/Alaska 05:46; Johannesburg/Südafrika 15:49; Auckland/Neuseeland 05:48;
Berlin/Deutschland 18:26.
Ende des Deutschland-RS 33/16 vom 18.08.2016
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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