Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, und Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
R2T2 auf der HAM RADIO an Bewerber übergeben
Die ersten 15 Geräte des Multi-User-SDR R2T2 für das bundesweite SDR-Netzwerk des DARC e.V. wurden auf der HAM RADIO an ausgewählte Bewerber übergeben. Diese hatten sich zuvor in einem Bewerbungsverfahren durchgesetzt. Dieses flächendeckende Netz von SDR-Empfängern ist im weltweiten Amateurfunk einmalig. Seit 2014 arbeitet der DARC e.V. an der bundesweiten Etablierung eines Netzwerkes aus Software-Defined-Radio-Empfängern. Auf 15 Standorten in Deutschland verteilt, wird sich künftig jeweils ein R2T2 befinden, der je Station bis zu acht vollwertige Amateurfunk-Empfänger in das Internet stellt. Das WebSDR-Projekt soll Impulse für die Innovationskraft in den Ortsverbänden geben. Gleichzeitig ist das WebSDR aber auch ein nützliches Hilfsmittel für den weltweiten Funkbetrieb aus dem heimischen Shack. Zudem können Ortsverbände mit der Präsentation des WebSDR in der Öffentlichkeit sichtbar beweisen, dass der Amateurfunk ein vielseitiges und innovatives Hobby für jeden ist. R2T2 deutet auf die zwei Empfänger (Rx) und zwei Sender (Tx) hin, die das Gerät an Bord hat und standalone also ohne PC multiuserfähig bedienen kann. Im Jahr 2014 entschieden sich 589 DARC-Mitglieder für die Beitragsklasse Mitgliedschaft Pro. Durch diese zusätzlichen finanziellen Mittel konnte der DARC e.V. den R2T2 entwickeln lassen. Über 1000 DARC-Ortsverbände waren aufgerufen, sich für einen Standort zu bewerben - die CQ DL berichtete in ihrer Ausgabe 3/14 auf S. 7, woraufhin 15 Standorte ausgewählt wurden.
Funkamateure erhalten in Andorra mehr Befugnisse
Mit Datum vom 16.06. hat die Regierung des Pyrenäenstaats Andorra den Funkamateuren mehr Nutzungsrechte eingeräumt. Im 60-m-Band ist fortan der Frequenzbereich 5351,55366,5 kHz mit max. 15 W EIRP und 5 kHz Bandbreite in CW und SSB freigegeben. Diese Zuweisung hat zunächst bis zum 31.12.2016 temporären Status und geht ab dem 01.012017 in einen permanenten Status über. Andorras vorherige 60-m-Zuweisung wurde im Dezember 2015 annulliert. Die jetzige Neuregelung fällt unter die jüngste Entscheidung der Weltfunkkonferenz 2015 über die Zuweisung eines Segments im 60-m-Band an den Amateurfunkdienst. Im 4-m-Band wurde der Bereich von 70,070,2 MHz mit max. 10 W auf Non-Interferenz-Basis freigegeben. Hier sind alle Betriebsarten gemäß IARU-Region-1-Bandplan erlaubt. Für das 6-m-Band hat man die maximal nutzbare Leistung auf 600 W angehoben. Darüber berichtet das britische Nachrichtenportal Southgate.
Funkstörungen von Windenergieanlagen
Am 30.06. traf sich der neu gegründete Arbeitskreis AK 383.0.40 der Deutschen Kommission Elektrotechnik (DKE) zu seinem Kick-off-Meeting. Er behandelt EMV-Eigenschaften von Windenergieanlagen mit dem Ziel der Erarbeitung einer internationalen Norm zur Vermeidung von Funkstöraussendungen und Festlegung von Störfestigkeitsanforderungen. Der DARC wird im Arbeitskreis durch Thilo Kootz, DL9KCE, vertreten. Zwar sind insbesondere aus den Reihen der Funkamateure in Deutschland noch keine elektromagnetischen Störungen solcher Anlagen bekannt geworden, aber insbesondere aus England liegen bereits qualifizierte Berichte vor. Wer ggf. elektromagnetische Störungen im Zusammenhang mit Windenergieanlagen bereits erlebt hat, sollte entsprechende Eingaben an DL9KCE per eMail richten [t.kootz@darc.de].
Außenprüfungen der BNetzA bei Amtshilfe möglich
Im Jahr 2015 gab die Bundesnetzagentur bekannt, mit Ausnahme der HAM RADIO keine Außenprüfungen mehr abzuhalten. Die Behörde begründete dies mit erhöhten Reisekosten der nicht ehrenamtlichen Prüfer. Der Runde Tisch Amateurfunk (RTA) und einige Professoren hatten sich darum bemüht, dass die BNetzA zumindest in Einzelfällen wieder Außenprüfungen abnimmt. Dies ist jetzt geschafft: Dem RTA wurde am Rande der HAM RADIO mitgeteilt, dass Außenprüfungen im Rahmen der Amtshilfe, z.B. bei Universitäten, wieder stattfinden können.
Jetzt für die DARC-Seminare anmelden!
Auch in 2016 bietet der DARC e.V. eine Seminarserie zu Fachthemen aus dem Bereich des Amateurfunkdienstes an. Die Fortbildungsveranstaltung findet ab einer Teilnehmerzahl von mindestens zehn Personen - maximal 20 - in der Geschäftsstelle in Baunatal statt. Die Anmeldung erfolgt über die DARC-Webseite, auf der Sie auch detaillierte Hinweise zu den Teilnahmegebühren und -bedingungen finden [www.darc.de/geschaeftsstelle/ausbildungszentrum]. Es gibt noch freie Plätze für folgende Seminare: 16.07.: Schaltungssimulation im Amateurfunk mit LTspice, 27.08.: Bergfunk für Jedermann und 29.10.: HamNet - Teilnahme am digitalen Backbone.
09.10.07.: IARU HF World Championship
16.07.: Saar Contest und Rheinland-Pfalz-Aktivitätsabend
17.07.: Saar Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 7/16 auf S. 60.
Funkwetterbericht (05.07. de DL1VDL)
Rückblick vom 28.06.04.07.:
Unser Energiespender hat seinen üblichen Sommerurlaub noch nicht beendet, denn die
Sonnenaktivität war wieder sehr gering. Seit dem 14.06. gab es nur einen einzigen C-Flare
und seit dem 23.06. zeigt sie auch keine Sonnenflecken. Die Messwerte der
10-cm-Radiostrahlung lagen wieder zwischen 70 und 75 Fluxeinheiten. Das geomagnetische
Feld war überwiegend ruhig. Kurze Störphasen gab es jeweils nachts am 30.06., 02. und
03.07. Dennoch war das langperiodische Fading unüberhörbar. Ein Highlight war die
Öffnung des 6-m-Bandes nach Japan am 30.06. Eine vergleichbare Überraschung war die
Öffnung nach Nordamerika am 20.06. Dave Sumner, K1ZZ, schaffte am 20.06. auf 6 m über
120 QSOs mit Europa. JE1BMJ erklärt dieses als "Short-path propagation summer
solstice", kurz SSSP, bezeichnete Phänomen, bei dem sich manchmal im Hochsommer -
Ende Mai bis Ende Juli - ionosphärische Wellenleiter vorzugsweise entlang des Auroraovals
ausbilden [www.ha5hrk.hu/files/SSSP_JE1BMJ.pdf]. Die
Fernausbreitung auf Kurzwelle war entsprechend der Sonnenaktivität schlecht, 20 m
öffnete tagsüber mit erheblicher Dämpfung. Auf 40 m konnte man nachts transäquatorial
DX-en und ein paar Nordamerikaner arbeiten.
Vorhersage bis zum 12.07.:
Keine Änderung in Sicht, zumal die Sonnenfleckenvorhersage durch STEREO erschwert
ist, weil der Sensor "Stereo Behind" seit 01.10.2014 ausgefallen ist. Wir
erwarten sehr ruhige solare und meist ruhige geomagnetische Bedingungen. Die
Ausbreitungsbedingungen bleiben unverändert und vorerst ohne Verbesserung. 6 m verdient
weiterhin große Beachtung.
Orientierungszeiten für Grayline DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:34; Melbourne/Ostaustralien 21:35;
Perth/Westaustralien 23:17; Singapur/Republik Singapur 23:03; Tokio/Japan 20:30;
Honolulu/Hawaii 15:54; Anchorage/Alaska 12:31; Johannesburg/Südafrika 04:55; San
Francisco/Kalifornien 12:54; Stanley/Falklandinseln 12:03; Berlin/Deutschland 02:51;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:29; San Francisco/Kalifornien 03:35; Sao
Paulo/Brasilien 20:33; Stanley/Falklandinseln 20:00; Honolulu/Hawaii 05:17;
Anchorage/Alaska 07:30; Johannesburg/Südafrika 15:29; Auckland/Neuseeland 05:17;
Berlin/Deutschland 19:30.
Ende des Deutschland-RS 27/16 vom 07.07.2016
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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