DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 22/16 VOM 02.06.2016

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Bandplan-Änderungen auf 80 und 30 m

Über das Internet können Sie neue Kurzwellenbandpläne abrufen, die seit dem 1. Juni 2016 gültig sind [www.darc.de/der-club/referate/hf/bandplaene, www.iaru-r1.org/index.php/hf/hf-related-references]. Die Änderungen betreffen das 80- und 30-m-Band. Sie lauten im Detail:

Neu: 3570 kHz bis 3580 kHz, bevorzugter Mode: Digimode mit bis zu max. 200 Hz Bandbreite
Neu: 10.130 kHz bis 10.140 kHz, bevorzugter Mode: Digimode mit bis zu max. 500 Hz Bandbreite

Ein Interim-Meeting des HF-Komitees der IARU-Region 1 kann mit mindestens 2/3-Mehrheit der anwesenden HF-Manager der Mitgliedsverbände neue Empfehlungen aussprechen, die dann von den Mitgliedern des Exekutiv-Komitees der IARU-Region 1 als vorläufig bis zu einer nächsten Vollkonferenz in Kraft gesetzt werden können. Bei der nächsten IARU-Konferenz in Landshut (2017) werden die vorläufigen Empfehlungen zur endgültigen Ratifizierung den Delegierten vorgelegt und ggf. dann endgültig.

RSGB und DARC sahen eine Notwendigkeit, den Bandplan auf 30 und 80 m geringfügig zu ändern. Während die RSGB dies allgemein formulierte, hatte der DARC praktische Vorschläge auf der Basis umfangreicher Studien eingereicht. Dem DARC-Änderungsvorschlag zu 30 m stimmten alle 19 Vertreter zu, während der zu 80 m eine Gegenstimme (PAØ) und eine Enthaltung (F) bekam. Anfang Mai tagte das Exekutiv-Komitee und stimmte diesen Empfehlungen des Interim-Meetings einstimmig zu.

Die Mitgliedsverbände der IARU-Region 2 werden auf ihrer Vollkonferenz im Oktober 2016 ebenfalls Bandplanänderungen diskutieren. Sie sind über die Änderungen in der Region 1 informiert. Es wird erwartet, dass sie diese im Sinne einer Harmonisierung berücksichtigen. Um Missverständnisse zu vermeiden, werden Texte in anderen Dokumenten bzw. auf Webseiten noch angepasst.

Darüber berichtet DARC HF-Referent Ulrich Müller, DK4VW, IARU Region 1 Chairman HF Committee.


Bundesnetzagentur veröffentlicht TKG- und EMV-Beiträge für die Jahre 2012 bis 2014

Am 31.05. ist im Bundesgesetzblatt die Achte Verordnung zur Änderung der Frequenzschutzbeitragverordnung erschienen. Darin hat die Bundesnetzagentur u.a. die Höhe der Frequenznutzungs- und EMV-Beiträge für den Amateurfunkdienst in Deutschland für die Jahre 2012 bis 2014 festgelegt. Für das Jahr 2012 handelt es sich um 23,73 €, bestehend aus 3,04 € TKG- und 20,69 € EMV-Beitrag, für das Jahr 2013 um 32,47 €, bestehend aus 11,44 € TKG- und 21,03 € EMV-Beitrag und für das Jahr 2014 um 32,37 €, bestehend aus 8,85 € TKG- und 23,52 € EMV-Beitrag - alles zusammengerechnet 88,57 €. Ein Vergleich mit den Vorjahren zeigt, dass die Beiträge nach TKG im Bereich von 3 bis nun 11 € schwanken, der Beitrag nach EMV ist weitgehend stabil um 22 €. Für das Jahr 2015 und 2016 hat die Behörde noch keine Beiträge festgelegt. Es ist davon auszugehen, dass die Behörde in der nächsten Zeit entsprechende Beitragsbescheide an die Funkamateure versendet. Der DARC weist darauf hin, dass die Funkamateure entsprechende Beitragsforderungen erst bezahlen müssen, nachdem die Beitragsbescheide von der Bundesnetzagentur zugestellt worden sind. Die Verordnung ist als PDF-Datei im Bundesanzeiger-Verlag nachzulesen [tinyurl.com/hk7xh42].


Ostbayerische HamNet-Admins trafen sich am Grandsberg

Zum vierten Mal fand am 28.05. das ostbayerische HamNet-Treffen am Grandsberg im Berggasthof Menauer statt. 21 HamNet-Administratoren und Nutzer aus den Distrikten Bayern-Ost (U) und Oberbayern (C) berieten über Entwicklungen im Netz, tauschten sich über neue Linkstrecken und Einstiege aus und teilten ihr Wissen zu neuen Technologien, die im Kontext des "Internets der Dinge" zunehmend auch im Hamnet Bedeutung gewinnen.

Die Tagung erstreckte sich über drei Themenblöcke: Das erste Thema, Monitoring und Service Management, das von Fritz Hödl, DL8MFU, vorgestellt wurde, ist von zunehmender Bedeutung, je mehr sich die Nutzer auf die fehlerfreie Funktion von Links und Knoten verlassen wollen. Mit Überwachungswerkzeugen wie OpenNMS lassen sich Netzwerkkomponenten, Links, der mögliche und der reale Durchsatz, aber auch Endgeräte und deren Performance überwachen. Es können Trends berechnet und erfasste Werte gegen so genannte Key Performance Indicators, kurz KPIs, gerechnet und Aktionen ausgelöst werden. Der zweite Themenblock behandelte die Projekte der HamNet-Gruppe Passau und wurde von Stefan Dambeck, DC7DS, dem OVV des Passauer Ortsverbands U11 gehalten. OM Stefan stellte vor allem Themen rund um OpenWRT, aber auch rund um die Videokonferenzlösung TeamTalk vor. Nennenswert ist dabei die Video-Liveübertragung der Vorträge auf einen TeamTalk-Server an der Universität Passau, der mit einem zweiten Bein im Internet erreichbar ist, und acht weiteren Zuschauern die virtuelle Teilnahme an der Tagung ermöglichte. Der dritte Themenblock von Markus Heller, DL8RDS, widmete sich der Frage der hochpräzisen Zeitsynchronisation durch den Netzwerkdienst NTP. Der Signallauf des Zeitzeichensenders DCF77 zeichnet sich durch unvorhersehbare Reflexions- und Übertragungswege aus, daher ist diese Zeitreferenz nur auf einige Millisekunden genau. Das GPS-System erlaubt jedoch eine Zeitpräzision auf ein bis zwei Mikrosekunden, und ermöglicht daher die Systemsynchronisation über das Netzwerk mit einer Latenz von 20 Mikrosekunden. Besonders als lokale Zeitreferenz ermöglicht diese hohe Präzision Peilanwendungen ohne bewegliche Komponenten.

Die Präsentationen der Vorträge sind im HamNet abrufbar [db0mhb.ampr.org/docs (nur via HamNet abrufbar)].


Aktuelles von der DARC-Bandwacht

Der Leiter der DARC-Bandwacht, Wolfgang Hadel, DK2OM, bittet um Beachtung, dass das Bandwachttreffen auf der Messe HAM RADIO in Friedrichshafen nicht aus zwei getrennten Veranstaltungen besteht. Nach der Eröffnung durch DK2OM und HB9CET folgt sofort der Hauptvortrag. DK2OM bittet alle Interessenten, möglichst um 10:00 Uhr einzutreffen. Damit alle Teilnehmer einen Sitzplatz vorfinden, hat sich OM Hadel um verbesserte Bestuhlung bemüht. Das Bandwachttreffen geht am Messe-Samstag von 10:00–11:30 Uhr und findet im Raum Schweiz statt. Nach der Eröffnung und Begrüßung durch DK2OM und HB9CET, letzterer ist Leiter der Schweizer Bandwacht, hören Sie das Hauptreferat "Funküberwachung und Funkortung heute" von Dr.-Ing. Christof Rohner, DL7TZ.


21. ATV-Treffen bei DBØHEX in Schierke

Das 21. ATV-Treffen bei DBØHEX findet am 11.06. in Schierke im Hotel "Brockenscheideck", Brockenstraße 49 in 38879 Schierke statt. Der offizielle Teil des Treffens beginnt gegen 09:30 Uhr. Gegen Mittag gibt es eine Pause, um dann die restlichen Themen zu behandeln und Fragen zu beantworten. Die Themen für dieses Jahr sind die folgenden: Änderungen bei DBØHEX und deren Auswirkungen auf ATV-Aussendung und -Empfang, Änderungen der Linkanbindungen, Erweiterungen bei DBØBRO am gleichen Standort; Vorstellung von DigitalVoice mit dem DMR+ System, Verbreitung, Vernetzung, Möglichkeiten, Bedienung und verfügbare Funkgeräte; Vorstellung von DigitalVoice mit dem SystemFusion in C4FM und das WiRES-X-System zur weltweiten Vernetzung.


Aktuelle Conteste

04.06.: Green Party 2016
04.–05.06.: DARC Mikrowellenwettbewerb und IARU-Region-1-Fieldday
11.06.: QSO-Party am Funkertag und VFDB Contest
11.–12.06.: DRCG WW RTTY Contest, Portugal Day Contest und WW South America Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 6/16 auf S. 58.


Funkwetterbericht (31.05. de Hartmut Büttig, DL1VDL)

Rückblick vom 24.–30.05.:
Die Messwerte der 10-cm-Radiostrahlung, des solaren Fluxes, fielen von 94 auf 87 Einheiten und spiegeln die erwartete fallende Tendenz wider. Das Salz in der Funkwetterküche war die sporadische E-Schicht, denn sie war so gut wie täglich präsent. Die Bänder zwischen 15 und 6 m boten laute Europasignale, und am 26.05. konnte man auf 2 m via Sporadic-E von DL mit russischen Stationen funken. Auch während des WPX-Contests war das 10-m-Band dank dieses Ausbreitungsweges voller bunter Präfixe. Die eher turbulenten geomagnetischen Bedingungen am letzten Maiwochenende öffneten vor allem am Samstag die Bänder bis 15 m, am Sonntag waren die DX-Signale etwas schwächer. Die Sporadic-E-Präsenz erschwerte die Zuordnung zur F2-Schichtausbreitung, denn die oberen Bänder öffneten an manchen Tagen, beispielsweise am 30. Mai spätabends auf den transäquatorialen Linien mit lauten Signalen. Das geomagnetische Feld war ruhig vom 24. bis 26.05. und unbestimmt am 27. und 29.05.  Am 28. und 30.05. erreichte es stundenweise Sturmstärke.

Vorhersage bis zum 07.06.:
Die Sonnentätigkeit bleibt sehr gering, wenige C-Flares sind aber wahrscheinlich. Das ändert kaum etwas an den Fluxwerten, die knapp unter 90 Einheiten liegen. Die sporadische E-Schicht bleibt der für uns interessante Faktor, der im Juni dominant sein wird. Das geomagnetische Feld wird bis zum 04.06. überwiegend ruhig sein, bevor das nächste koronale Loch in geoeffektiver Position ist und den Sonnenwind verstärkt.

Orientierungszeiten für Grayline DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:24; Melbourne/Ostaustralien 21:26; Perth/Westaustralien 23:08; Singapur/Republik Singapur 22:56; Tokio/Japan 19:26; Honolulu/Hawaii 15:48; Anchorage/Alaska 12:33; Johannesburg/Südafrika 04:47; San Francisco/Kalifornien 12:49; Stanley/Falklandinseln 11:52; Berlin/Deutschland 02:49;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:20; San Francisco/Kalifornien 03:26; Sao Paulo/Brasilien 20:27; Stanley/Falklandinseln 19:57; Honolulu/Hawaii 05:09; Anchorage/Alaska 07:16; Johannesburg/Südafrika 15:23; Auckland/Neuseeland 05:12; Berlin/Deutschland 19:19.


Ende des Deutschland-RS 22/16 vom 02.06.2016

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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