Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, und Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Joe Taylor, K1JT, ist "Amateur of the Year"
Joe Taylor, K1JT, wird auf der diesjährigen US-Amateurfunkausstellung Dayton Hamvention als "Amateur of the Year" ausgezeichnet. K1JT erhielt den Nobelpreis für Physik im Jahr 1993 für die Entdeckung des Pulsars PSR 1913+16 in einem Doppelsternsystem. Durch diesen Pulsar konnten erstmals der Energieverlust durch Gravitationswellen vermessen und die entsprechenden Voraussagen der Allgemeinen Relativitätstheorie bestätigt werden. Joe wurde erstmals im Jahre 1954 als KN2ITP lizenziert. Nach seiner Pensionierung entwickelte er digitale Verfahren zur Decodierung von extrem schwachen, akustisch im Rauschen nicht mehr wahrnehmbaren Signalen, u.a. JT65, WSJT sowie das Übertragungsverfahren WSPR. Die Hamvention findet vom 20. bis 22.05. in Dayton im US-Bundesstaat Ohio statt.
AMSAT Fox-1B erhält Starttermin im Januar 2017
Der Start des Cube-Satelliten AMSAT Fox-1B ist für Januar 2017 geplant - das hat nun die AMSAT mitgeteilt. Neben einem Strahlungsexperiment des Vanderbilt University Instituts für Weltraum und Verteidigung ist auch ein FM-Transponder für den Amateurfunkdienst vorgesehen. Der Uplink soll auf 435,250 MHz arbeiten, wobei ein 67,0-Hz-CTCSS-Ton zu senden ist, der Downlink wird auf 145,960 MHz zu hören sein. Der CubeSat soll mit einer Delta-II-Rakete innerhalb des "Educational Launch of Nanosatellites"-Programms der NASA, kurz ELaNa, gestartet werden. Innerhalb dieser Initiative wird Universitäten, Vereinen und Instituten die kostenlose Startmöglichkeit von wissenschaftlichen Satellitenprojekten geboten. Fox-1B soll man bereits mit gewöhnlichen Handfunkgeräten und einfachen Antennen arbeiten können. Darüber berichtet Jerry Buxton, NØJY, im AMSAT News Service.
D-Star-Treffen Grandsberg: DV-Transceiver für "alle Modes"?
Es ist der aktuelle heilige Gral im Amateurfunkdienst - ein Funkgerät zu haben,
welches alle Digital-Voice-Betriebsarten, kurz DV, vereint. Damit gemeint sind D-Star,
C4FM und DMR. Zwar werden innerhalb des Amateurfunkdienstes diese digitalen Betriebsarten
zur Sprachübertragung angewendet, jedoch sind sie abhängig vom Hersteller. Will man
beispielsweise ein Funkgerät für eine Portabelaktion mitnehmen, steht man nicht selten
vor der Qual der Wahl: Darf es das Gerät für C4FM sein? Oder erreicht man den
Funkpartner nur über DMR? Schon seit längerem wächst daher der Wunsch in der
Amateurfunk-Community nach einem Gerät, welches mehrere dieser digitalen Betriebsarten
vereint.
Auf dem jährlichen D-Star-Treffen am Grandsberg - jüngst stattgefunden am 07.05. - traf
man nach einem Bericht von Kurt Baumann, OE1KBC, auf der ÖVSV-Webseite nicht nur auf
Besucher aus Russland, Ukraine, USA, Schweiz, Deutschland und Österreich, sondern wurde
auch in Vorträgen mit den neuesten Informationen rund um die Digitalen
Sprachbetriebsarten versorgt. Das Highlight des Wochenendes: Es wurde ein Funkgerät
angekündigt, das von "Funkamateuren für Funkamateure" entwickelt wurde und
eben die gewünschten Features vereinen soll. Mehr noch, es soll sich um einen 2 m/70 cm
Dualband-Mobiltransceiver handeln, der zudem auch noch in FM arbeiten kann. Die
Digital-Modes sollen mit Hilfe einer internen 1,8-GHz-CPU mit Linux-Betriebssystem und
zwei AMBE+ Codec-Chips bedient werden, welche das gleichzeitige Hören bzw. Senden/Hören
von zwei digitalen Betriebsarten ermöglichen sollen. Über ein internes LTE-Modem mit
SIM-Karte soll eine Verbindung zum Internet möglich sein, um aktuelle Relais- und
Nutzerlisten abrufen zu können. Damit würde die teils aufwändige Pflege von Codeplugs
mit Vordefinitionen von Frequenzen, Ablagen und IDs bzw. Rufzeichen entfallen. Nach der
US-Amateurfunkmesse Hamvention in Dayton/Ohio soll es weitere Informationen zu diesem
Transceiverprojekt geben. Um Digital-Voice-Modulationsarten besser zu erkennen, hatte Kurt
Moraw, DJ0ABR, einen entsprechenden Vortrag gehalten. Die Besucher des Grandsbergtreffens
konnten die Hörbeispiele auf ihren FM-Geräten mithören und die "feinen"
Unterschiede kennen lernen. Die neueste Erweiterung des Brandmeister-Netzwerkes haben
Denis Bederov, DL3OCK, und Artöm Prilutskiy, R3ABM, erläutert: Brandmeister kann sich in
Kürze mit dem WIRES-X-System verbinden. Darüber berichtet Kurt Baumann, OE1KBC, auf der
ÖVSV-Webseite.
Notfunksymposium in Ottobeuren
Der OV Ottobeuren (T10) veranstaltet am 04.06. in der Zeit von 10:00 bis 16:30 Uhr das 3. Ottobeurer Notfunksymposium. Treffpunkt ist das "Haus des Gastes", Marktplatz 14, in 87724 Ottobeuren. Thematisch geht es um Notfunk in Bayern für Funkamateure und BOS-Angehörige. Einen detaillierten Programmablauf gibt es auf der OV-Webseite im Internet [www.darc.de/t10]. Interessenten werden um zeitnahe Anmeldung bei OVV Michael Bader, DJ1MGK, per eMail gebeten [dj1mgk@darc.de]. Hintergrund der Veranstaltung ist ein Vertrag der bayerischen DARC-Distrikte mit dem Bayerischen Innenministerium, in dem sich die Funkamateure verpflichten, im Katastrophenfall die BOS auf Anforderung der Katastrophenschutzbehörden zu unterstützen. Das Leitthema des Symposiums wird das Szenario "Lang anhaltender, flächendeckender Stromausfall" sein.
Bis 15.05.: VFDB Aktivitätstage
15.05.: Aktivitätswettbewerb Distrikt Franken
14.15.05.: CQ-M DX Contest und Alessandro Volta RTTY Contest
21.05.: Hessen-Contest
21.22.05.: King of Spain Contest und Baltic Contest
22.05.: Hessen Contest und Hamburg Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 5/16 auf S. 60.
Funkwetterbericht (10.05. de DL1VDL)
Rückblick vom 03.09.05.:
Die Sonnenaktivität war sehr gering, nur am 04. und am 07.05. gab es kleinere
C-Flares. So blieben die Messwerte der 10-cm-Radiostrahlung der Sonne- des solaren Fluxes-
im Bereich um 90 Fluxeinheiten. Vom 03.05. mittags bis zum Abend des 06.05. war das
geomagnetische Feld ruhig und die oberen Bänder 20 und 17 m offen. Dann folgte die erste
vom Sonnenwind zur Erde getragene Partikelwolke, es stürmte bis 03:00 Uhr früh, wobei
danach der geomagnetische Index k von 4 auf 1 umschlug, was zu überraschend guten
DX-Signalen Samstagmorgen führte. Der Sonntag war dann total gestört, denn es
überlagerten sich intensiver Sonnenwind eines großen koronalen Loches mit negativer
Polarität und einem langsam fliegende Partikelstrom, den ein koronaler Masseauswurf am
04.05. ausgelöst hatte. Vom 07.05. spätabends bis zum frühen Morgen des 09.05. tobte
ein geomagnetischer Sturm, wobei der planetarische Index k zwischen 5 und 7 schwankte. In
höheren Breiten gab es Nordlichter und Radioaurora. Die Kurzwellenausbreitung war stark
beeinträchtigt.
Vorhersage bis zum 17.05.:
Bis etwa zum Wochenende halten die geomagnetischen Störungen noch an, denn es strömt
immer wieder intensiver Sonnenwind von den Rändern eines großen koronalen Loches. Von
den vier sichtbaren Sonnenflecken ist nur die Region 2542 C-flaretauglich. Anfang
kommender Woche gesellen sich zwei weitere Sonnenflecken hinzu. Wir erwarten eher
unterdurchschnittliche Ausbreitungsbedingungen auf den oberen Kurzwellenbändern. Die
DX-Bedingungen auf den Bändern 30 und 40 m sind zwar schwundbehaftet, aber durchaus gut.
Das 6-m-Band überrascht weiterhin mit Sporadic-E-Öffnungen.
Orientierungszeiten für Grayline DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:08; Melbourne/Ostaustralien 21:09;
Perth/Westaustralien 22:54; Singapur/Republik Singapur 22:55; Tokio/Japan 19:39;
Honolulu/Hawaii 15:54; Anchorage/Alaska 13:20; Johannesburg/Südafrika 04:36; San
Francisco/Kalifornien 13:04; Stanley/Falklandinseln 11:24; Berlin/Deutschland 03:17;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:01; San Francisco/Kalifornien 03:09; Sao
Paulo/Brasilien 20:34; Stanley/Falklandinseln 20:22; Honolulu/Hawaii 05:00;
Anchorage/Alaska 06:27; Johannesburg/Südafrika 15:31; Auckland/Neuseeland 05:26;
Berlin/Deutschland 18:49.
Ende des Deutschland-RS 19/16 vom 12.05.2016
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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