Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, und Thorsten Schmidt, DO1DAA, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Befristetes Nutzungsverbot eines Teilbereichs von 13 cm in Bayern
Im Amtsblatt Nr. 9/2015 wird die BNetzA ein befristetes Nutzungsverbot des Frequenzbereichs 2347 bis 2385 MHz in Bayern für den Amateurfunkdienst aussprechen. Es verbietet die Nutzung des angegeben Frequenzbereichs für die Sekundärnutzung durch Amateurfunkstellen im Zeitraum vom 23. Mai bis einschließlich 9. Juni 2015. Hintergrund ist die verstärkte Nutzung des Frequenzbereichs durch die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) aufgrund mehrerer herausragender Einsatzlagen in Bayern, wohl u.a. auch der auf Schloss Elmau stattfindende G7-Gipfel.
Die BNetzA weist weiter darauf hin, dass die Bundesnetzagentur im Falle von durch Zuwiderhandlungen verursachten Störungen bei den BOS gegenüber dem Störer die - für den Störer u.U. kostenpflichtigen - gesetzlichen Maßnahmen ergreifen wird. Betreiber fernbedienter oder automatisch arbeitender Amateurfunkstellen nach § 13 AFuV werden weiterhin gesondert von der BNetzA angeschrieben. Der Vorstand des Runden Tisches Amateurfunk (RTA) bittet alle Funkamateure in DL, dieses zeitlich begrenzte Verbot unbedingt zu beachten.
Ergebnisse zum Deutschen Telegrafiepokal
Vom 17.19.04. fand in Erbenhausen innerhalb des CW-Treffens der Wettbewerb um den Deutschen Telegrafiepokal - kurz DTP - statt. Neben DL8DYL und DL8LBK sicherte sich DL9ABM zum 4. Mal den Pokal mit über 400 Zeichen pro Minute. Trotz einiger kleiner technischer Probleme war auch der 16. DTP ein großer Erfolg sowohl für die Teilnehmer als auch für die angereisten Gäste. Das berichtet Wettkampfleiter André Schoch, DL4UNY. Die Ergebnisse und einige Fotos sind nun online [www.darc.de/referate/dx/schnelltelegraphie/dtp/dtp-2015]. Herzlichen Glückwunsch den Siegern und Platzierten.
Meteor-Scatter via Progress-M 27M
Wann verglüht der Raumfrachter Progress-M 27M? Wo wird die Absturzstelle sein? Könnten Funkamateure einen Beitrag zu präziseren Voraussagen über den voraussichtlichen Eintrittszeitpunkt des unkontrolliert um die Erde fliegenden Raumfrachters Progress-M 27M liefern? Diese Fragen stellt Ulfried Ueberschar, DJ6AN, an alle Teilnehmer am Amateurfunkdienst, die schon mit Meteor-Scatter-Verbindungen Erfahrung haben. Wie eine Internetseite berichtet [http://news.astronomie.info/ai.php/bulletin/90000], wird der vergangene Woche gestartete Progress M-27M vermutlich Ende dieser Woche in die Erdatmosphäre eintreten und größtenteils verglühen. Aktuelle Berechnungen ergeben einen voraussichtlichen Wiedereintritt für Freitag oder Samstag dieser Woche. Überflüge über Mitteleuropa fänden in Abständen von ungefähr 90 Minuten jeweils am Vormittag bis 14:00 Uhr statt und dauern wenige Minuten. Mit heutigen Mitteln könne der genaue Absturzort nicht genau berechnet werden. Vielleicht könnten Amateurfunkstellen mit entsprechender Ausstattung ergänzende Informationen zu den Veränderungen der Bahndaten liefern.
10-m-Bake DMØAAB in Lütjenburg ausgefallen
Seit Ende April ist die 10-m-Bake DMØAAB bei Lütjenburg ausgefallen. Der Bakenverantwortliche Uwe Pöppel, DG3LAU, musste deshalb den Bakensender abbauen. Der Fehler wurde bereits in der Senderendstufe lokalisiert. Wann die Bake wieder QRV sein wird, kann derzeit noch nicht gesagt werden. DMØAAB sendet normalerweise auf 28,2775 MHz am Streezer Berg bei Lütjenburg/Ostsee im Locatorfeld JO54GH. Verwendet wird eine Groundplane 30 m über Grund und 10 W EIRP. Darüber berichtet Dieter Mahlfeldt, DC5BT.
Erste SDR-Academy zur HAM RADIO
Anlässlich der bevorstehenden HAM RADIO in Friedrichshafen wird am Messe-Samstag von 10:0017:45 Uhr die SDR-Academy veranstaltet. Software Defined Radio (SDR) hat eine neue Qualität in den Selbstbau und den Betrieb von Funkanlagen gebracht. Das Thema interessiert und begeistert nicht nur Funkamateure, sondern auch Höramateure und Softwareentwickler. Dabei geht es nicht nur um die Technik, sondern auch um die Entwicklung neuer, zumeist digitaler Übertragungsverfahren. Der Aufwand kann dafür manchmal sehr gering gehalten werden - das will die Veranstaltung zeigen. Grundlegende Beiträge am Vormittag wollen diejenigen ansprechen, die sich bisher mit dem Thema SDR noch sehr wenig befasst haben. Selbstbauprojekte sollen Raum erhalten. Ein Beitrag wird sich damit befassen, wie mittels Vorverzerrung die Sendereigenschaften für SSB und Digital-Mode deutlich verbessert werden können; Hinweise auf entsprechende Geräte dürfen dabei nicht fehlen. Im weiteren Ablauf zeigen einzelne Beiträge, wie unbekannte digitale Signale empfangen und decodiert werden - eine typisches SWL-Hobby, was auch von Sendeamateuren verfolgt wird. Einen umfassenden Schwerpunkt bildet die Entwicklung sowie die zu Grunde liegenden Verfahren mit der Software GnuRadio. Die Beiträge darüber sollen erklären, wie dieses Werkzeug für eigene Experimente anzuwenden ist. Details zum Programmablauf mit Titeln und den Zusammenfassungen der Vorträge werden spätestens wenige Tage vor der HAM RADIO im Internet bekannt gegeben [www.sda-2015.de].
Der OV Finkenwerder (E37) plant für den 17.05. in der Zeit von 09:0014:00 Uhr eine Funk-Tour vom Hochseekutter "Landrath Küster" auf der Elbe. Die Aktiven von E37 hoffen, dass zahlreiche Kurzwellen-Verbindungen vom Schiff zustande kommen werden. Seit dem 01.07.2014 führt man anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Hochseekutters das Sonder-Call DR125HLK mit dem Sonder-DOK HF231.
Ergänzend zur Meldung "Wieder Zugang zum 4-m-Band während der Sporadic-E-Saison" - der DL-Rundspruch informierte in der vergangenen Woche über die Freigabe zu 70 MHz - weist Dieter Mahlfeldt, DC5BT, in einer eMail an die Redaktion auf die Logbuchpflicht hin.
In der Amtsblatt-Mitteilung der Bundesnetzagentur heißt es dazu: "Über den Sendebetrieb sind Aufzeichnungen mit folgenden Angaben zu führen: Datum, Uhrzeit, Frequenz, Modulationsart, Leistung, ggf. Antennenrichtung, Rufzeichen der Gegenstation bei Kontakt, Unterschrift des Rufzeicheninhabers". Das Amtsblatt ist als Vorstandsinformation auf der DARC-Webseite zu finden [www.darc.de/aktuelles/vorstandsinformationen].
09.05.: DIG-QSO-Party UKW und Aktivitätswettbewerb Distrikt Franken
09.10.05.: CQ-M DX Contest und Alessandro Volta RTTY Contest
10.05.: Aktivitätswettbewerb Distrikt Franken
13.05.: Rheinland-Pfalz-Aktivitätsabend
14.05.: QRP-Minimal-Art Session
16.05.: Hessen-Contest
16.17.05.: King of Spain Contest
17.05.: Hessen-Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 5/15 auf S. 58.
Funkwetterbericht (06.05. de DL1VDL)
Rückblick vom 28.04.05.05.:
War das die Ruhe vor dem Sturm? Die Verschnaufpause der Sonne, geprägt durch
lediglich vier C-Flares bis zum 02.05., drückte den solaren Flux am 01.05. seit Langem
auf unter 100 Fluxeinheiten. Seitdem steigt er langsam. Der Sonnenfahrplan stimmte
ziemlich gut, denn zwei Sonnenflecken, die bei ihrem letzten Umlauf aktiv waren,
emittieren seit dem 04.05. 40 C-, drei M-Flares und einen X-Flare. Der mit dem X2,7-Flare
verbundene Radioburst (Tenflare) war sehr intensiv und sorgte für einen
Mögel-Dellinger-Effekt auf der Tagseite. Das geomagnetische Feld war nur am Abend des 02.
und am frühen Morgen des 06.05. deutlich, ansonsten nur gering gestört. Die
DX-Ausbreitung auf den Bändern 10, 12, und 15 m war auf den Taglinien brauchbar, aber im
Vergleich zur Vorwoche schlechter. Obwohl die Ionosphäre relativ langsam auf fallende
Sonnenstrahlung reagiert, war das diesmal unüberhörbar. Die lautesten Signale kamen aus
transäquatorialen Richtungen. Das 20-m-Band blieb nachts offen und selbst um Mitternacht
waren japanische Stationen auf dem kurzen Weg zu arbeiten. Morgens war Alaska direkt
erreichbar, ein Indiz für ein ungestörtes Erdmagnetfeld. Die Bänder unter 14 MHz
zeigten bei ruhigen atmosphärischen Bedingungen normale DX-Ausbreitung. 30 und 20 m waren
die am längsten nutzbaren DX-Bänder.
Vorhersage bis zum 12.05.:
Im Monat Mai wechselt die Ionosphäre langsam in den Sommerbetrieb. Durch die längere
Sonneneinstrahlung steigt der Energieumsatz im System Ionosphäre-Thermosphäre. Ein
Effekt dabei ist die größere vertikale Ausdehnung der Ionosphäre. Kurz nach
Sonnenaufgang bilden sich dann neben der D- und E- eine F1-Schicht unterhalb der
F2-Schicht aus. Letztere bleibt uns nachts erhalten und ermöglicht an den meisten Tagen
durchgehenden Funkbetrieb auf dem 20-m-Band. Die günstigsten DX-Zeiten sind jetzt am
frühen Morgen und abends, wenn sich die Ionisation durch die Sonne ändert. Tagsüber
steigen zwar die Grenzfrequenzen und die oberen Bänder öffnen bevorzugt nach Süden,
aber die Dämpfung wird spürbar größer. In der zweiten Maiwoche erwarten wir einen
Anstieg der Sonnentätigkeit, weitere C- und M-Flares oder gar einen weiteren X-Flare. Die
Fluxwerte werden voraussichtlich 130 Einheiten wieder übersteigen. Die besten DX-Bänder
sind 20 und 17 m, wobei man auf 10 und 6 m auf Sporadic-E-Bedingungen achten sollte.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:03; Melbourne/Ostaustralien 21:04;
Perth/Westaustralien 22:51; Singapur/Republik Singapur 22:56; Tokio/Japan 19:44;
Honolulu/Hawaii 15:57; Anchorage/Alaska 13:33; Johannesburg/Südafrika 04:33; San
Francisco/Kalifornien 13:09; Stanley/Falklandinseln 11:16; Berlin/Deutschland 03:26;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:56; San Francisco/Kalifornien 03:05; Sao
Paulo/Brasilien 20:37; Stanley/Falklandinseln 20:30; Honolulu/Hawaii 04:38;
Anchorage/Alaska 06:14; Johannesburg/Südafrika 15:34; Auckland/Neuseeland 05:30;
Berlin/Deutschland 18:40.
Ende des Deutschland-RS 18/15 vom 07.05.2015
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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