DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 6/15 VOM 12.02.2015

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Bundesnetzagentur veröffentlicht Teilnehmerzahlen des Amateurfunkdienstes

Die Anzahl der deutschen Funkamateure ist weiter leicht rückläufig. Dies wird aus den jüngst von der Bundesnetzagentur vorgelegten Teilnehmerzahlen des Amateurfunkdienstes mit Stand 31.12.2014 deutlich. 67.468 Funkamateure gibt es aktuell in DL, davon besitzen 60.019 eine Genehmigung für die Klasse A und 7.449 für die Klasse E. Im Vergleich zum Vorjahr 2013 bedeutet das einen Rückgang um 723 personengebundene Zuteilungen. Dass die Funkamateure diesem Trend versuchen entgegenzuwirken, scheint an der weiter steigenden Zahl von Ausbildungsrufzeichen deutlich zu werden: So gab es zum Jahresende 2012 2.528 Ausbildungsrufzeichen, Ende 2013 2.711 Zuteilungen und nun Ende 2014 2.925. Auch die Anzahl der Amateurfunkprüfungen ist laut Statistik der Behörde im Steigen begriffen: 2012 wurden 55 Prüfungen angeboten, 2013 waren es 64 und 2014 71 Termine. Gleichfalls steigend ist die Anzahl der Prüfungsteilnehmer: von 804 im Jahre 2012 über 909 in 2013 bis zu 991 im Jahre 2014.


FOSDEM in Brüssel mit DARC-Beteiligung

Am 31.01. und 01.02. fand in Brüssel die größte europäische Open-Source-Entwicklerkonferenz FOSDEM mit 531 Rednern und 46 parallelen Vortrags-Tracks statt. Einer der Tracks behandelte auch das Themengebiet Software Defined Radio, wobei vor allem GNURadio-Entwickler ihre neuesten Entwicklungen vorstellten. Zusammen mit dem belgischen Amateurfunkverband UBA - in Vertretung durch Kristoff Bonne, ON1ARF - organisierte der DARC einen kleinen Stand, um der interessierten Entwickler-Gemeinde die Möglichkeiten des Amateurfunks vorzustellen. In den Vorträgen gaben Bastian Blössl, DF1BBL; Denis Bederov, DL3OCK; Michael Hartje, DK5HH, und Markus Heller, DL8RDS, ihre Erkenntnisse zu verschiedenen Themen und Aspekten rund um Software Defined Radio zum Besten. Auch der "Popstar" der GNURadio-Community, Tom Rondeau KB3UKZ, fand sich am Stand ein. Markus Heller, DL8RDS, berichtete: "Unsere Aktivität auf der FOSDEM hatte das Ziel, den Amateurfunk in der Wahrnehmung der SDR-Entwicklercommunity präsenter zu gestalten und bei Entwicklern, die noch nicht mit Amateurfunk in Kontakt gekommen sind, Interesse am Amateurfunk zu wecken". Dies mit Erfolg: Denn wie bereits auf der Make Munich im Herbst 2014 wurden Adressen von Interessenten an Amateurfunkkursen gesammelt, die den jeweiligen Verbänden in den Heimatländern der Besucher zugeleitet werden.


Vorstandsinformation zum Thema Versicherungsschutz

Der DARC e.V. ordnet aktuell den Versicherungsschutz für seine Mitglieder neu - darüber informiert eine Vorstandsinformation, die am 06.02. auf der DARC-Webseite erschienen ist [www.darc.de/mitglieder/aktuelles/vorstandsinformationen]. Mit Hinblick auf die Kosten haben sich Vorstand und Geschäftsführung 2014 dazu entschlossen, die bestehenden Versicherungsverträge bei Generali Versicherungen auslaufen zu lassen und bei der HDI neu abzuschließen. Die Unfall- und Haftpflichtversicherungsleistungen bleiben natürlich bestehen, es kommt lediglich aufgrund der unterschiedlichen Kündigungsfristen zu einer gewissen Übergangsphase, über welche die Vorstandsinformation detailliert berichtet. Bitte loggen Sie sich vorab als DARC-Mitglied auf der DARC-Seite ein, um die PDF-Datei lesen zu können.


Keine flächendeckende Einführung von intelligenten Stromzählern

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, kurz BMWi, will auf Basis einer Kosten-Nutzen-Analyse so genannte intelligente Stromzähler nur dort verpflichtend einbauen lassen, wo sie zu Kosteneinsparungen führen. Haushalte, die weniger als 6000 kWh Strom im Jahr verbrauchen, werden demnach von der Einbaupflicht ausgenommen. Langfristig soll diese Verbrauchergruppe kostengünstigere elektronische Stromzähler einsetzen, die lediglich Funktionen zur Verbrauchsveranschaulichung aufweisen, so das BMWi in einer Pressemeldung [www.bmwi.de/DE/Presse/pressemitteilungen,did=689540.html]. So genannte intelligente Stromzähler messen zunächst den Energieverbrauch beim Kunden, melden die erfassten Daten aber an den Energieversorger über das Internet zurück. Funkamateure stehen diesem Systemen insofern kritisch gegenüber, als dass die Datenübertragung bei einigen Geräten mittels Powerline-Technologie stattfinden könnte. Keinen handfesten Zusatznutzen für Endkunden mit größerem Verbrauch sieht indes der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Dieser hält die Pläne der Bundesregierung für übertrieben. Er kritisiert, dass bisher weder Effizienzgewinn noch variable Tarife existieren.


Interview mit der K1N Navassa-DXpedition

Glenn Johnson, WØGJ, einer der beiden Teamleiter der Navassa-DXpedition K1N, berichtet im Exklusivinterview mit dem Dokumentationsarchiv Funk von den Erfahrungen der ersten Woche. Weiterhin gibt er einige Anregungen für die Betriebstechnik mit K1N und erläutert die Planung für die verbleibende Zeit bis zur Abreise. Dazu hat das Dokumentationsarchiv eine Audiodatei - in Englisch - auf seine Webseite gestellt [www.dokufunk.org/navassa-d]. Darüber berichtet Wolf Harranth, OE1WHC.


Distrike C und E erreichen je 4000 QSOs, M und S werden QRV

In der vergangenen Woche haben die DARC-Distrikte Oberbayern (C) und Hamburg (E) je an die 4.000 Verbindungen in die Logbücher von DL65DARC bzw. DK65DARC geschrieben. In Summe haben beide Rufzeichen zum Wochenwechsel die 21.000-QSO-Marke überschritten und DJ9ØIARU passierte die 18.000er-Marke. Vom 09.–15.02. sind die Distrikte Schleswig-Holstein (M) mit DL65DARC und Sachsen (S) unter DK65DARC QRV.


Amateurfunkprüfung auf der HAM RADIO

Die Bundesnetzagentur bietet am 27.06. um 13:00 Uhr eine Amateurfunkprüfung auf der Amateurfunkmesse HAM RADIO in Friedrichshafen an. Die Prüfung für die Klassen A und E - ausgenommen Wiederholungsprüfungen - findet auf dem Messegelände im Raum Rom statt. Die Gebühr wird entsprechend der Amateurfunkverordnung erhoben und kann spätestens zwei Stunden vorher am Stand der Behörde entrichtet werden. Die Anmeldung erfolgt ebenfalls direkt am Stand oder unter folgender Adresse: Bundesnetzagentur, Außenstelle Dortmund, Herr Fiene, Alter Hellweg 56, 44379 Dortmund, Fax (02 31) 9 95 51 80. Das Anmeldeformular für die Zulassung zur Amateurfunkprüfung ist auf der Internetseite der Bundesnetzagentur erhältlich [www.bundesnetzagentur.de/amateurfunk]. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 50 Personen begrenzt. Die Teilnehmer bekommen das Prüfungsergebnis nach der Prüfung mitgeteilt, jedoch kann sich diese Mitteilung auf Grund der möglichen hohen Teilnehmerzahl bis nach 18:00 Uhr verzögern. Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch bei Herrn Fiene unter (02 31) 9 95 51 22.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von ihrem Leiter Wolfgang Hadel, DK2OM.

Unsere Monitoringarbeit wird in den vergangenen Wochen sehr durch die typischen Winterverhältnisse in der Ionosphäre beeinflusst. Sporadic-E gibt es nur für Frequenzen bis maximal 5 MHz. Dafür haben wir mittags stundenlang eine sehr hohe maximum usable frequency - kurz MUF - und sehr stabile F2-Schichten. Deshalb können wir die illegalen Taxisendungen aus Russland, der Ukraine und Kasachstan oft mit S9-Signalen empfangen. Die Taxiunternehmer arbeiten meist mit umgebauten CB-Geräten und nachgeschalteten Leistungsverstärkern. Wie man uns berichtete, sollen 500 W Sendeleistung keine Seltenheit sein. Militärische Aussendungen aus Russland treten jetzt wieder öfter auf. Das russische Überhorizontradar Contayner in Nizhny Novgorod sorgt zurzeit im 40-m-Band abends für ernorme Störungen. Die Nebenaussendungen bzw. Splatter gehen teilweise von 6800 bis 7200 kHz. Auch im 14-MHz-Band stört das Radar sehr. Die Splatter betreffen das ganze Band. Zur Rundfunksituation auf 40 m: Radio Omdurman aus dem Sudan wechselt von 7200 auf 7205 kHz. Dadurch wird das obere Bandende entlastet. Nach längerer Reparaturphase ist Radio Hargaysa in Somalia wieder auf 7120 kHz aktiv.

Abschließend ein Rückblick auf das Jahr 2014: Die BNetzA Konstanz half uns wie üblich mit offiziellen Intruderbeschwerden. Ein herzliches Dankeschön an alle Beobachter, Informanten und Mitarbeiter für die vielen Zuschriften. Natürlich steht Ihnen die Bandwacht auch im neuen Jahr für Mitteilungen und Anfragen zur Verfügung. Senden Sie bitte Audio-Dateien an DK2OM im Wave-Format, nicht als MP3 oder MP4. Bis zu 10 MB sind möglich. Unterstützen Sie auch unseren gemeinsamen Kampf gegen die lokalen Intruder! Wir wollen kein PLC, keine Schaltnetzteile und anderen Müll auf unseren Bändern und der gesamten Kurzwelle! Melden Sie Störungen an die BNetzA und den DARC! Falls möglich, informieren Sie Politiker über die desolaten Zustände auf der Kurzwelle. Die Kurzwelle ist unser Tafelsilber.


Aktuelle Conteste

14.02.: VFDB-Contest Teile 1 und 2 und Asia-Pacific Sprint Contest
14.–15.02.: CQ WPX RTTY Contest, PACC Contest und RSGB First 1,8 MHz Contest
18.02.: AGCW-DL Schlackertastenabend
21.–22.02.: ARRL International DX Contest, REF-Contest und Bayerischer Bergtag
22.02.: HSC-Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 2/15 auf S. 60.


Funkwetterbericht (10.02. de DL1VDL)

Rückblick vom 03.–09.02.:
Bei relativ hohen solaren Fluxwerten zwischen 142 und 154 Fluxeinheiten und Sonnenfleckenzahlen zwischen 127 und 164 war die Sonnenaktivität etwas höher als erwartet. Je ein M-Flare am 4. und am 09.02. und insgesamt 61 C-Flares trugen zu dieser Entwicklung bei. Sie wirkte sich positiv auf die Kurzwellenausbreitung aus. Es waren auf allen Bändern alle Kontinente zu arbeiten, außerdem konnte man die oberen Bänder an einigen Tagen bis 19:00 UTC nutzen. Geomagnetisch stark gestört war der 3. Februar, zeitweise Störungen gab es am 04., 05., 07., 08. und 09.02., wobei die jeweils positiven Phasen gut waren. Der ruhigste Tag war der 06.02.. Im Vergleich mit Anfang Februar 2015 waren die Ausbreitungsbedingungen 2014 deutlich besser.

Vorhersage bis 17.02.:
Bis zur Wiederkehr der alten Region 2268 am 16. Februar dominieren ruhige solare Bedingungen mit C-Flareaktivität und eventuell einem M-Flare. Damit fallen zunächst die Fluxwerte in den 130er Bereich. Das geomagnetische Feld bleibt bis zum 14.02. überwiegend ruhig, danach sind ein paar intensivere Störungen vorhergesagt. Wir erwarten an den meisten Tagen gute Öffnungen der oberen Bänder auf den Taglinien und gute Gray-Line-Bedingungen auf den unteren Kurzwellenbändern.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:45; Melbourne/Ostaustralien 19:43; Perth/Westaustralien 21:49; Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan 21:33; Honolulu/Hawaii 17:04; Anchorage/Alaska 17:53; Johannesburg/Südafrika 03:49; San Francisco/Kalifornien 15:05; Stanley/Falklandinseln 08:49; Berlin/Deutschland 06:33;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:24; San Francisco/Kalifornien 01:43; Sao Paulo/Brasilien 21:49; Stanley/Falklandinseln 23:32; Honolulu/Hawaii 04:26; Anchorage/Alaska 02:30; Johannesburg/Südafrika 16:54; Auckland/Neuseeland 07:24; Berlin/Deutschland 16:09.


Ende des Deutschland-RS 6/15 vom 12.02.2015

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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