DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 36/14 VOM 11.09.2014

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Japanische Asteroidenmission mit Amateurfunknutzlast

Innerhalb der japanischen Asteroidenmission Hayabusa 2 wird Shin'en 2 der erste Amateurfunksatellit außerhalb des Einflussbereichs der Erdgravitation sein. Der relativ kleine Satellit soll in eine elliptische Umlaufbahn um die Sonne gebracht werden. Er wird sich zwischen Venus und Mars bewegen. Seine Inklination soll fast 0° betragen, was bedeutet, dass er auf der Äquatorlinie der Erde erscheint. Seine Distanz zur Sonne wird 0,7 bis 1,3 astronomischen Einheiten entsprechen, wobei eine astronomische Einheit - abgekürzt AU - rund 150 Millionen Kilometer beträgt. Schaut man auf die Technik von Shin'en 2, so misst er 490 mm mal 490 mm mal 475 mm und wiegt 17 kg. Er wurde von Studenten des Kyushu Technologieinstituts in Japan gebaut und trägt einen Mode-J-Lineartransponder, sowie CW- und WSJT-Baken. Die CW-Bake ist auf 437,505 MHz zu hören, diejenige für WSJT sendet auf 437,385 MHz. Der invertierende CW- und SSB-Transponder setzt Signale im Bereich von 145,940 MHz bis 145,960 MHz LSB in den Bereich von 435,280 bis 435,260 MHz USB um. Der Start ist für den Monat Dezember vorgesehen. Darüber berichtet Heather Embee, KB3TZD, in der Amateur Radio Newsline.


Audiomitschnitt des ISS-Kontaktes mit Siegburger Gymnasium verfügbar

Georg Westbeld, DL3YAT, stellt auf seiner Webseite einen Audiomitschnitt im MP3-Format des Schulkontaktes mit der Raumstation ISS zur Verfügung, der jüngst am 01.09. um 15:15 Uhr stattfand [www.westbeld.de/amateurfunk/iss-kontakt-am-gymn-siegburg-alleestrasse]. Ca. 400 Schüler verfolgten den Amateurfunkkontakt mit dem deutschen Astronauten Dr. Alexander Gerst, KF5ONO. Dieser beantwortete in der zur Verfügung stehenden Überflugzeit von rund zehn Minuten 17 Fragen zu Weltraumthemen. Das Ereignis wurde von der Presse umfänglich begleitet.


50 Jahre FIRAC

Die Internationale Vereinigung der Eisenbahner-Funkamateure FIRAC zelebriert in diesen Tagen ihr 50-jähriges Bestehen. Diese Amateurfunkvereinigung wurde 1964 in Hamburg unter dem Namen "Fédération Internationale des Radio-Amateurs Cheminots" gegründet. In einem Editorial des Verbandsmagazins fasst Guy Gieres, Präsident des französischen internationalen Kultur- und Freizeitverbands der Eisenbahner (FISAIC) treffend zusammen: "Es war geradezu zwangsläufig, dass sich auch unter den Eisenbahnern schon sehr früh Funkamateure in Freizeitgruppen zusammenfanden, um mit Gleichgesinnten in verschiedensten Ländern Verbindungen aufzunehmen". Zum 53. FIRAC-Kongress vom 4. bis 8. September in Hamburg überbrachte DARC-Vorstandsmitglied Thomas von Grote, DB6OE, Grußworte des DARC-Vorsitzenden Steffen Schöppe, DL7ATE. In seiner Laudatio würdigte er u.a. die Öffentlichkeitsarbeit des FIRAC: "Die FIRAC trägt dazu bei, eine ganze Berufsgruppe für unser Hobby zu interessieren und damit dem Amateurfunk eine eigenständige Stellung in einer sich rasant verändernden kommunikationstechnischen Umwelt zu sichern."


US-Antarktisstationen nutzen nun LoTW

QSL-Manager Larry, K1IED, informiert darüber, dass die Antarktisstationen KC4AAA, KC4AAC und KC4USV nun das Logbook of the World, kurz LoTW, des amerikanischen Amateurfunkverbandes ARRL nutzen. So wurden Logs der vergangenen zwei Jahre und einige ausgewählte ältere in die Internetdatenbank hochgeladen. Für die Zukunft will man weitere ältere Logbücher einspielen. Das Prinzip von LoTW basiert auf dem Kreuzvergleich. Stimmen die QSO-Daten von DXpeditionär und QSO-Partner überein, gilt die Verbindung als bestätigt. Der DARC betreibt unter dem Stichwort DCL - das steht für DARC Community Log - ein eigenes System.


Protokoll der Mitgliederversammlung erschienen

Das Protokoll der Mitgliederversammlung im schriftlichen Umlaufverfahren gemäß § 14 Ziff. 4 der DARC-Satzung steht zum Download auf der DARC-Webseite zur Verfügung [www.darc.de/darc-info/mitgliederversammlung/protokolle]. Auf Wunsch wird das Protokoll gemäß Satzung auch schriftlich zugestellt. Die Ortsverbände werden mit der OV-Info 8/14 darüber informiert, dass das Protokoll satzungsgemäß veröffentlicht worden ist.


Aktuelle Conteste

13.–14.09.: WAE DX Contest
20.09.: Thüringen-Contest
20.–21.09.: Scandinavian Activity Contest
21.09.: BARTG Sprint 75
22.09.: DIG-PA Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 9/14 auf S. 53.


Funkwetterbericht (10.09. de DL1VDL)

Rückblick vom 02.–09.09.:
Wie erwartet, stieg die Sonnenaktivität. Auch geomagnetische Turbulenzen begleiteten uns im gesamten Berichtszeitraum. Am 03.09. gab es den ersten M2-Flare durch die Region 2152, am 06.09. folgte ein M1-Flare durch Region 2157 und am frühen 10.09. folgte ein M4,5-Flare durch die Region 2158. Insgesamt sind acht Sonnenfleckengruppen sichtbar, davon sind zwei, nämlich 2157 und 2158 magnetisch komplex und in der Lage, große Flares auszulösen. Die drei M-Flares und weitere 78 C-Flares sorgten für Fluxwerte zwischen 136 und 164 Einheiten und für Sonnenfleckenzahlen zwischen 104 und 170. Geomagnetisch ruhige Zeitabschnitte gab es außer am 06.09. täglich, aber jeweils in der zweiten Tageshälfte. Die Kurzwellenausbreitung auf den Bändern über 14 MHz war etwas besser als in der Vorwoche, wobei die Bänder 20, 17 und meist auch 15 m stabile DX Verbindungen zu allen Kontinenten lieferten. 12 und 10 m waren hin und wieder offen. Die Bedingungen auf den unteren Kurzwellenbändern waren der Jahreszeit angemessen gut, zumal die atmosphärischen Störungen langsam zurückgingen.

Vorhersage bis 17.09.:
Ungünstig für das bevorstehende Contestwochenende ist, dass eine "Geomagnetische Sturmuhr" ab dem 12.09. läuft, wegen der erwarteten Teilchenwolke vom M4,5-Flare vom 10.09. Der Flare war von einem zehnminütigem Radiostrahlungsausbruch - einem Tenflare - von 370 solaren Fluxeinheiten begleitet. Die Intensität dieser Schockwelle lässt sich noch nicht genau abschätzen, aber wir müssen am Freitag und Samstag mit sehr wechselhaften Ausbreitungsbedingungen rechnen. Die Wahrscheinlichkeit für M-Flares von den Regionen 2157 und 2158 beträgt 60 %, für X- oder Protonenflares liegt sie bei etwa 25 %. Die Ausbreitungsbedingungen auf den oberen Kurzwellenbändern werden in den positiven Sturmphasen - Donnerstag bis zum Eintreffen der Partikelwolke - angehoben sein und während der geomagnetischen Stürme entsprechend schlecht ausfallen. Irgendwann am Samstag - hoffentlich schnell - werden sich wieder gute Bedingungen einstellen. Auf den unteren Bändern sind geomagnetische Stürme oftmals von anomalen Ausbreitungsbedingungen begleitet. Das könnte für die Nacht vom Freitag zum Samstag zutreffen. Insgesamt werden uns interessante Ausbreitungsbedingungen begleiten.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, alle Zeiten in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:31; Melbourne/Ostaustralien 20:30; Perth/Westaustralien 22:24; Singapur/Republik Singapur 22:58; Tokio/Japan 20:18; Honolulu/Hawaii 16:16; Anchorage/Alaska 15:08; Johannesburg/Südafrika 04:12; San Francisco/Kalifornien 13:46; Stanley/Falklandinseln 10:16; Berlin/Deutschland 04:29;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:15; San Francisco/Kalifornien 02:27; Sao Paulo/Brasilien 20:58; Stanley/Falklandinseln 21:33; Honolulu/Hawaii 04:39; Anchorage/Alaska 04:38; Johannesburg/Südafrika 15:58; Auckland/Neuseeland 06:06; Berlin/Deutschland 17:36.


Ende des Deutschland-RS 36/14 vom 11.09.2014

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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