Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Funkamateure empfangen erfolgreich die Raumsonde Rosetta
Zwei Funkamateuren gelang der Signal-Empfang von der Raumsonde Rosetta. Einer davon ist James Miller, G3RUH. Er berichtet, dass die Raumsonde zu diesem Zeitpunkt eine Entfernung von 500 Millionen Meilen zur Erde hatte. Er setzte dazu einen 20-m-Spiegel ein und loggte diesen Kontakt am 21.01. um 09:34 UTC. Ebenfalls Erfolg hatte Bertrand Pinel, F5PL, der das Signal nur wenig später um 10:00 UTC aufnahm. Ihm gelang dieses DX mit nur einem 3,5-m-Spiegel. Darüber berichtet Heather Embee, KB3TZD, in der Amateur Radio Newsline. Rosetta fliegt zunächst einige Manöver um den Kometen 67P, ehe sie im November ein Landegerät zur Eis-Oberfläche schickt. Dieses soll mit Hilfe der Onboard-Instrumente Proben vor Ort analysieren und die Daten zur Erde funken. Über den Empfang berichtet die europäische Weltraumorganisation ESA in ihrem Internet-Blog [blogs.esa.int/rosetta/2014/01/22/radio-amateur-diy-rosetta-tracking].
Portugals Funkamateure erhalten neue Frequenzbereiche auf 160 m
Die portugiesische Telekommunikationsbehörde ANACOM hat die vorübergehende Verwendung des 160-m-Bandsegments von 1.850 bis 2.000 kHz zur Teilnahme an mehreren großen Contesten gestattet. Bislang konnten portugiesische Funkamateure auf 160 m nur den Bereich von 1.810 bis 1.830 kHz (200 W maximale EIRP) sowie 1.830 bis 1.850 kHz (1500 W maximale EIRP) nutzen. Dadurch können portugiesische Funkamateure nun am CQ World Wide 160 m Contest (CW und SSB), am ARRL International DX Contest (CW und Fonie), an der IARU HF Championship sowie an weiteren vier Contesten teilnehmen. Aus der vorübergehenden Verwendung des Frequenzbereiches von 1.850 bis 2.000 kHz sollten jedoch keine Erwartungen bezüglich einer dauerhaften Nutzung des Bandsegments abgeleitet werden, so die ANACOM in einer offiziellen Stellungnahme.
WSJT-Entwicklergruppe gibt Update bekannt
Die Entwicklergruppe der Software WSJT hat ein Update der Software WSJT-X angekündigt - darüber berichtet das britische Amateurfunkportal Southgate. Die X-Version enthält den Modus JT9, der speziell für Lang-, Mittel und die Kurzwelle vorgesehen ist. Ähnlich des Modes JT65 sind beide dafür ausgelegt, Verbindungen nahe der Rauschgrenze zu ermöglichen. JT65 findet speziell bei EME seinen Einsatz, während JT9 bis zu 2 dB mehr Empfindlichkeit als JT65A versprechen soll. Dies wird dadurch erreicht, dass nur etwa 10 % der Bandbreite des für EME gebräuchlichen Modes genutzt werden. WSJT-X bietet ferner einen bilingualen Betriebszustand, der JT65- als auch JT9-Signale senden und empfangen kann. Die Software schaltet dabei automatisch zwischen den Modi hin- und her. In der Zukunft sollen die von der Basisversion bekannten Modes JT4, ISCAT und FSK441 ebenfalls in die X-Version einfließen. Weitere Informationen findet man im Internet, wo man die Software herunterladen kann [physics.princeton.edu/pulsar/K1JT/wsjtx.html].
Aktuelle Information zur SEPA-Umstellung
Am 28. 01. informierte der DARC bereits über die Schwierigkeiten vieler Kreditinstitute bei der Umstellung auf Single Euro Payments Area, kurz SEPA. Die Mitglieder unseres Vereins, die am Einzugsverfahren für den Mitgliedsbeitrag teilnehmen - knapp 21.000 - sind hiervon betroffen. Wir konnten trotz der vorherigen Versicherung, dass keine zweifachen Einzüge des Beitrags vorgenommen werden, vier Varianten bei den Banken feststellen. Auf der DARC-Webseite ist eine ausführliche Stellungnahme publiziert, die diese im Detail erklärt und auch Hinweise gibt, wie weiter vorzugehen ist [www.darc.de/aktuelles/details/article/sepa-umstellung-sorgt-fuer-voelliges-chaos]. Anhand der vier aufgezeigten Varianten wird deutlich, dass das so genannte "SEPA-Sammellastschriftverfahren" in so hoher Anzahl wohl eine besondere Herausforderung bei den Kreditinstituten darstellt und Lücken in der Vorbereitung der Banken nicht von der Hand zu weisen sind.
Die Bundesnetzagentur informierte bereits am 02.07.2013, für die Erhebung der Frequenzschutzbeiträge die Nutzung des allg. Lastschrifteinzugsverfahrens einzustellen und auch das neue SEPA-Lastschriftverfahren bis auf Weiteres nicht anzubieten. Unter Beachtung der aktuellen Situation, muss man die BNetzA wohl für diese Entscheidung beglückwünschen. Die DARC-Geschäftsstelle hat sich seit Anfang 2013 mit der SEPA-Umstellung intensiv auseinander gesetzt und alle Vorgaben der Banken erfüllt, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Leider liegt der bestehende aktuelle Fehler außerhalb unseres Einflussbereiches, sodass wir jetzt nur reagieren und nicht mehr agieren können. Aktuell wurde eine Analyse veranlasst, um festzustellen wie es zu diesem Fehler kommen konnte. Die Daten unseres Vereins waren einwandfrei, was die entsprechenden Übertragungsprotokolle auch belegen. Darüber hinaus wurde nur die Software eingesetzt, die im Vorfeld bereits erfolgreich getestet wurde und seit mehreren Jahren verwendet wird. Sollten wir keine verlässliche Aussage erhalten, um unseren Mitgliedern eine korrekte Abwicklung zukünftig zu garantieren, werden wir das SEPA-Lastschriftverfahren einstellen. Insofern dieser Schritt notwendig wird, werden wir unsere Mitglieder entsprechend informieren. Dies berichtet der DARC-Geschäftsführer Jens Hergert.
Am 05.02.1924, also vor 90 Jahren, wurde der "Radioklub Cassel" gegründet. Ein Ziel des Radioclubs war es, die neu aufkommende Radiotechnik der Allgemeinheit durch Selbstbau preiswert verfügbar zu machen. Auch wurde der Aufbau eines eigenen Radiosenders in Kassel vorangetrieben. Wenige Jahre später war der Radioclub Kassel mit der Veranstaltung der 3. Kurzwellenkonferenz beauftragt worden. Als Resultat dieser Konferenz stand die erfolgreiche Gründung des DASD, dem Vorläufer des DARCs. Mitglieder des Kasseler Radioclubs übernahmen auch gleich Ämter im DASD. Nachdem die Kriegswirren vorbei waren, gründeten die Heimkehrer einen neuen Ortsverein, der wenig später als Ortsverband Kassel (F12) im DARC seinen Platz fand. Dieser kurze Überblick zeigt, welch wichtigen Anteil die Kasseler Radio- und Funkamateure am Gesamtgeschehen haben und in welcher Tradition sie stehen. Aus diesem Anlass arbeitet die Sonderstation DP9ØRKS seit Anfang Januar und bis Ende des Jahres mit dem Sonder-DOK 90RCKS. Ebenfalls wird der Sonder-DOK von DLØEAM und DLØSGK geführt. Am 05.02. wurde der Gründung vor 90 Jahren in einem mit Gästen erweiterten OV-Abend erinnert.
Erste Facebook-DXpedition geht nach Dänemark
Vom 30.03. bis zum 04.04. findet die erste DXpedition statt, die ausschließlich über das soziale Netzwerk Facebook geplant wurde. Alle teilnehmenden Funkamateure haben sich über die Internetplattform kennengelernt und kannten sich vorher nicht. Ziel ist die dänische Insel Laesoe mit der IOTA-Nummer EU-088. Darüber informiert Christian Henkel, DC7VS.
Amateurfunktagung München am 8. und 9. März
Am 08. und 09.03. veranstaltet der Distrikt Oberbayern die Amateurfunktagung 2014 in der Hochschule, Lothstr. 64, in 80335 München. Auf dem zweitägigen Vortragsprogramm finden sich viele Themen, darunter Einführung in den Selbstbau beim Digitalfunk, Analyse und Entwicklung von Antennen mit EZNEC, moderne DDS-Frequenzaufbereitung für automatische Bakenstationen, Kurzwellen-Mobilbetrieb und Elektromagnetische Störungen erkennen und richtig beseitigen. Besonderen Wert haben die Veranstalter auch auf das Rahmenprogramm gelegt. So können mitgebrachte Geräte an Messplätzen kostenlos geprüft und QSL-Karten beim DXCC-Checkpoint für das DXCC-Diplom der ARRL kontrolliert werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, eine Prüfung zur US-Amateurfunklizenz abzulegen. Detaillierte Informationen finden Sie auf der Tagungswebseite [www.darc.de/distrikte/c/amateurfunktagung-muenchen] oder in der Märzausgabe der CQ DL, die am 21.02. erscheint.
08.02.: VFDB-Contest, Asia Pacific Sprint Contest und FISTS Sprint Contest
08.-09.02.: CQ WPX RTTY Contest, PACC Contest, KCJ Topband Contest und RSGB First 1,8 MHz
Contest
14.-15.02.: Russian WW PSK Contest
15.-16.02.: ARRL International DX Contest
19.02.: AGCW-DL Schlackertastenabend
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 2/14 auf S. 58.
Funkwetterbericht (04.02. de DL1VDL)
Rückblick vom 28.01.-04.02.:
Die bei ihrem letzten Umlauf sehr aktive Region 1944 erschien am 27.01. wieder am
östlichen Sonnenrand und bekam die Nummer 1967. Als Region 1944 hatte sie einen X-Flare,
7-M- und 44-C-Flares produziert. Als Region 1967 ist sie wiederum dominant und für bisher
21 M-Flares und mehr als 60 C-Flares mit verantwortlich. Die solaren Fluxwerte erhöhten
sich von 144 am 27. Januar auf 189 Einheiten. Dabei war das geomagnetische Feld
überwiegend ruhig. Nur am 30.01. und 01.02. gab es ein paar kurze Störungen. Die
Kurzwellenausbreitung reagierte mit sehr schönen Öffnungen des 10- und 12-m-Bandes. Auf
10 m waren beispielsweise am Wochenende viele 1-W-Baken und QRP-Stationen aus Nordamerika
sauber und richtig laut lesbar. Auch am unteren Ende des Kurzwellenbereiches waren alle
Kontinente zu arbeiten. FT5ZM war auf 160 m mit Kompromissantennen zu arbeiten. 40 und 30
m waren fast rund um die Uhr DX-trächtig, Hawaii war noch nach 09:30 UTC zu arbeiten.
Vorhersage bis 11.02.:
Die Region 1967 und die sich ebenfalls vergrößernde Region 1968 werden die
Sonnenaktivität bis zu ihrem Verschwinden am 09. oder 10.02. maßgeblich bestimmen.
M-Flares sind ziemlich sicher und eventuell ist ein X-Flare möglich. Damit bleiben die
solaren Fluxwerte im Bereich von über 160. Das lange verschmähte 10-m-Band ist aktuell
wie nie zuvor im 24er Zyklus. Die QRP-Freunde können sich besonders über gute DX-Chancen
freuen. Leider reichen die Grenzfrequenzen nicht für richtige Öffnungen des 6-m-Bandes.
Auf 80 und 160 m liegen gegenwärtig die Dämmerungszeiten optimal für Verbindungen mit
Alaska, Neuseeland und Ostaustralien.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:40; Melbourne/Ostaustralien 19:37;
Perth/Westaustralien 21:44; Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan 21:38;
Honolulu/Hawaii 17:07; Anchorage/Alaska 18:07; Johannesburg/Südafrika 03:45; San
Francisco/Kalifornien 15:10; Stanley/Falklandinseln 08:40; Berlin/Deutschland 06:42,
Amsterdam Island (FT5Z) 00:07;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:18; San Francisco/Kalifornien 01:38; Sao
Paulo/Brasilien 21:52; Stanley/Falklandinseln 23:41; Honolulu/Hawaii 04:23;
Anchorage/Alaska 02:16; Johannesburg/Südafrika 16:58; Auckland/Neuseeland 07:29;
Berlin/Deutschland 15:49, Amsterdam Island (FT5Z) 13:59.
Ende des Deutschland-RS 5/14 vom 06.02.2014
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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