Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Raspberry Pi 1,75 Millionen Mal verkauft
Der Kleincomputer Raspberry Pi wurde mit Stand Anfang Oktober 1,75 Millionen Mal verkauft. Besonders stolz ist die in Großbritannien ansässige Raspberry Pi Foundation, dass davon allein eine Million eben dort hergestellt wurden. Der auf dem Betriebssystem Linux basierende Computer in Kreditkartengröße fasziniert durch seinen geringen Stromverbrauch im untersten einstelligen Wattbereich und durch seine GPIO-Schnittstelle, die man beispielsweise für Steuerungsaufgaben verwenden kann. Innerhalb des Amateurfunks gibt es bereits viele Nutzer. In der Novemberausgabe der CQ DL lesen Sie einen Beitrag über Tipps und Tricks zur Hardware. Auch zur Interradio in Hannover - am 30. November in Halle 2 auf dem dortigen Messegelände - werden zwei Vorträge den Rechner und seine Anwendungsmöglichkeiten innerhalb des Amateurfunkdienstes beleuchten. Die Wohltätigkeitsorganisation Raspberry Pi Foundation hat es sich hingegen zur Aufgabe gemacht, mit Hilfe des Rechners Kinder und Jugendliche an die Computertechnik heranzuführen. Deshalb ist diese Plattform auch besonders preiswert ausgelegt. Den Raspberry Pi gibt es auch im DARC Verlag.
Anträge für Beitragsklasse 05 jetzt stellen
Bitte nicht vergessen: Schüler, Studenten und Auszubildende zwischen 18 und 27 Jahren müssen den Nachweis für die Erfüllung der Beitragsklasse 05 (den ermäßigten Mitgliedsbeitrag) jährlich erbringen und sollten ihn möglichst bald stellen. Ein Vordruck, dem eine Bescheinigung für den Nachweis beigefügt werden muss, finden Sie in der CQ DL 10/13 auf Seite 749 oder auf der DARC-Webseite [www.darc.de/mitglieder/geschaeftsstelle/services-und-informationen/formulare-und-vorlagen (vorheriger Login nötig)]. Dieser Antrag für das kommende Jahr muss bis zum 31.10.2013 bei der DARC-Geschäftsstelle eingegangen sein.
Nachrichten der DARC-Bandwacht
Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von Wolfgang Hadel, DK2OM.
Auf den höheren Bändern beobachten wir zunehmend Winterbedingungen. Auf 28 MHz hören wir die russischen Taxis wieder sehr laut. Sogar in Moskau senden sie auf 28.055 und 28.115 kHz in FM. Selbst der russische Amateurfunkverband scheint machtlos zu sein. Entsprechend ist die Antwort auf die Beschwerde von Wolfgang Hadel, DK2OM, zu bewerten. Auch das iranische Überhorizont-Radar stört täglich mit 60 kHz Bandbreite und Nebenprodukten von plus/minus 300 kHz zwischen 28.000 und 29.700 kHz. Dazu kommen in den Abendstunden brasilianische CB-Funker im 10-kHz-Raster zwischen 28.000 und 28.315 kHz in AM. Wenn diese nicht zu stark sind, hört man zwischendurch noch Treibnetzbojen von Fischern im Golf von Biskaya. Überhorizont-Radare aus China, Australien, Zypern, Frankreich und der Türkei empfangen wir täglich im 15- und 20-m-Band. Chinesische Radare solcher Bauart stören zuweilen den ganzen pazifischen Raum auf 7 MHz, manchmal sogar in Europa mit hohen Feldstärken. In den Abendstunden wird oft das russische Radar aus Dagestan auf 80 m hörbar. Es sendet mit 43,5 Sweeps pro Sekunde und ist 30 kHz breit. Dabei stört es nicht nur den Amateurfunk, sondern auch einige andere legale Funkdienste. Man beachte: Das 80-m-Band ist uns primär, aber nicht exklusiv zugeteilt! In den Abendstunden wird der Bereich von 3.500 bis 3.520 kHz von russischen Bastlern okkupiert. Sie probieren dort ihre Eigenbau-AM-Sender aus.
Auch spanische Fischer zieht es wieder in unsere Bänder, seit über 20 Jahren unverändert. Auf 21.111 kHz treffen sie sich jeden Nachmittag um 15:00 UTC und später. Sie bewegen sich im nördlichen Teil des Golfs von Biskaya. Morgens und abends chatten spanische Fischer auch auf 7.000 kHz zuweilen mit dem Sprachverschlüssler CRY 2001. Marokkanische Fischer bevorzugen in vergangener Zeit 10.125 kHz USB. Englische, holländische und französische Fischer haben ihre USB-Skeds abends im CW-Sektor des 80-m-Bandes. Der Funkverkehr der englischen Fischer ist extrem ordinär und vulgär. Für Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet!
Das IARU-Monitoring-System der Region 1 und natürlich die Bandwacht des DARC sind immer wieder bemüht, die schlimmen Zustände auf unseren Bändern zu reduzieren. Besonderer Dank geht an die Bundesnetzagentur-Außenstelle in Konstanz, die unsere Bemühungen kompetent und konsequent unterstützt. Helfen auch Sie bitte bei der Verteidigung unserer Bänder. Belegen Sie bitte die Frequenzen von Funkpiraten mit Amateurfunk. Aktuelle Informationen gibt es auf der Bandwacht-Webseite [www.iarums-r1.org]. Beachten Sie bitte den Intruderlogger. Dort können Sie Beobachtungen in Echtzeit eintragen.
WAG Contest am 19. und 20. Oktober
Bei der 53. Auflage des Worked All Germany Contests am 19. und 20.10. stehen DL-Stationen im Mittelpunkt des Interesses in einem großen Contest. Selbst Stationen mit durchschnittlicher Ausrüstung oder QRP dürfen sich auf zahlreiche Anrufer freuen, und für Vollzeitteilnehmer sind selbst in Lowpower mehr als 1000 Verbindungen möglich. Deutsche Teilnehmer dürfen alle Stationen arbeiten, während Stationen außerhalb DLs nur deutsche Stationen arbeiten können. Mitglieder von DARC und VFDB senden RS(T) und ihren DOK, Nichtmitglieder anstelle des DOKs nur "NM". Ausländische Stationen senden RS(T) und laufende Nummer. Neben den gängigen Teilnahmeklassen für Sendeamateure und SWLs hat der WAG auch eine Rookie-Kategorie. Das sind Teilnehmer, die ihre Amateurfunkgenehmigung nach dem 18.10.2010 erhalten haben. Sie vermerken dazu das Datum ihrer Genehmigung im Log in der Zeile "Soapbox". Die Ausschreibung ist in der Oktoberausgabe der CQ DL auf Seite 742 veröffentlicht. Regeln, Tipps und weitere Informationen gibt es außerdem im Internet [www.darc.de/referate/dx/contest/wag]. Bestandteil der Regeln sind auch contestfreie Bereiche, um ein möglichst ungestörtes Nebeneinander von WAG und der weltweiten Pfadfinderaktivität JOTA zu ermöglichen. Erstmals gibt es 2013 beim WAG als Pilotprojekt Aufzeichnungen des Geschehens über einen SDR-Empfänger. Das Vorhaben dient auch der Kontrolle auf eventuellen unerlaubten Betrieb in den contestfreien Bereichen. Außerdem soll es helfen, die Auswertung weiter zu verfeinern. Logs sind bis zum 04.11. per eMail einzusenden [wag@dxhf.darc.de], Fragen werden auf gleichem Wege beantwortet [wag-info@dxhf.darc.de]. Darüber berichtet der WAG-Contestmanager Christian Schneider, DL8MBS.
22. Computer- und Elektronikmarkt Rheintal Electronica
Am 19.10. findet die 22. Rheintal Electronica, ein großer Computer-, Funk- und Elektronikmarkt in der Hardtsport-Halle in Durmersheim statt. Rund einhundert Anbieter aus dem In- und Ausland werden an ihren Tischen Produkte rund um das Hobby Amateurfunk, PC, Zusatzgeräte, Zubehör und Elektronik anbieten. Wie in den Jahren zuvor kommen auch die Schnäppchenjäger zum Zuge, die Auslaufmodelle und gebrauchte Ware zu günstigen Preisen erstehen können. Erworbene Geräte können an einem Sonderstand auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft werden. Die Halle ist von 09:0016:00 Uhr geöffnet. Der Anfahrtsweg wird ab den Autobahnausfahrten Karlsruhe-Süd und Rastatt ausgeschildert.
12.10.: The Makrothen Contest (Teil 1 und 2), VFDB Contest, European Sprint Contest und
FISTS Sprint Contest
12.13.10.: Oceania DX Contest, Scandinavian Activity Contest und QRP-ARCI QSO Party
13.10.: North American Sprint, ON Contest 80 m, Komi-Ruhrgebiet Memoriam QSO-Party, The
Makrothen Contest (Teil 3) und 80-m-Waterkant Kurzcontest
15.10.: Whitestick-Day-Contest
19.10.: Bayern-Ost-Contest
19.20.10.: JARTS WW RTTY Contest und Worked All Germany Contest (WAG)
20.10.: Asia Pacific Sprint Contest, ON Contest 2 m und Bayern-Ost-Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX- und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 10/13 auf S. 738.
Funkwetterbericht (08.10. de DL1VDL)
Rückblick vom 01.07.10.:
In der ersten Oktoberwoche fanden wir interessante DX-Bedingungen vor, zumal etliche
bunte DX-Präfixe auf allen Bändern lockten. Es gab seit langem richtig gute Öffnungen
des 10-m-Bandes auf den transpolaren Funkwegen. Beispielsweise waren am Sonntagabend auf
10 m kalifornische Stationen mit Signalen über S9 zu arbeiten. Man konnte in der letzten
Woche auf allen Kurzwellenbändern alle Kontinente arbeiten. Die Sonne zeigte ihr
gewohntes ruhiges Bild mit ziemlich konstanten Fluxwerten zwischen 101 und 114 Einheiten.
Die meisten der zehn C-Flares kamen von den Regionen 1856 und 1861. Eine große und schön
anzusehende solare Prominenz ereignete sich am Morgen des 8. Oktober [www.solarham.net]. Die damit verbundene CME wird wahrscheinlich das
geomagnetische Feld nur wenig beeinflussen. Dafür sorgte eine sehr intensive koronale
Plasmawolke am 02.10. für einen schweren geomagnetischen Sturm und für Aurora in
nördlichen Breiten. Nachdem die Schockwelle vorbei war, war das Erdmagnetfeld am 04., 05.
und 06.10. extrem ruhig.
Vorhersage bis zum 15.10.:
Die Sonnenaktivität wird gegenwärtig bestimmt durch sechs Sonnenfleckengruppen und
geringe kosmische Hintergrundstrahlung. Es besteht eine geringe Wahrscheinlichkeit für
einzelne M-Flares. Die solaren Fluxwerte könnten in Richtung 120 Einheiten klettern. Das
geomagnetische Feld ist bis etwa 10.10. gestört, danach sind keine weiteren Störungen
vorhersagbar. Wir rechnen mit recht guten DX-Ausbreitungsbedingungen auf allen
Kurzwellenbändern.
Orientierungszeiten für Gray-Line-DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:46; Melbourne/Ostaustralien 19:44;
Perth/Westaustralien 21:45; Singapur/Republik Singapur 22:49; Tokio/Japan 20:41;
Honolulu/Hawaii 16:24; Anchorage/Alaska 16:23; Johannesburg/Südafrika 03:39; San
Francisco/Kalifornien 14:12; Stanley/Falklandinseln 09:07; Berlin/Deutschland 05:20;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:25; San Francisco/Kalifornien 01:41; Sao
Paulo/Brasilien 21:08; Stanley/Falklandinseln 22:22; Honolulu/Hawaii 04:11;
Anchorage/Alaska 03:03; Johannesburg/Südafrika 16:11 Auckland/Neuseeland 06:31;
Berlin/Deutschland 16:26.
Ende des Deutschkand-RS 41/13 vom 10.10.2013
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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