Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Wissenschaftler beschreiben den Sonnenzyklus 24 als rätselhaft niedrig
Wissenschaftler beschreiben den derzeitigen Sonnenzyklus Nr. 24 als rätselhaft niedrig. Vorherige Prognosen, nach denen die solare Aktivität hätte ansteigen sollen, trafen bisher nicht zu. Im Gegenteil: Nr. 24 ist der Schwächste seit langem, fasst Stephan Kinford, N8WB, von der Amateur Radio Newsline zusammen. Man könnte dem Glauben verfallen, ein weiteres Maunder Minimum zu durchlaufen. Von den Jahren 1645 bis etwa 1715 wurden während dieser so genannten Zeit kaum Sonnenflecken auf der Sonne entdeckt, deren Materieauswürfe letztendlich das Potenzial haben, die Erd-Ionosphäre für DX-Verbindungen positiv zu beeinflussen. Giuliana DeToma, ein Wissenschaftler am Colorado-Observatorium sieht die derzeit geringe Sonnenaktivität aber nicht als Trend, dass wir auf ein weiteres Maunder Minimum zusteuern. Allerdings räumt er ein, dass man nicht genau weiß, warum oder wie das Maunder Minimum einst einsetzte. So fällt es seinen Worten nach schwer, das Nächste vorauszusagen. Andere Solarexperten sehen einen Zusammenhang mit einem Phänomen, das Gleissberg-Zyklus genannt wird. Dieser Zyklus, nach Wolfgang Gleissberg benannt, beschreibt eine Art Amplitudenmodulation des elfjährigen Sonnenfleckenzyklusses. Sollte sich dies bewahrheiten, würde sich die Sonne auch Mitte der 2020er Jahre als ruhig erweisen. "Schlussendlich verstehen die Wissenschaftler den Gleissberg-Zyklus nicht in seiner Gesamtheit", so Stephan Kinford, N8WB. Das Beste sei die Sonne zu beobachten.
Mehr Spektrum und neue Amateurfunkregelungen in Portugal
CT1JHQ berichtet, dass portugiesische Funkamateure mehr Spektrum und neue Regelungen erhalten haben. Am 06.09. hat die nationale Telekommunikationsbehörde einen Nachtrag zu den Frequenzzuweisungen veröffentlicht. Die Änderungen weisen den Bereich 472 bis 479 kHz auf sekundärer Nutzungsbasis zu und definieren den Zugang zu den Bändern 50 bis 52 MHz und 1270 bis 1300 MHz neu. Die Regeln für 6 m und 23 cm betreffen nur einen Teil der portugiesischen Amateurfunkklassen. Weitere Informationen, so die Meldung in der Amateur Radio Newsline, sind auf Portugiesisch im Internet nachzulesen [http://tinyurl.com/new-Portugal-bands].
Unter "EMV-Abhilfemaßnahmen" - einem Teil des Webauftritts des EMV-Referats auf der DARC-Webseite - finden sich neuerlich umfängliche Informationen zur Erstellung von Störungsmeldungen. Sie enthält Videos, Vorträge, Messergebnisse und Programme zur Abschätzung von Pegelüberschreitungen bei bekanntem Abstand zur Störquelle. Um die Inhalte zu sehen, müssen Sie sich vorab als Mitglied auf der DARC-Webseite eingeloggt haben [www.darc.de/mitglieder/referate/emv/emv-abhilfemassnahmen].
FCC lehnt Verschlüsselung im Amateurfunkdienst ab
Die amerikanische Telekommunikationsbehörde FCC hat klargestellt, dass es auch in Zukunft keine verschlüsselte Übertragung im Amateurfunkdienst geben wird. Der Behörde lag eine Anfrage eines Funkamateurs aus Massachusetts vor, der gewisse Übertragungen, u.a. in der Krisenkommunikation, erlaubt wissen wollte. Die FCC stellt fest, dass die Möglichkeit der Verschlüsselung zwar in einem bestimmten Anwendungsfall sinnvoll sein könnte. Aber die wesentlichen Merkmale des Amateurfunkdienstes und der Wert für die Öffentlichkeit würden damit untergraben. Dieses Statement hat grundsätzlich in allen Ländern Bestand. Darüber berichtet die Amateur Radio Newsline.
DARC lädt am 19. Oktober zum dritten Ausbildungscontest ein
Am 19.10. veranstaltet der DARC e.V. unmittelbar vor dem Worked all Germany Contest (WAG) zum dritten Mal den Ausbildungscontest. Dieser soll nach dem Motto "Funken mit angepasster Geschwindigkeit" die Einstiegshürde senken. Aus diesem Grund zählen Verbindungen mit Einsteigern deutlich mehr als solche mit alten Hasen. Die Regeln und das Logformat lehnen sich dabei am WAG an. Die genaue Ausschreibung ist auf den Webseiten des Referats für DX und HF-Funksport zu finden [www.darc.de/referate/dx/contest/ausbildungscontest/ausschreibung]. Das erklärte Ziel ist, jedem Starter den Schritt zum Contester zu erleichtern. Alle Ausbilder und Betreuer sind aufgerufen über eine Teilnahme am Ausbildungscontest nachzudenken. Alle Interessierten sollten die Chance nutzen mal zu schauen, ob und wie Contest Spaß macht. Alle aktiven Contester sind aufgerufen Einsteiger zu unterstützen. Sei es durch Bereitstellung ihrer WAG-Station oder durch einfache Präsenz auf den Bändern - Einsteiger freuen sich über rufende Stationen, die sie beim Drüberdrehen finden und arbeiten können.
Um Kollisionen mit den JOTA-Stationen zu vermeiden, bitten die Veranstalter um konsequente Einhaltung der contestfreien Bereiche, die ebenfalls in der Ausschreibung gelistet sind.
Das diesjährige AMSAT-DL-Symposium und die Mitgliederversammlung der AMSAT-DL finden am Samstag, dem 05.10., im Radom der Sternwarte Bochum, Institut für Umwelt- und Zukunftsforschung (IUZ), statt. Die gesamte Veranstaltung ist auch offen für Nicht-Mitglieder. Die Vorträge beginnen um 10:15 Uhr und behandeln u.a. eine Einführung und einen Erfahrungsbericht zur Turbocode-Technik beim STEREO-Projekt. Ferner sind ein Vortrag zur Asteroidenabwehr und die Vorstellung des "Space Generation Advisory Council" und der "Small Satellite Project Group" vorgesehen. Eine genaue Anfahrtsbeschreibung steht bei amsat-dl.org unter "News" im Internet [www.amsat-dl.org]. In der Mittagspause sind Imbiss und Getränke erhältlich; um 14:00 Uhr geht es mit der Hauptversammlung und Berichten zu den Projekten der AMSAT-DL weiter.
Das Kongresszentrum beim Nürnberger Messegelände ist am 06.10. Schauplatz der European Microwave Week [www.eumweek.com]. Am Folgetag werden Workshops angeboten. Inhaltlich beschäftigt man sich mit Frequenzen von 430 MHz bis 700 GHz. Dies wird in den drei Konferenzen Microwave, Radar und Microwave Integrated Circuits behandelt. Darauf weist Heinrich Milosiu, DL7HRM, hin.
Die 10. Amateurfunk-, Rundfunk- und Elektronikbörse Dresden - kurz AREB - findet dieses Jahr am 12.10. in der Technischen Universität Dresden statt. Der Zugang erfolgt über die Dülferstr. 1. Für Besucher ist von 09:00 bis 15:00 Uhr geöffnet. Aussteller können sich noch telefonisch unter (03 51) 48 64 24 43 anmelden.
Die 22. Rheintal Electronica ist am 19.10. in der Hardt-Halle in 76448 Durmersheim, Kreis Rastatt. Über weitere Details berichtet man im Internet [www.rheintal-electronica.de].
Bis 7.10.: Aktivitätswoche des DTC e.V.
03.10.: Deutscher Telegrafie Contest (DTC), Nordsee-Aktivitätstag und
DIG-Geburtstags-Contest
05.10.: DARC HF-HELL Contest (80 m) und European Sprint Contest
05.-06.10.: Oceania DX Contest und IARU-Region 1 UHF/Microwaves October Contest
06.10.: ON Contest 80 m, RSGB 21/28 MHz Contest und DARC HF-HELL Contest (40 m)
12.10.: The Makrothen Contest (Teil 1 und 2), VFDB Contest, European Sprint Contest und
FISTS Sprint Contest
12.-13.10.: Oceania DX Contest, Scandinavian Activity Contest und QRP-ARCI QSO Party
13.10.: North American Sprint, ON Contest 80 m, Komi-Ruhrgebiet Memoriam QSO-Party, The
Makrothen Contest (Teil 3) und 80-m-Waterkant Kurzcontest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX- und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 10/13 auf S. 738.
Funkwetterbericht (01.10. de DL1VDL)
Rückblick vom 24.-30.09.:
Der Monat verabschiedete sich mit ruhigen solaren und geomagnetischen Bedingungen. Die
Messwerte für den solaren Flux lagen zwischen 103 und 111 Einheiten, die
Sonnenfleckenzahlen bewegten sich zwischen 39 und 61. Dem planetarischen Index A des
Erdmagnetfeldes entnahmen wir, dass am 24.09. das geomagnetische Feld gestört war, diese
Störung in der Nacht zum 25. abflaute und dass danach an allen Tagen bei Ap-Werten
zwischen Null und sechs ein ruhiges geomagnetisches Feld herrschte. Es gab insgesamt nur
vier C-Flares. Das auffälligste solare Ereignis war eine lange Filamenteruption am Abend
des 29.09. Das Filament kollabierte mit einem auf die Erde gerichteten koronalen
Masseauswurf (CME), dessen Plasmawolke uns wahrscheinlich am 02.10. erreichen wird [www.solen.info/solar]. Am 30.09. begann ein moderater
Strahlungssturm. Der Pegel hochenergetischer Protonen stieg auf drei Größenordnungen
mehr als normal. Dieses Protonenereignis führte zu erhöhter Dämpfung auf den polaren
Funkwegen für die Bänder unter 10 MHz, wir bemerkten es am Fading. Trotz der ruhigen
Sonne fanden wir gute DX-Bedingungen vor. Herausragende Ausbreitungsbedingungen auf 10 m
gab es am Sonntagabend vor dem Eintreffen der Protonenwolke. Bis fast Mitternacht waren
Stationen aus ganz Nordamerika mit exzellenten Signalstärken zu erreichen. An fast allen
Tagen konnte man auf allen Kurzwellenbändern Weitverbindungen tätigen. Die DX-Tätigkeit
auf 160 und 80 m nahm spürbar zu.
Vorhersage bis zum 08.10.:
Zunächst erwarten wir die angekündigte Partikelwolke der CME vom 29.09., die
wahrscheinlich zu geomagnetischen Störungen am 02. und 03.10. führen wird. Bis zum
Abend des 03.10. wird sich das Erdmagnetfeld beruhigen. Die Sonnentätigkeit bleibt sehr
gering. Die Kurzwellenausbreitung wird etwa der der Vorwoche entsprechen, wobei gute
Öffnungen auf 10 und 12 m nicht alltäglich sein werden.
Orientierungszeiten für Gray-Line-DX, jeweils in UTC
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:56; Melbourne/Ostaustralien 19:55;
Perth/Westaustralien 21:53; Singapur/Republik Singapur 22:51; Tokio/Japan 20:35;
Honolulu/Hawaii 16:22; Anchorage/Alaska 16:05; Johannesburg/Südafrika 03:46; San
Francisco/Kalifornien 14:06; Stanley/Falklandinseln 09:23; Berlin/Deutschland 05:08.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:36; San Francisco/Kalifornien 01:51; Sao
Paulo/Brasilien 21:05; Stanley/Falklandinseln 22:10; Honolulu/Hawaii 04:18;
Anchorage/Alaska 03:25; Johannesburg/Südafrika 16:08; Auckland/Neuseeland 06:25;
Berlin/Deutschland 16:42.
Ende des Deutschland-RS 40/13 vom 03.10.2013
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
..._._