DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 39/13 VOM 26.09.2013

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


DARC-Team holt zweimal Silber und zweimal Bronze bei HST-Weltmeisterschaft

Die 11. IARU-Region-1-Meisterschaft in Schnelltelegrafie ist für das DARC-Team mit einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis - zweimal Silber und zweimal Bronze - zu Ende gegangen. Schon am ersten Wettkampfmorgen hatte das DARC-Team am 23.09. zwei Medaillen gewonnen. Im MorseRunner-Wettbewerb errang Stefan Hader, DL9ABM, eine Bronzemedaille. Beim Rufzeichenhören landete Fabian Kurz, DJ1YFK, auf Platz zwei und gewann somit Silber. Am Nachmittag konnte die dritte Medaille gefeiert werden. Heinrich Langkopf, DL2OBF, holte noch eine Bronzemedaille im Hörwettbewerb (5er-Gruppen). Am zweiten Wettbewerbstag holte DL2OBF eine weitere Silbermedaille im Pile-Up-Wettbewerb Morserunner für seinen zweiten Platz.

Die 11. IARU-Weltmeisterschaften in Hochgeschwindigkeits-Telegrafie fanden vom 22.-26.09. in Borovets, Bulgarien statt. Das deutsche Team bestand aus sieben Teilnehmern, insgesamt nahmen Funksportler aus 15 Nationen teil. Gastgeber der Veranstaltung war der bulgarische Amateurfunkverband BFRR.


Vorbeiflug der Jupiter-Sonde JUNO für Funkamateure interessant

Am 09.10. wird die Jupiter-Sonde "Juno" der NASA sich an der Erde noch mal so richtig Schwung für die Reise zum Gasriesen holen; bei diesem Manöver kommt Juno bis auf 560 km an die Erdoberfläche heran. Eines der Instrumente an Bord von Juno ist das "Radio & Plasma Wave Experiment" (RPWE). Es handelt sich um einen Funkempfänger, der 38 Kanäle von 1 MHz Breite im Bereich 3...41 MHz abdeckt. Die NASA möchte den Vorbeiflug an der Erde für einen letzten Test des RPWE nutzen. Es sind alle Funkamateure eingeladen, im 10-m-Band in einer koordinierten Übertragung am 09.10. von 18:00-20:40 UTC Juno mit 1/25 WPM "HI" zu telegrafieren. Sollte der Versuch gelingen, erhalten Teilnehmer, die sich vorher registriert haben, eine QSL-Karte. Die genauen technischen Details zum Ablauf beschreibt die NASA auf einer Webseite [www.jpl.nasa.gov/hijuno].


Neue entfaltbare Antenne für CubeSats

Das Massachusetts Institute of Technology - kurz MIT - berichtet, dass Wissenschaftler eine neue entfaltbare Antenne speziell für CubeSats entwickelt haben. Gerade diese stellen mit ihrer Kantenlänge von gerade einmal zehn Zentimetern eine besondere Herausforderung an das Satellitendesign dar. Bisher haben sich aufgrund ihrer Größe Grenzen für Mono- oder Dipolantennen ergeben. Daher griff man bisher auf Omni-Direktionale Antennen zurück, die weniger Gewinn aufweisen und auch nur geringere Datenraten der Übertragung ermöglichten. Die neue Faltantenne soll eine bis zu sieben Mal bessere Kommunikation erlauben. Physikalische Einheiten nennt die Amateur Radio Newsline in ihrer Meldung aber bisher nicht. Das MIT-Team unter der Führung von Alessandra Babuscia ist Teil der Forschungsgruppe von Professor Sara Seager, KB1WTW. Der Gruppe gehören die Studenten Mary Knapp, KB1WUA, Benjamin Corbin, und Mark Van de Loo vom MIT, sowie Rebecca Jensen-Clem vom Kalifornischen Technologieinstitut an.


Aufruf zur Teilnahme am Test des Ham-Video-Moduls

Die ARISS hat einen Aufruf an Funkamateure gestartet, die sich an einem Test der DATV-Übertragung von der Internationalen Raumstation ISS beteiligen wollen. Chairman Gaston Bertels, ON4WF, betonte: "Die Datenerfassung während dieser anfänglichen Testläufe ist wichtig und die Hilfe freiwilliger Operator wird sehr geschätzt". Zunächst sollen nur "blanke" Aussendungen übertragen werden. Weitere Details und der Testzeitpunkt sollen in Kürze bekanntgegeben werden. Den Aufbau einer Empfangsstation hat das Amateurfunkmagazin CQ DL in seiner Septemberausgabe beschrieben. Das HamTV genannte Projekt soll nach den abschließenden Tests in Betrieb genommen werden und per Videostreaming spannende Live-Einblicke in die Internationale Raumstation bieten.


Neues maritimes Mobil-Servicenetz auf 14.305 kHz

NautiCom - das neue deutsche maritim mobile Servicenetz - sendet täglich um 16:15 UTC auf 14.305 kHz und auf dem Echolink-Node DK0NC-L mit der Nummer 512503. Außerdem ist im Internet ein Livestream zu finden [2]. NautiCom ist eine Interessen- bzw. Arbeitsgemeinschaft, die sich aus Funkamateuren aus Deutschland und Spanien zusammensetzt. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Wassersport treibenden Funkamateure, Fahrtensegler und Skipper weltweit mit Wetter und Informationen zu versorgen, bzw. ihnen den Kontakt zur Heimat zu ermöglichen", fasst Thomas Clos, DD1WT, in einer E-Mail an die Redaktion zusammen. "Dazu benötigen wir keine Vereinsstrukturen, unser Motto lautet: Wer mitmachen möchte, kann mitmachen", ergänzt DD1WT. Der Service werde kostenlos angeboten. Derzeit arbeiten fünf Netcontroler auf den Bändern. Über weitere Informationen berichtet die Interessengemeinschaft auf ihrer Webseite [www.nauticom.de, www.dk0nc.de].


Termine

Der Rundspruch vergangene Woche wies auf die 19. Belgische Amateurfunk- und Computer Rallye in La Louvière hin. Diese findet am 29.09. - und nicht wie gemeldet am 19.09. statt. Darauf hat Frank Paulus-Rieth, DL8LR, die Redaktion dankenswerter Weise aufmerksam gemacht.

Die 22. Rheintal Electronica ist am 19.10. in der Hardt-Halle in 76448 Durmersheim, Kreis Rastatt. Über weitere Details berichtet man im Internet [www.rheintal-electronica.de].

Da die erste Rundfunksendung am 29. Oktober 1923 aus dem VOX-Haus in Berlin in AM gesendet wurde, gibt es zum Diplom DR90VOX [www.ovd13.de/index.php/award/voxhaus-award] an diesem Tag eine besondere Aktion. Alle in AM anrufenden Stationen erhalten die doppelte Punktzahl. Darüber informieren Herbert Frühling, DL7AHF, und Michael Hüber, DG8MH. Aufgrund der höheren Bandbreite von AM-Sendungen geht der DARC e.V. davon aus, dass sich die Funkamateure natürlich an die Bandpläne der entsprechenden Bänder halten.

Die Veranstalter der 32. INTERRADIO - die in diesem Jahr in Halle 2 auf dem Messegelände in Hannover am 30. November stattfindet [www.interradio.info] - weisen darauf hin, dass es parallel zum Messegeschehen eine Amateurfunkprüfung geben wird. Interessenten melden sich bei der Bundesnetzagentur-Außenstelle Köln telefonisch unter (02 21) 94 50 02 85.


Aktuelle Conteste

28.09.: AGCW-DL VHF/UHF Contest
28.-29.09.: CQ WW RTTY DX Contest
29.09.: Aktivitäts-Kurzcontest Distrikt Ruhrgebiet
01.-07.10.: Aktivitätswoche des DTC e.V.
02.10.: DIG-Geburtstags-Contest
03.10.: Deutscher Telegrafie Contest (DTC), Nordsee-Aktivitätstag und DIG-Geburtstags-Contest
05.10.: DARC HF-HELL Contest (80 m) und European Sprint Contest
05.-06.10.: Oceania DX Contest und IARU-Region 1 UHF/Microwaves October Contest
06.10.: ON Contest 80 m, RSGB 21/28 MHz Contest und DARC HF-HELL Contest (40 m)

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX- und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL September 2013 auf Seite 666 und Oktober 2013 auf Seite 738.


Funkwetterbericht (25.09. de DL1VDL)

Rückblick vom 18.-24.09.:
Am 22.09. um 22:44 UTC begann der Herbst, die Sonne stand im Zenit über dem Äquator. Die Sonnentätigkeit war geprägt von sieben Sonnenflecken auf der uns zugewandten Seite. Die Messwerte des solaren Fluxes lagen ziemlich konstant zwischen 99 und 111 Einheiten, die Sonnenfleckenzahlen stiegen von 59 am 18. auf 103 am 25.09. Es gab insgesamt zehn C-Flares. Die Kurzwellenausbreitung auf 80 und 40 m war an einigen Tagen sehr gut. Bevor die Partikelwolke der CME vom 21.09. am Vormittag des 24.09. zu kräftigen geomagnetischen Störungen führte, waren morgens auf 80 m karibische Stationen wie PJ2/G3TXF mit über S9 aufzunehmen. 40 bis 17 m waren an den meisten Tagen weltweit offen. Die Fernausbreitung auf 15 und 12 m war subjektiv gesehen besser als in der Vorwoche, es waren zumindest alle Kontinente hörbar. Auch auf 12 und 10 m gab es einige kurze Öffnungen nach Nordamerika und vor allem in die Karibik. Auf 10 m waren nordamerikanische Stationen über Backscatter abends im QSO mit afrikanischen Stationen lesbar.

Vorhersage bis zum 02.10.:
Gegenwärtig wächst die Sonnenfleckengruppe 1850, sodass die Wahrscheinlichkeit für M-Flares größer wird. Wir erwarten nach dem Abflauen der geomagnetischen Störungen ab 26.09. ein überwiegend ruhiges Erdmagnetfeld, wobei es kurzzeitige Störungen immer wieder geben kann, zumal das koronale Loch CH587 präsent ist. Die solaren Fluxwerte sind im Bereich zwischen etwa 100 und 120 Einheiten. Die DX-Bedingungen auf den unteren Kurzwellenbändern 160, 80 und 40 m bleiben interessant, die Signale sind vor allem während der Morgen- und Abenddämmerung recht laut. 40 bis 17 m ist morgens und abends nach Ozeanien offen. Auf 10 m findet man die kurzen Öffnungen nur, wenn man das Band immer mal prüft.

Orientierungszeiten für Gray-Line-DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:07; Melbourne/Ostaustralien 20:06; Perth/Westaustralien 22:03; Singapur/Republik Singapur 22:53; Tokio/Japan 20:30; Honolulu/Hawaii 16:20; Anchorage/Alaska 15:48; Johannesburg/Südafrika 03:54; San Francisco/Kalifornien 14:00; Stanley/Falklandinseln 09:39; Berlin/Deutschland 04:56;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:48; San Francisco/Kalifornien 02:02; Sao Paulo/Brasilien 21:03; Stanley/Falklandinseln 21:59; Honolulu/Hawaii 04:24; Anchorage/Alaska 03:47; Johannesburg/Südafrika 16:05; Auckland/Neuseeland 06:19; Berlin/Deutschland 16:58.


Ende des Deutschland-RS 39/13 vom 26.09.2013

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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