DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 33/13 VOM 15.08.2013

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


ADIF-Standard erreicht Version 3.0.4

Die Entwicklungsgruppe des "Amateur Data Interchange Format" (ADIF) hat den Standard zum Datenaustausch unter Amateurfunk-Anwendersoftware in seiner Version 3.0.4 fertiggestellt. Die Spezifikationen wurden im Internet [http://adif.org/304] veröffentlicht. Die neue Version enthält Verbesserungen, die Betriebsarten und Diplome optimal abbilden. Weiterhin werden jetzt Daten für das SOTA-Programm und der Upload zu Club Log, HRDLog.net und QRZ.com besser unterstützt. Informationen zur ADIF-Entwicklergruppe gibt es ebenfalls im Internet [http://groups.yahoo.com/group/adifdev].


W3HNK seit 50 Jahren als DX-QSL-Manager tätig

Vor einem halben Jahrhundert nahm Joe Arcure, W3HNK, seinen Dienst als QSL-Manager für DX-Stationen auf. Beginnend mit ZE4JS (Rhodesien, heute Simbabwe), hat er seitdem QSL-Aufgaben für mehr als 400 DX-Stationen abgewickelt. Die meisten Funkamateure mit DX-QSL-Karten haben wahrscheinlich mindestens eine in der Sammlung, die von W3HNK behandelt wurde. W3HNK ist Mitglied der CQ DX Hall Of Fame, und nimmt, obwohl er sich 1998 offiziell zurückzog, nach eigenen Aussagen immer noch aktiv am DX-Geschehen teil.


Astronaut Mike Foale, KB5UAC, geht in den Ruhestand

NASA-Astronaut Mike Foale, KB5UAC, der als Funkamateur auf der russischen Raumstation Mir und der Internationalen Raumstation ISS aktiv war, geht in den Ruhestand. Er verlässt die NASA nach seiner 26-jährigen Karriere, teilte die US-Weltraumbehörde mit. 1997 verbrachte er 145 Tage auf der Mir, von wo er zahlreiche Amateurfunkkontakte aus dem Orbit führte. Von 2003 bis 2004 war er Mitglied der achten Expeditions-Crew auf der ISS und 194 Tage im All. In diese Zeit fiel auch der Aufbau des Phase-2-Equipments für Schulkontakte im Programm Amateur Radio on International Space Station, kurz ARISS. Dieses besteht aus einem TM-D700E-Transceiver im Zvezda-Modul. Darüber berichtet der amerikanische Amateurfunkverband ARRL.


Neue Inhalte über die DARC-App für iOS verfügbar

Neben der CQ DL und dem DL-Rundspruch ist nun auch das wöchentlich erscheinende DX-Mitteilungsblatt über die DARC-App für iOS downloadbar. An der DARC-App für das Smartphone-Betriebssystem Android wird derzeit weiterhin gearbeitet. Weitere Informationen zur DARC-App und zum DX-MB finden Sie auf der DARC-Webseite [www.darc.de/aktuelles/archiv-details/article/darc-app-fuer-ios-nun-verfuegbar, www.darc.de/referate/dx/bulls/dxmb].


Dokumentationsarchiv Funk veröffentlicht HAM-RADIO-Vortrag von OH2BH

Das Dokumentationsarchiv Funk hat den HAM RADIO-Vortrag "Changing Time in DX Hunt" - zu Deutsch "Veränderungen in der DX-Jagd" - auf seiner Webseite veröffentlicht [www.dokufunk.org/laine]. Diesen hatte der Top-DXer Martti Laine, OH2BH, in Friedrichshafen gehalten. Inhaltlich gibt er auch einen Rückblick auf die Entwicklung der vergangenen 50 Jahre.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von Wolfgang Hadel, DK2OM.

Ein Militärsystem aus der Ukraine - Standort Odessa - sendete wochenlang auf 21.060 kHz oder darüber mit dem System AT3004D jeden Morgen um 07:00 UTC. Es arbeitet mit zwölf mal 120 Baud BPSK. Nach einer Beschwerde der Bundesnetzagentur-Außenstelle Konstanz verschwand es endgültig Ende Juli.

Radio Teheran verursachte zwischen 7.000 und 7.200 kHz mehrfach Störungen durch Nebenaussendungen. Radio Teheran sendet normal auf 7.240 kHz. Die Nebenprodukte erschienen teilweise bis zu 300 kHz darunter und darüber. Glücklicherweise gelang den dortigen Ingenieuren die Reparatur des alten Telefunkensenders. Keine Änderung gab es bei dem iranischen Überhorizontradar auf 28 MHz. Trotz einer Beschwerde der BNetzA Konstanz blieb das System in Betrieb, wenn auch nicht mehr ganz so oft.

7 und 14 MHz waren täglich von digitalen Aussendungen der russischen Militärs betroffen. Am 13.08. waren gleichzeitig drei Systeme auf 14 MHz in den Morgenstunden aktiv.

Auf unseren Bandanfängen beobachten wir wieder zunehmend Funkpiraten aus Sri Lanka und Indonesien in USB, teilweise auch in LSB. Besonders betroffen sind 14.000 und 21.000 kHz. Im Frühjahr trafen sich dort auch brasilianische Piraten. 3.500 kHz ist seit Jahren ein beliebter Treffpunkt für spanische Fischer. Russische Bastler funken gerne in den Abendstunden zwischen 3.500 und 3.550 kHz mit Eigenbaugeräten in AM. Auf 7.000 kHz finden wir immer wieder italienische Funkpiraten. DK2OM bittet darum, öfter mal die Bandanfänge zu beobachten und natürlich auch die Bandenden nicht zu vergessen.


Amateurfunk im NDR-Fernsehen

Am 19.08. sendet das NDR-Fernsehen in seinem Regionalmagazin für Mecklenburg-Vorpommern, "Land und Leute", über Aktivitäten zum International Lighthouse und Lightship-Weekend, bei dem weltweit Funkbetrieb von Leuchttürmen und Feuerschiffen gemacht wird. Dazu teilt Dirk Steinhauer, DGØKF, OVV von Greifswald (V11) der Redaktion mit: "Neben der Berichterstattung vom Leuchtturm Kap Arkona wird ein Teil dieses Beitrags ein kurzer Einspielfilm mit verschiedenen Interviews sein, der einige der vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten im Amateurfunk beleuchtet. Unsere derzeitigen Aktivitäten in Sachen Notfunk sollen dabei besonders in den Vordergrund gestellt werden."

Zum Redaktionsschluss des Deutschland-Rundspruches haben sich 485 Teilnehmer aus 50 Ländern zum ILLW angemeldet. Vergangenes Jahr waren es 473 aktivierte Standorte.


Vortragstitel der 58. UKW-Tagung stehen fest

Die Tagungsleitung der UKW-Tagung, die in diesem Jahr vom 13. bis 15.09. zum 58. Mal in Bensheim bzw. Weinheim stattfindet, hat die Vortragstitel bekannt gegeben. Darunter finden sich u.a. folgende Themen: Frequenzmessung mittels FFT-Interpolation, Neue Entwicklungen im HAMNET, Tropospheric ducting - und wie es wirklich funktioniert, Entwicklung einer spracherkennenden Rauschsperre, Amateurfunkanwendungen mit dem Raspberry Pi, neue Langyagi-Konzepte und Grundlagen der digitalen Signalverarbeitung. Die vollständige Liste ist auf der Veranstaltungswebseite einsehbar [www.ukw-tagung.org]. Die Tagung beginnt am Freitagabend mit einem Ham-Fest auf dem Gelände der Clubstation DLØWH. Am Samstag finden die Vorträge, die Ausstellung und der Funkflohmarkt auf dem Gelände der Karl-Kübel-Schule, Berliner Ring 34-38 in 64625 Bensheim statt. Am Samstagabend geht es mit dem Ham-Fest auf dem Clubgelände in Weinheim in die zweite Runde. Am Sonntagmorgen klingt die Tagung dort mit dem so genannten Sonntagsbrunch auf dem Gelände der Clubstation aus.


Aktuelle Conteste

17.08.: SARTG RTTY Contest
17. bis 18.08.: DARC KW-Fax-Contest, Keymen's Club of Japan Contest und North American QSO Party
18.08.: SARTG RTTY Contest
24. bis 25.08.: YO DX HF Contest und SCC RTTY Championship

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX- und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 8/13 auf S. 590.


Funkwetterbericht (13.08. de DL1VDL)

Rückblick vom 07. bis 13.08.:
Bis zum 08.08. dauerte die sehr ruhige solare Phase an, bei der nicht einmal ein C-Flare registriert wurde. Als die neuen Sonnenflecken 1817 und 1818 auftauchten, gab es wieder einzelne C- und am 12.08. einen M-Flare. Im Berichtszeitraum lösten sich zwar täglich Filamente aus der Sonnenkorona, deren Partikel bewirkten jedoch keine nennenswerten Störungen des Erdmagnetfeldes. Moderate Störungen des Erdmagnetfeldes gab es am 09. und 10.08. An den anderen Tagen war es ruhig. Beim WAE CW Contest waren die belebtesten Bänder 20, gefolgt von 15 und 40 m. 10 m ging eigentlich nur längs des Äquators und Richtung Süden. Dafür war 80 m nach dem Abflauen der Gewittertätigkeit ruhig und die Geomagnetik auch, sodass QSOs mit Australien und Neuseeland möglich waren. Bereits am Freitagabend war ZL3IO auf 80 m gut zu hören.

Vorhersage bis zum 20.08.:
Der solare Flux zeigt einen leicht steigenden Trend. Die Sonnenflecken 1817 und 1818 entwickeln sich weiter, sodass wir mit weiteren M-Flares rechnen können. Allerdings ärgert uns bis zum 18. oder 19.08. der heftige Sonnenwind, der von den Rändern des großen koronalen Loches CH579 zu uns strömt. Die lautesten DX-Signale finden wir auf 17, 20 und 15 m, gefolgt von 30 und 40 m. Wer die Graylinezeiten beachtet, hat gute DX-Chancen auf 80 m. Die Wahrscheinlichkeit für Öffnungen der Bänder 12 und 10 m steigt auch, denn neben der etwas aktiveren Sonne wechseln wir ganz langsam in herbstliche Bedingungen, bei denen die tagsüber dämpfende D-Schicht kontinuierlich schwächer wird.

Orientierungszeiten für Gray-Line-DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:06; Melbourne/Ostaustralien 21:07; Perth/Westaustralien 22:54; Singapur/Republik Singapur 23:04; Tokio/Japan 19:58; Honolulu/Hawaii 16:09; Anchorage/Alaska 14:02; Johannesburg/Südafrika 04:37; San Francisco/Kalifornien 13:24; Stanley/Falklandinseln 11:12; Berlin/Deutschland 03:46;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:55; San Francisco/Kalifornien 03:04; Sao Paulo/Brasilien 20:49; Stanley/Falklandinseln 20:52; Honolulu/Hawaii 05:02; Anchorage/Alaska 05:58; Johannesburg/Südafrika 15:47; Auckland/Neuseeland 05:45; Berlin/Deutschland 18:34.


Ende des Deutschland-RS 33/13 vom 15.08.2013

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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