Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Erweiterung der Betriebsmöglichkeiten auf 50 MHz
Zunächst bis zum 31.12.2013 dürfen Genehmigungsinhaber der Klasse A alle Sendearten mit einer Bandbreite bis 12 kHz im 6-m-Band von 50,030 bis 51 MHz nutzen. Sollten keine Störungen der bevorrechtigten militärischen Nutzungen in diesem Frequenzbereich auftreten, könnten diese Änderungen gegebenenfalls dauerhaft durch Amtsblattverfügung erlassen werden. In einem Schreiben an den "Runden Tisch Amateurfunk" teilte das Bundeswirtschaftsministerium (Abteilung VIA5) mit, dass dem entsprechenden RTA-Antrag zur Verbesserung der in der Verfügung 36/2006 festgelegten Nutzungsmöglichkeiten im 50-MHz-Band vom Primären Nutzer (Ministerium für Verteidigung) versuchsweise zugestimmt wurde. In der jetzt erfolgten Amtsblattmitteilung 152/2013 der BNetzA wurden die Details bekanntgegeben.
Die Veränderungen sind vom DARC-Referenten für Frequenzmanagement Ulrich Müller, DK4VW, in informellen Gesprächen mit Mitarbeitern des militärischen Frequenzmanagements (NARFA Germany) und des Bundesministeriums für Verteidigung (BMVg) vorbereitet und dann vom RTA beantragt worden. Sie waren auch Thema eines Gesprächs im Juli vergangenen Jahres, zu dem der DARC die Bundeswehr in seine Geschäftsstelle eingeladen hatte. Eine Duldung zu einem zeitbefristeten Zugang eines 200-kHz-Frequenzbereichs bei 70 MHz war vom BMVg ebenfalls ausgesprochen worden, leider sah sich die BNetzA nicht im Stande, dies in Bezug auf Artikel 4.4 der ITU Radio Regulation ebenfalls umzusetzen. Der RTA wird sich weiterhin bemühen, zumindest die Duldung eines kleineren Frequenzsegments oberhalb 70 MHz zu erreichen.
In den Bändern, in denen der Amateurfunkdienst nur mit sekundärem Status zugelassen
ist, muss der einzelne Funkamateur seinen Betrieb immer so einrichten, dass der Primäre
Nutzer diese Bänder ohne jede Störungen nutzen kann.
In der Praxis bedeutet dies, dass der Funkamateur nicht auf (oder nahe) einer vom
Primären Nutzer belegten Frequenz senden darf; sollte der Primäre Nutzer erst nach
Belegung der Frequenz durch den Funkamateur neu auf die Frequenz kommen, dann muss der
Funkamateur die Frequenz sofort räumen. Dies gilt auch in den anderen
Amateurfunk-Bändern mit sekundärem Status: 160-m-Band von 1850 bis 2000 kHz, dem
30-m-Band von 10,1 bis 10,15 MHz und den vielen GHz-Bereichen. Aber auch dort, wo der
Amateurfunkdienst Co-Primären Status hat, nämlich im 80-m-Band, sollten Funkamateure
berücksichtigen, dass Stationen des Primären Nutzers nicht flexibel in der Frequenzwahl
sind, sondern eine feste zugeteilte Frequenz benutzen müssen. Darüber berichtet Ulrich
Müller, DK4VW.
In letzter Zeit wurden im globalen E-Mailnetzwerk WinLink 2000 zum Versand von E-Mails über KW und UKW einige Neuerungen vorgenommen. Momentan wird ein neues System namens Radio only Winlink Network, kurz ROWN, getestet, welches E-Mailversand über HF ohne Internet-Anbindung seitens des Internet-HF-Gateways, genannt Radio Message Server (RMS) mit den Betriebsarten PACTOR und WINMOR realisiert. Erreicht der RMS die Central Message Server (CMS) nicht mehr, so werden alle eintreffenden Nachrichten lokal gespeichert und an eine andere RMS über Kurzwelle weitergeleitet, welche sich z.B. außerhalb eines Krisengebietes befindet und Internetzugang besitzt. Nachrichten unter Amateurfunkstationen können mit diesem System auch ohne jegliche Internetanbindung empfangen und versendet werden.
ROWN ist in der aktuellsten Version von RMSExpress bereits implementiert und läuft im Testbetrieb auf wenigen amerikanischen RMS-Stationen und der deutschen RMS DB0ZAV in Karben bei Frankfurt am Main. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Funkamateur als Endnutzer braucht nur eine Software, nämlich RMSExpress, welche sehr einfach und intuitiv zu bedienen ist. Die RMS-Stationen schalten automatisch auf ROWN-Betrieb um, wenn das Internet ausfällt. Nachrichtenversand im Krisengebiet ist garantiert. Gleichzeitig können die ROWN-Stationen, wenn die Funkamateure im Krisengebiet die RMS-Stationen außerhalb des Krisengebietes nicht erreichen können, die Nachrichten an diese über Kurzwelle automatisch ohne Eingriff durch den Sysop ins Internet weiterleiten.
Seit Anfang Mai wurde das Soundkartenprotokoll WINMOR, welches eine kostengünstige Alternative zum TNC-basierten PACTOR-Standard bietet, um die Modulationsart Quadratamplitudenmodulation (QAM) erweitert, welche den bisher schnellsten 16-fachen PSK-Modus rückwärtskompatibel ersetzt. Die Vorteile von QAM sind die zusätzliche Übertragung eines weiteren Viterbi-FEC-Bits (Vorwärtsfehlerkorrektur), um den schnellsten Übertragungsmodus noch robuster zu gestalten. Um RMSExpress mit dem aktuellen WINMOR-TNC zu nutzen, muss dieser manuell heruntergeladen und in den Ordner "RMS Express" entpackt werden.
Bei der RMS DB0ZAV (80 m, 40 m und 20 m) läuft QAM im Testbetrieb. Parallel dazu ist im Peer-to-Peer-Modus die Notfunkstation DLØNOT in WINMOR ebenfalls auch mit dem neuen QAM-Modus zu erreichen. DB0ZAV und DLØNOT laufen simultan auf einem PC mit einem Transceiver und den gleichen Frequenzen im gleichen Zeitfenster (Scanmodus) wie DBØZAV. Ein aktueller Screenshot der Station kann auf der Webseite von DL1ZAV abgerufen werden.
Bundesrat stoppt neues Gebührenrecht
Die Länder haben am 03.05. ein Gesetz, mit dem der Bundestag im Zuge einer grundlegenden Strukturreform das gesamte Gebührenrecht des Bundes modernisieren, bereinigen und vereinheitlichen will, in den Vermittlungsausschuss verwiesen. Der Amateurfunk in Deutschland ist insofern betroffen, als alle relevanten Gebühren in dieser Gesetzesinitiative neu geregelt würden, eben auch - aber nur als sehr kleiner Teil des gesamten Entwurfs - solche, die sich auf TKG, EMVG, AFuG, AFuV, BEMFV und FTEG beziehen. Der Runde Tisch Amateurfunk wurde schon Anfang 2012 auf die Initiative aufmerksam und sprach dazu mit Vertretern des Ministeriums auf der HAM RADIO 2012. Dem RTA wurde damals bedeutet, dass der Entwurf zur Änderung des Gebührenrechts vorerst mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern würde. Und nun ist es so auch eingetreten.
Neue Version von TQSL für das LoTW erscheint später
Mitte April verbreitete der amerikanische Amateurfunkverband ARRL, dass seine neue TQSL-Software zur Bedienung des Logbook of the World in der Version 1.14 am 20.05. verfügbar sei. Man entdeckte noch einige Fehler, die nun korrigiert werden. Die ARRL will die Software nun bis Ende Mai zur Verfügung stellen.
Vortragsprogramm des 64. Bodenseetreffens zur HAM RADIO ist online
Das Programm für das 64. Bodenseetreffen vom 28.30.06. während der HAM RADIO in Friedrichshafen steht nun zum Download zur Verfügung [www.darc.de/uploads/media/Flyer-HAM_RADIO_2013.pdf]. Die Besucher haben die Auswahl aus etwa 70 Vorträgen, Treffen und Workshops, an denen sie teilnehmen können. Den Schwerpunkt bildet in diesem Jahr das Thema "Abenteuer Amateurfunk - DXpedition" mit der DX-Sonderschau, der DX-University, dem DX-Contestforum und verschiedenen weitere Vorträgen zum Thema DX. Als Referent konnte u.a. Martti Laine, OH2BH, gewonnen werden. Er referiert über das Thema "Veränderungen in der DX-Jagd". Weitere Vorträge behandeln DXpeditionen in die Karibik, in die Südsee, nach Lesotho sowie die DXpeditionen 5X8C oder V84SMD. DX-Gruppen wie ZL9HR, D64K, PT0S, 5X8C und 9M4SLL sind voraussichtlich in der Sonderschau mit dabei und berichten von ihren abenteuerlichen Weltreisen als Funkamateure. Für alle, die sich intensiv mit dem Thema DXen und DXpeditionen während der HAM RADIO beschäftigen möchten, empfiehlt sich schon jetzt die Anmeldung für die DX-University, die das Referat für DX und HF-Funksport am Freitag, den 28. Juni, während der Messe anbietet. Anmeldung und weitere Infos im Internet [www.darc.de/referate/dx/bulls/dxu]. Als weiteres Highlight ist der Autor von Rothammels Antennenbuch Alois Krischke, DJØTR, als Referent mit dabei sowie solche aus Praxis, Forschung und Lehre.
Jetzt Vorbereitungen zum 11. Funkertag am 8. Juni treffen
Am 08.06. ruft der DARC zum 11. Funkertag auf. An diesem Tag stehen die lokale, publikumswirksame Darstellung des Amateurfunks durch die DARC-Ortsverbände und der Funkbetrieb auf den Bändern im Mittelpunkt. Mit den Vorbereitungen sollten Sie frühzeitig beginnen. Zur öffentlichen Präsentation der Ortsverbände bietet die DARC-Geschäftsstelle Werbematerial an, welches Sie telefonisch unter (05 61) 94 98 80 oder per eMail [darc@darc.de] bestellen können. Tipps und Vorlagen zur Erstellung von Presseinformationen für die lokalen Medien finden Sie auf der DARC-Webseite [www.darc.de/mitglieder/geschaeftsstelle/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/vorlagen-fuer-pressemitteilungen]. Parallel veranstaltet das DARC-Referat für DX und HF-Funksport eine QSO-Party, deren Ausschreibung in der Juniausgabe der CQ DL auf Seite 440 veröffentlicht ist.
25.26.05.: CQ WW WPX Contest und Bayerischer Bergtag
26.05.: Hamburg-Contest
01.02.06.: DARC-Mikrowellenwettbewerb und IARU-Region-1-Fieldday
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [www.darc.de/referate/dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL Mai 2013 auf Seite 360 und Juni 2013 auf Seite 440.
Funkwetterbericht (22.05. de DL1VDL)
Rückblick vom 15.21.05.:
Der solare Flux erreichte mit 212 Einheiten am 16.05. den bisher höchsten Wert in
diesem Jahr. Dieses Prädikat trifft auch für die Sonnenaktivität zwischen dem 13. und
20.05. zu, wobei der mittlere solare Flux dieser Sonnenrotationsperiode um 106 über dem
der letzten lag [www.solen.info/solar]. Im Berichtszeitraum
dominierte die aktive Region 1748 mit einem X-Flare am 15.05. und weiteren drei M-Flares
danach. Im Laufe der Woche verringerte sich die Sonnenaktivität leicht, wobei der solare
Flux von 146 auf 125 Einheiten fiel und die Sonnenfleckenzahl von 186 auf 119. Das
geomagnetische Feld war ziemlich ruppig, denn die Teilchenwolken auch der nicht
unmittelbar auf die Erde gerichteten koronalen Masseauswürfe waren so groß, dass sie
für intensive geomagnetische Störungen am 16., 18. und 19.05. sorgten. Etwas ruhiger
wurde das Erdmagnetfeld erst am 20. und 21.05.
Die Kurzwellenausbreitung auf den Bändern zwischen 160 und 40 m war typisch sommerlich, kurze Nächte und atmosphärische Störungen bestimmten das Geschehen. Die mittleren Frequenzen zwischen 10 und 17 MHz waren an den meisten Tagen trotz geomagnetischer Störungen gut offen. 15 und 12 m überraschten uns insgesamt positiv, denn sie öffneten wieder morgens zeitig, beim 10-m-Band traf das nur sehr eingeschränkt zu. Die 6-m-Sporadic-E-Saison begann erwartungsgemäß. Darüber hinaus gab es wieder Öffnungen nach Südamerika, in die Karibik und nach Südafrika.
Vorhersage bis zum 30.05.:
Sieben Sonnenflecken sind auf der uns zugewandten Sonnenseite sichtbar. Die
Wahrscheinlichkeit für weitere M-Flares liegt bei 50 %. Wir erwarten Fluxwerte im Bereich
zwischen 110 und 130. Das geomagnetische Feld bleibt unbestimmt, wobei die
Störungswahrscheinlichkeit durch intensiven Sonnenwind ab dem 28.05. größer wird. Die
Kurzwellenfernausbreitung wird auf den Bändern 20, 17 und 15 m am stabilsten sein. Das
6-m-Band bleibt interessant.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:17; Melbourne/Ostaustralien 21:18;
Perth/Westaustralien 23:02; Singapur/Republik Singapur 22:55; Tokio/Japan 19:31;
Honolulu/Hawaii 15:50; Anchorage/Alaska 12:52; Johannesburg/Südafrika 04:42; San
Francisco/Kalifornien 12:55; Stanley/Falklandinseln 11:40; Berlin/Deutschland 03:00;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:12; San Francisco/Kalifornien 03:18; Sao
Paulo/Brasilien 20:29; Stanley/Falklandinseln 20:07; Honolulu/Hawaii 05:05;
Anchorage/Alaska 06:55; Johannesburg/Südafrika 15:26; Auckland/Neuseeland 05:17;
Berlin/Deutschland 19:06.
Ende des DL-Rrundspruchs 21/13 vom 23.05.2013
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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