DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 16/13 VOM 18.04.2013

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Neuer Service des DARC e.V.: Vollständige CQ DL online im Internet und als App

Mit Erscheinen der CQ DL-Ausgabe 5/13 können Sie das Amateurfunkmagazin auch am Bildschirm lesen. Auf der CQ DL-Webseite [1] finden Sie einen Link zur aktuellen Ausgabe, die in Abhängigkeit vom verwendeten Browser auf dem Computer eine blätterbare CQ DL im Flashformat oder in einer abgespeckten HTML5-Version anzeigt. Dieser neue Service ist nur für Mitglieder des DARC e.V. nutzbar und kostenlos. Sie brauchen Ihre Mitgliedsnummer und das DARC-Passwort zum Einloggen, um die CQ DL online lesen zu können. Drucken oder speichern im PDF-Format ist nicht möglich. Sie erhalten aber zusätzlich, wie gewohnt, die gedruckte CQ DL monatlich nach Hause!
Bis Anfang Mai wird auch eine DARC-App in den Appstores für iOS und Android zur Verfügung stehen. Diese App kostet einmalig einen geringen Betrag und bietet für die mobilen Geräte, wie Tablet-PCs, und Smartphones einige Komfortfunktionen: Zum Beispiel können Sie die CQ DL auf diese Weise in die App herunterladen und so auch ohne Internetverbindung lesen. Geplant ist auch, die App um weitere Informationen aus dem DARC e.V. zu ergänzen. Unter anderem werden später der Deutschland-Rundspruch, Informationen aus dem QSL-Büro und der technischen Verbandsbetreuung u.v.m. in der App direkt zur Verfügung gestellt. Auch mit der DARC-App kann man die CQ DL nur herunterladen, wenn man Mitglied im DARC e.V. ist und sich mit Mitgliedsnummer und Passwort authentifiziert. Sobald die App verfügbar ist, informieren wir in den DARC-Medien. Die CQ DL steht analog zu den Erscheinungsterminen der Printversion dann auch digital zur Verfügung.


Turbo-Code der AMSAT-DL wird nun bei STEREO-Satelliten der NASA angewendet

Seit dem 02.04. verwenden die zwei STEREO-Raumsonden der NASA den Turbo-Code zur Übertragung ihrer Weltraumwetterdaten in Echtzeit. Das Besondere: Die dazu nötige Turbodecoder-Software wurde von der AMSAT-DL entwickelt. Vier Bodenstationen empfangen diese Daten. In Deutschland ist das die Amateurfunkstation DL0SHF in Kiel-Rönne und das IUZ in Bochum. Weitere Empfangsstellen sind das NICT in Koganei/Japan und CNES in Toulouse/Frankreich. Die Station in Bochum wird von der AMSAT-DL e.V. gemeinsam mit der IUZ-Sternwarte Bochum betrieben und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und DLR gefördert.


Mittelwelle in Finnland freigegeben

Die finnische Fernmeldebehörde setzte am 26.03. neue Amateurfunkbestimmungen sowie den neuen Frequenzzuweisungsplan in Kraft. Wesentliche Änderung ist die Freigabe des 7 kHz breiten Frequenzbereiches von 472 bis 479 kHz auf sekundärer Basis mit einer Strahlungsleistung von maximal 1 W EIRP und einer maximalen Bandbreite von 1 kHz. Darüber berichtet Gerd Latzin, DL2SB, vom DARC-Auslandsreferat.


Nachrichten der DARC-Bandwacht

Nachfolgend die Nachrichten der DARC-Bandwacht, zusammengestellt von ihrem Mitarbeiter Ulrich Bihlmayer, DJ9KR.

Radio Hargeisa aus Somaliland sendet bereits seit Mitte Oktober 2012  täglich auf 7.120 kHz in den Nachmittags- und Abendstunden und verursacht dadurch starke Störungen. Beschwerden der Bundesnetzagentur und von DJ9KR und auch der persönliche Kontakt von Baldur Drobnica, DJ6SI, mit einem Vertreter des somalischen Fernmeldeministeriums in DL Ende Februar haben bis dato noch keine Abhilfe gebracht. Offensichtlich ist das Personal des Senders nicht in der Lage, auf eine Frequenz höher als 7.205 kHz auszuweichen.

Das verzerrte Signal der russischen Luftwaffe auf 7.018 kHz in F1B lief den ganzen Winter im 40-m-Band. Meist wurden schnelle Umtastungen gesendet. Nun ist es weg. Dafür sendet die russische Marine (wieder) mit 50 Bd auf 7.054 kHz und macht durch ihr breitbandiges Signal den digitalen Bereich des 40-m-Bandes kaputt.

Mario Täubel, DGØJBJ, beobachtet seit einigen Monaten für die Bandwacht die Frequenzen auf Überhorizontradare. Sie sind im 20-, 15- und im 10-m-Band zu hören. Im März loggte er Hunderte. Sie stammen aus Zypern, aus der Türkei, aus China und aus dem Iran. Letzteres ist akustisch auffällig: Es ist täglich stundenlang im 10-m-Band zu finden, springt hin und her und sendet im Wechsel Töne von 307 und 870 Hertz. Dieses Radar ist bis 60 kHz breit und splattert über 500 kHz.

OM Hadel, DK2OM, entdeckte illegale Bojen der holländischen Firma "Datawell" auf Frequenzen zwischen 29.250 und 29.525 kHz im Mode F1B. Die Boje "Waverider" misst Wellenhöhe, Wellenrichtung, Oberflächenströmung und die Wasser-Temperatur. Die Standorte der von DK2OM entdeckten Bojen sind im Meer vor Spanien, Italien, Indien, Marokko und Gibraltar. Die Telemetriesignale von der Insel Fuerteventura (29.250 kHz), Süditalien (29.375 kHz) und Marokko (29.450 kHz) hört Uli Bihlmayer fast täglich, obwohl sie nur eine Leistung von etwa 200 mW haben.


Termine

Unter dem Motto "Amateurfunk betritt sein zweites Jahrhundert in der Krisenkommunikation" feiert die IARU am 18.04. den Weltamateurfunktag.

Die Mitgliederversammlung des HSC findet am 20.04. um 10:00 Uhr im Rahmen des Großen CW-Treffens statt. Letzteres geht vom 19.–21.04. im Hotel Eisenacher Haus in 98634 Erbenhausen/Rhön. Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der AGCW und des HSC [2].

Die DARC-Mitgliederversammlung tagt vom 26.–28.04. im Hotel Stadt Baunatal, Wilhelmshöher Str. 5, in 34225 Baunatal. Die Beratung der vorliegenden Anträge am Samstag von 11:00–12:30 Uhr und die Mitgliederversammlung von 14:00–18:00 Uhr sind für alle DARC-Mitglieder öffentlich. Die Versammlung wird am Sonntag von 09:00–12:00 Uhr fortgesetzt. Zur Beratung und Abstimmung liegen drei Anträge vor. Weitere Informationen zur Mitgliederversammlung gibt es auf der DARC-Webseite [3].

Die Distrikte Sachsen (S), Sachsen-Anhalt (W) und Thüringen (X) laden am 01.05. zum 12. Burgenaktivitätstag ein. In den geführten QSOs von Burgen und Schlössern sollte ein Hinweis auf die Geschichtsträchtigkeit des besetzten Objektes gegeben werden. In den vergangenen Jahren hat sich das Interesse an dieser Aktivität gesteigert, auch aufgrund der Diplome aus den einzelnen Distrikten. Informationen zu den Burgen und Schlössern, welche am besagten Tag QRV sind, findet man im Internet [4].

Das fünfte D-Star-Treffen am Grandsberg im vorderen Bayerischen Wald findet statt am 11.05. und beginnt um 09:00 Uhr am Grandsberg im Berggasthof Menauer. Anmeldung ist erbeten bei Josef Rohrmüller, DL9RAR, telefonisch unter (0 94 28) 90 38 70 oder per eMail [5].


Aktuelle Conteste

20.04.: European Sprint Contest, TARA Skirmish Digital Prefix Contest und ES Open Championship
19.–20.04.: Holyland Contest
20.–21.04.: YU DX Contest
27.–28.04.: SP DX RTTY Contest und Helvetia Contest
28.04.: BARTG Sprint 75
29.04.–04.05: EUCW/FISTS QRS-Party

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 4/13 auf S. 286.


Funkwetterbericht (16.04. de DL1VDL)

Rückblick vom 09.–15.04.:
Bis zur Explosion des M6-Flares in der Region 1719 am Morgen des 11.04. war die Sonne ruhig. Die danach hohe Sonnenaktivität war gekennzeichnet durch einen um etwa zwei Größenordnungen angestiegenen Flux hochenergetischer Protonen - durch einen Tenflare. Dieser erreichte kurzzeitig 470 solare Fluxeinheiten durch einen koronalen Masseauswurf. Am 12.04. gab es einen weiteren M-Flare, diesmal von der Region 1718. Die erste intensive Schockwelle erreichte uns am 13.04. um 02:15 UTC. Sie störte den Kurzwellenfunkverkehr auf der Tagseite der Erde und in den Polargebieten. Auch am Folgetag gab es immer wieder isolierte Störungen, die bis zum 15.04. abgeklungen waren. Der Zustand der Ionosphäre war insgesamt nicht schlecht, sonst wäre die Samoa-DXpedition 5W0M mittags nicht auf 10 und 12 m über die transpolaren Funklinien bei uns zu hören gewesen. Zwischen 80 und 12 m fand man wieder Stationen aus allen Erdteilen, aber nicht täglich.

Vorhersage bis zum 24.04.:
Bis zum Wochenende verlassen die aktiven Sonnenflecken 1718 und 1719 die uns zugewandte Sonnenseite. Damit werden intensive Flares immer unwahrscheinlicher. Wir treten in eine sehr ruhige Sonnenphase ein, die möglicherweise bis Ende April dauern kann. Dann erscheinen die beiden genannten Sonnenflecken wieder am östlichen Sonnenrand. Die Fluxwerte können die 100er Marke wieder unterschreiten. Das geomagnetische Feld wird meist nur gering gestört sein. Nur am 18. und 19.04. strömt voraussichtlich intensiver Sonnenwind aus dem koronalen Loch CH 565 und führt zu Störungen des Erdmagnetfeldes. Gute Öffnungen der Bänder 10 und 12 m werden seltener, während die Bänder 30, 20, 17 und 15 m DX-Verbindungen mit allen Erdteilen erlauben. Das 40-m-Band bleibt in den kurzen Nächten und während der Dämmerungszeiten interessant, während 80 und 160 m vor allem in den Dämmerungsphasen entlang des Terminators DX-Chancen bieten.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:47; Melbourne/Ostaustralien 20:47; Perth/Westaustralien 22:38; Singapur/Republik Singapur 23:00; Tokio/Japan 20:06; Honolulu/Hawaii 16:10; Anchorage/Alaska 14:29; Johannesburg/Südafrika 04:24; San Francisco/Kalifornien 13:32; Stanley/Falklandinseln 10:45; Berlin/Deutschland 04:05;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 23:36; San Francisco/Kalifornien 02:47; Sao Paulo/Brasilien 21:51; Stanley/Falklandinseln 21:07; Honolulu/Hawaii 04:51; Anchorage/Alaska 05:24; Johannesburg/Südafrika 15:50; Auckland/Neuseeland 06:53; Berlin/Deutschland 18:08.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] www.cqdl.de
[2] www.agcw.org, www.highspeedclub.org
[3] www.darc.de/darc-info/mitgliederversammlung
[4] www.amateurfunk-gera.de, www.cota-sachsen.de, burgen.amateurfunk-ballenstedt.de, www.cotagroup.org
[5] dl9rar@darc.de
[dx] www.darc.de/referate/dx


Ende des DL-Rundspruchs 16/13 vom 18.04.2013

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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