DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 7/13 VOM 14.02.2013

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


Aus dem Smartphone wird ein SDR-Empfänger

In Verbindung mit einem DVB-T-USB-Stick und der neuen Software-App "SDR Touch" wird aus einem Smartphone bzw. Tabletrechner ein portabler Software-Defined-Radio-Empfänger. Voraussetzung dazu ist das Android-Betriebssystem. Der USB-Stick wird über ein so genanntes OTG-Adapterkabel an das Gerät angeschlossen. Dieses adaptiert die geräteeigene Mini-USB-Buchse zu einer gewöhnlichen USB-A-Buchse. Die SDR-Touch-App erlaubt Empfang im Bereich 50 MHz bis 2,2 GHz. Letzterer wird maßgeblich durch den USB-Stick bestimmt. Als DVB-T-USB-Sticks eignen sich solche, die auf einem RTL2832U-Chip basieren. Dass man sie an einem gewöhnlichen PC als SDR-Empfänger verwenden kann, darüber berichtete bereits das Amateurfunkmagazin CQ DL in seiner Ausgabe 11/12 auf S. 780. Einen ausführlichen Beitrag über die neue Technik gibt es im Internet [1]. Eine Liste kompatibler USB-Sticks listet ein Beitrag im XDA-Developer-Forum, ebenfalls im Internet [2]. OTG-Adapter findet man bei Online-Händlern durch Eingabe selbigen Suchbegriffs. Interessenten, die sich SDR Touch aus dem Google Play Store laden wollen, müssen sich aktuell noch gedulden, da die Software vorübergehend vom Marktplatz genommen wurde. Der Download soll aber in Kürze wieder möglich sein. SDR Touch befindet sich derzeit noch im Entwicklungsstadium, zeigt aber doch deutlich, in welche Richtung die technische Entwicklung voranschreitet.


Kubanische Funkamateure entdecken die Amateurfunksatelliten

In jüngster Zeit werden mehr kubanische Funkamateure auf Amateurfunksatelliten aktiv. Darüber berichtet Raydel, CM2ESP, im AMSAT Bulletin-Board. CO7WT und CM2XN sind stolz auf ihre ersten Kontakte über den SO-50-Satelliten. Das sieht auf den ersten Blick einfach aus, für kubanische Funkamateure ist das jedoch ein großer Erfolg, dem viel Eigenbauinitiative vorausging. Viele dortige Funkamateure verfügen nicht über nötige Gerätschaften, sodass sie verstärkt auf den Selbstbau angewiesen sind. Die Interessenten haben sich zudem zu einer Aktivitätsgruppe zusammengeschlossen.


USKA berichtet über Änderungen im QSL-Büro

QSL-Karten an Nichtmitglieder des Schweizer Amateurfunkverbandes USKA werden von dessen QSL-Büro künftig sofort vernichtet. Dies teilt die USKA auf ihrer Webseite mit. Bisher wurden unzustellbare Karten immer mit dem Vermerk "Not Member" gestempelt und an den Absender zurückgeschickt. Aus Kosten- und Aufwandgründen wurde diese Praxis nun eingestellt. Die USKA weist darauf hin, dass auch andere Amateurfunkverbände nach diesem Schema arbeiten. Vor etwa einem Jahr schränkte die britische RSGB ihren QSL-Service in ähnlicher Weise ein: Vermittelt werden nur noch Karten für Mitglieder und solche, die für den Service zahlen. Viele Jahre hatte die RSGB eingehende Karten allen Funkamateuren zugestellt, auch wenn diese nicht Mitglied waren. Der DARC e.V. legt besonderen Wert auf Service und schickt weiterhin unzustellbare QSL-Karten wieder an den Absender zurück.

Zur erfolgreichen Vermittlung über das Schweizer Büro empfiehlt Rudolf Dobler, HB9CQL, zu prüfen, ob das Bestimmungsland über ein aktives QSL-Büro verfügt. Ferner weist er darauf hin, dass der Manager EA7FTR etwa 200 Rufzeichen verwaltet und keine Büro-QSLs akzeptiert. Man sollte daher bei allen Managern stets prüfen, ob auch der Büroweg funktioniert.


Nutzlasten für Stratosphärenballonprojekt gesucht

Für ein Stratosphären-Ballonprojekt, das auf der Amateurfunkmesse HAM RADIO Ende Juni starten soll, werden Nutzlasten gesucht. Noch bis zum 02.04. kann man sich dafür anmelden [3]. Geplant ist ein polnisches und ein deutsches Nutzlastmodul. Neben den Basismodulen reserviert das Projekt-Team 300 g Nutzlast für Interessenten: 150 g sind für einen einzelnen Schüler oder auch ein Schülerteam vorgesehen. Das kann beispielsweise ein Elektronik-Bastelclub eines Ortsverbandes oder einer Jugendgruppe sein. Weitere 150 g sind für ein Projekt eines Funkamateurs oder auch eines Elektronikentwicklers reserviert. Außer Masse inklusive Spannungsversorgung und Gehäuse werden keine weiteren Parameter vorgegeben. Zur Kommunikation mit der Hauptnutzlast und dortiger Datenspeicherung oder auch Aussendung bietet das Projektteam ein Funkmodul mit serieller Kommunikation an. Hierüber können auszusendende Parameter und Messwerte übertragen werden. Auch das Übermitteln von drei analogen oder digitalen Signalen ist möglich. Als Starttermin ist Samstag, der 29.06. um 11:00 Uhr vorgesehen. Den ausgewählten Modulen, die beim Ballonstart mit dabei sind, winken Sachpreise, die auf der HAM RADIO vergeben werden.


Termine

Am 16.02. findet die 36. GHz-Tagung von 09:00–16:45 Uhr in der Volkshochschule Maria Lindenhof an der B224, in Dorsten statt. Weitere Informationen sind der Tagungswebseite zu entnehmen [4].

Recklinghausen ist am 24.02. Schauplatz der 21. Funkbörse. Die Vestlandhalle ist für Besucher von 11:00–16:00 Uhr geöffnet [5].


Aktuelle Conteste

15.–16.02.: Russian WW PSK Contest
16.–17.02.: ARRL International DX Contest
20.02.: AGCW-DL Schlackertastenabend
22.–24.02.: CQ World-Wide 160 m Contest
23.–24.02.: Bayerischer Bergtag, REF-Contest, UBA DX Contest und North American QSO Party
24.02.: HSC Contest

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 2/13 auf S. 134.


Funkwetterbericht (13.02. de DL1VDL)

Rückblick vom 06.–12.02.:
Aus der grafischen Darstellung der Sonnenaktivität erkennt man, dass es eine vergleichbare, etwa einen Monat dauernde inaktive Sonnenphase im Jahre 2012 zwischen dem 17.03. und 15. 04. auch gegeben hat [6]. Die solaren Fluxwerte lagen im Berichtszeitraum zwischen 103 und 108, die Sonnenfleckenzahlen zwischen 58 und 106. Das Magnetfeld war nur zwischen dem 07. und 08.02. wegen einer koronalen Plasmawolke einer CME vom 06.02. deutlich gestört. Erwähnenswerte Flares waren eines der Stärke C8 am 06.02. vom Sonnenfleck 1667 und ein C2 am 09.02. Die etwa bis zum Frühlingsanfang noch winterlichen Ausbreitungsbedingungen auf Kurzwelle favorisierten die drei unteren Kurzwellenbänder 160, 80 und 40 m. Sie öffneten fast täglich weltweit. Zwischen 30 und 17 m waren ebenfalls alle Kontinente  leicht erreichbar, wobei 17 und 20 m etwa eine Stunde nach einbrechender Dunkelheit schließen. Die Bänder 15, 12 und 10 m waren nur selten ordentlich benutzbar. Auf 15 m gab es beispielsweise kurze, aber gute Öffnungen nach Japan. 10 m öffnete zumindest an einigen Tagen kurz vor unserem Sonnenuntergang nach USA und morgens direkt nach Osten (VK und HS).

Vorhersage bis zum 20.02.:
Die Sonnentätigkeit bleibt ruhig, aber auf dem Monitor der Sonnenrückseite [7] sieht man schon drei größer werdende Sonnenfleckengebilde, die uns ab Ende der nächsten Woche vielleicht mehr Sonnenaktivität bescheren werden. Wir erwarten bis zum 20.02. nur eine sehr langsame Steigerung der Sonnenaktivität und praktisch vergleichbare Ausbreitungsbedingungen wie in der vergangenen Woche. Das geomagnetische Feld bleibt unbestimmt, ruhige Phasen sind durch zeitweise Störungen durchsetzt.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:49; Melbourne/Ostaustralien 19:46; Perth/Westaustralien 21:52; Singapur/Republik Singapur 23:16; Tokio/Japan 21:30; Honolulu/Hawaii 17:02; Anchorage/Alaska 17:45; Johannesburg/Südafrika 03:51; San Francisco/Kalifornien 15:02; Stanley/Falklandinseln 08:55; Berlin/Deutschland 06:27;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 22:28; San Francisco/Kalifornien 01:47; Sao Paulo/Brasilien 21:48; Stanley/Falklandinseln 23:26; Honolulu/Hawaii 04:28; Anchorage/Alaska 02:38; Johannesburg/Südafrika 16:52; Auckland/Neuseeland 07:20; Berlin/Deutschland 16:14.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] www.hamradioscience.com/android-meets-the-rtl2832u
[2] tinyurl.com/amwgrjd
[3] contest@balloonproject.eu, www.darc.de/ham-radio/ballonstart
[4] www.ghz-tagung.de
[5] igaf.de/html/info_s_und_tips.html
[6] www.solen.info/solar
[7] www.solarham.net/farside.htm
[dx] www.darc.de/referate/dx


Ende des DL-Rundspruchs 7/13 vom 14.02.2013

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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