Redaktion: Distriktsvorstand MVP
Weihnachtsinfo des DARC-Vorsitzenden OM Steffen Schöppe, DL7ATE
Liebe Ortsverbandsvorsitzende, liebe Mitglieder und liebe Funkfreunde,
das Jahr neigt sich dem Ende. Während der anstehenden Weihnachtstage und im Jahreswechsel
haben wir hoffentlich alle etwas Zeit, die Erlebnisse und Ereignisse mit der Familie, mit
Freunden oder im Beruf Revue passieren zu lassen. Und es ist eine gute Zeit für einen
Rückblick auf die Errungenschaften und Herausforderungen für den Amateurfunk.
Eine positive Nachricht war für uns Funkamateure mit Sicherheit die Freigabe eines neuen Frequenzbereiches für den Amateurfunk. Einige Funkamateure werden die anstehende Winterzeit bestimmt dafür nutzen, ihr Shack für die ersten Funkversuche auf 630 m aufzurüsten. Übrigens ist es der engagierten Arbeit der IARU zu verdanken, dass wir diese neuen Möglichkeiten bekommen haben. Der DARC ist innerhalb der IARU mit mehreren Funkamateuren aktiv. So vertreten wir die Interessen aller Funkamateure. Auch wenn es manchem so erscheint, ist dieser Gewinn auf den Frequenzbändern keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis einer sehr ernsthaften und konzentrierten Arbeit unserer Referate und unserer Mitarbeiter in der Geschäftsstelle.
Das Ansehen des DARC bei Behörden und in den Ministerien ist hoch - das bestätigen mir alle, die dort zu Verhandlungen eingeladen werden. Viele zeigen Verständnis für unsere Anliegen und wir haben in jedem Bereich konkrete Ansprechpartner, die den DARC und den RTA als Einrichtung sehr ernst nehmen. Die Arbeit der Interessenvertretung gegenüber Behörden, Politik und gegenüber der Industrie geht natürlich kontinuierlich weiter. Für das nächste Jahr werden wir daran arbeiten, dass die Herzschrittmacher-Grenzwerte wegfallen und so deutliche Verbesserungen für den Amateurfunk erreicht werden. Auch hier ist zu erwähnen, dass wir als DARC über Jahre stets das Thema in den Fokus gerückt und bereits von Anfang an unsere Argumentation wissenschaftlich belegt haben. Diese Prozesse kosten Zeit und Geduld Erfolge in der Interessenvertretung sind in der Regel nicht von heute auf morgen zu erreichen, sondern zeigen sich erst nach intensiven Gesprächen und Verhandlungen mit vielen Beteiligten.
Natürlich haben wir im DARC auch Herausforderungen meistern müssen, die nicht immer leicht an unsere Mitglieder zu kommunizieren sind - seien es interne Probleme oder zunehmende Störungen auf den Amateurfunkbändern durch neue Technologien.
Eine große Aufgabe im nächsten Jahr wird es sein, aus EMV-Sicht bedenkliche Produkte auf den Prüfstand zu stellen, die Mitglieder bei Gefahr für den Funkbetrieb zu informieren und auf nationaler und internationaler Ebene so früh wie möglich Aufklärungsarbeit zu leisten. Wir nehmen solche Herausforderungen sehr ernst und beschäftigen uns intensiv mit den Lösungen.
So viel wir an engagierter Arbeit in unser Hobby investieren, so sollten wir nicht vergessen, dass wir auch weiterhin Spaß an unserem Hobby haben, denn das ist ja die Grundlage für unser Tun. Wir alle haben Spaß am Funkbetrieb und an der Gemeinschaft in einem starken Verein. Ein starker Verein, der übrigens nur durch eine große Anzahl an Mitgliedern Stärke demonstrieren kann.
Der Mitgliederschwund im DARC ist eine ernsthafte Bedrohung, nicht nur für den Verein, sondern auch für den Amateurfunk als Ganzes. Größte Bedeutung messen wir hierbei allen unseren Ortsverbänden bei. Sie sind das zweite Zuhause für unsere Mitglieder. Und deshalb möchte ich vor allem allen OVVs, Kassierern, Ausbildern und den vielen weiteren Amtsträgern im DARC e. V. für ihre regelmäßige Arbeit in diesem Jahr danken - ohne ihr ehrenamtliches Engagement, ohne ihre Leidenschaft für den Amateurfunk und ohne ihre organisatorische Arbeit wäre vieles nicht möglich, was wir zum Teil als Selbstverständlichkeit hinnehmen.
Ich wünsche allen unseren Mitgliedern und ihren Familien und allen Funkfreunden ein friedliches Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2013.
VY 73, Steffen Schöppe, DL7ATE, Vorsitzender DARC e. V.
Morsetelegrafie als Weltkulturerbe
Der vom DARC eingebrachte Antrag an die IARU-Konferenz 2011, sich dafür einzusetzen, die Morsetelegrafie als Weltkulturerbe zu schützen, ist einen Schritt weiter gekommen. Der Vorstand der IARU-Region 1 hat vorbereitete Formulare an alle Mitgliedsverbände verteilt. Diese können sich nun nach Überarbeitung und Anpassung auf lokale Bedürfnisse mit diesen Anträgen an ihre nationale UNESCO-Kommission wenden. Besonderer Dank an dieser Stelle gilt dem Arbeitskreis Weltkulturerbe Morsetelegraphie für die arbeitsreiche Vorbereitung der Antragsunterlagen.
Weder die IARU noch die nationalen Amateurfunkverbände können unmittelbar einen Antrag bei der UNESCO stellen. Der Weg führt über die nationalen UNESCO-Kommissionen. Der Antrag hat zum Ziel, dass die Betriebsart Telegrafie in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen wird. Darin stehen derzeit 232 kulturelle Ausdrucksformen aus mehr als 80 Ländern, u. a. der argentinische und uruguayische Tango, die Peking-Oper oder die Pfeifsprache El Silbo von der spanischen Kanareninsel La Gomera.
Deutschland ist dem Übereinkommen über das immaterielle Kulturerbe noch nicht beigetreten. Im Dezember 2011 hat sich der Deutsche Bundestag dafür ausgesprochen, das Ratifizierungsverfahren einzuleiten. Das Bundeskabinett hat am 12.12.2012 den Beitritt Deutschlands zur UNESCO-Konvention beschlossen. Das deutsche Verfahren zur Nominierung von Ausdrucksformen des immateriellen Kulturerbes wird voraussichtlich im Jahr 2013 bekannt gegeben.
Auf diesem Wege gratulieren wir sehr herzlich nachfolgend genannten Funkamateuren unseres Distrikts zu ihren runden Geburtstagen:
Zum 75. Geburtstag:
OM Dietrich Bohlmann, DL9SUF, V14
Zum 65. Geburtstag:
OM Karl-Hermann Wolski, DL9KWA, V06
Zum 60. Geburtstag:
OM Roland Fuchs, DH1FOX, V27
OM Burkhard Ückert, DJ1MT, V06
Zum 35. Geburtstag:
OM Stefan Stegemann, DE2SSK, V23
Der Distriktsvorstand und die Mitglieder des Distrikts wünschen auf diesem Wege viel Glück, gute Gesundheit und auch künftig viel Freude an unserer gemeinsamen Amateurfunktätigkeit.
Neuer Frequenzbereich in den USA
Die FCC der Vereinigten Staaten von Amerika hat den in Deutschland bereits lange nutzbaren Frequenzbereich von 135,7137,8 kHz für die Nutzung durch Amateurfunkstationen frei gegeben. Die Nutzung dieses Bereiches erfolgt auf sekundärer Nutzung.
Allgemeine Infos aus dem Amateurfunk
Untergang der HMS Bounty
Wie einer Information der ARRL entnommen werden konnte, ist die HMS Bounty, ein Nachbau des legendären Großseglers, während des Hurrikans Sandy gesunken. Der Kapitän Robin Walbrigde, KD4OHZ, konnte bisher nicht gefunden werden und ist wahrscheinlich umgekommen. Der Schiffselektriker, N6TQS, bekannt von zahlreichen DXpeditionen, u. a. VU7RG, konnte mit 14 Besatzungsmitgliedern gerettet werden.
Neue Lizenzregelungen in China
In der Volksrepublik China wurden die Lizenzbedingungen für Funkamateure verändert. Danach können nun sowohl Privatpersonen als auch Clubstationen einen entsprechenden Antrag auf Erteilung einer Amateurfunkgenehmigung stellen.
DX
Das Thema DX und DXpeditionen wird im kommenden Jahr das Leitthema der HAM RADIO in Friedrichshafen sein und den Inhalt dieses größten europäischen Treffens gestalten. Auch die HAMVENTION in Dayton/USA, die im Mai 2013 stattfinden wird, hat sich dieses Thema zum Leitmotiv ausgewählt.
9-Band-DXCC-Erfolg
Im November 2012 konnte OM Joachim Werner, DL9MS, seinen Antrag für das 9-Band-DXC bei der australische Amateurfunkorganisation WIA einreichen. Gegenüber dem lokalen Prüfer DL9GFB bestätigte das Wireless Institute of Australia das Erreichen von 2169 Bandpunkten in Telegrafie sowie 2492 Punkte in gemischten Betriebsarten.
Dazu gratulieren wir OM Joachim und wünschen ihm weiterhin gleich gute Erfolge!
Mit WEBSDR werden durch Software gesteuerte Empfänger bezeichnet, die ihre sehr breitbandig empfangenen Signale über das Internet der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die wohl bekannteste Station dieser Art betreibt die Universität in Twente / Holland. Seit dem Sommer 2012 wird das komplette Frequenzband bis 29 MHz angeboten. Es lassen sich Frequenzbereiche z. B. Teile von Amateurfunkbändern herauszoomen, sodass der Empfang von CW- und SSB-Signalen kein Problem darstellt.
Man benötigt zum Empfang einen Computer mit Internetanschluss, auf dem die Programme JAVA und JAVA-Skript installiert sind. Ebenso können WEBSDR-Stationen mit einem Smartphone empfangen werden. Die Redaktion der CQ DL hat in der Dezember-Ausgabe 2012 auf 5 Seiten den Amateurfunk unterstützende Anwendungen für Smartphones veröffentlicht u.v.a. auch für WEBSDR.
Auf der WEB-Seite http://websdr.org werden zur Zeit 37 Stationen angeboten. Die WEBSDR-Stationen befinden sich in allen Erdteilen, sodass man auf diesem Wege Eindrücke von den Empfangsbedingungen in den jeweiligen Länder erhalten kann. Seit kurzer Zeit ist auch Deutschland als WEBSDR-Land durch die Station der Arbeitsgemeinschaft Funktechnik im Karlsruher Institut für Technologie DBØKIT sowie durch DL7OLG QRV.
Somit ist es jedem mit seiner zeitgemäßen technischen Ausrüstung möglich, weltweit Amateurfunk zu hören. Ausbreitungsstudien werden dadurch unterstützt, dass man sein eigenes Signal abhören kann. Einige nationale Amateurfunkverbände bieten auf ihren Internet-Portalseiten Links zu WEBSDR-Stationen an. Für nationale Conteste hat z. B. Rumänien für SWLs eine Kategorie WEBSDR eingeführt. Wir können WEBSDR als Computeranwendung insbesondere jungen Leuten anbieten, was ihnen zu einem schnellen Einstieg verhelfen kann.
OM Thomas Kielhorn, DF6HT, der nicht unserem Verband angehört, hat eingeladen zu einem
Flohmarkt in der Hansestadt Rostock. Dieser wird am 03.02.2013 im ehemaligen
Schifffahrtsmuseum am Sitz der Sozietät Rostock Maritim e. V., August-Bebel-Str. 1,
stattfinden. Dazu sind alle Funkinteressierten eingeladen, denn es soll gleichzeitig ein
treffen Gleichgesinnter sein. Der Eintritt ist frei; Aussteller werden gebeten, sich unter
..... oder Tel.: ..... bzw. Fax ..... anzumelden! Thomas freut sich
darauf, dieses so oft wenig frequentierte Haus wieder mit Leben zu füllen.
Wie zuvor in anderen Jahren ist auch in diesem Dezember wieder Santa Claus aus seiner ursprünglichen Heimat aktiv. Diese Heimat befindet sich wie könnte es anders sein im hohen Norden, im sehr kalten Lappland, das im finnischen Rufzeichengebiet OH9 liegt. Ein Team von Funkamateuren um OH2BH hat sich auf den Weg gemacht, von dort unter dem Call OH9SCL (Santa Claus Land) aktiv zu sein und weihnachtliche Grüße in alle Welt zu senden. Auch wenn der kalte Norden entgegen den Regelungen am Südpol noch keinen eigenen DXCC-Status besitzt, so ist das Interesse an einem QSO sehr hoch und die OM freuen sich, zum Weihnachtsfest diese QSOs mit einer besonderen QSL-Karte zu bestätigen.
Gleichgestellt wird auch das Rufzeichen OF9X angewendet. Unterstützung finden die OPs durch die bekannte Station Radio Arcala., die als Remote-Station genutzt werden kann. Dort steht unter anderem ein Antennensystem mit 6 über 6-Yagis für 20 m zur Verfügung und verleiht ihnen entsprechendes Gehör auch in größeren Entfernungen.
Allen Zuhörern in nah und fern, insbesondere den DARC-Mitgliedern in unserem Distrikt Mecklenburg-Vorpommern, wünschen wir auf diesem Wege ein fröhliches Weihnachtsfest, angenehme und erholsame Feiertage und für das kommende Jahr 2013 alles Gute, viel Erfolg wo er gewünscht wird, stets viel Freude auf unseren Frequenzbändern und für alles Tun stets gute Gesundheit und viel Schaffenskraft!
Dies wünscht der Distriktvorstand DL9GFB, DL3KWF, DL5KVV
Ende des Mecklenburg-Vorpommern-RS 12/12 vom 16.12.2012
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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