DEUTSCHLAND-RUNDSPRUCH DES DARC NR. 45/12 VOM 08.11.2012

Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL


ÜBERSICHT:


NASA bietet Hörbarkeitsservice für die ISS per E-Mail

Für die Internationale Raumstation ISS bietet die US-Weltraumbehörde NASA einen neuen Sicht- bzw. Hörbarkeitsservice an. Interessenten werden zeitnah per E-Mail informiert, sobald die ISS am Himmel erscheint. Je nach der Umlaufbahn der ISS könne das ein bis zwei Mal in der Woche, aber auch ein bis zwei Mal im Monat sein, so die NASA. Die E-Mail-Nachricht enthält Informationen, wann und wie lange die Raumstation von einem Standort aus sichtbar ist, in welcher Himmelsrichtung sie erscheint und wo sie wieder über dem Horizont verschwinden wird. Für den E-Mail-Service kann man sich über eine eigene Webseite registrieren [1].

Funkamateure wissen um die Amateurfunkaktivitäten auf der ISS. 145,800 MHz ist die weltweite Downlink-Frequenz für Sprache, Schulkontakte innerhalb des ARISS-Programms und SSTV-Bilder. Als weltweiter Packet-Radio-Downlink wird 145,825 MHz genutzt. Als Uplink-Frequenzen fungieren 437,800 MHz (FM-Fonie), 145,825 MHz (Packet-Radio), 145,200 MHz (Fonie in der IARU-Region 1) und 144,490 MHz (Fonie in der IARU-Region 2 und 3). Eine Übersicht der Amateurfunkaktivitäten auf der Raumstation hat beispielsweise Mike Rupprecht, DK3WN, auf seiner Webseite gesammelt [2].


Abonnement des DX-Mitteilungsblatts

Der DARC bietet mit dem DX-Mitteilungsblatt einen wöchentlichen erscheinenden Newsletter mit Informationen rund um das DX-Geschehen an. Das DXMB ist seit vielen Jahren ein wichtiges Informationsmedium für den engagierten DXer. Es erscheint wöchentlich in Deutsch und Englisch in drei Versionen: im PDF-Format farbig und mit Bildern, im Text-Format in deutscher Sprache sowie ebenfalls im Text-Format in Englisch. Auf der DARC-Webseite stehen die DXMBs zum Download bereit. Die E-Mail-Fassung kann aber auch kostenlos abonniert werden [3].


Aktuelle Relaisliste im Distrikt Niedersachen

Mit Stand 31.10. bietet der DARC-Distrikt Niedersachsen seine Relaisliste in aktueller Fassung an – darüber berichtet Karsten Heddenhausen, DC7OS. Viele Änderungsmitteilungen sind DC7OS auf der INTERRADIO in Hannover zugegangen. Die Liste ist über die Disktriktswebseite abrufbar [4]. Für Gesamt-Deutschland bietet der DARC e. V. auf seinem Server ferner eine eigene Datenbank mit Abfragemöglichkeit [5]. Ab dem Frühjahr bietet das Amateurfunkmagazin CQ DL dank der Unterstützung von Rainer Elschenbroich, DL5SAF, und Thomas Beiderwieden, DL3EL, seinen Lesern kostenlos aktuelle Relaiskarten an. Diese sind auch auf den CQ DL-Webseiten als PDF-Dateien verfügbar [6]. Weiterhin bietet der DARC Verlag Relais-Atlanten für Deutschland und Europa an [7].


USKA rät zu Vorsicht bei Eigenimport von China-Handfunkgeräten

Der schweizer Amateurfunkverband USKA weist aktuell auf seiner Webseite darauf hin, dass der Direkt-Import von Billig-Handfunkgeräten aus China bzw. chinesischer Produktion zu unvorhergesehenen finanziellen Belastungen führen kann. Im konkreten Fall importierte ein schweizer Funkamateur drei Geräte vom Typ Baofeng UV-3R. Das schweizer Einfuhr-Zollamt beschlagnahmte die Lieferung und leitete sie an die schweizer Telekommunikationsbehörde BAKOM weiter. Hier stellte man fest, dass die Nebenaussendungs-Grenzwerte der Norm 300 086-2 V1.3.1 nicht eingehalten werden. Unter den deutschen Funkamateuren ist dieser Umstand bereits gut bekannt: Das Handfunkgerät weist im 2-m-Amateurfunkband lediglich eine Oberwellenabsenkung von etwa 20 dB auf. Zu ähnlichem Ergebnis kam die Zeitschrift Funkamateur in einem Praxis-Test in ihrer September-Ausgabe im Jahr 2011. Das BAKOM teilte dem schweizer Funkamateur mit, dass das getestete Mängelgerät vernichtet wird, sofern er es nicht selbst re-importiert. Für den Verfahrensaufwand stellte die Behörde dem Funkamateur umgerechnet ca. 364,– € in Rechnung, wobei es sich – laut USKA – bereits um einen ermäßigten Beitrag handelte, sonst wären umgerechnet etwa 1093,– € fällig gewesen. Der betroffene Funkamateur kann binnen 30 Tagen Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in St. Gallen einlegen.

Das Handfunkgerät bietet einerseits den Charme eines preiswerten Duoband-Gerätes für 2 m und 70 cm in der 40-€-Klasse. Andererseits ist ein Sendebetrieb im 2-m-Band ohne vorherige Modifikation nicht statthaft. Eine Nachbesserung ist jedoch mit geringem Bauteileaufwand möglich, sodass die Nebenaussendung auf das erforderliche Maß von 60 dB unterdrückt wird. Dafür gibt es im Internet Umbauanleitungen, die von deutschen Funkamateuren ausgeführt wurden.


Französische Funkamateure erhalten 6-m-Band

Französische Funkamateure können künftig im Bereich von 50–52 MHz auf sekundärer Nutzungsbasis Betrieb machen. Die französische Regulierungsbehörde hat kürzlich entsprechende Regeländerungen beschlossen, die aber noch vom zuständigen Ministerium bestätigt werden müssen. Der Eisenbahn-Gesellschaft wurden regional begrenzte Ausnahmegenehmigungen für einige Frequenzen im 6-m-Bereich bewilligt, die der Videoüberwachung dienen. Weiterhin werden mit Inkrafttreten der Änderungen Funkamateure in Frankreich unabhängig von ihrer Amateurfunkklasse Betrieb in Telegrafie machen können. Funkamateure mit HAREC-Genehmigung können das komplette 6-m-Band nutzen und auch in den digitalen Betriebsarten QRV sein. Darüber berichtet das DARC-Auslandsreferat und verweist auf den französischen Amateurfunkverband REF-Radio Union.


Arbeit an der Neufassung der DARC-Geschäftsordnung

Der Satzungsausschuss hat den aktuellen Stand der Arbeiten an der DARC-Geschäftsordnung veröffentlicht. Im Internet finden DARC-Mitglieder eine PDF-Datei mit einer Gegenüberstellung der derzeit gültigen Version mit der geplanten Neufassung der Geschäftsordnung [8]. Der Ausschuss bittet alle Mitglieder um aktive Teilhabe und Mitwirkung an dem Arbeitsprozess. Im Kommentarfeld auf der Webseite hat jeder die Möglichkeit, bis 31.12.2012 Vorschläge und Kommentare zur DARC-Geschäftsordnung abzugeben.


Notfunk wieder Thema am Weltamateurfunktag

„Amateurfunk: Eintritt ins zweite Jahrhundert der Notfunkkommunikation“ – so lautet das Motto des Weltamateurfunktages am 18.04.2013. Dies hat der IARU-Verwaltungsrat auf seiner jährlichen Sitzung vom 02.–04.11. in Vietnam festgelegt. Letztere fand im Vorfeld der IARU-Region-3-Tagung statt. Dabei besprachen die obersten Vertreter der IARU die Ergebnisse der Weltfunkkonferenz 2012 in Genf aus Sicht des Amateurfunks und berieten über Anträge für die nächste Konferenz im Jahr 2015. Anlässlich des Todes von Michael J. Owen, VK3KI, hat man zudem eine Auszeichnung ins Leben gerufen, den „Michael J. Owen, VK3KI“-Award. Dieser Preis soll an Personen oder an Gruppen verliehen werden, die sich besonders auf IARU-Ebene für den Amateurfunk einsetzen. VK3KI war lange Jahre als Vorsitzender der IARU-Region 3 und als Präsident des australischen Amateurfunkverbands WIA Mitglied des Verwaltungsrats. Er ist am 22.09. gestorben.


Radiobeitrag über den Amateurfunk

Unter dem Titel „Einmal Ionosphäre und zurück“ hat die Journalistin Julia Batist einen Radiobeitrag über den Amateurfunk erstellt. Dieser ist als Audiostream über die Webseite von DRadio Wissen abrufbar [9].


Treffen zur Mitgliederversammlung in Fürth

Am 10. und 11.11. ist die Stadt Fürth im Blickfeld vieler Funkamateure in Deutschland. Der Deutsche Amateur-Radio-Club e. V. richtet in diesem Jahr seine Herbstversammlung in der Stadt aus. Gastgeber ist der Distrikt Franken. Als Ausrichter erwartet der gastgebende Distriktsvorsitzende, Peter Meßthaler, DG4NBI, eine große Anzahl der rund 2300 Funkamateure des Distrikts Franken. Tagungsort für die Versammlung ist das Hotel Pyramide in der Europa-Allee 1 in Fürth. Die Sitzung beginnt am Samstag, dem 10.11., um 11:00 Uhr mit den Beratungen der Arbeitsgruppen. Alle DARC-Mitglieder haben hier bereits die Möglichkeit sich an der Diskussion zu beteiligen. Ein Antrag befasst sich mit der Entscheidung, ob sich der DARC e. V. um die Ausrichtung der IARU-Region-1-Tagung für das Jahr 2017 bewirbt. Diese IARU-Tagung findet nur alle drei Jahre statt. Vor knapp 30 Jahren haben sich die Vertreter der IARU-Region 1 schon einmal in Deutschland getroffen.


Aktuelle Conteste

Bis 11.11.: VFDB Aktivitätstage
09.–11.11.: Aktivitätswochenende Schleswig-Holstein
10.–11.11.: WAE DX Contest, JA International DX Contest und OK/OM DX Contest
16.11.: UFT-YL-CW-Contest und YO International PSK31 Contest
17.11.: South America SSB Contest, UFT-YL-CW-Contest und Herbstcontest Distrikt Köln-Aachen
17.–18.11.: RSGB 1,8 MHz Contest und LZ DX Contest
18.11.: Herbstcontest Distrikt Köln-Aachen und HOT Party

Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL November 2012 auf Seite 812.


Funkwetterbericht (07.11. de DL1VDL)

Rückblick vom 31.10.–06.11.:
Der November begann mit einer sehr ruhigen Sonne. Ein einziger C-Flare ereignete sich am 05.11. Im Auf- und Ab der mit der Sonnenrotation schwankenden Sonnenaktivität fielen die Fluxwerte von 106 auf 93 Einheiten am 03.11. Seitdem stiegen sie wieder langsam. Das Magnetometer zeigte am 01.11. auf Sturm. Ursache dafür waren zwei bereits angekündigte Plasmawolken, die bei Filamentabstoßungen von der Sonne am 27. und 28.10. in Richtung Erde geschleudert wurden. Zunächst gab es einen „Sudden Impuls“, also eine plötzliche Impulsstörung am 31.10. zwischen 15:00 und 18:00 UTC. Sie bewirkte für etwa 20 Stunden einen intensiven geomagnetischen Sturm. Am 02.11. beruhigte sich das Erdmagnetfeld und blieb seitdem ruhig. Die Kurzwellenausbreitung auf den Bändern über 18 MHz war bis zum Eintreffen der Impulsstörung brauchbar bis gut. Seitdem waren die Bedingungen entsprechend der sehr geringen Sonnenaktivität schlecht. Am langwelligen Ende des Kurzwellenspektrums bestanden bei ruhigem Erdmagnetfeld und überwiegend ruhigen atmosphärischen Verhältnissen sehr gute DX-Bedingungen. Auf 160 und 80 m waren alle Kontinente zu arbeiten, die Signale waren an manchen Abenden überdurchschnittlich gut.

Vorhersage bis zum 13.11.:
Die einst aktive alte Region 1594 kündigt sich bereits am östlichen Sonnenrand durch sichtbare Flaretätigkeit an [10]. Wir erwarten M-Flares und steigende Fluxwerte. Das noch ruhige Erdmagnetfeld wird im Vorhersagezeitraum je nach steigender Sonnenaktivität an einigen Tagen gestört sein. Insgesamt sollten sich die DX-Bedingungen auf den Bändern über 14 MHz wieder erholen, wobei durch die auf unserer Nordhemisphäre immer kürzer werdenden Tage diese Bänder morgens später aufgehen. Da die D-Schicht immer weniger ionisiert wird, sind die oberen Bänder relativ lange nach Sonnenuntergang nutzbar. Die Lowbandbedingungen bleiben insgesamt gut.

Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 17:09; Melbourne/Ostaustralien 19:06; Perth/Westaustralien 21:13; Singapur/Republik Singapur 22:46; Tokio/Japan 21:08; Honolulu/Hawaii 16:37; Anchorage/Alaska 17:43; Johannesburg/Südafrika 03:14; San Francisco/Kalifornien 14:42; Stanley/Falklandinseln 08:08; Berlin/Deutschland 06:14;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 21:44; San Francisco/Kalifornien 01:04; Sao Paulo/Brasilien 21:24; Stanley/Falklandinseln 23:16; Honolulu/Hawaii 03:51; Anchorage/Alaska 01:36; Johannesburg/Südafrika 16:29; Auckland/Neuseeland 07:00; Berlin/Deutschland 15:24.


Verzeichnis der Internetadressen

[1] http://spotthestation.nasa.gov
[2] www.dk3wn.info/sat/afu/sat_iss.shtml
[3] www.darc.de/referate/dx/bulls/dxmb
[4] www.darc.de/distrikte/h/relais
[5] http://ham.darc.de/echolink/FM-Relais
[6] www.darc.de/mitglieder/cq-dl/ausgewaehlte-beitraege-online
[7] http://darcverlag.de/Amateurfunkkarten
[8] www.darc.de/darc-info/satzung-des-darc-ev
[9] http://tinyurl.com/c2x2mof
[10] www.solarham.net
[dx] www.darc.de/referate/dx


Ende des Deutschland-RS vom 08.11.2012

Archiv-Bearbeitung: DC7XJ

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