Redaktion: Stefan Hüpper, DH5FFL, vom Amateurfunkmagazin CQ DL
Web-SDR der Universität Twente wieder online
Das Web-SDR des Amateurfunkclubs ETGD an der niederländischen Universität Twente ist wieder online [1]. Durch einen Umzug des Clubs innerhalb der Universität war das System über eineinhalb Jahre bis zum 06.07. offline. Derzeit ist noch die alte SDR-Hardware mit einer kleinen Mini-Whip-Antenne im Einsatz. Es ist jedoch geplant, einen neuen Empfänger mit kontinuierlichem Empfangsbereich aufzubauen. Dieser soll auf einer Grafik-CPU, einer so genannten GPU, basieren. Sie stellt ein enormes Maß an Rechenleistung zur Verfügung und ist in der Lage, das gesamte Empfangsspektrum aufzubereiten. Web-SDR-Empfänger bieten den Vorteil, dass innerhalb ihrer zur Verfügung stehenden Bandbreite mehrere Internetnutzer gleichzeitig einzelne Frequenzbereiche empfangen können, ohne dass dabei eine einzelne Empfangsfrequenz für alle Nutzer verstellt wird. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. Web-SDR-Empfänger helfen bei der Beurteilung der eigenen Signalqualität oder der Bestimmung von Ausbreitungsbedingungen.
Nachlese zur 13. Jugend-ARDF-Europameisterschaften in Litauen
Ein 6. Platz auf 80 m von Nils Stein (Kategorie M16), sowie die Plätze 9 auf 2 m und 4 auf 80 m von Johannes Gumbrecht (M14) sind die Top-Ergebnisse der 13. Jugend-Europameisterschaften im Amateurfunkpeilen. Diese fanden vom 10.14. in Siaulia/Litauen statt. Dabei verfehlte Johannes Gumbrecht einen Medaillenrang auf 80 m nur um 2 Minuten. Für die Wettkämpfer war die Veranstaltung dennoch ein einmaliges Erlebnis. Die Erkenntnis, nahe an den Medaillen dran zu sein, ist sicher ein Ansporn für weiteres Training. Am Start waren Jugendliche im Alter zwischen 10 und 16 Jahren in vier Kategorien aus elf Ländern. Der DARC war mit fünf Wettkämpfern vertreten: Alexander Gütt (M14) aus Viersen; Johannes Gumbrecht (M14) aus Dachsbach; Jonas Liebsch, DO3JON, M16 aus Dresden; Christian Friedrich (M16) aus Nürnberg und Nils Stein (M16) aus Rössrath. Darüber berichtet Rainer Flößer, DL5NBZ.
CubeSat-Projekt mit optischer Telegrafie im Weltall
Der neue Amateurfunk-CubeSat FITSAT-1 hat ein optisches Experiment an Bord, das mit Hilfe einer intensiven LED-Lichtquelle optische Morsezeichen an den Nachthimmel schreiben soll. Damit man den Effekt wahrnehmen kann, muss man bei klarem Nachthimmel mit Hilfe einer Digitalkamera eine Langzeitbelichtung machen, auf der sich dann mit etwas Glück ein Telegrafie-Schriftzug ergeben wird. FITSAT-1 soll am 21.07. zur Internationalen Raumstation ISS gebracht und von dort im September ausgesetzt werden. Über weitere technische Details berichtet die AMSAT-UK auf ihrer Webseite [2].
245 Empfangsbestätigungen zum Alexanderson-Tag
Zum Alexanderson-Tag erhielten die Betreiber des schwedischen Längstwellensenders SAQ in Grimeton 245 Empfangsbestätigungen. Diese stammten zum Großteil aus Europa und den USA 97 davon allein aus Deutschland. Man sendete am 01.07. in der Zeit von von 09:0012:00 UTC. Die Hochfrequenzerzeugung des 17,2-kHz-Signals geschieht durch einen historischen Maschinensender. Der Redaktion CQ DL wurde außerdem eine Bauanleitung für einen portablen SAQ-Empfänger eingereicht, die rechtzeitig bis zum nächsten Alexanderson-Tag in der CQ DL veröffentlicht wird.
Radio-Feature über den Start des ersten Kommunikationssatelliten Telstar
Die Entwicklung vom ersten Satelliten bis hin zur heutigen Massenkommunikation ist Gegenstand eines Radio-Features von WDR und NDR. Vor 60 Jahren, am 10.07.1962, begann mit dem Start des ersten Kommunikationssatelliten Telstar ein neues Zeitalter der Telekommunikation. Neben den damals noch wenig leistungsfähigen Seekabeln stand mit Telstar erstmals ein kommerzieller Weg für die Überseekommunikation bereit. Die Sendung kann in der Mediathek der beiden Sender als MP3-Datei heruntergeladen und angehört werden [3].
Amateurfunk-Fernkurs ab 1. Oktober
Das Ausbilderteam FUNKEN-LERNEN startet am 01.10. einen Fernkurs zur Amateurfunk-Klasse A. Der Kurs richtet sich an alle Neueinsteiger und Aufstocker. Die Anmeldung erfolgt per Internet [4]. Alle zehn Tage werden die Lektionen online bereitgestellt, die Ausbilder stehen von Sonntag bis Donnerstag jeweils abends für Fragen in einem Chatraum zur Verfügung. Der Kurs endet im Mai 2013 mit einem fünfttägigen Intensivseminar zur Wiederholung aller prüfungsrelevanten Themen und der abschließenden Prüfung durch die Bundesnetzagentur.
Das Ausbilderteam FUNKEN-LERNEN ist eine von vielen Gruppen, die mit Erfolg Funkamateure ausbilden. Das Team sammelt und erstellt Ausbildungsmaterialien und stellt sie kostenlos zum Download zur Verfügung. Das Ziel der Gruppe ist es, flächendeckend und regelmäßig Amateurfunkkurse zu ermöglichen. Ausbildende Ortsverbände werden in vielfältiger Weise unterstützt. Gerne nimmt man auch interessierte Kollegen auf und bildet sie in einem Trainings-Programm weiter. Eine Übersicht von aktiven Ausbildungsgruppen ist auf der DARC-Webseite zusammengestellt [5].
Stefan Seifert, DL4ST, arbeitet bis Ende September unter dem Rufzeichen T6SS in Afghanistan. Er befindet sich zurzeit in Mazar-e-Sharif. Er will von ca. 14:0018:00 Uhr deutscher Zeit auf 14,020 MHz in CW bzw. 14,195 MHz in SSB und 7,02 MHz in CW bzw. 7,095 MHz in SSB QRV sein. Darüber berichtet DL4ST der Redaktion per E-Mail.
Zur Visualisierung von geführten Amateurfunkverbindungen anhand von Logdaten auf einer Weltkarte der Deutschland-Rundspruch Nr. 27 berichtete vergangene Woche erreichten die Redaktion ergänzende Zuschriften. Mario Fietz, DC7CCC, weist auf eine Software Made in Germany hin. Es muss nichts heruntergeladen oder installiert werden. Die Eingangsformate sind nicht auf das ADIF-Format beschränkt, auch die üblichen Contest-Logformate sind verwendbar. Dem Software-Projekt ist eine eigene Webseite gewidmet [6]. Marco Schneider, DE8MSH, hat noch einen weiteren Tipp im Programm, das ein befreundeter Programmierkollege erstellt hat auch dazu gibt es eine Webseite [7].
21.07.: Saar Contest
21.-22.07.: American QSO Party
22.07.: Saar Contest und RSGB Low Power Contest
28.-29.07.: RSGB IOTA Contest
Die Ausschreibungen finden Sie auf der Webseite des DX und HF-Funksportreferates [dx] sowie mittels der Contesttermin-Tabelle in der CQ DL 7/12 auf S. 508.
Funkwetterbericht (17.07. de DL1VDL)
Rückblick vom 10.16.07.:
Die Funkpraxis ist das Kriterium, ob eine Vorhersage stimmt. Deshalb bedankt sich
DL1VDL an die Bandberichterstatter von DAØHQ, von denen er heute mit Interesse
abschreibt.
Der Gesamtzustand der Ionosphäre war nicht schlecht, was sich in Fluxwerten von 141 bis 173 und Sonnenfleckenzahlen zwischen 94 und 134 widerspiegelte. Hinzu kamen fast tägliche Sporadic-E-Öffnungen aber auch ein ziemlich zappliges geomagnetisches Feld. Es war nur vom 13. bis zum Abend des 14.07. ruhig, denn das war die positive Störungsphase vor der gewaltigen Eruptionswolke, die auf die Erde zuflog und das geomagnetische Feld zusammendrückte. Was wir nicht gebrauchen konnten, war dieser intensive koronale Masseauswurf in Erdrichtung, der mit dem X-Flare am Donnerstag, dem 12.07. verbunden war. Wir wussten, die Protonen kommen irgendwann am Samstag oder Sonntag, mitten im IARU-Contest, und dann sind alle oberen Bänder mehr oder weniger unbrauchbar. Die geomagnetischen Störungen waren die bisher intensivsten im 24. Sonnenfleckenzyklus. Der geomagnetische Index k war für mehr als 27 Stunden größer als 4. Etwa 20 Stunden war das 2-m-Band auroratauglich nutzbar bis zum Balkan und der Schweiz. Nun zitiert DL1VDL die Bandberichte von DAØHQ:
160 m: Neben Europa wurden Südamerika, Südafrika und US-Ostküste erreicht, W3-Serien
waren mit der Südamerika-Beverage am besten lesbar. 80 m wie 160 m, aber auch
ZL und VK erreicht. 40 m litt unter dem Sturm, leisere Signale. 20 m war bis
Mitternacht super, Sonntag nur Europa, VK und ZL. Auf 15 m super Beginn, nachts zu,
Sonntag sehr große Dämpfung. 10 m ebenfalls super Beginn (SSB bis 20:00 Uhr
1000 QSOs), weltweit offenes Band, sogar Japan über langen Weg, Mitternacht
Nordamerikaöffnung, aber nur mit Vertikalantenne (vertikal polarisiert) nutzbar, Sonntag
sehr große Dämpfung.
Neben dem IARU-Fest auf Kurzwelle war die lang anhaltende Aurora ein seltenes Ereignis,
ebenso gab es zahlreiche Scatterzentren für die 10-GHz-Fans, aus denen es kräftiger
blitzte als gewünscht. So auch beim Verfasser des Funkwetterberichtes, der alle Netzteile
und die Antennensteuerung ersetzen muss.
Vorhersage bis zum 24.07.:
Am 18.07. verschwindet die aktive Region 1520, danach wird es ruhiger auf der Sonne
bis etwa zum 21.07. Dann erwarten wir die alte aktive Region 1515 zurück. Das
geomagnetische Feld wird zwischen dem 17. und 22.07. ruhig bis moderat sein. Wir erwarten
fast täglich sporadische E-Schichten zur Belebung von 10 bzw. 6 m und
Regenscattermöglichkeiten.
Orientierungszeiten für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 19:29; Melbourne/Ostaustralien 21:30;
Perth/Westaustralien 23:13; Singapur/Republik Singapur 23:05; Tokio/Japan 19:38;
Honolulu/Hawaii 15:59; Anchorage/Alaska 12:57; Johannesburg/Südafrika 04:53; San
Francisco/Kalifornien 13:03; Stanley/Falklandinseln 11:52; Berlin/Deutschland 03:06;
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste 00:23; San Francisco/Kalifornien 03:29; Sao
Paulo/Brasilien 20:38; Stanley/Falklandinseln 20:14; Honolulu/Hawaii 05:15;
Anchorage/Alaska 07:07; Johannesburg/Südafrika 15:34; Auckland/Neuseeland 05:25;
Berlin/Deutschland 19:18.
Verzeichnis der Internetadressen
[1] http://websdr.ewi.utwente.nl:8901
[2] www.uk.amsat.org/2037
[3] http://medien.wdr.de/radio/zeitzeichen/WDR5_Zeitzeichen_20120710_0920.mp3
[4] www.funken-lernen.de, .....
[5] www.darc.de/referate/ausbildung/ausbildung
[5] http://adventureradio.de/analyzer
[6] http://adi2kml.net
[dx] www.darc.de/referate/dx
Ende des Deutschland-RS 29/12 vom 19.07.2012
Archiv-Bearbeitung: DC7XJ
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